Dritte Vorlesung: Sach- und Dokumentenbeweise
3.1. Was ist ein Beweis?
R: Nun lassen Sie uns den Holocaust und all die Kontroversen um ihn einmal für eine Weile vergessen und statt dessen über Beweise sprechen, damit wir anschließend gerüstet sind, Beweise werten zu können.
Z: Wie definieren Sie überhaupt einen Beweise? Ich meine, wann ist eine Behauptung ein Beweis?
R: Beweise müssen im Wesentlichen zwei Hauptkriterien genügen: einem logischen und einem formellen.
Zunächst zur Logik. Beweisbehauptungen dürfen nicht auf Zirkelschlüssen basieren, wie etwa: A gilt, weil B gilt, und B gilt, weil A gilt. Das Trickreiche an Zirkelschlüsseln ist, dass sie oft viele Stationen durchlaufen, bevor sie sich in einem Kreis schließen, und manchmal sogar verzweigt, so dass sie nicht immer sofort als solche zu erkennen sind. Sodann muss eine Beweisbehauptung prinzipiell widerlegbar sein. Beweisbehauptungen im Stile “A ist wahr, weil oder obwohl es nicht beweisbar ist”, wären unzulässig.
Z: So etwas würde doch niemand behaupten.
R: Oh doch! Es wird sogar recht häufig argumentiert, dass das Fehlen von Beweisen nicht etwa eine These widerlege, sondern nur beweise, dass die Beweise vernichtet wurden. Ich habe dazu in der Zweiten Vorlesung bereits ein Beispiel angeführt (vgl. S. 157f.). Eine solche Beweisbehauptung entzieht sich aus logischen Gründen einer Widerlegung und ist daher unzulässig. Oder nehmen wir eine These, die besagt, dass Beweise für ein Ereignis gar nicht erst hinterlassen worden seien bzw. gar nicht entstehen konnten. Wenn aber dennoch jemand behaupte, es gebe Beweise, so belege dies nur, dass diese Beweise falsch interpretiert oder gar gefälscht worden seien. Auch das ist eine unzulässige Argumentation, denn die These, dass ein Ereignis keine Spuren hinterlässt, ist aus logischen Gründen nicht widerlegbar.
Z: Können Sie dazu ein Beispiel nennen?
R: Freilich. Solch ein Pseudoargument hört man ab und zu von beiden Seiten in diesem Streit: Die Nationalsozialisten hätten nie Dokumente eines Massenmordes hinterlassen, da sie sich nicht selbst belasten wollten. Wenn daher ein solches Dokument dennoch auftauche, so entstehe sofort der Verdacht, dass es eine Fälschung ist.
Z: Aber auch das kann ja richtig sein, denn schließlich ist wirklich nicht zu vermuten, dass Massenmörder absichtlich Beweise ihres Tuns schaffen.
R: Der Grundgedanke ist schon richtig. Er ist ja derselbe, wie er von Mayer und anderen Holocaust-Fachleuten geäußert wird: Entweder hinterließen die Nazis keine Beweise, oder sie sahen zu, dass diese vernichtet wurden. Selbst wenn man eine solche Argumentation für glaubhaft hält, kann sie dennoch nicht als Ersatz für fehlende Beweise einer Tat oder eines Ereignisses dienen. Denn wenn das Fehlen von Beweisen eine These belegt, dann kann man jeden eines Massenmordes “überführen”. Mit solchen Gedankenkonstrukten lässt sich einfach alles “beweisen”.
Schließlich ist es aus logischen Gründen ebenso unzulässig, zu behaupten, ein Beweis belege tatsächlich das Gegenteil dessen, was er eigentlich aussagt.
Z: Wie ist das gemeint?
R: Nun, wenn ich ein Dokument habe, in dem steht: “Wir werden die Person A nach B bringen und dort arbeiten lassen”, so kann man nicht behaupten, dieses Dokument beweise tatsächlich, dass A umgebracht wurde.
Z: Das ist doch nur allzu naheliegend.
R: Sollte man meinen, aber dem ist nicht so. Denn wenn in einem NS-Dokument steht: “Die Juden von A werden in den Osten transportiert zur Leistung von Zwangsarbeit”, dann beweist dies laut offizieller Geschichtsschreibung nicht etwa, dass die Juden von A in den Osten transportiert wurden zur Leistung von Zwangsarbeit, sondern dass sie umgebracht wurden. Das Dokument, so wird angeführt, bedeute etwas anderes, als es aussagt. Die darin verwendeten Begriffe seien Tarnbegriffe, die erst “interpretiert” werden müssten.
Z: Wir wissen aber doch, dass so und so viele Juden deportiert wurden und dass sich von da ab alle Spuren verlieren.
R: Das mag ja sein, aber das Fehlen von Beweisen für jemandes Aufenthaltsort beweist doch nicht, dass er zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort ermordet worden ist. Dass Problem, Überlebende ausfindig zu mache, haben wir in der ersten Vorlesung besprochen, worauf ich zurück verweisen darf.
Z: Aber für die Verwendung von Tarnworten gibt es doch Beweise.
R: Wo es solche Beweise gibt, da mag diese Uminterpretation zulässig sein, aber die Methode der Uminterpretation darf nicht verallgemeinert werden, denn sonst wird alles zur Beliebigkeit. Ich werde auf diesen Themenkomplex später noch näher eingehen.
Doch nun zur formellen Seite eines Beweises. Danach muss ein Beweis sachlich überprüfbar sein. Das heißt zum Beispiel, dass man Quellen, die als Beweise angeführt werden, auffinden können muss. Bei Experimenten bedeutet dies, dass diese von Dritten wiederholbar sein müssen, weshalb die Angabe aller Randbedingungen von Experimenten so wichtig ist. Bei Berechnungen oder anderen logischen Argumentationen bedeutet dies, dass diese den entsprechenden logischen Gesetzen und argumentativen Regeln folgen und für andere nachvollziehbar sein müssen, wobei jede Fachdisziplin ihre eigenen Regeln hat. Ferner sollten Beweise sich durch andere ähnliche Beweise gestützt und bestätigt sehen, was man Beweiskontext nennt.
3.2. Beweisarten und Beweishierarchie
R: Ich möchte nun einfach mal eine Frage in den Raum werfen: Was sehen Sie als die überzeugendsten Beweise dafür an, dass der Holocaust stattfand?
Z: Also mich hat der herzergreifende Bericht eines Überlebenden überzeugt, der in unserem Ort einmal Vorträge über seine Erlebnisse in Auschwitz hielt.
Z': Für mich sind die Geständnisse der SS-Täter viel überzeugender, denn denen kann man nicht vorwerfen, etwas übertreiben zu wollen.
Z'': Die bei Kriegsende entdeckten und fotografierten Leichenberge in den KZs haben mich am meisten beeindruckt.
Z''': Für mich war die Besichtigung der Gaskammer in Auschwitz das Beeindruckendste.
R: Gut. Lassen Sie mich hier wissenschaftlich vorgehen. Die ersten zwei genannten Beweise gehören zur Kategorie der Parteizeugen.
Z: Was ist denn ein Parteizeuge?
R: Ein Parteizeuge ist eine Person, die an einem Ereignis selbst teilgenommen hat, also kein außenstehender Beobachter. Der dritte genannte Beweis ist ein Dokumentenbeweis, und der vierte ist eine Augenscheinnahme.
Die Liste der unterschiedlichen Beweismittel ist daher zusammenfassend:
- Parteibeweis
- Zeugenbeweis
- Dokumenten- bzw. Urkundenbeweis
- Augenscheinnahme durch die ermittelnde Person (Forscher, Richter)
- Sachbeweise, falls nötig interpretiert durch einen Sachverständigen
Z: Was ist denn ein Sachbeweis?
R: Das ist eine greifbare, materielle Spur eines Ereignisses, die freilich in den meisten Fällen mit Sachkunde interpretiert werden muss. Lassen Sie mich das an einem Beispiel erläutern. Ein Mensch, dem vorgeworfen wird, zu einem bestimmten Zeitpunkt bei Rot über eine Ampel gefahren zu sein und einen Passanten angefahren zu haben, behauptet, er habe zu dieser Stunde in einem Flugzeug gesessen. Dem Gericht liegen vor:
- Die Behauptung des Angeklagten über seinen Flug. (Parteiaussage)
- Die Aussage eines Fußgängers, der behauptet, vom Angeklagten angefahren worden zu sein. (Parteiaussage)
- Die Aussage eines dem Angeklagten unbekannten Flugpassagiers, der behauptet, den Angeklagten an Bord des Flugzeuges gesehen zu haben. (Zeugenaussage)
- Die Aussage eines unbeteiligten Autofahrers, der von einer Seitenstraße aus gesehen haben will, wie das Auto des Angeklagten mit diesem am Steuer bei Rot über die Ampel fuhr. (Zeugenaussage)
- Die Passagierliste des betreffenden Fluges mit dem Namen des Angeklagten. (Dokument)
- Ein Foto einer Überwachungskamera der betreffenden Kreuzung mit dem Auto des Angeklagten (Dokument)
- Eine Analyse des Flugzeugsitzkissens des Platzes, wo der Angeklagte angibt, während seines Fluges gesessen zu haben, wo Spuren des dort Angeklagten (Hautabschürfungen, Haare) gefunden und auf den genetischen Fingerabdruck untersucht wurden.
Wie würden Sie nun entscheiden, wenn Sie der Richter wären?
Z: Die Beweise widersprechen sich ja alle.
R: Das ist das tägliche Brot der Richter und manchmal auch das der Historiker und anderer Forscher. Was machen wir da?
Z: Man teilt die Beweise ein je nachdem, welcher am überzeugendsten ist.
R: Genauer gesagt folgt sowohl die Justiz als auch die Wissenschaft einem Prinzip: Im Falle eines Widerspruchs wird ein Beweismittel niedrigerer Beweiskraft von einem Beweismittel höherer Beweiskraft widerlegt. Oder anders herum: Ein Beweismittel höherer Beweiskraft kann nicht von einem mit niedrigerer Beweiskraft widerlegt werden. In der oben angegebenen Liste habe ich die Beweisarten nach steigender Beweiskraft geordnet, wie sie allgemein anerkannt ist (Schneider 1987, S. 188, 304).
Z: Demnach hat die Parteiaussage die geringste Beweiskraft.
R: Richtig, denn Personen, die in ein Ereignis verwickelt sind bzw. waren, neigen am ehesten dazu, die Dinge verzerrt darzustellen, sei es nun bewusst oder unbewusst, oder gar zu lügen.
Der Parteiaussage überlegen sind Zeugen, die am Ereignis nicht direkt beteiligt waren, die also emotional gelassener sind; sprich: unparteiische Außenstehende. Sodann kommen Dokumente, die während des Ereignisses entstanden und Aspekte dieses Ereignisses in Datenform festhielten. Dabei sind solche Dokumente, bei deren Entstehung der menschliche Faktor eine geringere Rolle spielte, jenen überlegen, die von Menschen direkt geschaffen wurden. So sind Aufzeichnungen automatischer Geräte über ein sich entfaltendes Ereignis in der Regel zuverlässiger als etwa Aktenvermerke eines Bürokraten.
Alle diese Beweise können jedoch von Sachbeweisen ausgehebelt werden, die von Sachverständigen sachgerecht interpretiert werden. Im oben genannten Beispiel würde die Feststellung des Sachverständigen, dass sich Haare und Hautspuren des Angeklagten im Sitzkissen befanden, dazu führen, dass der Angeklagte freigesprochen wird.
Z: Aber was ist dann mit den Aussagen und dem Bild der Kamera?
R: Für falsche Aussagen finden sich immer Gründe, von Lüge bis Irrtum, und Dokumente können schlicht falsch interpretiert worden sein – weil etwa jemand anderes im Auto des Angeklagten saß – oder sie können auch schlicht falsch sein – etwa weil die Uhr der Kamera falsch lief und ein falsches Datum lieferte, oder weil ein stinkreicher Verwandter des Klägers seine Muskeln spielen ließ und das Foto hat fälschen lassen. Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Fest steht, dass der Angeklagte in dem Flugzeug saß.
Z: Vielleicht saß er da ja zu einem anderen Zeitpunkt als dem behaupteten.
R: Das wäre vom Sachverständigen auszuschließen.
Z: Und wenn der Kläger einen anderen Sachverständigen antanzen lässt, der etwas anderes herausfindet?
R: Dann ist es eine Auseinandersetzung um die Interpretation materieller Spuren. Jedenfalls kann man einen Sachbeweis nicht mit Dokumenten oder Zeugenaussagen widerlegen, und schon gar nicht mit den Aussagen von Parteien eines Streites.[84]
Z: Letztlich sind doch Sachverständige auch nur Zeugen, auch wenn sie Fachleute in ihrem Gebiet sind.
R: Freilich. Man kann argumentieren, dass alle Beweise letztlich auf die Interpretation durch Menschen angewiesen sind. Aber es gibt eben objektive Unterschiede zwischen der Glaubhaftigkeit von Aussagen einer Partei und der eines unparteiischen sachverständigen Experten – vorausgesetzt, er ist wirklich unparteiisch. Das geht so weit, dass der Zeugenbeweis wegen seiner Unzuverlässigkeit unter Juristen bisweilen sogar nur als Indizienbeweis gilt, also nicht als unmittelbares Beweismittel (Bender u.a., Bd. 1, S. 173). Horst Bender, vormals Präsident des deutschen Bundeskriminalamts, wollte einst sogar erreichen, dass Zeugenaussagen als Beweise vor Gericht gar nicht mehr zugelassen werden, sondern nur noch Dokumenten- und Sachbeweise (Rollin 2006).
Z: Sie sagen also im Prinzip, dass jemand, der zum Beispiel nicht in Auschwitz war, der damals womöglich noch nicht einmal geboren war, daher kommen kann und behaupten kann, ein Fachmann zu sein, und dann weiß er alles besser als die, die dort gewesen sind und es gesehen haben?
R: Ich weiß, dass es für einen Zeugen – oder für jeden, der einen kennt und ihn für glaubwürdig hält – schwierig sein muss zu akzeptieren, dass er (oder sein Freund) falsch liegen könnte. Das trifft ganz besonders auf den Holocaust zu, bezüglich dessen viele Zeugen ihre Aussagen mit einem hohe Überzeugungsgrad machen. Lassen Sie mich dazu den vom Physiker zum Philosophen mutierten Sir Karl R. Popper zitieren (2005b, S. 23):
“Auf die Intensität der Überzeugungserlebnisse kommt es dabei überhaupt nicht an; ich kann von der Wahrheit eines Satzes, von der Evidenz [= Offenkundigkeit, GR] einer Wahrnehmung, von der Überzeugungskraft eines Erlebnisses durchdrungen sein, jeder Zweifel kann mir absurd vorkommen; aber kann die Wissenschaft diesen Satz deshalb annehmen? Kann sie ihn darauf gründen, dass Herr N.N. von seiner Wahrheit durchdrungen ist? Das wäre mit ihrem Objektivitätscharakter unvereinbar. […] Es ist also erkenntnistheoretisch gleichgültig, ob meine Überzeugungen schwach oder stark waren, ob ‘Evidenz’ vorlag oder nur eine ‘Vermutung’: Mit der Begründung wissenschaftlicher Sätze hat das nichts zu tun.”
R: Mit anderen Worten: es ist egal, wie überzeugt die Zeugen des “Holocaust” von der Echtheit ihrer Erlebnisse auch sein mögen und zu welchem Grad sie es vermögen, andere zu überzeugen. Der Wissenschaftler muss solchen Enthusiasmus ignorieren – freilich nicht auf menschlicher Ebene, sondern lediglich bei der Beweiswertung.
Wir werden uns erst in der nächsten Vorlesung ausführlich mit Zeugen- und Parteiaussagen befassen. In dieser Vorlesung soll es aber vornehmlich um die essentiellen, also ranghöheren Beweismitteln gehen, nämlich um Sach- und Dokumentenbeweise.
Z: Schön und gut, aber wo ist bei all dem die Rolle des Revisionismus?
R: Der Holocaust-Revisionismus respektiert die Beweishierarchie und konzentriert sich auf die Entdeckung und angemessene Auslegung materieller wie dokumentarischer Beweise aus dem in Frage kommenden Zeitraum. Die orthodoxe Geschichtsschreibung kann das für sich nicht in Anspruch nehmen Für diese spielten durch Fachleute ausgelegten Sachbeweise bis in die späten 1980er Jahre praktisch keine Rolle, und die oft aus ihrem Zusammenhang herausgerissen Dokumente werden nur benutzt, um Zeugenaussagen zu stützen. Lediglich aufgrund des anhaltenden Drucks durch revisionistische Forschungen sahen sich etablierte Holocaustforscher schließlich gezwungen, der Beweismittelhierarchie Aufmerksamkeit zu schenken, obwohl sie sie in der Regel immer noch nicht beachten.
3.3. Die “Endlösung” der Judenfrage
R: Lassen Sie mich den Rahmen unseres Themas zunächst dadurch abstecken, dass ich kurz erläutere, was ich hier nicht behandeln werde, nämlich die gesamte Geschichte des NS-Lagersystems an sich. Aus den verschiedenen Kategorien eingelieferter Häftlinge ergibt sich die ursprüngliche offizielle Funktion der NS-Lager: Sie dienten anfangs zur Ausschaltung und Umerziehung politischer Gegner.
Z: Umerziehung durch Vernichtung?
R: Ich spreche von der Frühphase der Lager, also seit dem Verbot der Kommunistischen Partei Anfang 1933. Niemand behauptet, damals habe eine systematische Vernichtung von Häftlingen stattgefunden. In jenen Jahren gab es Versuche, politische Häftlinge zum Nationalsozialismus zu konvertieren. Da jedoch diejenigen, die zu einer Regierung aus politischen Gründen in Opposition stehen, üblicherweise gebildet und intellektuell sind, wohingegen die in den Lagern dienenden SS-Männer normalerweise nicht die intelligentesten Leute waren, kann es nicht überraschen, dass diese frühen Versuche einer politischen Indoktrination selten erfolgreich waren. Es waren wohl eher die wirtschaftlichen und außenpolitischen Erfolge der deutschen Regierung, die die Bevölkerung erfolgreich umzuerziehen vermochten, als irgendwelche Zwangsmaßnahmen in Lagern, die ja oft nur das Gegenteil bewirken. Später dienten die Lager zudem zur Verwahrung als unverbesserlich eingestufter krimineller bzw. asozialer Fälle, wobei Homosexuelle und Zigeuner in die jeweils andere dieser beiden Kategorien eingestuft wurden. Nach der sogenannten Reichskristallnacht vom 9. November 1938 wurden erstmals Juden nur deshalb in die KL eingeliefert, weil sie Juden waren; freilich kamen fast alle der damals Verhafteten schon nach kurzer Zeit wieder frei. Erst nach dem Beginn des Russlandfeldzugs kam es im Zuge der Umsetzung der sogenannten “Endlösung der Judenfrage” zu Massendeportationen von Juden in die Lager.
Z: Sie geben also das Unleugbare zu! Es hat die Endlösung gegeben!
R: Freilich, und das ist nun unser eigentliches Thema. Die Nationalsozialisten selbst haben ausdrücklich von der “Endlösung der Judenfrage” gesprochen. Sie setzten sich bekanntlich von Anfang an für eine Entfernung der Juden aus Deutschland ein.[85] Es besteht Einigkeit unter allen Historikern, dass der Politik des Dritten Reiches gegenüber den Juden bis kurz vor dem Einmarsch der Wehrmacht in die Sowjetunion keine Vernichtungsabsicht zugrunde lag, sondern der Willen, so viele Juden wie möglich zur Auswanderung aus dem deutschen Machtbereich zu bewegen.[86] Zu diesem Zweck wurde Reinhard Heydrich im Januar 1939 von Hermann Göring beauftragt, die “Reichszentrale für jüdische Auswanderung” zu gründen mit dem Ziel: “Die Auswanderung der Juden aus Deutschland ist mit allen Mitteln zu fördern.”[87] Die enormen territorialen Gewinne Deutschlands bis zum Frühsommer 1940 änderten die Lage jedoch, da einerseits die Juden Polens, Frankreichs und anderer Länder nunmehr ebenfalls im Machtbereich Deutschlands lebten und andererseits eine Auswanderung wegen des Krieges sehr schwierig wurde. Daher teilte Heydrich am 24. Juni 1940 dem deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop mit, es sei nunmehr notwendig, das Gesamtproblem einer “territorialen Endlösung” zuzuführen (T-173). Als Folge dieses Schreibens entwarf das Außenministerium als “territoriale Endlösung” den sogenannten Madagaskar-Plan, der die Deportation aller im Einzugsbereich Deutschlands lebenden Juden nach Madagaskar vorsah.[88]
Z: Warum um Himmels willen nach Madagaskar? Das klingt ein wenig zu phantastisch.
R: Madagaskar war französische Kolonie und daher nach der Niederlage Frankreichs “Verhandlungsgut”. Palästina hingegen war britisch, und außerdem waren die Nationalsozialisten nie sonderlich daran interessiert, ihre potentiellen arabischen Verbündeten durch die Schaffung Israels zu verprellen. Tatsache ist, dass diese Pläne ernsthaft erwogen und erst Anfang des Jahres 1942 vollständig aufgegeben wurden, und zwar als Ergebnis dessen, was während der berüchtigten Wannseekonferenz besprochen worden war (Xanten 1997).
Die “Endlösung” wurde mit einem Schreiben Görings vom 31.7.1941 eingeleitet, als man nach gigantischen Anfangserfolgen des Ostfeldzuges einen schnellen Zusammenbruch der Sowjetunion erwartete:[89]
“In Ergänzung der Ihnen bereits mit Erlaß vom 14. 1. 39 übertragenen Aufgabe, die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen, beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen für eine Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflußgebiet in Europa. Sofern hierbei die Zuständigkeiten anderer Zentralinstanzen berührt werden, sind diese zu beteiligen.
Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Voraussetzungen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen.”
Z: Da steht aber nichts vom Mord.
R: Ganz im Gegenteil: Die Politik vom 14.1.1939 an bis zum Sommer 1941 war ja tatsächlich auf Auswanderung und Deportation ausgerichtet, und Heydrichs alte Aufgabe wurde durch diesen neuen Auftrag ja nicht ersetzt, sondern lediglich ergänzt, also erweitert, und zwar nur in territorialer Hinsicht: Im Januar 1939 konnte Heydrich nur im Deutschen Reich agieren, im Sommer 1941 aber in fast ganz Europa. Und genau dies besagt das Schreiben: Entwerfen Sie einen erweiterten Plan, der eine Auswanderung und Evakuierung der gesamten Judenheit aus dem deutschen Einflussbereich in Europa ermöglicht.
Z: Hatte Göring damals noch Madagaskar als Ziel der Deportationen im Auge oder schon Russland?
R: Das geht aus dem Dokument nicht hervor. Goebbels‘ Tagebuch lässt sich entnehmen, dass Hitler bereits im August 1941 von einer Deportation der Juden gen Osten sprach (Dalton 2010a; vgl. Broszat 1977, S. 750), und solche Bezugnahmen auf Russland als Deportationsziel tauchten ab da immer häufiger auf.[90] Einer der Gründe, warum man sich schließlich entschloss, die Juden nach Russland zu deportieren, mag in dem Beschluss des Obersten Sowjets vom 28. August 1941 liegen, dem zufolge die etwa drei Millionen Wolgadeutschen als Angehörige einer Feindmacht in den Osten der Sowjetunion zu deportieren seien. Diese Massendeportation wurde dann tatsächlich in den Folgemonaten mit allergrößter Brutalität durchgeführt, und man wird davon ausgehen können, dass ein erheblicher Teil dieser Deutschen dabei ums Leben kam (Fleischhauer 1983). Die Reaktion der deutschen Regierung auf diese ethnische Säuberung ergibt sich aus den Richtlinien für die Rundfunkpropaganda, in denen die NS-Regierung den Juden als vermeintlichen Trägern des “jüdischen Bolschewismus” mit Vergeltung droht (Fleischhauer 1982, S. 315):
“Bei Durchführung des von den Bolschewisten angekündigten Vorgehens gegen die Wolgadeutschen werden die Juden Zentraleuropas ebenfalls in die östlichsten der von der deutschen Verwaltung geleiteten Gebiete abtransportiert werden. […] Wird das Verbrechen an den Wolgadeutschen zur Wirklichkeit, so wird das Judentum dieses Verbrechen vielfach zu begleichen haben.”
Z: Demnach sah die Reichsregierung die Endlösung als eine Art Vergeltungsmaßnahme an?
R: So jedenfalls die Rundfunkpropaganda damals. Tatsache ist, dass die Regierung des Dritten Reiches die Zwangsumsiedlung der Juden ja schon vorher geplant hatte, wenn auch nicht unbedingt mit dem Ziel Osteuropa, genauso wie auch Stalin die Zwangsumsiedlung der Wolgadeutschen schon vorher geplant und sogar schon begonnen hatte. Anfang 1940, fast 1½ Jahre vor dem Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen den beiden Staaten, schlugen deutsche Regierungsbeamte ihren sowjetischen Alliierten vor, die deutschen und polnischen Juden in die westliche Ukraine und/oder in die “Autonome Jüdische Region Birobijan” zu deportieren. Dies war eine 1933 von der Sowjetunion für Juden gebildete autonome Region in Ostsibirien nahe Wladiwostok (Altman/Ingerflom 2002; vgl. Boisdefeu 2009, S. 75-78). Die Sowjets lehnten den Vorschlag jedoch ab.
Z: Was beweist, dass die deutsche Regierung zu diesem Zeitpunkt offenbar noch nicht plante, die Juden umzubringen.
R: Davon wird man wohl ausgehen müssen. Jedenfalls konnte der Terrorapparat Stalins im Jahr 1941 nicht mehr als jüdisch bezeichnet werden, da Stalin die bis 1938 herrschende Dominanz der Juden in der sowjetischen Regierung durch seine Säuberungen gewaltsam beendet hatte.[91] Insofern waren die zentraleuropäischen Juden nicht nur wegen der Unzulässigkeit der Kollektivhaftung das falsche Objekt dieser angekündigten Vergeltung.
Definitiv aufgegeben wurde der Madagaskarplan erst im Februar 1942, also nach der Wannseekonferenz,[92] obwohl Goebbels es bin in den März hinein als mögliche Option betrachtete – siehe seinen Tagebucheintrag vom 7.3.1942. Hitler sprach noch Mitte 1942 von einer Deportation entweder nach Zentralafrika (Goebbels Tagebuch, 30.5.1942) oder nach Madagaskar (Picker 1963, S. 456). Eine vorläufige Entscheidung für Deportationen nach Osten muss aber schon früher gefallen sein, denn am 23.10.1941 ordnete Himmler an, “dass die Auswanderung von Juden mit sofortiger Wirkung zu verhindern ist”,[93] und schon am folgenden Tage, dem 24.10.1941, gab der Chef der Ordnungspolizei Kurt Daluege einen Erlass zur “Evakuierung von Juden”, laut dem “Juden nach dem Osten in die Gegend um Riga und Minsk abgeschoben” werden sollten (PS-3921). Tags drauf, am 25.10.1941, bezieht sich Hitler in einem Gespräch im Führerhauptquartier auf seine Reichstagsrede vom 30.1.1939, in der er für den Fall eines Krieges die Vernichtung der Juden Europas prophezeit hatte,[94] und erwähnt die nun einsetzende Politik der wenig rücksichtsvollen Deportation der Juden aus Europa hinaus in die russischen Sümpfe.[95]
Z: Das sieht doch ganz so aus, als ob Hitlers Befehl für die Umsetzung der Endlösung in jenen Tagen des Oktobers 1941 gefallen ist.
R: Das mag durchaus sein. Die Serie der Dokumente, die auf eine territoriale Endlösung abzielt, geht munter weiter. Am 6. November 1941 erwähnt Heydrich seine im Januar 1939 erfolgte Anweisung, die “Endlösung” vorzubereiten (PS-1624), die er als “Auswanderung oder Evakuierung” bezeichnet hatte. Das neue Ziel der “territorialen Endlösung” wurde dann während der sogenannten Wannsee-Konferenz diskutiert. Das Protokoll selbst liest sich in den wesentlichen Teilen wir folgt:
“Anstelle der Auswanderung ist nunmehr als weitere Lösungsmöglichkeit nach entsprechender vorheriger Genehmigung durch den Führer die Evakuierung der Juden nach dem Osten getreten.
Diese Aktionen sind jedoch lediglich als Ausweichmöglichkeiten anzusprechen, doch werden hier bereits jene praktischen Erfahrungen gesammelt, die im Hinblick auf die kommende Endlösung der Judenfrage von wichtiger Bedeutung sind.” (NG-2586-G)
Z: Demnach war das, was im Kriege passierte, gar nicht die Endlösung, sondern nur ein Provisorium.
R: So jedenfalls dieses Protokoll, und das deckt sich mit dem, was man in vielen anderen deutschen Dokumenten von damals findet. Hier ein paar Beispiele:[96]
- Am 15.8.1940 führte Hitler aus, die Juden Europas sollten nach Kriegsende evakuiert werden.[97]
- Am 17.10.1941 verfasste Martin Luther, Leiter der Abteilung Deutschland im Außenministerium, eine Aktennotiz, wo von “nach Kriegsende zu ergreifenden Maßnahmen zur grundsätzlichen Lösung der Judenfrage” die Rede ist.[98]
- Am 25.1.1942, also fünf Tage nach der Wannseekonferenz, schrieb SS-Reichsführer Heinrich Himmler an KL-Inspekteur Richard Glücks (NO-500):
“Richten Sie sich darauf ein, in den nächsten Wochen 100.000 männliche Juden und bis zu 50.000 Jüdinnen in die KL aufzunehmen. Große wirtschaftliche Aufgaben werden in den nächsten Wochen an die Konzentrationslager herantreten.”
- Im Frühling 1942 notierte der Chef der Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers, in einer Aktennotiz, Hitler wolle “die Lösung der Judenfrage bis nach dem Krieg zurückgestellt wissen” (PS-4025).
- Am 30.4.1942 berichtete Oswald Pohl, Chef des Wirtschafts-Verwaltungshauptamtes der SS (R-129; IMT Bd. 38, S. 363ff.):
“Der Krieg hat eine sichtbare Strukturänderung der Konzentrationslager mit sich gebracht und ihre Aufgaben hinsichtlich des Häftlingseinsatzes grundlegend verändert. Die Vermehrung von Häftlingen nur aus Sicherheits-, erzieherischen oder vorbeugenden Gründen allein steht nicht mehr im Vordergrund. Das Schwergewicht hat sich nach der wirtschaftlichen Seite hin verlagert. Die Mobilisierung aller Häftlingsarbeitskräfte zunächst für Kriegsaufgaben (Rüstungssteigerung) und später für Friedensaufgaben schiebt sich immer mehr in den Vordergrund. Aus dieser Erkenntnis ergeben sich notwendige Maßnahmen, welche eine allmähliche Überführung der Konzentrationslager aus ihrer früheren, einseitig politischen Form in eine den wirtschaftlichen Aufgaben entsprechende Organisation erfordern.”
- Am 24.6.1942 verkündete Hitler im Führerhauptquartier, er werde sich nach dem Krieg “rigoros auf den Standpunkt stellen, dass er Stadt für Stadt zusammenschlage, wenn nicht die Juden rauskämen und nach Madagaskar oder einem sonstigen jüdischen Nationalstaat abwanderten” (Picker 1963, S. 456).
- Am 21. August 1942 erstellte Luther eine Zusammenfassung der NS-Judenpolitik (NG-2586-J). Darin erwähnte Luther die Wannseekonferenz zur Vorbereitung der “Evakuierung der Juden” in die “besetzten Ostgebiete” und stellte fest, dass die Zahl der nach Osten abgeschobenen Juden nicht genüge, um den Arbeitskräftebedarf zu decken (NG-2586).
- September 1942: In der sogenannten “Grünen Mappe” zur “Führung der Wirtschaft in den besetzten Ostgebieten” heißt es, dass “die Judenfrage nach dem Kriege für ganz Europa generell gelöst werden wird”, weshalb es sich immer nur um “Teilmaßnahmen” handele, wobei “schikanöse Maßnahmen” gegen Juden “als eines Deutschen unwürdig, auf jeden Fall zu unterlassen” seien.[99]
- Am 5.9.1942 schrieb Horst Ahnert von der Sicherheitspolizei in Paris, dass im Zuge der “Endlösung der Judenfrage mit dem Abtransport von Juden […] zum Zwecke des Arbeitseinsatzes” begonnen werden sollte (CDJC, Bd. XXVI-61).
- Am 16.9.1942, einen Tag nach seinem Treffen mit Rüstungsminister Albert Speer, berichtete Oswald Pohl dem Reichsführer SS Heinrich Himmler in einem Schreiben, dass sämtliche Häftlinge des Reiches nun zu Rüstungsarbeiten herangezogen werden müssten:[100]
“Die für die Ostwanderung bestimmten Juden werden also ihre Reise unterbrechen und Rüstungsarbeiten leisten müssen.”
- Am 14.12.1942 fasste Ministerialrat Maedel die NS-Judenpolitik zusammen als “die allmähliche Freimachung des Reichsgebiets von Juden durch deren Abschiebung nach dem Osten” (NG-4583).
- Am 20.01.1943 befahl Richard Glücks, Inspektor der KL, den Kommandanten von 19 Lagern (NO-1523):
“Die ersten Lagerärzte haben sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzusetzen, daß die Sterbeziffern in den einzelnen Lagern wesentlich herabgehen. […] Die Lagerärzte haben mehr als bisher die Ernährung der Häftlinge zu überwachen und in Übereinstimmung mit den Verwaltungen dem Lagerkommandanten Verbesserungsvorschläge einzureichen. Diese dürfen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern sind von den Lagerärzten regelmäßig zu kontrollieren. […] Der Reichsführer SS hat befohlen, daß die Sterblichkeit unbedingt geringer werden muß.”
- Am 26.10.1943 schrieb Oswald Pohl an alle KL-Kommandanten:[101]
“Im Rahmen der Rüstungsproduktion stellen die KL […] einen Faktor von kriegsentscheidender Bedeutung dar. […]
In früheren Jahren konnte es im Rahmen der damaligen Erziehungsaufgaben gleichgültig sein, ob ein Häftling eine nutzbringende Arbeit leistete oder nicht. Jetzt aber ist die Arbeitskraft der Häftlinge von Bedeutung, und alle Maßnahmen der Kommandeure, Führer des V-Dienstes und Ärzte haben sich auf die Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit der Häftlinge zu erstrecken. Nicht aus Gefühlsduselei, sondern weil wir sie mit ihren Armen und Beinen benötigen, weil sie dazu beitragen müssen, daß das deutsche Volk einen großen Sieg erringt, deshalb müssen wir uns das Wohlergehen der Häftlinge angelegen sein lassen.
Ich stelle als Ziel: Höchstens 10% aller Häftlinge dürfen infolge Krankheit arbeitsunfähig sein. In einer Gemeinschaftsarbeit aller Verantwortlichen muß dieses Ziel erreicht werden. Notwendig hierzu ist:
- Eine richtige und zweckentsprechende Ernährung.
- Eine richtige und zweckentsprechende Bekleidung.
- Die Ausnützung aller natürlichen Gesundheitsmittel.
- Vermeidung aller unnötigen, nicht unmittelbar für die Leistung erforderlichen Anstrengungen.
- Leistungsprämien. […]
Für die Überwachung der in diesem Schreiben nochmals dargestellten Maßnahmen werde ich persönlich Sorge tragen.”
R: Am 11.5.1944 befiehlt Adolf Hitler den Einsatz von 200.000 Juden beim Bau von Jagdflugzeugen, um Deutschlands Luftabwehr gegen die vernichtenden alliierten Bombenangriffe zu verbessern (NO-5689).
In Zusammenfassung dieser langen Liste von Dokumenten habe ich einige davon in der rechten Spalte von Tabelle 7 aufgelistet. Die linke Spalte enthält Behauptungen der orthodoxen Geschichtsschreibung über das, was sich zur gleichen Zeit abgespielt haben soll, was allerdings alles nur auf undokumentierten Annahmen beruht (siehe dazu z.B. Jäckel u.a. 1993). Wie Sie daraus erkennen können, könnten die Widersprüche zwischen den orthodoxen Behauptungen und den dokumentierten Fakten kaum größer sein.
Z: Die Richtigkeit Ihrer Ausführungen einmal unterstellt, wie erklären Sie sich dann die verschiedenen Anmerkungen von NS-Größen, mit der diese vor oder im Krieg von der Ausrottung der Juden sprachen?
Fiktion | Tatsache |
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20.1.1942: Die totale Vernichtung aller Juden in der deutschen Einflusssphäre wird bei der Wannsee-Konferenz organisiert.[102] | 25.1.1942: Himmler schreibt an Glücks, dass die Lager für die Aufnahme von bis zu 150.000 Juden vorbereitet werden müssen; umfassende wirtschaftliche Ausgaben würden ihnen zugeteilt werden. |
Feb. 1942: Beginn der Massenvergasungen in Auschwitz-Birkenau. März 1942: Beginn von Massenvergasungen in Belzec. Mai 1942: Beginn von Massenvergasungen in Sobibór. | 30.4.1942: Pohl schreibt an Himmler, dass die Hauptfunktion aller Lager nun die Ausnutzung der Arbeitskraft der Häftlinge sei. |
23.7.1942: Beginn von Massenvergasungen in Treblinka. August 1942: Beginn von Massenvergasungen in Majdanek. | 21.8.1942: Luther schreibt, dass die Anzahl der transportierten Juden ungenügend sei, um den Mangel an Arbeitskräften abzudecken, so dass die deutsche Regierung die slowakische Regierung um die Lieferung von 20.000 slowakischen Juden für den Arbeitseinsatz bittet. |
Ende 1942: Sechs Vernichtungslager sind in Betrieb. | 20.01.1943: Glücks schreibt an alle Lagerkommandanten, dass Himmler angeordnet habe, die Todesrate in allen Lagern müsse mit allen Mitteln reduziert werden. Die Insassen müssen besseres Essen erhalten. |
3.11.1943: Etwa 42.000 jüdische Fabrikarbeiter werden in Majdanek und einigen Außenlagern erschossen. | 26.12.1943: Rundschreiben von Pohl an alle Lagerkommandanten: Alle Maßnahmen der Kommandanten müssen auf die Gesundheit und Produktivität der Insassen ausgerichtet sein. |
16.5.1944: Beginn des Massenmordes an einigen hunderttausend ungarischen Juden in Auschwitz-Birkenau. | 11.5.1944: Adolf Hitler befiehlt den Einsatz von 200.000 Juden beim Bau von Jagdflugzeugen.
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R: Abgesehen von Bemerkungen Hitlers im trauten Kreise, die nie von Vernichtung sprechen, habe ich hier nur bürokratische Dokumente zitiert. Diese und alle anderen bürokratischen Dokumente sprechen niemals von einer physischen Vernichtung. Etwas anders sieht es aus, wenn wir auf Tagebücher, Reden oder Nachkriegsmemoiren zu sprechen kommen. Es handelt sich dabei im Prinzip um schriftlich niedergelegte Parteiaussagen, die ich daher im nächsten Abschnitt näher behandeln werde, wenn es um Tätergeständnisse geht.
Z: Was aber, wenn die bürokratischen Dokumente lügen, wenn also Evakuierung oder Deportation nur Tarnworte waren für den Mord?[103]
R: Dann haben wir ein logisches Problem: Wenn keine Uneinigkeit darüber besteht, dass bis etwa Mitte 1941 die von der NS-Bürokratie verwendeten Begriffe “Auswanderung”, “Evakuierung”, “Umsiedlung” und “Deportation” bedeuteten, was sie besagten, wie wurde dann den Befehlsempfängern ab Mitte/Ende 1941 klar gemacht, dass dieselben Begriffe nun auf einmal Tarnbegriffe waren, die für etwas ganz anderes standen, nämlich Massenmord? Man behalte im Auge, dass der untertänige Befehlsempfänger im Dritten Reich Befehle ja wortlautgemäß und unkritisch ausgeführt haben soll. Ob das stimmt, sei einmal dahingestellt. Tatsache ist, dass befehlswidriges Verhalten schwer bestraft wurde, insbesondere dann, wenn befohlen wurde, Menschen auszusiedeln oder für kriegsentscheidende Zwangsarbeiten einzusetzen, wenn die Befehlsempfänger dann aber diese Menschen stattdessen umbrachten.
Wie macht man also dem Befehlsempfänger klar, dass er ab einem bestimmten Zeitpunkt etwas radikal anderes in bestimmte Befehle hineininterpretieren muss, als diese Befehle aussagen? Und wie verhindert man, dass er Befehle “uminterpretiert”, wenn sie in bestimmten Fällen wörtlich gemeint sind?
Z: Jedem Befehl hätte eine Erläuterung beigegeben werden müssen, im Stil: “dieser Befehl ist wörtlich zu nehmen” oder “dieser Befehle ist zu interpretieren.”
R: Genau. Man hätte einen Code zur korrekten Auslegung des “Codes” hinzufügen müssen. Das Problem ist bloß, dass es Dokumente, die die “Uminterpretation” angeblicher Tarnbegriffe fordern und definieren, im Zusammenhang mit der Endlösung nicht gibt. Außerdem würden solche Befehle die Geheimhaltungsabsicht, die ja Ursache der Verwendung der Tarnsprache wäre, unterminieren.
Z: Die Mörder wären ja auch zu blöde gewesen, wenn sie das schriftlich niedergelegt hätten. Damit hätten sie ja ihre Tarnung aufgegeben. Solche Befehle wären bestimmt mündlich weitergegeben worden.
R: Dann hätten sich also all jene Tausende von Personen, die wissentlich an der Endlösung beteiligt waren, widerspruchslos am Massenmord beteiligt, weil irgendein Vorgesetzter einen mündlichen Befehl gab, der vorliegenden schriftlichen Befehlen diametral entgegenstand?
Z: Ja.
R: Wenn Sie also ein Schreiben Ihres Firmenchefs vorliegen haben, sie sollen die Computeranlage ihrer Firma in ein anderes Gebäude auslagern, ihr Abteilungsleiter Ihnen aber sagt, der Boss habe ihm insgeheim mitgeteilt, Sie sollten die Computeranlage in Wirklichkeit in Stücke schlagen, gehen Sie dann ohne schriftliche Rückversicherung Ihres Firmenchefs mit einem Vorschlaghammer in den EDV-Raum und machen Kleinholz?
Z: Ähhh…
R: Und bedenken Sie: Damals war die angedrohte Strafe für befehlswidrigen Mord und insbesondere für Sabotage von Rüstungsanstrengungen immer noch die Todesstrafe. Dass die entsprechenden Vergehen nicht in allen Fällen strafverfolgt und entsprechend harsch abgeurteilt wurden, darauf konnte man sich ja nicht verlassen, insbesondere angesichts der ansonsten sehr harschen Strafverfolgung während des Dritten Reiches.
Die Tatsache, dass bis heute kein Dokument gefunden wurde, in dem ein Massenmord an Juden befohlen wurde bzw. in dem die “Uminterpretation” von Tarnbegriffen festgelegt wurde,[104] ja dass es sogar keine anderen bürokratischen Spuren eines solchen Planes gibt, der immerhin sechs Millionen Menschen umfasst, sich über drei Jahre hingezogen, einen ganzen Kontinent umspannt und unzählige Behörden und Entscheidungsträger betroffen hätte, bereitet der etablierten Geschichtswissenschaft schon ein gewisses Kopfzerbrechen. Ich habe in der Zweiten Vorlesung dazu bereits Prof. Raul Hilberg zitiert mit seinem absurden Lösungsvorschlag der telepathischen Befehlserteilung (vgl. S. 163).
Die Umsetzung dieses ungeheuren Völkermord-Planes, der nie schriftlich niedergelegt wurde, allem schriftlich niedergelegten widersprach und der umgesetzt werden musste, ohne irgendwelche bürokratischen Spuren zu hinterlassen, bedurfte daher in der Tat einer Befehlsübertragung per Telepathie.
Ich meine daher, dass die ganze These von der Tarnsprache absurd ist. Aber legen wir dieses Problem zunächst einmal beiseite und werfen wir einen Blick auf das, was sich in den Lagern des Dritten Reiches ab Mitte 1941 tatsächlich zutrug. Fangen wir dabei mit dem berüchtigtsten aller Lager an, mit Auschwitz.
3.4. Auschwitz
3.4.1. Industrieregion Auschwitz
R: Bevor wir Näheres über das Lager Auschwitz erfahren, möchte ich hier die Region vorstellen, von der die Rede ist.
Auschwitz ist nicht irgendein Ort in Polen. Vielmehr handelt es sich um eine Stadt in unmittelbarer Nähe zum oberschlesischen Industrierevier. Die Abbildung 25 zeigt eine Karte der Region Auschwitz. Die Stadt Auschwitz liegt unmittelbar vor der Mündung der Sola in die Weichsel. Der benachbarte Ort Birkenau (polnisch Brzezinka) liegt an einem Eisenbahnknotenpunkt, der die Strecken aus Böhmen über Ostrau und Bielitz-Biala mit den Strecken nach Krakau und nach Kattowitz verbindet. Die nur einen Kilometer westlich von Birkenau verlaufende Weichsel bildete seit dem 14. Jahrhundert bis zum Jahre 1919 die Grenze zwischen dem deutschen Schlesien und Polen bzw. nach den Teilungen Polens zwischen Schlesien und dem österreichischen Galizien. Während der österreichischen Herrschaft über die Gegend, wo Auschwitz liegt, entstand in dem Ort eine Kaserne des Heeres der K&K-Monarchie. Sie ging 1919 in die Hände der neu gegründeten polnischen Armee über.[105] Nach dem deutsch-polnischen Krieg im September 1939 wurde diese Kaserne in ein Konzentrationslager umgewandelt und mit polnischen Häftlingen belegt. Heute kennt man dieses Lager unter dem Begriff “Stammlager” oder auch “Auschwitz I”. Es liegt in unmittelbarer Nähe zur Sola südwestlich von Auschwitz.

Abb. 25: Die Umgebung von Auschwitz heute (Google Maps 2015), mit Lage der deutschen Anlagen während des Krieges.
Zur deutschen Besatzungszeit änderte sich das Bild der Region Auschwitz gewaltig. Handelte es sich bei dem Ort Auschwitz vor dem Krieg um ein nach westlichen Maßstäben rückständiges Dorf landwirtschaftlicher Prägung, so hinterließen die Deutschen nach ihrem Rückzug dem polnischen Staat eine moderne Kleinstadt mit hochwertiger industrieller Infrastruktur und riesigen, modernen chemischen Fabriken.
Z: Wollen Sie damit sagen, dass die Unternehmungen der Deutschen in Auschwitz den Polen nützlich waren?
R: Wenn Sie die deutschen Unternehmungen auf die Entwicklung der Industrie und der Infrastruktur beschränken, dann haben sie den Polen durchaus genützt. Dies beinhaltet allerdings keine Wertung über etwaige andere Unternehmungen der Deutschen in der Region Auschwitz. Auch ist damit überhaupt keine Aussage über die Frage gemacht, ob die Bilanz bei Betrachtung aller Dinge, die dort während des Zweiten Weltkrieges geschehen sind, positiv oder negativ ausfällt.
Der Grund für die beschleunigte Industrialisierung dieser Region ist leicht einzusehen. Die Region Auschwitz stellte wegen ihrer Nähe zum oberschlesischen Revier, wegen der guten Eisenbahnanbindung und des großen Angebots an Prozesswasser der Flüsse Weichsel und Sola einen idealen Platz für den Ausbau der chemischen Industrie Deutschlands dar. Zudem waren diese Werke wegen ihrer großen Entfernung zu England bis Mitte 1944 vor alliierten Bombenangriffen sicher.

Abb. 26: Alliierte Luftbildaufnahme des Industriegebiets der I.G. Farbenwerke bei Auschwitz (Ball 2015, S. 36)
Wie allgemein bekannt sein dürfte, besaß und besitzt Deutschland so gut wie keine Erdölreserven. Die aus Erdöl gewonnen Produkte jedoch waren und sind kriegsentscheidende Rohstoffe. Vom arabischen und russischen Erdöl abgeschnitten, entwickelte Deutschland daher schon während des Ersten Weltkriegs das sogenannte Kohleveredelungsverfahren, um sich vom Erdöl unabhängig zu machen. Das Verfahren wandelt Kohle, wovon Deutschland im Ruhr-, Saar- und schlesischen Industriegebiet genug hatte, in gasförmige oder flüssige Kohlenwasserstoffe um. Diese werden dann von der petrochemischen Industrie als Ausgangsstoffe für alle möglichen chemischen Synthesen benutzt, unter anderem zur Erzeugung von Kunstgummi, Treib- und Schmierstoffen.

Abb. 27: I.G. Farbenindustrie AG, Auschwitz-Monowitz, Winter 1944/45.[106]
Die deutsche Kohleveredelungstechnologie wurde im Zweiten Weltkrieg in großem Maße eingesetzt, und zwar in Werken im Ruhrgebiet, in Baden (BASF) und in Auschwitz (Gumz/Foster 1953). Einer der ersten Prozessschritte bei den meisten Verfahren zur Kohlevergasung ist die Erzeugung von Kohlenmonoxid mittels sauerstoffarmer Verbrennung nasser Kohle. Eine Analyse des US-Kriegsministeriums, welche die Auswirkungen des alliierten Bombenkrieges auf Deutschland untersuchte, hat die Bedeutung dieser Technologie für Deutschland wie folgt zusammengefasst (U.S. Strategic … 1947, S. 1):
“Das Deutschland der Kriegszeit war ein Reich, gebaut auf Kohle, Luft und Wasser. 84,5% seines Flugbenzins, 85% seines Motorbenzins, bis auf einen Bruchteil von einem Prozent alles Gummi, 100% seiner konzentrierten Salpetersäure, Ausgangsmaterial aller militärischen Explosivstoffe, und 99% seines ebenso wichtigen Methanols wurden aus diesen drei Rohstoffen synthetisiert. […] Der Rumpf dieses industriellen Organismuses waren Kohlevergasungsanlagen, die Kohle in Prozessgas verwandelten.”
Die Luftaufnahmen alliierter Aufklärer, die Auschwitz ab Frühjahr 1944 überflogen, zeigen die Größe der dortigen chemischen Industrieanlagen (Ball 2015, S. 36, 38-44). In Abbildung 25, einer Karte des Jahres 2015, ist das Gelände als grauschattierte Fläche immer noch zu erkennen, auf dem die I.G. Farbenindustrie AG dieses große Chemiewerk zwischen 1941 und 1944 aus dem Boden stampfte, wobei in großem Maße auf Zwangsarbeiter aus dem Konzentrationslager Auschwitz zurückgegriffen wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Technologie durch alliierten Patent- und Wissenschaftlerraub sowie durch die Demontage der Industrieanlagen in Deutschland vernichtet. Wegen der Autarkie-Ängste der Siegermächte und wegen des damals billigen Erdöls unterblieb nach dem Krieg eine Wiederbelebung der Kohleveredelungstechnologie. Erst nach der Ölkrise in den 1970er Jahren setzte ein bescheidenes Comeback in der Forschung ein.
Doch zurück zur Region Auschwitz. Die chemischen Werke der I.G. Farbenindustrie AG sind das größte, aber nicht das einzige Beispiel deutscher Industrialisierungsvorhaben in dieser Region. Das Problem der benötigten Arbeitskräfte für diese neuen Industrien glaubte man nach Beginn des Russlandfeldzuges u. a. durch die Zwangsverpflichtung russischer Kriegsgefangener lösen zu können. Daher wurde westlich der Ortschaft Birkenau ein großes Kriegsgefangenenlager der Waffen-SS geplant – heute bekannt als “Auschwitz II” oder “Auschwitz-Birkenau”, in dem die russischen Kriegsgefangenen interniert werden sollten.
Z: Birkenau gilt doch weithin als ein reines Vernichtungslager.
R: Geplant wurde es im Oktober 1941 nicht als solches, das steht fest. Die frühen Dokumente sprechen eindeutig von einem Kriegsgefangenenlager.[107]
Z: Blieb das Lager unter der Verwaltung der Waffen-SS?
R: Ja. Die für die Bauten in Auschwitz zuständige Behörde hieß bis zum Kriegsende “Zentralbauleitung der Waffen-SS und Polizei, Auschwitz” (siehe Mattogno 2014a).
Z: Dann hatte die Waffen-SS also doch nicht die blütenreine Weste, die ihr bisweilen zugeschrieben wurde? (Schönhuber 1981)
R: Das kommt darauf an, welcher Geschichtsschreibung Sie Glauben schenken. Wenn die allgemein als wahr angenommenen Massenmorde in Auschwitz und anderswo stattfanden, dann hätte freilich auch die Waffen-SS ihre Finger mit drin gehabt.
Das Lager Birkenau liegt in einer sumpfigen Flussniederung in unmittelbarer Nähe des Zusammenflusses von Sola und Weichsel. Mit zunehmendem Einsatz von Häftlingen in den Industrien der Region Auschwitz kamen Schritt für Schritt eine Reihe weiterer, kleinerer Arbeitslager im oberschlesischen Revier hinzu, insgesamt 48, die alle organisatorisch dem Lager Auschwitz unterstellt waren und die jeweiligen Häftlinge nahe an deren Arbeitsstätten beherbergten.[108] Auf der hier gezeigten Karte lag z. B. bei den Siedlungen Harmense, Rajsko und Monowitz jeweils noch ein sogenanntes Außenlager. Diese Nebenlager sollen hier nicht weiter behandelt werden, da für diese keine Massenmorde behauptet werden, ganz im Gegenteil. Ich darf hier auszugsweise die Aussage des ehemaligen Monowitz-Häftlings Jakob Lewinski wiedergeben, die dieser bei seiner Vernehmung im Jahr 1958 im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren machte, das schließlich zum großen Frankfurter Auschwitz-Prozess führte.[109] Lewinski wurde zusammen mit seiner Frau deportiert, in Auschwitz aber von ihr getrennt. Er sah sie nie wieder. Seine Unterbringung im Arbeitslager Auschwitz-Monowitz beschreibt er als “menschenwürdig”:[110]
“Innerhalb des Lagers war ein Bordell mit 10 Frauen, die aber nur reichsdeutschen Häftlingen zur Verfügung standen. Die Häftlinge bekamen für ihre Arbeit Leistungsscheine bis zu 1.50 DM [gemeint RM] pro Woche, wofür sie sich Senf, Sauerkraut, rote Rüben usw. kaufen konnten. […]
Das Lager hatte im Allgemeinen gute sanitäre Einrichtungen, Wasch- und Duschräume und einen ausgezeichneten Krankenbau. […] An Verpflegung gab es dreimal wöchentlich 1/3 Kommissbrot und 4 mal 1/2 Kommissbrot, dazu morgens eine Schale Kafe[sic], 5 mal etwa 20 Gramm Margarine, einmal eine geringfügige Menge Marmelade und einmal ein Stückchen Käse. Mittags auf der Arbeitsstelle gab es die sogenannte Buna-Suppe ohne jeden Nährwert. Abends gab es einen Liter dickerer Suppe, teils Rüben, teils Kohl usw.”
R: Aufgrund der schweren, 12-stündigen täglichen Arbeit bei überwiegend unzureichender Ernährung kam es laut Lewinski anfangs zu einer hohen Sterblichkeit, die später jedoch aufgrund von Erleichterungen stark zurückging. Über die SS-Leitung berichtet er:[111]
“Unser Lagerführer war SS-Obersturmführer Schöttl, der in Dachau zum Tode verurteilt wurde, vermutlich für Straftaten, die er vor unserer Lagerzeit begangen hatte, denn als Lagerführer in unserem Lager hätte er die Todesstrafe keinesfalls verdient.”

Abb. 28: KGL Birkenau im Juni 1944, inklusive angeblichem Bunker 2 und einem Teil der dazugehörigen Verbrennungsgruben (Mitte oben).
Z: Das nenne ich mal eine erstaunliche Aussage, frei von Hass! Immerhin hat der Mann durch die SS seine Frau verloren! Hut ab vor so viel Anstand!
R: Ja, dank solcher Aussagen habe ich den Respekt vor einigen Zeugen wiedergewonnen.
Ab 1942 diente Auschwitz auch als zentrale Drehscheibe für die Deportation der Juden aus West- und Mitteleuropa. Sehr viele Transporte liefen über das Lager Birkenau. Die Häftlinge wurden von hier je nach Einsatzgebiet in Außenlager weiter verteilt oder in andere Lagerkomplexe weitertransportiert. Ein Teil verblieb im Lager Birkenau und wurde dort formell registriert. Die heutige offizielle Geschichtsschreibung geht aber davon aus, dass der überwiegende Teil der eingelieferten Juden ohne Registrierung sofort in die Gaskammern geschickt und dort umgebracht wurde.
Nach der Landung der Alliierten in Italien war auch das oberschlesische Industrierevier durch amerikanische Bomber erreichbar, so dass im Frühjahr 1944 die Errichtung der Industrieanlagen und die teilweise schon begonnene Produktion um Auschwitz erheblich gestört wurden.
Auf den Luftaufnahmen der alliierten Aufklärer aus damaliger Zeit kann man viele Einzelheiten des Lagerkomplexes erkennen. Unter anderem erkennt man, dass man das Lager von außen recht einfach einsehen konnte, so dass eine Geheimhaltung der dortigen Vorgänge vollkommen illusionär gewesen wäre (vgl. Ball 2015, S. 75-79). Das gleiche gilt für den regen Personen- und Güterverkehr durch den Eisenbahnknotenpunkt Auschwitz, vor dem sich ausgedehnte Vernichtungsaktionen kaum hätten verheimlichen lassen können. Eine Geheimhaltung wäre auch deshalb schwierig oder unmöglich gewesen, weil ja viele der dortigen Häftlinge in zivilen und militärischen Betrieben der Deutschen als Arbeiter eingesetzt wurden und somit Kontakt zu Kriegsgefangenen anderer Nationen und auch zu deutschen und ausländischen Zivilisten hatten. Auch arbeiteten viele zivile Baufirmen mit deren Belegschaften bei der Errichtung der Gebäude des Konzentrations- bzw. Kriegsgefangenenlagers mit.[112] Daneben gab es Entlassungen und Urlaub aus der Lagerhaft.
Z: Entlassungen aus einem Vernichtungslager?
R: Ob es nun eine Vernichtung gab oder nicht, die Entlassungen aus den Lagern Auschwitz und Birkenau sind nachweisbar. Laut einem vom Auschwitz-Museum herausgegeben Buch wurden zum Beispiel von 26.200 registrierten Häftlingen, also von etwa 4% der insgesamt eingelieferten und registrierten Häftlinge, 1.049 Häftlinge aus der Haft entlassen und 2.945 in andere Lager überstellt.[113]
Z: Das wären viertausend Zeugen des Massenmordes. Es sieht eher so aus, als sorgte sich die SS absolut nicht darum, was diese Gefangenen in aller Welt über Auschwitz erzählen würden.
R: Und das sind nur Bruchzahlen der insgesamt entlassenen und verlegten Häftlinge. Die offiziell zugegebene Gesamtzahl liegt bei mindestens 1.400 entlassenen und ca. 200.000 in andere Lager überstellten Häftlingen,[114] obgleich Mattogno (2006) gezeigt hat, dass die Gesamtzahl nur für die Jahre 1944 und 1945 bereits bei mindestens 250,800 liegt.
Wer aber trotzdem behauptet, ein Massenmord in Auschwitz vom behaupteten Umfang hätte geheim gehalten werden können, dem fehlt offenbar die nötige Sachkenntnis.[115] Um einen Massenmord zu verheimlichen, hätte es im deutschen Besatzungsgebiet sicher Tausende von Orten gegeben, die dazu besser geeignet gewesen wären als die Region Auschwitz mit ihrer zur damaligen Zeit regen industriellen Geschäftigkeit.
3.4.2. Massenmordszenen in Auschwitz
R: Es gibt zwei Methoden, um sich ein Bild über das zu machen, was heute bezüglich Auschwitz üblicherweise als wahr gilt. Entweder man geht zu den Quellen und liest und analysiert die vielen Zeugenaussagen und Dokumente, oder man greift zu einem Buch, das von jener Institution herausgegeben wird, die sich damit brüstet, die Autorität schlechthin in dieser Hinsicht zu sein, nämlich dem Staatlichen Museum in Auschwitz.
Selbstverständlich verlässt sich fast jeder auf die letzte Methode, denn wer hat schon die Zeit und Ressourcen für Primärquellenforschung. Ich darf daher anhand der vom Auschwitz-Museum veröffentlichten Literatur über Auschwitz kurz zusammenfassen, wie die offizielle Geschichte dieses Lagers aussieht, und zwar reduziert auf den Aspekt der darin wiedergegebenen Vernichtungsvorgänge (Danuta Czech u.a. 1997):
Im Sommer 1941 erhält der Lager-Kommandant Höß einen mündlichen Befehl von Himmler, das Lager für die Vernichtung der Juden auszurüsten. Anfang September 1941 kommt es in einem Kellerraum eines Gebäudes im Stammlager zu einer Probevergasung einiger hundert sowjetischer Kriegsgefangener mit dem blausäurehaltigen Pestizid Zyklon B.[116] In den Wochen danach wird die Leichenhalle des Krematoriums im Stammlager umgerüstet, um fortan als Hinrichtungsgaskammer zu dienen. Dazu werden einige Löcher durch die Betondecke geschlagen, durch die das Zyklon B geschüttet werden soll. Diese Gaskammer geht um die Jahreswende 1941/42 in Betrieb und wird bis Anfang 1943 für Massenmorde benutzt (vgl. den Grundriss dieses Krematoriums in Abb. 75, S. 245).
Die Auswahl (“Selektion”) der Opfer erfolgt am Eisenbahngleis vor dem Stammlager. Arbeitsfähige werden ins Lager aufgenommen, nicht Arbeitsfähige “ins Gas” geschickt. Die Leichen der Ermordeten werden im neben der Gaskammer liegenden Ofenraum in anfangs zwei, später in drei Doppelmuffelöfen[117] eingeäschert.
Anfang bis Mitte 1942 werden im Lager Birkenau zwei alte, außerhalb des eigentlichen Lagers liegende Bauernhäuser in Gaskammern umgebaut, genannt “Bunker 1” bzw. “Bunker 2” oder auch “rotes Haus” und “weißes Haus”. Sie sind bis Anfang 1943 in Betrieb. Mit Beginn der Judentransporte aus Ungarn im Mai 1944 wird eines dieser Bauernhäuser (Bunker 2) wieder als Gaskammer reaktiviert (siehe Kapitel 3.4.8. für weitere Details).
Die Einäscherung der Opfer geschieht in Birkenau zwischen Sommer 1942 und Frühjahr 1943 und dann wieder von Mai 1944 bis in den Spätsommer 1944 u.a. im Freien in großen, mehrere Meter tiefen Gruben auf Holzfeuern, wobei das heraussickernde Menschenfett als Brennstoff benutzt wird.
Z: Haben Sie nicht vorhin nachgewiesen, dass dies Unsinn ist?
R: Schon, aber das ändert nichts daran, was Zeugen behauptet haben, und ich habe auch nicht behauptet, dass die orthodoxen Historiker vernünftigen Argumenten zugänglich sind.
Im Sommer 1942 wird die anfängliche Planung eines neuen Krematoriums für das KGL Birkenau auf vier Krematorien ausgeweitet. Zwei davon – spiegelsymmetrisch zueinander – sind große, unterkellerte Gebäude mit Dachgeschoss, während die beiden anderen, ebenso spiegelsymmetrischen Gebäude nur aus einem Erdgeschoss bestehen. Die beiden großen Krematorien besitzen im Kellergeschoss u.a. je zwei große Leichenhallen. Eine davon wird als Auskleidekeller, die andere als Gaskammer benutzt. Im Erdgeschoss besitzen diese Gebäude einen Ofenraum mit je fünf Dreimuffelöfen, also 15 Muffeln (Krematorium II und III, vgl. Abb. 66f., S. 233). Die anderen zwei Krematorien (Nr. IV und V[118]) besitzen je eine Leichenhalle, einen Ofenraum mit einem Achtmuffelofen, sowie u.a. drei kleinere Räume, die als Gaskammern verwendet werden.
Diese Krematorien gehen eines nach dem anderen zwischen März und Juni 1943 in Betrieb. Die Öfen der Krematorien IV und V fallen allerdings wegen baulicher Mängel recht schnell aus. Die Öfen des Krematoriums IV werden überhaupt nicht repariert, die von Krematorium V erst gegen Kriegsende. Die Öfen der Krematorien II und III sind mit Unterbrechungen bis Ende 1944 in Betrieb. Wie im Falle des Krematoriums im Stammlager so wird auch in den unterirdischen Gaskammern der Krematorien II und III das Zyklon B durch Öffnungen eingeschüttet, die nachträglich durch den Stahlbeton gemeißelt wurden. In den Wänden der oberirdischen Gaskammern der Krematorien IV und V befinden sich kleine Luken, durch die das Giftgasprodukt eingeworfen wird. Einzig die Kammern der Krematorien I, II und III besitzen Lüftungsanlagen. Aus den Gaskammern der Krematorien IV und V sowie der Bauernhäuser kann das Giftgas daher nicht ausgetrieben werden. Man benutzt dort lediglich den natürlichen Zug bei geöffneten Luken und Türen.
Z: Wie bitte?
R: Einen Moment noch. Lassen Sie mich zuerst die Zusammenfassung beenden.
Die Auswahl der Opfer für die Gaskammern in Birkenau erfolgt bis Mai 1944 am Eisenbahngleis des Stammlagers, danach jedoch an der neuen Eisenbahnrampe im Lager Birkenau.
Den zur Vergasung bestimmten Opfern wird gesagt, aus hygienischen Gründen müssten sie sich duschen und ihre Kleider müssten desinfiziert werden. Die Opfer ziehen sich aus – teils in speziellen Räumen bzw. Gebäuden, teils im Freien –, werden manchmal mit Seife und/oder Handtüchern ausgestattet und so in die Gaskammer geführt bzw. getrieben, von denen einige mit falschen Duschköpfen ausgerüstet sind, um die Opfer irrezuführen. Nachdem die Türen verschlossen worden sind, wird das Pestizid eingeworfen, und zwar in Mengen, wie es auch zur Tötung von Insekten verwendet wird. Innerhalb weniger Augenblicke bzw. Minuten sind alle Menschen tot. Nach einer knappen Viertelstunde werden die Türen geöffnet, und die Mitglieder des sogenannten Sonderkommandos fangen an, die Leichen aus der Kammer zu ziehen. Manchmal tragen sie Gasmasken, manchmal nicht. Den Leichen werden die Haare geschoren (manchmal geschieht dies jedoch bereits vor der Tötung), die Goldzähne gezogen, und danach werden sie entweder zu den Öfen geschleppt oder zu den Verbrennungsgruben. Die Öfen werden mit mehreren Leichen auf einmal beladen – bis zu acht Stück pro Muffel. Dicker schwarzer Rauch und Flammen schlagen aus den Krematoriumskaminen und aus den riesigen Verbrennungsgruben. Die ganze Umgebung des Lagers ist in Rauch und viehischen Gestank brennenden Fleisches gehüllt. Insbesondere zwischen Mai und Spätsommer 1944 werden täglich bis zu 10.000 und mehr Juden ermordet, wobei die meisten davon im Freien verbrannt werden.
Z: Wie viele Opfer sollen jedes Mal in die angeblichen Gaskammern gepfercht worden sein?
R: Die Zeugen sind sich da nicht einig. In den unterirdischen Leichenkellern Nr. 1 der Krematorien II und III, die eine Grundfläche von etwa 210 m² hatten, sollen es zumindest 1.000 Opfer pro Hinrichtung gewesen sein. Andere Zeugen sprechen von 2.000 oder gar 3.000 Opfern.
Z: Das sind zwischen 5 und 15 Personen pro Quadratmeter. Wie will man denn erreichen, dass sich bis zu 15 Personen auf einen Quadratmeter zwängen? Die müssen sich ja sehr eng aneinander gedrückt haben.
R: Das ist tatsächlich ein logistisches Problem. Man stelle sich folgende Szene vor: 1.000 Personen beiderlei Geschlechts plus Kinder betreten den Auskleideraum (Leichenkeller 2) mit einer Grundfläche von 390 m2. Jedem stünde daher lediglich eine Grundfläche von 60 cm × 60 cm zum Auskleiden zur Verfügung. Erfahrungen zeigen, dass sich Menschen nicht von selbst eng an eng bis in die letzte Ecke eines umschlossenen Raumes aufstellen – es sei denn, sie tun dies freiwillig, etwa in einem Omnibus, wenn sie eng zusammenrücken müssen, um weitere Fahrgäste hinein zu lassen.
Z: Und selbst das klappt nur selten. Die Leute rücken schlicht nicht weiter, um anderen Platz zu machen, es sei denn, ihnen wird gesagt, was sie zu tun haben, und sie sind auch willens, sich dem zu fügen. Und das gilt ganz besonders, wenn man ihnen sagt, sie sollen sich in Anwesenheit von Hunderten fremder Leute beiderlei Geschlechts nackig ausziehen. Das würde nie funktionieren.
R: Richtig. Um die Leute dazu zu bekommen, durch nur eine Türe in einen lang gestreckten Raum zu gehen und dort, von hinten beginnend, den gesamten Raum eng an eng zu belegen, wäre es wohl nötig gewesen, diese Prozedur zu trainieren. Nach dem Entkleiden gehen die Leute dann rüber zur angeblichen Gaskammer (Leichenkeller 1). Da diese wesentlich kleiner ist, verschärft sich das Problem. Die Opfer müssen hier noch enger zusammenrücken. Die ersten Opfer, die den Raum betreten, müssen zum 30 Meter entfernten Ende vorrücken und sich an der Wand in disziplinierter Weise aufstellen. Die nächste Ladung muss sich in einer Reihe direkt davor aufstellen, und so weiter, bis die ganze Kammer voll ist. Selbst wenn dies perfekt choreographiert wäre, würde es mindestens eine halbe Stunde dauern.
Z: Und wie haben die erreicht, dass sich diese 1.000 nackten Leute eng an eng aneinanderstellten, so dass sie andere, völlig nackte Fremde berührten?
R: Keine Ahnung, aber es wäre ein Drill und eine Disziplin nötig gewesen, wie man sie nur Soldaten nach wochenlangem Training einbläuen kann, vorausgesetzt, sie sind bekleidet. Ich weiß aber nicht, ob das immer noch klappen würde, wenn sich diese Soldaten nackig aufzustellen hätten, insbesondere in Anwesenheit weiblicher Soldaten.
Z: Das ist doch lächerlich. Unter solchen Umständen hätte doch die angebliche Behauptung der SS niemanden überzeugt, die Opfer würden in dem Raum duschen. Wie duscht man sich denn, wenn einem der Nachbar auf die Zehen tritt und man sich kaum umdrehen kann, ganz abgesehen davon, dass man sich nicht bücken kann, um sich zu waschen?
R: Sie haben die Absurdität all dessen gut erkannt. Schon bevor wir in die technischen und dokumentarischen Details gehen, können Sie bereits erkennen, dass die Behauptungen über die angeblichen Menschenvergasungen schon aus rein logistischen Gründen nicht ganz astrein sind.
Zum Abschluss diese kurzen Überblicks der angeblichen Mordszenarien möchte ich den ersten Bericht erwähnen, der nach einer Besichtigung der in Auschwitz angewandten Mordmethoden vom sowjetischen Propagandisten Boris Polevoy verfasst und in der sowjetischen Tageszeitung Prawda veröffentlicht wurde. Die darin erwähnten Mordmethoden unterscheiden sich radikal von den anderweitig behaupteten (Polevoy 1945; vgl. Faurisson 1997c, Heddesheimer 2002):
“Letztes Jahr, als die Rote Armee der ganzen Welt die schrecklichen und abscheulichen Geheimnisse von Majdanek enthüllte, begannen die Deutschen in Auschwitz, die Spuren ihrer Verbrechen auszulöschen. Sie ebneten die Hügel der sogenannten ‘alten’ Gräber im Ostteil des Lagers ein, rissen das elektrische Förderband ab und zerstörten seine Spuren. Auf diesem Förderband wurden Hunderte von Menschen gleichzeitig mit Strom getötet. Ihre Leichen fielen auf ein sich langsam bewegendes Förderband, das sie zur Spitze eines Hochofens beförderte, in den sie fielen und komplett verbrannten. Ihre Knochen wurden in Kugelmühlen zu Mehl zermahlen und dann zu den umliegenden Feldern verbracht.”
R: Die Geschichte von den Starkstromtötungen auf einem Förderband mit anschließender Verbrennung in einem Hochofen war freilich nichts anderes als sowjetische Gräuelpropaganda ohne jegliche Grundlage. Sie endete rasch im Mülleimer der Geschichte, zusammen mit anderen hanebüchenen Behauptungen, die während des Krieges oder kurz danach gemacht worden waren, wie etwa riesigen “Lufthammern”, die Menschen mit Luftdruck töteten (Aynat 2004), oder mit Planen abgedeckte Gräben, die als Gaskammern dienten, um nur einige wenige zu nennen. Die frühesten Behauptungen über Vergasungen in Auschwitz datieren übrigens vom Oktober 1941 und behaupteten, dass sowjetische Gefangene als Versuchskaninchen für Versuche mit chemischen Kampfstoffen missbraucht wurde. Falls Sie die Details und Chronologie der behaupteten Absurditäten sowie deren Umwandlung in die heutige Version interessiert, so können Sie die entsprechende Literatur konsultieren (Mattogno 2005e). In den nächsten Abschnitten werden wir lediglich untersuchen, wie glaubhaft die Behauptungen bezüglich jener Massentötungs- und Spurenvernichtungsmethoden sind, die von orthodoxen Historikern heutzutage behauptet werden.
3.4.3. Luftbildbeweise
R: So, nun werden wir die oben zusammengefassten Behauptungen einmal kritisch betrachten. Als erstes werden wir dafür Dokumente verwenden, die zur Tatzeit von den Alliierten angefertigt wurden, nämlich von deren Aufklärungsflugzeugen, die ab Frühjahr 1944 Auschwitz regelmäßig überflogen und fotografierten, da es Teil des oberschlesischen Industriereviers war.
Bevor wir uns die Bilder näher ansehen, darf ich einmal die Frage in den Raum werfen, was wir auf diesen Bildern zu sehen erwarten, wenn wir der oben genannten Darstellung Glauben schenken.
Z: Das Lager sollte in Rauch gehüllt sein.
Z': Insbesondere aus den Schornsteinen der Kamine sollte Rauch quellen und womöglich gar Flammen.
R: Aber nur, wenn die Öfen gerade brannten. Und Flammen könnte man bei Tageslicht auf Luftbildern wohl kaum erkennen.
Z: Das Feuer in Öfen kann man ja recht schnell ausmachen, aber riesige Feuer in Gruben bestimmt nicht, wo täglich zehntausend oder mehr Leichen verbrannt werden. Solche Feuerstellen qualmen tagelang.
R: Also gut. Konzentrieren wir uns auf die Grubenverbrennungen im Freien. Was würden Sie auf Luftbildern erwarten?
Z: Na, zuerst einmal riesige, mehr oder weniger rauchende Gruben. Dann gigantische Vorräte an Brennholz. Asche müsste überall verstreut sein und die Umgebung der Feuerstellen verfärben.
R: Welche Fläche würden die Gruben einnehmen bei einer Kapazität von 10.000 Leichen täglich?
Z: 10.000 Quadratmeter? Aber vielleicht kann man zwei Ladungen pro Tag machen. Dann wäre 5.000 m² nötig – plus den Bereich um die Gruben herum. Das wäre ungefähr die Größe eines Fußballfeldes.
Z': Aushubmaterial aus den Gruben müsste auch irgendwo lagern. Also müssten in der Nähe der Gruben flächenmäßig noch größere Berge an Erde zu sehen sein.
Z'': Und dann müssten Transportpfade sichtbar sein von den Gaskammern zu den Gruben und vom Antransport des Brennholzes sowie vom Wegtransport der Asche.
![]() 31. Mai 1944 |
![]() 26. Juni 1944 |
![]() 8. Juli 1944 |
![]() 23. August 1944 |
Abb. 30-33: Ausschnitte diverser Luftbilder der Region um die behauptete Lage des Bunkers 2 mit gigantischen Massenverbrennungsgruben,1944 |
R: Heinrich Köchel hat den Bedarf an Fläche, Zeit und Brennstoff berechnet, der für Massenkremierungen von Vieh benötigt wurde, das im Jahre 2001 während einer massiven Maul- und Klauenseuche in Großbritannien umgekommen war. Viele Tausende von Tierkadavern mussten damals auf Scheiterhaufen verbrannt werden (Köchel 2004/2015). Demzufolge hätte die Asche von einem Scheiterhaufen von der Größe, wie er in Auschwitz vonnöten gewesen wäre, frühestens nach etwa einer Woche geräumt werden können. Derartige Feuer brennen ein bis zwei Tage lang, aber die Glut glüht noch mehrere Tage nach. Zudem hätten die Scheiterhaufen sowie die Brennstoffvorräte, die für das für Auschwitz behauptete Pensum nötig gewesen wären, einen Platzbedarf von etwa einem Quadratkilometer gehabt. Das ist weitaus mehr, als in Birkenau zur Verfügung stand, und auch mehr, als von irgendeinem Zeugen je angegeben wurde.
Z: Zudem, wenn ich das einwerfen darf, wäre das ganze Gebiet, das ja wohl in einer sumpfigen Flussniederung liegt, bei solch intensiven Aktivitäten in einen sumpfigen Morast verwandelt worden, was heißt, dass alle Vegetation zerstört worden wäre.
R: Nun schauen wir uns acht Luftbilder in und um Auschwitz an. Die Ausschnitte, in denen sich Bunker 2 mit den dazugehörigen Verbrennungsgruben befunden haben soll, westlich der Krematorien IV und V, habe ich hier vergrößert, Abb. 30-37. Die Bilder stammen vom 31.5.,[119] 26.6.,[120] 8.7.,[121] 23.8.,[122] 13.9.,[123] 29.11.[124] und vom 21.12.1944[125] sowie vom 19.2.1945.[126] Was sehen wir auf den Bildern von besserer Qualität?

Abb. 38: Fundamente von zwei Baracken westlich der Zentralsauna. Man beachte den hohen Grundwasserstand.

Abb. 39: Lage der obigen Fundamente nach Google Earth. Ihre Maße (ca. 41 m × 9.50) entsprechen den damals genormten Pferdestallbaracken.
Z: Ein hellerfarbiges Gebiet in Form eines unregelmäßigen Fünfecks.
R: Sehen Sie Rauch?
Z: Nein.
R: Irgendwelche ausgetrampelten oder ausgefahrenen Wege vom Antransport von Holz und Abtransport von Asche?
Z: Da führt offenbar eine Straße in dieses Gebiet, so dass man das wohl nicht erwarten kann. Aber man kann auf dem ersten Foto drei helle rechteckige Formen erkennen, bei denen es sich um Verbrennungsgruben handeln könnte.
R: Dann wäre aber die Vegetation darum herum zertrampelt und mit Asche und Schlamm überdeckt. Aber die unmittelbare Gegend sieht sehr intakt aus. Auf späteren Bildern sieht man auf den zwei größeren Flächen Gebäude stehen. Noch heute befinden sich an dieser Stelle die Fundamente zweier Gebäude, siehe Abb. 38f. Während der ganzen Zeit zwischen Mai und Ende 1944 hat sich in dieser Gegend nichts Wesentliches verändert. Das deutet an, dass es dort keine wesentlichen Aktivitäten gab. Daraus schließen wir, dass es in dieser Gegend die behaupteten gigantischen Verbrennungsgruben also nicht gab.
Z: Das trifft aber auf das ganze Gebiet zu. Alle Bilder sehen sich derart ähnlich, dass man davon ausgehen muss, dass sich dort die ganze Zeit nichts Umwälzendes abgespielt hat, im wahrsten Sinne des Wortes.

Abb. 40: Alliiertes Luftbild von Auschwitz vom 23.8.1944, Ausschnitt mit Rauch nahe dem Krematorium V.[122]

Abb. 41: Deutsches Luftbild von Auschwitz vom 8.7.1944, Ausschnitt mit Rauch nahe dem Krematorium V.[121]
R: Nun zu einem anderen Ausschnitt aus dem Bild vom 23.8.1944, nördlich des Krematoriums V, Abb. 40.
Z: Da ist Rauch zu sehen!
R: Richtig. So sieht Rauch auf einem Luftbild aus. Aus annähernd dem gleichen Gebiet sieht man ähnlichen Rauch auch auf einer Aufnahme, die von deutschen Luftaufklärern etwa 6 Wochen früher aufgenommen wurde, vgl. Abb. 41. John Ball hat zwei weitere Luftbilder mit ähnlicher Rauchentwicklung aus dem gleichen Gebiet gezeigt (2015, S. 98-101). Wie groß ist das Areal, von dem der Rauch aufsteigt?
Z: Wenn man den Rauchtrichter zurückverfolgt, so würde ich sagen, dass die Quelle eher punktförmig ist, also vielleicht einige wenige Quadratmeter misst.
R: Also keine riesigen Gruben zur Verbrennung Tausender von Menschen?
Z: Nein, höchstens ein kleines Feuer. Und was da verbrannt wird, lässt sich schon gleich gar nicht erkennen.
R: Gut. Damit möchte ich die Diskussion über diese angeblichen Freiluftverbrennungen zunächst abschließen. Es gibt weitere, vornehmlich logistische Probleme mit den diesbezüglichen Zeugenaussagen, aber deren Besprechung möchte ich bis zum Kapitel über Treblinka zurückstellen (3.5.4. Spurlose Leichenverbrennung, S. 291). Wer an weiteren Details dieser behaupteten Freiluftverbrennungen in Auschwitz interessiert ist, kann sich dazu eine Spezialstudie anschauen, die sich ausschließlich diesem Thema widmet (Mattogno 2014b).

Abb. 42: Ausschnittsvergrößerung der alliierten Luftaufnahme RG 373 Can F 5367, exp. 3185, des Lagers Birkenau vom 25.8.44. Interessant sind die dunklen Flecken auf den Leichenkellern 1 (Gaskammern) beider Krematorien (Pfeile), von denen man heute weiß, dass es keine Einwurfschächte für Zyklon B sind.
Nun aber zu einem anderen, womöglich ebenso interessanten Aspekt dieser Luftbilder. Die ersten dieser Luftbilder wurden 1979 vom amerikanischen Geheimdienst CIA der Öffentlichkeit zugänglich gemacht (Brugioni/Poirier 1979; vgl. Stäglich 1979b).
Ich möchte hier das Augenmerk vor allem auf zwei Bilder des Lagers Birkenau vom 25. August 1944 richten.[127] Sie wurden in einem Abstand von 3,5 Sekunden angefertigt. Dies ermöglicht eine dreidimensionale Untersuchung mittels eines Stereosichtgerätes. Zunächst soll hier aber das erste der beiden Bilder untersucht werden. Abbildung 42 ist eine Vergrößerung des Ausschnittes um die Krematorien II und III. Abbildung 43 ist eine Schemazeichnung dieser Aufnahme. Die Flecken auf den Dächern der Leichenkeller 1 beider Krematorien wurden von der CIA als Zyklon-B-Einwurfschächte mit ihren Schatten identifiziert (Brugioni/Poirier 1979). Auch ohne 3D-Sicht erkennt man, dass diese Flecken auf den Dächern keine Einwurfschächte sein können:

Abb. 43: (oben) Schemazeichnung des Luftfotos aus Abb. 42. Man erkennt ohne weiteres, dass die Flecken aus den Decken der Leichenkeller 1 keine Einfüllschächte sein können: zu groß, unregelmäßig, falsche Ausrichtung für Schatten.
- Die Ausrichtung der Flecken stimmt nicht mit der Richtung des Schattens des Krematoriumskamins überein.
- Auf einem Bild vom 13. September 1944 behalten die Flecken des Krematorium III ihre Richtung und Form bei, obwohl die Sonne woanders steht.[128]
- Auf demselben Bild fehlen die Flecken auf dem Leichenkeller I von Krematorium II.
- Die Flecken sind 4-5 m lang und 1,5 m breit, was eine Objekthöhe von 3-4 Metern entspräche. Die von Zeugen behaupteten Zyklon-B-Schächte sollen aber sowohl in der Höhe wie in der Breite kleiner gewesen sein als einen Meter.
- Die Flecken haben eine völlig unregelmäßige, ungeometrische Form.

Abb. 44: Dunkle Flecken auf dem Dach des Leichenkellers 1 von Krematorium III in Birkenau: Trampelpfade von zwischen Einwurfschächten hin- und herhüpfenden SS-Männern?
Mit anderen Worten: diese Flecken können weder Schatten irgendwelcher Objekte sein noch irgendwelche baulichen Gegenstände.
Z: Was ist es dann?
R: Es wurde vorgeschlagen, dies seien Trampelpfade von SS-Männern, die zu den nicht sichtbaren Schächten gehen.[129]
Z: Aber wieso sollen Trampelpfade dunkel sein?
R: Mir kommt kein Grund in den Sinn, warum sie dunkel sein sollen. Aber wenn man bedenkt, dass laut offizieller Fassung Abertausende von Opfern durch den Vorhof des Krematoriums eintraten und in einer Schlange stehend in den Leichenkeller 2 über eine Kellertreppe eintraten, dann können Sie sich ausmalen, wie zertrampelt und dementsprechend dunkel der Trampelpfad zu dieser Kellertreppe aussehen müsste.
Z: Kohlrabenschwarz. Aber zu sehen ist nichts.
R: Eben. Die Form der angeblichen Trampelpfade – fast in Schattenrichtung – würde bedeuten, dass die SS-Männer nicht etwa geradeaus von Loch zu Loch gegangen wären, sondern völlig sinnlos im schrägen Winkel dazu, um dann fünf Meter zum nächsten Loch hüpfen zu müssen, vgl. Abb. 44.
Z: Aber was ist es denn dann?
R: Einen Augenblick. Abbildung 45 ist ein weiterer vergrößerter Ausschnitt aus dem Luftbild, aus dem auch der Ausschnitt von Abbildung 42 stammt. Die unteren Pfeile weisen auf eine Stelle, die wie eine Gruppe marschierender Gefangener aussieht. Leider marschieren diese Häftlinge jedoch teilweise über das Dach einer Baracke, was freilich unmöglich ist. Deutlich wird dies durch die Aufnahme vom 13. September, Abbildung 46, auf der die Baracke ebenfalls gut zu erkennen ist, diesmal aber ohne “darüber marschierende” Häftlinge.
Z: Womöglich ist da zufällig auf dem Dach etwas dunkler, wie etwa ein frischer Belag Teerpappe? (J. Zimmerman 2000, Anhang IV )
R: Zufällig genau in Länge und Breite und Lage und Tönung, wie es der gehenden Häftlingsgruppe entspräche? Und wo geht dann der Rest der nicht sichtbaren Häftlingsgruppe? Unter dem Dach und durch die Wand des Gebäudes?
Des Rätsels Lösung kommen wird näher, wenn wir uns einen anderen Teil dieses Luftbildes ansehen. Abb. 48 und 49 zeigen Ausschnittsvergrößerungen der beiden oben erwähnten, kurz nacheinander geschossenen Bilder vom 25. August 1944.
Achten Sie einmal auf die Form dieser Markierung, Abbildung 47: Sie läuft in Form einer Zick-Zack-Bewegung – entsprechend der Stiftführung eines ungeschickten Retuscheurs.
Z: Das kann aber ein Interferenz-Effekt sein, ein sogenannter Moiré-Effekt.[130]
R: Nein, kann es nicht. Interferenzmuster entstehen, wenn zwei regelmäßige Muster optisch interferieren. Mit der heutigen Computer- und digitalen Bildtechnik kommt das häufig vor, da digitale Kameras und digitale Bilder hoch-reguläre Pixelmuster haben. Aber die Emulsionen chemischer Filme, wie sie im Kriege benutzt wurden, haben eine statistische Verteilung der Silberkörner. Zudem können auch ein paar laufende Gefangene am Boden kaum hochgeometrische Muster bilden. Schließlich ist das ja kein choreographierte Tanz.
Z: Behaupten Sie etwa, dass die Bilder retuschiert wurden?
R: Der professionelle Luftbild-Auswerter John C. Ball kommt in seiner Analyse tatsächlich zu genau dieser Schlussfolgerung.[131] In dem Zusammenhang ist vielleicht interessant, dass Dino Brugioni, also derselbe Autor von der CIA, der 1979 dieses hier analysierte Bild erstmals veröffentlichte, in einem zwanzig Jahre später erschienenen Buch über Bildfälschungen genau dieses Bild erneut behandelte, und zwar als einziges Bild, das er nicht als Fälschung entlarvt. Welch ein Zufall! Vielmehr wird darin dessen Echtheit mit den alten und hier als falsch hervorgehobenen Behauptungen “bestätigt” (Brugioni 1999).
Z: Was würde man vom CIA auch anderes erwarten? Und überhaupt, wieso veröffentlicht ausgerechnet ein Geheimdienst diese Bilder?
R: Nun, ob es sich bei den Unregelmäßigkeiten um Retuschen, Kratzer oder Verunreinigungen handelt, jedenfalls beweisen diese Bilder nicht, was über Auschwitz behauptet wird. Oder sie widerlegen es sogar, was die behaupteten dicken Rauchschwaden und die Verbrennungen in riesigen tiefen Gruben anbelangt.
3.4.4. Krematorien
Z: Was ist aber mit dem dicken Rauch, der aus den Krematoriumskaminen gequollen sein soll? Ist der auf Luftbildern zu sehen?
R: Von den mir bekannten Aufnahmen zeigt keines einen rauchenden Kamin, auch wenn Carlo Mattogno irrtümlich einen Kratzer auf einem Bild von Krematorium III als Rauch auslegte.[132]
Z: Aber fehlende Rauchschwaden aus den Kaminen beweisen doch nicht, dass die der Krematorien nicht benutzt wurden. Schließlich wurden die doch gebaut, damit sie benutzt würden. Vielleicht waren sie einfach nur so gut gebaut, dass sie nicht oder nur selten rauchten?
R: Damit berühren Sie die nächste Frage, die ich hier behandeln will, nämlich die Frage, ob die den Krematorien von Auschwitz nachgesagte Fähigkeit, die Leichen Hunderttausender von Ermordeten einzuäschern, tatsächlich bestand.
Die Krematorien von Auschwitz wurden alle mit Koks befeuert, und man wird daher davon ausgehen müssen, dass deren Kamine im Betrieb rauchten wie andere mit Koks befeuerten Anlagen. Es gibt tatsächlich Indizien dafür, dass diese Kamine rauchten, nämlich ein Foto des Kamins von Krematorium II in Birkenau, auf dem der obere Rand von Ruß schwarz verfärbt ist, vgl. Abb. 50. Allerdings wird dies nicht ausgereicht haben, das ganze Lager oder gar die ganze Umgebung in dicken Rauch zu hüllen. Die Luftfotos unterstreichen dies. Sie weisen zudem darauf hin, dass die Krematorien im Sommer 1944 kaum im Einsatz waren.
Z: Würden nicht die Kohlehydrierwerke der I.G. Farbenindustrie AG in der Nähe viel mehr Rauch erzeugt haben, als die Krematorien je konnten? Und wenn keine stetige Brise wehte, dann würde sich solcher Rauch in einer Flussniederung ganz schön angesammelt haben und arg lästig geworden sein.
R: Inklusive des ganzen Gestankes, der von der chemischen Industrie erzeugt wurde, zumal es damals ja noch nicht so strikte Umweltschutzauflagen für solche Werke gab wie heute. Insofern haben die Zeugenaussagen womöglich einen wahren Kern, allerdings wahrscheinlich verursacht von einem anderen Übeltäter.
Z: Und wie sieht es mit den flammenschlagenden Kaminen aus?
R: Walter Lüftl hat sich darüber in einer Fachzeitschrift geäußert (Lüftl 1991b; vgl. Vollabdruck auf S. 584):
“Wir kennen Fälle aus der Vergangenheit: Auch wenn 46 Zeugen mehr oder weniger dezidiert angeben, nichts gehört zu haben, so spricht dennoch der 47. Zeuge die Wahrheit, dessen Angabe durch Sachverständige verifiziert werden kann.
Dagegen befremdet, dass in gewissen Verfahren über Verbrennungsanlagen Zeugen etwa abgenommen wird, dass ‘meterlange Flammen aus hohen Schornsteinen schlugen’, obwohl dies technisch unmöglich ist, da aus Schornsteinen (außer bei recht seltenen Explosionen – etwa bei Gasheizungen) im Regelfall nur warme Abgase strömen und nicht einmal ein Widerschein zu sehen ist, da die Flammen (etwa bei Koksfeuerung) nicht aus dem Brennraum können und der Widerschein sich im Fuchs verliert.”
R: Carlo Mattogno hat zur Frage der rauchenden und flammenschlagenden Kamine Dokumente zusammengetragen und auch Experimente durchgeführt, aus denen sich ebenfalls ergibt, dass selbst unter den denkbar ungünstigsten Bedingungen keine Flammen aus den Krematoriumskaminen geschlagen wären. Das liegt ganz einfach daran, dass der Rauchkanal vom Ofen über den Fuchs bis zum Ausgang des Kamins in den Auschwitzer Krematorien bis zu 30 Meter lang war, und so lange wird eben keine Flamme, die von einem fast flammlosen Koksfeuer erzeugt wird und in der Muffel lediglich menschliche Leichen vorfindet, nicht aber irgendwelche hochbrennbaren, flüchtigen Flüssigkeiten oder Gase (Mattogno 2003g).
Z: Fein, keine Flammen und nur wenig Rauch. Aber das würde die Kremierung der Ermordeten ja nur effektiver, weil unauffälliger gemacht haben.
R: Das Problem rauchender und flammenschlagender Kamine ist nur wichtig zur Feststellung der Glaubwürdigkeit von Zeugen, also ob sie zu dramatischen, aber unwahren Ausschmückungen ihrer Geschichten neigen. Über die Fähigkeit der Krematorien zur Einäscherung der behaupteten Opferzahlen sagt das, wie Sie richtig anmerkten, nichts aus.
Um dazu Feststellungen machen zu können, muss man die Kapazität der Krematorien kennen, also ihre Fähigkeit, eine bestimmte Anzahl von Leichen pro Zeiteinheit einzuäschern. Die etablierte Historikerschaft wiederholt im Wesentlichen unkritisch die von Zeugen gemachten Angaben, die sie dann üblicherweise ihren Erwartungen anpasst, da diese behaupteten Zahlen zu stark voneinander abweichen, um irgendeinen Sinn zu ergeben. Zusätzlich zu diesen divergierenden Zeugenaussagen wird zum Beweis dieser Größenordnung oft ein Dokument der damaligen Lagerverwaltung in Auschwitz zitiert, das von einer täglichen Kremierungskapazität der Auschwitzer Krematorien von 4.756 Leichen spricht.[133] Bei einer etwa anderthalb-jährigen Betriebszeit ergibt das eine Maximalkapazität von etwa 2.6 Millionen Leichen.
Z: Hoppla, wenn wir dieser Zahl die Anzahl der in Gruben verbrannten Leichen hinzufügen, nähern wir uns wieder der Vier-Millionen-Zahl! Ist das Dokument echt?
R: Da streiten sich die Geister (Gerner 1998; Mattogno 2000b). Aber das ist auch gar nicht sonderlich wichtig.
Z: Na, hören Sie mal!
R: Langsam. Wenn Sie ein Dokument finden, in dem steht, dass ein VW-Käfer eine Höchstgeschwindigkeit von 500 km/h hat und somit im Jahr 4,3 Millionen Kilometer fahren kann, was würden Sie von einem solchen Dokument halten?
Z: Ich würde den Verfasser für einen Spaßvogel halten.
R: Und wie würden Sie das begründen?
Z: Na, wenn’s hart auf hart kommt, mit den technischen Daten des VW-Käfers.
R: Genau. Nun lassen Sie uns das gleiche mit den Auschwitzer Krematorien machen. Ich werde hier freilich nicht das Rad ein zweites Mal erfinden. Seit Anfang der 1990er Jahre haben der italienische Ingenieur Dr. Franco Deana und der italienische Historiker Carlo Mattogno Tausende von Dokumenten der Waffen-SS in Auschwitz, von der Firma, die die Öfen in Auschwitz baute, sowie allerlei Dokumente und Fachveröffentlichungen über die Technik und Leistungsfähigkeit von Krematoriumsöfen im Allgemeinen sowie von jenen der damaligen Epoche im Besonderen analysiert und darauf basierend umfangreiche Berechnungen durchgeführt (in Gauss 1994, S. 281-320; aktueller in Rudolf 2003a, S. 373-412; Mattogno 2011b). Auf diese Forschungsergebnisse hat sich sogar der Leitende Redakteur des Nachrichtenmagazins Der Spiegel Fritjof Meyer in seiner bereits erwähnten umstrittenen Studie bezogen (F. Meyer 2002; vgl. S. 142). Die Ergebnisse dieser umfangreichen Forschungen habe ich in Tabelle 8 zusammenfasst.
Z: Über 600.000! Diese Zahlen sehen ganz danach aus, als seien die Krematorien tatsächlich für einen Massenmord geplant worden.
R: Nicht so voreilig! Nach herrschender Auffassung wurde Auschwitz spätestens im Frühjahr 1942 als Ort für den Massenmord an Juden aufgebaut, als dort die bereits erwähnten Bunker eingerichtet worden sein sollen. Das führte allerdings nicht zur Planung der vier neuen Krematorien. Damals war lediglich ein Krematorium geplant – das spätere Krematorium II –, und das auch nur als Ersatz des alten Krematoriums im Stammlager, das man stillzulegen plante. Die drei zusätzlichen Krematorien wurden erst im Sommer 1942 geplant,[134] nachdem im Lager eine Fleckfieberepidemie ausgebrochen war, die bis zu 500 Häftlingen täglich das Leben kostete (Staatliches Museum… 1995). Und genau das ist der Hintergrund für die massive Ausweitung der Krematoriumskapazität. Außerdem hatte Himmler während seines Besuches in Auschwitz am 17. und 18.7.1942 befohlen, das Lager Auschwitz auf ein Fassungsvermögen von 200.000 Häftlingen auszubauen, die Lagerstärke also fast zu verzehnfachen.[135] Kann man sich vorstellen, was passiert wäre, wenn in einem Lager mit zehnfacher Belegung eine Fleckfieberepidemie ausgebrochen wäre?
Krematorium II & III | Krematorium IV& V | |
---|---|---|
Koksbedarf pro Muffel ideal: | 15.5 kg/h | 11.7 kg/h |
Koksbedarf pro Muffel real: | 22 kg/h | 16 kg/h |
Zeitbedarf für eine Leiche | 1 h | 1 h |
Muffeln | 30 | 16 |
Betriebszeit pro Tag, maximal | 20 h | 20 h |
Leichen pro Tag, maximal | 600 | 320 |
Gesamtbetriebstage | 888 | 276 |
Gesamtkapazität, maximal | 532.800 | 88.320 |
Z: Wie kann man überhaupt Menschen in Lager schicken, wo solch schreckliche Zustände herrschen, dass die Häftlinge dann wie Fliegen sterben!
R: Das ist ein berechtigter moralischer Einwand. Tatsächlich hörten die Deportationen von Häftlingen nach Auschwitz selbst nach Ausbruch dieser Epidemie nicht auf. Die meisten dieser Deportierten wurden allerdings nicht mehr in Auschwitz registriert sondern eben wegen der Epidemie wahrscheinlich sofort woanders hin geschickt.
Z: Unschuldige Menschen rücksichtslos solchen Gefahren auszusetzen, denen sie dann erliegen, nennt man grob fahrlässigen Totschlag.
R: An Zigtausenden, richtig. Nun aber zurück zu den Kremierungszahlen. Die in obiger Tabelle wiedergegebenen Zahlen sind nämlich irreführend, denn das sind theoretische Maximalwerte. Das wäre so, als wenn man sagen würde, weil ein alter VW Käfer 140 km/h fahren kann, kann er in anderthalb Jahren etwa 1,5 Millionen Kilometer zurücklegen, wenn man ihn 20 Stunden täglich bei Höchstgeschwindigkeit fährt.
Z: Ich glaube nicht, dass der Motor so lange halten würde, wenn er immer mit Höchstlast fährt.
R: Und genauso wenig würden die Motoren der Krematorien, also die Muffeln, es lange aushalten, wenn sie immer unter Volllast liefen.
Ich möchte nun über zwei Parameter sprechen, die uns erlauben, die Größenordnung der in den Krematorien tatsächlich eingeäscherten Leichen abzuschätzen.
Ein dieser Parameter ist die Haltbarkeit des feuerfesten Mauerwerks der Öfen. Die Firma Topf, welche die Öfen in Birkenau gebaut hatte, gab die Lebensdauer dieses Mauerwerkes mit 3.000 Einäscherungen an, was 50% über dem damals Üblichen lag (Jakobskötter 1941, S. 583). Wenn man bedenkt, dass die Krematorien in Birkenau von ungelerntem und feindlichem Personal, nämlich von Häftlingen bedient wurden, kann man sich vorstellen, dass dieser Topf-Wert ein optimistisches Maximum ist. Nach über 3.000 Einäscherungen hätte das Mauerwerk erneuert werden müssen, was einer teuren und aufwendigen Überholung des ganzen Krematoriums gleichgekommen wäre. Das kommt einem Austausch der Antriebseinheit in unserem VW gleich, um bei dem Vergleich zu bleiben. Tatsache ist, dass sich in den extrem detaillierten Unterlagen der Zentralbauleitung von Auschwitz, in denen fast jede neu bestellte Schraube aufgeführt ist, keine Spur darüber findet, dass das feuerfeste Mauerwerk auch nur eines Ofens der Birkenauer Krematorien je erneuert worden wäre. Daraus lässt sich schließen, dass die Maximalzahl von (46 Muffeln × 3.000) = 138.000 Einäscherungen nicht überschritten wurde.[136] Diese Zahl ist wiederum jener sehr nahe, die von den Behörden in Auschwitz für die gesamte “natürliche” Sterblichkeit des Lagers in den Sterbebüchern niedergelegt wurde (Staatliches Museum… 1995), wenn wir die für die Jahre 1941-1943 vorliegenden Daten auf die gesamte Existenz des Lagers extrapolieren. Dies sind dann Sterbefälle, die ohne Vergasungen oder andere Massenmordakte zustande kamen.
Ein anderer Parameter, der uns die Auslastung der neuen Krematorien in Birkenau erkennen lässt, ist die an die Krematorien gelieferte Menge an Koks, über die für die Zeit zwischen Februar 1942 und Oktober 1943 eine lückenlose Dokumentation vorliegt, siehe Tabelle 9.[137]
Zunächst darf ich Sie auf einen erstaunlichen Sachverhalt aufmerksam machen. Während der Betriebszeit des damals einzigen Krematoriums, desjenigen im Stammlager, das sechs Muffeln aufwies, also vom Februar 1942 bis zum Februar 1943, betrug der monatliche Koksverbrauch durchschnittlich etwa 30 Tonnen oder 5 Tonnen pro Muffel. Die extrem große Kokslieferung im März 1943 diente der Trocken- und Ausheizung der damals in Betrieb gegangenen Krematorien II und IV. Zudem dürfte es wegen der Epidemie einen Rückstau an Leichen gegeben haben, so dass die Krematorien anfangs wohl ununterbrochen in Betrieb waren.
Monat ‘42 | Tonnen | Monat ‘43 | Tonnen |
---|---|---|---|
Februar | 22 | Januar | 23 |
März | 39 | Februar | 40 |
April | 39 | März | 144,5 |
Mai | 32 | April | 60 |
Juni | 25 | Mai | 95 |
Juli | 16,5 | Juni | 61 |
August | 31,5 | Juli | 67 |
September | 52 | August | 71 |
Oktober | 15 | September | 61 |
November | 17 | Oktober | 82 |
Dezember | 39 | Summe | 1032,5 |
Ø 2/42-2/43: | 30 | Ø 3/43-10/43: | 80 |
Erstaunlich ist nun, dass der Koksverbrauch für die Zeit, als die neuen Krematorien in Betrieb waren, nur um einen Faktor 2,5 höher war als derjenige des alten Krematoriums allein, obwohl die neuen Krematorien (46÷6) 72/3 mal so viele Muffeln besaßen. Selbst wenn man berücksichtigt, dass der Wirkungsgrad der neuen Öfen etwas besser war als derjenige der alten, tritt dennoch zutage, dass die neuen Krematorien bei weitem nicht so intensiv genutzt wurden wie das alte Krematorium zu jener Zeit, als es die ganze Last aller anfallenden Leichen alleine bewältigen musste. Mit anderen Worten: Die SS hatte eine riesige Kremierungsüberkapazität errichten lassen, die sie anschließend gar nicht nutzte.
Setzt man einen durchschnittlichen Koksbedarf von 20 kg pro Leiche an,[138] so ergibt das bei 1.032,5 Tonnen Koks insgesamt 51.625 Leichen, die mit diesem Brennstoff während dieser ca. 21 Monate eingeäschert werden konnten. Das bewegt sich wiederum in der Größenordnung der Anzahl von Opfern, die in den Auschwitzer Sterbebüchern registriert sind (Staatliches Museum… 1995).
Z: Erlauben Sie mir dazu bitte einen Einwand. Wenn wir uns andere deutsche Konzentrationslager anschauen wie etwa Dachau oder Buchenwald, die ebenfalls ein Krematorium besaßen, ist es nicht auffallend, dass diese eine wesentlich kleinere Kapazität hatten, selbst wenn man bedenkt, dass diese Lager wesentlich weniger Häftlinge beherbergten? Weist dies nicht auf eine Massenmordintention für Auschwitz hin?
R: Wir müssen uns die tatsächliche Sterberate dieser Lager zu jener Zeit ansehen, als die deutschen Behörden die Krematorien planten. In Tabelle 10 habe ich in der ersten Zeile die “natürliche” Sterblichkeit der von Ihnen erwähnten drei Lager für jenen Monat aufgeführt, in denen die jeweiligen Krematorien geplant wurden. “Natürlich” bedeutet auch hier wieder nur, dass diese Zahlen nicht die Opfer hypothetischer Massemorde umfassen. Die zweite Zeile enthält die Anzahl der geplanten Muffeln, und die dritte das Verhältnis von Sterberate zur Zahl geplanter Muffeln (Rudolf/Mattogno 2011, S. 168).
Dachau | Buchenwald | Auschwitz | |
---|---|---|---|
Sterblichkeit im Planungsmonat | 66 | 337 | 8,600 |
Anzahl geplanter Muffeln | 4 | 6 | 46 |
Sterblichkeit ÷ Zahl der Muffeln | 16,5 | 56,2 | 187,0 |
Obwohl die Anzahl der für Auschwitz im Sommer 1942 geplanten Muffeln fast achtmal so groß war wie jene für Buchenwald und 11,5-mal so groß wie jene für Dachau, war die Sterblichkeit in Auschwitz etwa 25,5-mal höher als in Dachau und 130-mal höher als in Buchenwald. Hätte die Zentralbauleitung von Auschwitz die gleichen Kriterien angelegt wie sie beispielsweise von der Zentralbauleitung des Lagers Buchenwald angelegt wurden, so hätte man in Auschwitz (8.600÷337×6=) 153 Muffeln installiert! Dies beweist, dass die Zahl der für Auschwitz geplanten und gebauten Krematorien bzw. Muffeln nicht außergewöhnlich ist.
3.4.5. Freiluftverbrennungen
Z: Dann wurden die Leichen der Massenvergasungen vielleicht gar nicht in den Krematorien verbrannt, sondern im Freien.
R: Das ist genau die These von Fritjof Meyer (F. Meyer 2002). Das Problem ist freilich dann, wie man erklären will, warum die SS die freie Kapazität der Krematorien nicht ausnutzte, bevor sie zu diesem Hilfsmittel griff. Schließlich können Freiluftverbrennungen ja gar nicht so effektiv sein wie Kremierungen in geschlossenen Öfen, schon alleine, weil von einem offenen Feuer jede Menge Energie durch Strahlung und Konvektion verloren geht (Mattogno 2003e).
Z: Aber hatten Sie vorhin nicht festgestellt, dass es auf den Luftbildern keine Spur der großflächigen Grubenverbrennungen gibt?
R: Richtig, aber das gilt nur für den Zeitraum vom Mai 1944 an. Von den Jahren davor haben wir ja keine Luftaufnahmen. Wenn damals hypothetisch solche Gruben bestanden, die 1944 zugeschüttet waren…
Z: Aber selbst das würde man doch auf den Luftbildern sehen.
R: Wahrscheinlich. Solche Spuren riesiger Gruben mit aufgewühltem Erdreich ringsherum gibt es aber wohl nicht.

Abb. 51: Grundwasserpegel in Birkenau, nahe dem Ort, wo angeblich tiefe Gräben gegraben wurden, um darin Leichen zu verbrennen. Foto aus dem Jahre 1997, als das Entwässerungssystem in Birkenau noch funktionierte.
Z: Ich habe da eine andere Frage. Wenn das Gebiet um das Lager Birkenau herum so sumpfig war, wie Sie zuvor erwähnten, kann man da überhaupt einige Meter tiefe Gruben graben, ohne auf Grundwasser zu stoßen!
R: Das ist ein hervorragender Einwand! Zwei sachverständige Studien haben tatsächlich unabhängig voneinander nachgewiesen, dass der Grundwasserstand in und um Birkenau anno 1941 bis 1944 nur wenige Dezimeter unter der Oberfläche lag. Tiefe Gruben wären da recht schnell mit Wasser vollgelaufen (Gärtner/Rademacher 1998; Mattogno 2002c).
Z: Wie verbrennt man denn Leichen unter Wasser?
R: Mit Schwarzer SS-Magie vielleicht.
Z: Das ist nicht komisch! Sie leugnen hier den Massenmord und machen darüber noch Witze!
R: Haben Sie eine bessere Erklärung?
Z: Wie wäre es damit: Das Grundwasser wurde mit einem Entwässerungssystem abgesenkt.
R: Es gab 1944 im Lager selbst zwar ein ausgebautes Drainagensystem, aber die Grubenverbrennungen der Jahre 1942/43 lagen erstens weit außerhalb des damals bebauten Bereiches, und zweitens wurde das Entwässerungssystem erst ab 1942 errichtet. Aber sogar das 1944 bestehende Entwässerungssystem hat den Grundwasserstand im Lager selbst nicht tiefer als einen Meter unter den Erdboden abgesenkt. Mit dem Argument kommen Sie also nicht weit.
Realistisch betrachtet ist durchaus möglich, dass es in Birkenau im Herbst 1942 zu Freiluftverbrennungen gekommen ist. Im Sommer dieses Jahres, gerade zum Zeitpunkt, als die Fleckfieberepidemie in Birkenau fürchterlich wütete, fiel das alte Krematorium wegen massiver Schäden am Schornstein für eine Weile aus. Einige zehntausend Leichen der Opfer dieser Epidemie sind daher wahrscheinlich vorerst in – wegen des hohen Grundwassers – flachen Massengräbern beerdigt worden. Die rechteckigen Formen, die auf diversen Luftbildern nördlich des Krematoriums V sichtbar sind (vgl. Abb. 53), stammen möglicherweise von solchen Gräbern, siehe Abb. 53f.
Z: Könnten das nicht Verbrennungsgruben sein?
R: Von der ursprünglichen Auslegung her ganz klar nein. Diese länglichen Rechtecke sind zu eng beieinander. Riesige Verbrennungsgruben hätten jede Menge Freiraum um sich herum haben müssen zwecks Handhabung von Leichen, Brennholz und Asche, und die Hitze der Feuer und die Rauchentwicklung hätte es unmöglich gemacht, gleich daneben die nächste Grube zu unterhalten. Es handelt sich daher höchstens um die Spuren ordinärer Massengräber.
Es scheint allerdings plausibel, dass die in diesen Gräbern beerdigten Fleckfieberopfer nach einigen Wochen oder Monaten wieder exhumiert werden mussten, um eine Verseuchung des Grundwassers zu vermeiden. Da man damals kein Krematorium in Birkenau hatte und das alte Krematorium im Stammlager außer Betrieb war, könnte man zeitweise zu Verbrennungen unter freiem Himmel Zuflucht genommen haben. Aber wohl kaum in tiefen Gruben, sondern an der Oberfläche.

Abb. 53: Mögliche Lage alter Massengräber von Fleckfieberopfern nahe des Lagers Auschwitz-Birkenau auf einem Luftbild vom 31.5.1944.[119]
Es ist ein Dokument vom 17.9.1942 bekannt, in dem der Architekt Walter Dejaco, der damals die neuen Krematorien in Birkenau plante (Lüftl 2004a), über die “Besichtigung der Sonderanlage und Besprechung mit SS-Standartenführer Blobel über die Ausführung einer derartigen Anlage” berichtete. Bei dieser “Sonderanlage” handelte es sich wahrscheinlich um eine Vorrichtung zur Verbrennung von Leichen unter freiem Himmel. Auch erwähnt Dejaco eine zu liefernde “Kugelmühle für Substanzen”, wobei es sich vermutlich um einen Apparat zur Zermahlung von Verbrennungsüberresten handelte.[139]
Laut dem oft als Standardwerk für die Vorkommnisse im Lager Auschwitz zitierten Kalendarium, das sich bezüglich der behaupteten Massenmorde ausschließlich auf Zeugenberichte stützt, fanden diese Einäscherungen vorher vergrabener Leichen zwischen dem 21. September und Ende November 1942 statt (Czech 1989, S. 305).
Z: Das erinnert mich an Stellen in Berichten Überlebender, die von dieser grausigen Arbeit berichten: vom Ausgraben verfaulender Leichen mit dem dabei auftretenden schrecklichen Gestank, vom Verbrennen der Leichen auf Scheiterhaufen, und vom Zermahlen der Knochenüberreste. Paul Blobel wird ja in dem Zusammenhang immer wieder als der Fachmann für Verbrennungen unter freiem Himmel zitiert.[140] Demnach gehen Sie davon aus, dass diese Geschichten wahr sind?
R: Ich denke, dass sie in dem soeben Beschriebenen ihren unbezweifelbar wahren Kern haben. Die Aussagen, auf die Sie sich beziehen, berichten allerdings meist von der Verbrennung der Leichen von Häftlingen, die kurz zuvor in Gaskammern ermordet worden waren, und das ist dann eine ganz andere Geschichte. Immerhin sollen die Gaskammern und Verbrennungsstellen in den sogenannten Bunkern ja bereits seit dem Winter 1941/42 oder dem Frühjahr 1942 in Betrieb gewesen sein, so dass eine Dienstfahrt Mitte September 1942 zur Erkundung einer solchen Anlage wohl zu spät gewesen wäre. Mit anderen Worten: Das Schreiben Dejacos über die mögliche Erkundung von Freiluftverbrennungsanlagen widerlegt Behauptungen, es habe schon vor dem 17.9.1942 solche Freilufteinäscherungen in großem Ausmaße gegeben.
Z: Aber nicht jene Aussagen, die den Beginn solcher Aktivitäten für jenen Zeitraum behaupten.
R: Korrekt, aber deren Hintergrund war die damals in Birkenau wütende Fleckfieberepidemie.
3.4.6. Chemische Analysen
R: Wir wollen uns nun von der Technik ab- und der Naturwissenschaft zuwenden. Es soll nun um die Frage gehen, welcher Natur das Giftgas ist, mit dem in Auschwitz Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen getötet worden sein sollen, und welche Wirkungen es auf die belebte und unbelebte Natur hat.
Zuerst möchte ich das Produkt vorstellen, dessen Name in der Welt zweifelhaften Ruhm erlangt hat. Die neueste Auflage des Römpp Chemie Lexikons schreibt unter dem entsprechenden Stichwort folgendes (Falbe/Regitz 1992):
“Zyklon B. Ursprünglich Handelsname für hochwirksame, Blausäure enthaltende Begasungsmittel (Fumigantien) zur Schädlingsbekämpfung, wurde im 2. Weltkrieg als Deckname für Blausäure zur Massentötung in den NS-Vernichtungslagern benutzt.”
R: Historisch gesehen ist die Behauptung, Zyklon B sei als “Deckname” für Blausäure benutzt worden, allerdings nicht haltbar, denn der Name Zyklon B war seit den zwanziger Jahren eine Handelsmarke der Deutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (DEGESCH),[141] und Auschwitz-Birkenau ist neben Majdanek, für das man allerdings eine um das Vielfache niedrigere Opferzahl geltend macht, das einzige der behaupteten Vernichtungslager, wo dieses Zyklon B zur Massentötung verwendet worden sein soll.[142]
Das Handelsprodukt Zyklon B, wie es während des Zweiten Weltkriegs im deutschen Machtbereich angewendet wurde, ist im Wesentlichen auf Gipskörnern aufgesaugte flüssige Blausäure.[143] Bis zur Einführung von DDT nach Kriegsende war es das wirksamste aller damals bekannten Schädlingsbekämpfungsmittel. Seit den frühen 1920er Jahren wurde es von Kammerjägern zunehmend weltweit zur Bekämpfung aller möglichen Schädlinge eingesetzt: In Lebensmittellagern, Kornsilos, Zügen und Frachtschiffen, aber auch in privaten und öffentlichen Gebäuden, in Kasernen, Kriegsgefangenenlagern, Konzentrationslagern.
Z: Demnach war Zyklon B damals nichts anderes als das Pestizid der Wahl?
R: Richtig. Heute besitzen wir eine Vielzahl hochentwickelter Gifte zur Bekämpfung von Schädlingen, die es damals noch nicht gab. Einer der gefährlichsten Schädlinge, die mit Zyklon B bekämpft wurden, war die Kopflaus, Hauptüberträger des Fleckfiebers, einer Seuche, die vor allem in Osteuropa verbreitet war und sowohl im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg ungezählte Todesopfer unter Zivilisten wie auch Soldaten forderte. Fleckfieber war überall dort ein großes Problem, wo Menschen eng zusammengepfercht waren, insbesondere in Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagern.[144] Der verzweifelte Kampf der Lagerverwaltung in Auschwitz gegen die dort im Sommer 1942 ausgebrochene und erst gegen Ende 1943 unter Kontrolle gebrachte Fleckfieberepidemie ist in der Literatur verschiedentlich dargestellt worden.[145] Ähnlich katastrophal waren Epidemien, die dann gegen Ende des Krieges in den völlig überfüllten westlichen Lagern des Dritten Reiches ausbrachen, worauf wir später noch zu sprechen kommen werden. Zyklon B war bis Anfang 1944 das wirksamste Mittel zur Bekämpfung dieser Seuche. Andere, weniger wirksame Methoden zur Tötung von Parasiten waren Heißluft und heißer Wasserdampf.
Z: Demnach wäre das nicht missbrauchte Zyklon B als Lebensretter einzustufen.

Abb. 54: Bericht polnischer Partisanen über ihren Kampf gegen die deutschen Besatzer: “3. Vergeltungsmaßnahmen […] Fleckfieber-Mikroben und Fleckfieber-Läuse: in wenigen hundert Fällen” (siehe Rudolf 2004a)
R: Genau. Es besteht unter den allgemein anerkannten Historikern auch keine Uneinigkeit darüber, dass Zyklon B in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches in großem Umfang zur Verbesserung der Lagerhygiene eingesetzt wurde, dass es also zur Rettung von Leben diente. Weniger bekannt ist hingegen, dass der Fleckfiebererreger im Zweiten Weltkrieg von polnischen Partisanen gezielt als Biowaffe gegen die deutschen Besatzer eingesetzt wurde (Rudolf 2004a).
Z: Während die Deutschen also einen verzweifelten Kampf gegen Fleckfieberepidemien führten, um das Leben ihrer Gefangenen bzw. Zwangsarbeiter zu schützen, waren Deutschlands Feinde damit beschäftigt, alle diese deutschen Anstrengungen zur Rettung von Leben zunichte zu machen.
R: Genau. Das nennt man Krieg.
Z: Und nach dem Krieg schlachteten Deutschlands Feinde dann die Opfer der Fleckfieberepidemien aus, indem sie den Deutschen einen absichtlichen Massenmord vorwarfen und eines der Mittel zur Bekämpfung dieser Seuche – Zyklon B – in ein angebliches Mittel für den Massenmord uminterpretierten…

Abb. 55: Foto der Mikrowellen-Entlausungsanlage im Aufnahmegebäude des Stammlagers Auschwitz, Sommer 1944.
R: Richtig. Das nennt man dann psychologische Kriegführung, denn die Wahrheit ist immer das erste Opfer in jedem Krieg.
Wie weit die deutschen Anstrengungen gingen, die hygienischen Verhältnisse in Auschwitz zu verbessern, geht aus einer erstaunlichen Entscheidung der Jahre 1943/44 hervor: Während des Krieges hatten die Deutschen Mikrowellenöfen entwickelt, um damit nicht nur Lebensmittel zu sterilisieren, sondern auch Kleider zu desinfizieren und zu entlausen. Die erste betriebsfähige Mikrowellen-Entlausungsanlage war anfänglich für den Einsatz an der Ostfront vorgesehen, um dort die Kleider deutscher Soldaten zu entlausen und zu desinfizieren. Abgesehen von den Kriegshandlungen bestand nämlich die größte Bedrohung der Soldaten in einer Reihe von Infektionskrankheiten. Aber anstatt diese Anlage an der Ostfront einzusetzen, wurde entschieden, diese Anlage in Auschwitz zum Einsatz zu bringen, um dort das Leben der Häftlinge zu schützen, wobei ein Großteil davon Juden waren (Nowak 1998; Lamker 1998). Wenn es also um den Schutz von Leben ging, das durch Infektionskrankheiten bedroht war, war es für die Deutschen in diesem Fall offenbar ähnlich wichtig, das Leben der Häftling in Auschwitz zu schützen, die in den Rüstungsbetrieben von Oberschlesien arbeiteten, wie dasjenige ihrer Soldaten auf dem Schlachtfeld.
Nun aber zurück zum Zyklon B. Jetzt muss ich Sie mit ein wenig Chemie belästigen, aber ich werde es auf das Notwendigste beschränken. Wie Sie ja wissen, sollen in den behaupteten Menschengaskammern von Auschwitz jeweils Hunderttausende von Menschen durch das Giftgas Blausäure in Form des Produkts Zyklon B® umgebracht worden sein. Die Frage, die sich nun stellt, ist folgende: Konnte dieses Giftgas chemische Spuren hinterlassen, die womöglich noch heute in diesen angeblichen chemischen Schlachthäusern zu finden sind?
Z: Ist Blausäure nicht eine sich leicht verflüchtigende Flüssigkeit?
R: Korrekt.
Z: Demnach wäre nach nur wenigen Tagen nicht mehr damit zu rechnen, dass davon noch Spuren zu finden sind, und erst recht nicht heute.
R: Wenn man nach der Blausäure selbst suchte, so würde man in der Tat heute davon keine Spur mehr finden. Aber vielleicht hat sich die Blausäure ja bei Begasungen mit bestimmten Materialien im Mauerwerk chemisch umgesetzt, also andere, wesentlich stabilere Verbindungen gebildet? Hat jemand eine Idee, welche Verbindungen dies sein könnten?
Nun, die uns hier interessierenden Umsetzungsprodukte sind die Eisensalze der Blausäure, Eisencyanide genannt. Eisen kommt überall in der Natur vor. Das Eisen ist es, das den Ziegelsteinen die rote Farbe gibt, den Sand ockerfarben färbt und den Ton gelblich bis rotbraun tönt. Ohne Eisen wäre all dies lediglich graufarben. Genauer gesagt handelt es sich hier um Eisenoxide, oder prägnant und populär ausgedrückt um “Rost”. Es gibt praktisch keine Wand, die nicht aus mindestens 1% Rost besteht, eingeschleppt durch den Sand, Kies, Ton und Zement, aus dem sie gebaut wurde.
Die Eisencyanide sind seit langem für ihre außerordentliche Stabilität bekannt, und eines unter ihnen gelangte zu besonderer Berühmtheit, ist es doch seit Jahrhunderten einer der am häufigsten angewandten blauen Farbstoffe: das Eisenblau, auch Berlinerblau genannt. Es handelt sich dabei um einen der langzeitstabilsten Farbstoffe überhaupt. Kurz gefasst kann man sagen, dass dieses Eisenblau, wenn es sich einmal innerhalb einer Wand gebildet hat, genauso stabil ist wie diese Wand selbst, da die Verbindung eine der stabilsten integralen Bestandteile der Wand selbst ist.[146] Wenn sich also Eisenblau in einer Wand gebildet hat, bleibt es bestehen, solange die Wand besteht.
Z: Und dieses Eisenblau bildet sich aus Blausäure?
R: Unter bestimmten Umständen ja. Übrigens rührt der Name “Blausäure” genau von dieser Bildungsreaktion von Eisenblau her. Ich darf hier zwei Beispiele für eine solche Reaktion anführen:

Abb. 56: Im August 1976 wurde diese evangelische Kirche in D-96484 Meeder-Wiesenfeld (oben) mit Zyklon B begast. Anschließend verfärbte sich der Putz überall fleckig blau (vgl. Abbildung 57; Quelle: Wikipedia commons).

Abb. 57: Tintenblauer Fleck auf dem Verputz einer mit Blausäure begasten Kirche (Zimmermann 1981, S. 120.).
1976 wurde die evangelischen Kirche zu Wiesenfeld in Niederbayern renoviert, aber im Sommer 1977 stand man vor einem Desaster: Riesige blaue Flecken bildeten sich überall auf dem neuen Innenverputz der Kirche. Chemische Untersuchungen zeigten, dass der gesamte Innenputz der Kirche voll mit Eisenblau war. Es stellte sich heraus, dass die Kirche nur wenige Wochen nach Anbringung des neuen Verputzes zur Bekämpfung der Holzwürmer im Chorgestühl mit Zyklon B begast worden war. Die Blausäure hatte mit dem Rost im Sand des Verputzes reagiert und Eisenblau gebildet (Zimmermann 1981, S. 120f.).
Ein weiterer Fall hatte sich 1972 in der katholischen Kirche St. Michael in Untergriesbach in Bayern ereignet, wo sich der frische Verputz nach einer Begasung mit Zyklon B zur Bekämpfung von Holzwürmern ebenfalls blau verfärbte.[147]
Z: Aber wenn eine solche Reaktion normal wäre, wären doch die Wände aller jemals begasten Gebäude blau angelaufen, und man hätte dieses Zyklon-B-Verfahren rasch aufgegeben.
R: Ganz richtig. In der Regel gibt es bei Begasungen mit Zyklon B keine solchen Pannen. Grundsätzlich bedarf es für die Bildung von Eisenblau nach nur einer Begasung eines feuchten und relativ frischen Verputzes bzw. Mauerwerkes. Begasungen aber finden normalerweise nur in Gebäuden statt, die seit langen Jahren in Benutzung sind, zumal neue Gebäude üblicherweise nicht intensiv von Ungeziefer befallen sind, und außerdem sind die meisten Gebäude ja beheizt und trocken. Die oben beschriebene blaue Verfärbung der Kirchen war also eine Ausnahme.
Ich muss hier allerdings gleich eine große Ausnahme von dieser Ausnahme machen, denn es gibt Fälle, wo die Blauverfärbung die Regel ist.

Abb. 58: nordwestlich gelegener Innenraum des Zyklon-B-Entwesungstraktes des Bauwerkes BW 5a im KL Auschwitz-Birkenau.

Abb. 59: Außenmauer Südwest des Zyklon-B-Entwesungstraktes des Bauwerkes BW 5b im KL Auschwitz-Birkenau.

Abb. 60: Zyklon-B-Entwesungsanlage, Kammer III (Ostwand), der Baracke 41 im KL Majdanek. (© C. Mattogno[148])

Abb. 61: Zyklon-B-Entwesungsanlage, Kammer II (Westwand), der Baracke 41 im KL Majdanek. (© C. Mattogno[148])
Z: In Zyklon-B-Menschengaskammern?
R: Falsch geraten. Ich spreche hier von den Zyklon-B-Entlausungskammern des Dritten Reiches. Wie bereits erwähnt, wurden die Überträger verschiedener Seuchen mit Zyklon B bekämpft. Manchmal geschah dies in professionellen, extra für solche Zwecke konzipierten Kammern, manchmal aber rüstete man einfache Räume hilfsweise um und nutzte sie provisorisch für Entwesungen. Viele Lager des Dritten Reiches wurden bei und nach Kriegsende dem Erdboden gleichgemacht, in anderen Lagern wurden die bestehenden Gebäude abgerissen und deren Baumaterialien bisweilen zum Wiederaufbau der zerstörten Städte gebraucht. Einige aber blieben uns bis heute erhalten. Ihre Innenräume sehen aus wie in den Abb. 58-65 wiedergegeben (vgl. auch die Farbbilder auf der Umschlagrückseite dieses Buches).

Abb. 62: Große Zyklon-B Entwesungskammer, Decke, Baracke 41 im KL Majdanek. (© C. Mattogno[148]).

Abb. 63: Zyklon-B-Entwesungsanlage, Kammer II und III (Außenmauer), der Baracke 41 im KL Majdanek. (© Carlo Mattogno[149])

Abb. 64: Zyklon-B-Entwesungskammer im KL Stutthof, Inneres von der Südtür her gesehen. (© Carlo Mattogno[150])

Abb. 65: Zyklon-B-Entwesungskammer im KL Stutthof, Ostseite außen. (© Carlo Mattogno[150])
Z: Ich erinnere mich, dass die Entlausungskammern im Lager Dachau keine solchen Blauverfärbungen aufweisen. Heißt dies, dass diese Kammern nicht benutzt wurden?
R: Ihre Beobachtung ist richtig, aber das liegt daran, dass die Mauern dieser Kammern mit einer wasserundurchlässigen Farbe gestrichen waren, so dass die Blausäure dort nicht ins Mauerwerk eindringen konnte. Bei den oben abgebildeten Kammern war dies nicht der Fall.
Es scheint also, als seien Blauverfärbungen von Mauerwerken durchaus keine Ausnahme, sondern die Regel, insbesondere wenn das ungeschützte Mauerwerk eines Gebäudes, das eigens zu diesem Zweck gebaut wurde, von Anfang an, wiederholt und über längere Zeiträume Blausäure ausgesetzt war.
Der massen- und dauerhafte Einsatz von Blausäure zur Schädlingsbekämpfung in Entwesungskammern setzte ja praktisch erst mit dem Zweiten Weltkrieg ein. Dank der Auflösung aller NS-Gefangenenlager, der Zerschlagung der Firma, die Zyklon B herstellte und vertrieb (die DEGESCH war eine Tochterfirma der I.G. Farbenindustrie AG) sowie der Erfindung des DDT bei Kriegsende hörte dieser massive Einsatz von Blausäure mit dem Abschluss des Krieges allerdings abrupt auf. Es krähte daher kein Hahn nach den inzwischen aufgetretenen “Bauschadensfällen” an den ehemaligen NS-Entwesungskammern. Das Thema tauchte daher erst mit dem oben beschriebenen Schadensfall der bayerischen Kirche in der Literatur auf.
Die Frage ist nun, ob man solche Blauverfärbungen und die damit einhergehende analytische Nachweisbarkeit von Eisenblau auch in Menschengaskammern, falls diese existierten, in ähnlicher Weise erwarten müsste. Immerhin sollen die ja auch zu diesem Zweck gebaut, unmittelbar nach Fertigstellung in Betrieb gegangen und über lange Zeiträume ununterbrochen in Betrieb gewesen sein, wenn man den Zeugenberichten Glauben schenkt.
Z: Aber man kann doch Menschenvergasungen gar nicht mit Schädlingsbekämpfungen vergleichen!
R: Vergleichen kann man schon, aber gleichsetzen kann man nicht. In Tabelle 11 habe ich einige Eigenschaften von Zyklon B bzw. Blausäure zusammengefasst.[151] Man kann dem entnehmen, dass Menschen gegenüber Blausäure in der Tat wesentlich empfindlicher sind als zum Beispiel Läuse. Die Angaben in Tabelle 11 sind allerdings etwas irreführend, da hier Äpfel mit Birnen verglichen werden, denn die Angaben zu Insekten beziehen sich darauf, was vonnöten ist, um eine sichere Abtötung aller Insekten, ihrer Eier und Larven zu bewirken, während die Angaben zum Menschen Schwellenwerte markieren, ab denen Blausäure tödlich ist, also eine Art unterer Sicherheitsschwelle. Es bleibt allerdings eine Tatsache, dass man zum Mord an Menschen deutlich weniger Blausäure pro Körpergewicht braucht als für Läuse.
Z: Demnach hätte man wesentlich weniger Blausäure für eine kürzere Zeit anwenden können?
R: Das hängt davon ab, was man als Randbedingung akzeptiert.
Z: Nehmen wir doch einfach die einzigen Informationen, die wir darüber haben, nämlich die Zeugenberichte.
R: Dann hieße das, dass wir von einem minutenschnellen Tod der Opfer ausgehen.[152] Wenn wir nun bedenken, dass die Tötung eines Menschen mit Blausäure in einer US-amerikanischen Hinrichtungsgaskammer selbst dann zehn bis zwanzig Minuten dauert, wenn Giftgaskonzentrationen eingesetzt werden, die ähnlich denen von Entlausungsanwendungen sind,[153] dann heißt das was?
Wirksame Komponente: | Blausäure (HCN), blockiert das zelluläre Atmungsenzym Ferrocytochromoxidase durch reversible Anlagerung an Fe3+. Als Warnstoff werden einige Prozente Reizgas zugegeben, da Blausäure nicht von jedem wahrgenommen werden kann. |
Tödliche Dosis: | Für Menschen 1 mg CN– pro kg Körpergewicht, bei Schädlingen bis zu 10 mg/kg und mehr. |
Tödliche Konzentration
in der Luft: |
Bei Menschen 0,01-0,02 Vol.% in ½ bis 1 Stunde, bei Läusen 1 Vol.% in 1 bis 2 Stunden (für Menschen innerhalb weniger Minuten tödlich). |
Darreichungsformen: | Adsorbiert auf Pappscheiben, Gipskörnchen (Handelsname Erco, im Krieg vorwiegend verwendet) und Diatomeenerde (Diagrieß) in Metalldosen, zu öffnen mit einem Spezialöffner. Etwa 2/3 der Bruttomasse des Inhalts entfällt auf das Trägermaterial. |
Verdampfungszeit: | Bei Temperaturen um 15-20°C 10% in den ersten fünf bis zehn Minuten. Intensives Ausgasen während der ersten anderthalb bis zwei Stunden. |
Einsatzweise: | Auslegen des Präparates in zu begasende, abgedichtete Räumlichkeiten mit Gasmaskenschutz. Durch langsame Gasabgabe ist sicherer Rückzug des Personals gewährleistet. Lüftungsbeginn frühestens nach 2 Stunden, da zuvor noch Blausäure im Träger vorhanden ist. |
Verbreitung: | In der Zeit vom Ersten Weltkrieg bis zur Entdeckung des DDT (Anfang der 40er Jahre, in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg) das meistverwendete Schädlingsbekämpfungsmittel der Welt. |
Einsatzgebiete: | Begasung von Schiffen, Transportzügen, Mühlen, Silos, Lebensmittellagern, Wohnräumen, Unterkünften in Kasernen, Kriegsgefangenenlagern und Konzentrationslagern, öffentlichen Großgebäuden usw. |
Heutige Verwendung: | Unter dem Namen Cyanosil® nur bei hartnäckigem Befall, wenn moderne chemische Begasungsmittel nicht anwendbar sind.
|
Z: Dann brauchen wir noch mehr, um einen noch schnelleren Tod herbeizuführen.
R: Und man muss mindestens zehnmal so viel Zyklon-B-Blausäure in die Gaskammer einwerfen, als für die Tötung notwendig ist, denn in den ersten Minuten verdampfen nur bis zu 10% der gesamten Blausäure.
Z: Und die Blausäure verdampft dann über mindestens zwei Stunden hinweg weiter.
R: Genau.
Z: Es sei denn, die Gaskammern waren mit starken Ventilatoren ausgerüstet, die das Gift schnell abziehen konnten.
R: Was aber nicht der Fall war, denn laut herkömmlicher Auffassung hatten die Gaskammern in den Bunkern sowie in den Kammern der Krematorien IV und V in Birkenau keinerlei Lüftungseinrichtung.
Z: Wie wahrscheinlich ist es denn, dass man in Räumen fortwährend mit Giftgas um sich wirft, aber noch nicht einmal ein Gebläse einbaut?
R: Ich berichte, Sie entscheiden.
Z: Aber die Entlausungskammern in Auschwitz hatten doch Entlüftungsanlagen, oder?
R: Ganz richtig.[154]
Z: Es ist doch aber irrsinnig, in den Menschengaskammern dann nicht zumindest ähnlich leistungsfähige Entlüftungsanlagen einzubauen.
R: Ja, aber Millionen von Menschen zu vergasen ist ja auch irrsinnig, was erwarten Sie also?
Z: Technischer Unfug wird nicht dadurch machbar, indem man sich selbst irrsinnig verhält. Einem Irrsinnigen, der meint, er könne fliegen, wachsen deshalb ja noch lange keine Flügel.
Z': Das hat doch mit Irrsinn nichts zu tun. Man braucht doch für Zyklon-B-Begasungen keine Lüftung. Die vorhin erwähnten begasten bayerischen Kirchen hatten ja auch keine Lüftungsanlage.
R: Richtig, aber die Kirchen wurden auch nur einmal begast und danach über mehrere Tage hinweg gelüftet, indem man alle Fenster und Türen öffnete.[155] Hier aber soll über Monate oder gar Jahre hinweg täglich, manchmal sogar mehrmals täglich vergast worden sein, und die Leichen sollen gleich nach dem Morden aus der Kammer geholt worden sein, so dass kaum Zeit blieb zum Lüften.
Z: Aber die Gaskammer des Krematoriums im Stammlager und der Krematorien II und III in Birkenau hatten eine Lüftungsanlage!
R: Richtig, und zwar eine, die leistungsgemäß dem entsprach, was für Leichenräume vorgeschrieben ist, als was diese Räume ja ursprünglich geplant, gebaut und ausgerüstet wurden. Für Entlausungsanlagen wird dagegen eine Lüftungsleistung empfohlen, die um das 7-fache höher liegt. Zudem muss man sich vor Augen halten, dass die anderen Räume der Krematorien II und III in Birkenau ebenfalls eine Lüftungsanlage hatten, die kurioserweise leistungsfähiger war als die derjenigen Räume, die heute allgemein als Menschengaskammern ausgegeben werden (Verbeke 1995, S. 133-143).
Z: Demnach hatte die SS jene Räume der Krematorien II und III, in denen das Giftgas eingelassen wurde, mit der schwächsten Lüftungsleistung versehen?
R: Ganz richtig.
Z: Das wird ja immer blödsinniger!
R: Durchaus nicht, wenn man davon ausgeht, dass diese Räume eben als Leichenräume geplant, gebaut und ausgerüstet wurden.
Z: Also gut, wir haben also in diesen Gaskammern der Krematorien I, II & III eine Lüftungsanlage. Dann konnte man also die Blausäure abziehen.
R: Schon, aber es dauerte immer noch einige Stunden, bis das Giftgas entfernt war, zumal es ja ständig vom Träger nachgaste (Rudolf 2001a, S. 134-137; 2003b, S. 220-230).
Z: Also, so wie ich das sehe, läuft Ihre Argumentation darauf hinaus, dass die Randbedingungen von Menschenvergasungen, wie sie von Zeugen dargestellt wurden, denen von Entlausungen sehr ähnlich sind.
R: Ganz richtig. Die Zeitspanne, die das Giftgas mit dem Mauerwerk in Kontakt gekommen wäre, mag bei Menschenvergasungen je Vergasung etwas kürzer gewesen sein als bei Entlausungen, aber andere Faktoren würden dem entgegengewirkt haben, wie etwa die Tatsache, dass die ungeheizten Leichenkeller der Krematorien II & III, die als Gaskammern missbraucht worden sein sollen, sehr feucht waren, während die oberirdischen Entlausungsräume geheizt waren, also trockene Wände hatten. Blausäure reichert sich aber wesentlich leichter in feuchtem Mauerwerk an als in trockenem. Kurz und bündig: Die Randbedingungen der Leichenkeller der Krematorien II & III, die angeblich für den Massenmord mit Zyklon B zweckentfremdet worden sein sollen, waren derart, dass man mit einer ähnlichen Tendenz zur Bildung von Eisenblau rechnen muss wie in den hier bereits vorgestellten Entlausungskammern.[156]
Z: Ich habe einen letzten Einwand zu machen bezüglich eines womöglich entscheidenden Unterschieds zwischen Entlausungskammern und Menschengaskammern. Es ist doch richtig, dass die Luft in einem Raum, der mit Menschen vollgestopft ist, recht schnell größere Mengen an Kohlendioxid enthält, oder?
R: Das muss wohl erwartet werden. Wenn die Zeugenaussagen bezüglich der Belegungsdichte in diesen Kammern stimmen, wären die meisten Opfer schon nach 30 bis 45 Minuten erstickt, selbst wenn man kein Giftgas hinzugefügt hätte (siehe Rudolf 2003b, S. 211-216).
Z': Aber wenn es so schwierig ist, dieses Giftgas zu handhaben, warum wurde es dann überhaupt eingesetzt?
R: Ja, warum bloß …
Z: Meine Frage ist, wenn die Luft in diesen Räumen einen hohen Prozentsatz an Kohlendioxid enthielt, würde das nicht die Fähigkeit der Wände beeinflusst haben, Blausäure aufzunehmen und zu binden?
R: Theoretisch ja. Kohlendioxid ist in Wasser etwa um den Faktor 250 weniger löslich als Blausäure, aber es ist zugleich eine etwa um den Faktor 870 stärkere Säure. Das heißt, dass Kohlendioxid im Endeffekt 3,5-mal so stark ist wie Blausäure, wenn man das so sagen darf. Bei sonst gleichen Bedingungen würde die Kohlensäure also die Blausäure zu einem gewissen Grade verdrängen. In der Praxis haben wir es hier jedoch mit Beton und Zementmörtel zu tun, was sich für die Kohlensäure sehr nachteilig auswirkt. Das im Beton bzw. Zementmörtel enthaltene Porenwasser ist nämlich materialbedingt immer mit Kohlensäure und all seinen Derivaten gesättigt (Carbonaten). Das heißt, dass es in diesem Porenwasser keinen Platz mehr gibt für zusätzliches Kohlendioxid. Die Antwort auf Ihre Frage ist daher: in der Praxis wahrscheinlich nein.
Z: Sie sind sich demnach nicht sicher.
R: Das stimmt. Mir ist bisher keine Untersuchung bekannt, die das Thema behandelt. Es gibt also noch viel zu tun. Aber wenden wir uns endlich den Analysenergebnissen zu.[157]
Z: Jetzt sind wir aber mal gespannt.
R: Der erste, weiße Block in Tabelle 12 enthält Proben von Gebäuden bzw. deren Ruinen, die als Menschengaskammern gedient haben sollen. Der zweite, grau unterlegte Block enthält Proben aus Wänden von Entlausungskammern, und der dritte, weiße Block enthält Proben von anderen Wänden bzw. Gebäuden, die weder etwas mit behaupteten Menschengaskammern noch etwas mit Entlausungskammern zu tun haben.
Z: Die Werte der Entlausungskammern sind also sage und schreibe tausendmal höher als jene der behaupteten Menschentötungsgaskammern!
Z': Aber die Ergebnisse aus den Menschengaskammern sind nicht gleich Null! Demnach befinden sich also in den Proben aus den Menschengaskammern Cyanidreste. Das beweist doch die Tatsache der Menschenvergasungen!
R: Langsam! Die Cyanidreste, die man in diesen Proben findet, sind in ähnlicher Größenordnung wie jene aus Räumen, die entweder nur gelegentlich (Häftlingsbaracken) oder gar nicht begast worden sein sollen (bayerisches Bauernhaus, Waschraum im Krematorium I). Wenn also diese geringen Spuren Menschenvergasungen beweisen, dann hat es also in dem bayerischen Bauernhaus ein zweites, bisher noch unentdecktes “Auschwitz” gegeben?
Nr. | Ort | Probennehmer | c[CN-] mg/kg |
---|---|---|---|
1-7 8 9 10,11 13,14 15 16 17-19 20 21 22 23,24 25 26 27 29 30 31 |
Krematorium II, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium III, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium III, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium III, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium IV, Überreste der Grundmauer Krematorium IV, Überreste der Grundmauer Krematorium IV, Überreste der Grundmauer Krematorium IV, Überreste der Grundmauer Krematorium IV, Überreste der Grundmauer Krematorium V, Überreste der Grundmauer Krematorium V, Überreste der Grundmauer Krematorium V, Überreste der Grundmauer Krematorium I, Leichenkeller (‘Gaskammer’) Krematorium I, Leichenkeller (‘Gaskammer’) Krematorium I, Leichenkeller (‘Gaskammer’) Krematorium I, Leichenkeller (‘Gaskammer’) Krematorium I, Leichenkeller (‘Gaskammer’) Krematorium I, Leichenkeller (‘Gaskammer’) |
Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter Leuchter |
0,0 1,9 6,7 0,0 0,0 2,3 1,4 0,0 1,4 4,4 1,7 0,0 3,8 1,3 1,4 7,9 1,1 0,0 |
1 2 3 |
Krematorium II, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium II, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium II, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) |
Rudolf Rudolf Rudolf |
7,2 0,6 6,7/0,0 |
3 4 5 6 |
Krematorium II, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Krematorium III, Leichenkeller 1 (‘Gaskammer’) Bunker 2, Überreste des Fundaments Krematorium V, Überreste der Grundmauer |
Ball Ball Ball Ball |
0,4 1,2 0,07 0,1 |
32 | Entlausungsraum B1a BW 5a, innen | Leuchter | 1.050,0 |
9 11 12 13 14 15a 15c 16 17 18 19a 19b 20 22 |
Entlausungsraum B1a BW 5a, innen Entlausungsraum B1a BW 5a, innen Entlausungsraum B1a BW 5a, innen Entlausungsraum B1a BW 5a, innen Entlausungsraum B1a BW 5a, außen Entlausungsraum B1a BW 5a, außen Entlausungsraum B1a BW 5a, außen Entlausungsraum B1b BW 5b, außen Entlausungsraum B1b BW 5b, innen Ebenso, BW 5a, Holz vom Türrahmen Entlausungsraum B1b BW 5b, innen Entlausungsraum B1b BW 5b, innen Entlausungsraum B1b BW 5a, innen Entlausungsraum B1b BW 5a, innen |
Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf |
11.000,0 2.640,0/1.430,0 2.900,0 3.000,0 1.035,0 1.560,0 2.400,0 10.000,0 13.500,0 7.150,0 1.860,0 3.880,0 7.850,0 4.530,0 |
1 2 |
Ebenso, BW 5b, innen und außen Ebenso, BW 5a, innen und außen |
Ball Ball |
3.170,0 2.780,0 |
28 | Krematorium I, Waschraum | Leuchter | 1,3 |
5 6 7 8 23 24 |
Häftlingsbaracke Häftlingsbaracke Häftlingsbaracke Häftlingsbaracke Häftlingsbaracke Häftlingsbaracke |
Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf |
0,6 <0,1 0,3 2,7/0,0 0,3 0,1 |
25 | Ziegelstein von bayerischem Bauernhaus | Rudolf | 9,6/9,6 |
Konzentrationen in mg Cyanid (CN-) pro kg Wandmaterial (Ziegelstein, Mörtel, Beton, Verputz). Cyanidwerte kleiner als 10 mg/kg sind unsicher; Proben mit Werten unter 1-2 mg gelten als cyanidfrei. Wenn zwei Werte angegeben sind, so stellt der zweite Wert das Ergebnis einer Kontrollanalyse dar, durchgeführt von einer anderen Firma. |
Z: Wohl kaum.
R: Außerdem schauen Sie sich einmal an, was der Versuch, diese geringen Werte zu reproduzieren, ergeben hat, Proben Rudolf Nr. 3 und Nr. 8, jeweils der zweite Wert.
Z: Die Werte sind nicht reproduzierbar.
R: Genau.
Z: Sind denn die Häftlingsbaracken, die man heute in Birkenau sieht, überhaupt original?
R: Das sind Nachbauten, genauso wie die Grundmauern der Krematorien IV & V mit unbekanntem Material nachgebaut wurden.
Z: Also beweisen auch diese Werte lediglich, dass solch niedrige Werte gar nicht interpretierbar sind.
R: Das ist genau das Ergebnis dieser forensischen Untersuchung: In den angeblichen Menschengaskammern von Auschwitz befinden sich keine interpretierbaren Cyanidreste. Wenn die Zeugenbehauptung aber stimmen, dann müssten dort noch heute Cyanidreste in ähnlicher Größenordnung zu finden sein wie in den Entlausungskammern.
Z: Hat es nicht noch ein anderes Gutachten gegeben, nämlich von einem Institut in Krakau?
R: Richtig (Markiewicz et al. 1994). Dessen Ergebnisse habe ich hier zunächst bewusst übergangen, und zwar deshalb, weil die polnischen Forscher einen Betrug begingen.
Z: Das ist ein massiver Vorwurf.
R: Ja, aber er ist gerechtfertigt, und das möchte ich erklären. Die an diesem Gutachten beteiligten Forscher haben ihre Gemäuerproben nämlich bewusst mit einer Analysenmethode untersucht, die nicht in der Lage ist, stabile Eisencyanidverbindungen vom Typ Eisenblau nachzuweisen. Sie taten dies nach eigenen Angaben, weil sie sich nicht vorstellen konnten, wie sich derartige stabile Eisenverbindungen bilden können (vgl. Rudolf 2012a, S. 237-264).
Z: Es ist aber doch keine Schande, etwas nicht zu verstehen.
R: Nein, ganz im Gegenteil, denn das Nichtverstehen ist ja in gewisser Weise der Anfang der Wissenschaft. Ein Wissenschaftler versucht nämlich dann, das zu verstehen, was er bisher nicht verstanden hat. Aber nicht so die Krakauer Wissenschaftler. Die schieben ihr Unverständnis sogar noch als Rechtfertigung für ihr Nichthandeln vor. Hat man jemals davon gehört, dass das Nichtverstehen eines Phänomens für Wissenschaftler ein Grund ist, eben dieses Phänomen nicht zu untersuchen? Für die vier Krakauer war dies offenbar der Fall. Das Eisenblau aus der Analyse auszuschließen wäre aber nur dann zulässig, wenn man mit praktischer Gewissheit ausschließen kann, dass die Einwirkung von Blausäure auf Mauerwerk zum Eisenblau führen kann. Dies zu klären haben die Krakauer Wissenschaftler aber völlig unterlassen.
Und schlimmer noch: Sie versuchten noch nicht einmal, die Beweise zu widerlegen, die ich dafür angeführt hatte, dass sich Eisenblau tatsächlich durch die Begasung von Wänden mit Blausäure bilden kann. Diese Beweise hatte ich im Frühjahr 1993 publiziert (Gauss 1993, S. 163-170, 290-294), und die Krakauer kannten diese Veröffentlichung, da sie sie zitierten – aber nicht etwa, um meine Thesen zu diskutieren.
Z: Wenn man deren Text liest, bekommt man ohnehin den Eindruck, als wollten die Krakauer Forscher nicht etwa die Wahrheit herausfinden, sondern nur den Leugnern das Handwerk legen.
R: Das ist tatsächlich ihre erklärte politische Absicht. Dies sollte ausreichen, um zu zeigen, dass die Handlungen von Prof. Markiewicz und seiner Kollegen im höchsten Maße ideologisch motiviert sind. Wären sie neutrale Wissenschaftler, dann hätten sie eine korrekte und aussagefähige Analysenmethode verwendet und sich außerdem mit meinen oben zitierten Publikationen wissenschaftlich auseinandergesetzt.
Zudem versuchten die Krakauer noch nicht einmal, für den hohen Cyanidgehalt der Wände der Entwesungskammern und ihre fleckig-blaue Oberfläche irgendeine Erklärung zu finden.
Z: Demnach haben sich die Krakauer eine Analysenmethode ausgesucht, welche die von ihnen gewünschten Ergebnisse zu produzieren in der Lage war?
R: Genau, denn wenn man durch die Wahl einer “geeigneten” Nachweismethode von Anfang an jene Datensätze ausblendet, nach denen man sucht, dann findet man natürlich nichts. Und das war denn auch das Ergebnis: In den Entlausungskammern wie in den behaupteten Menschengaskammern fanden sich ähnlich minimale, spricht winzige Mengen instabiler(!) Cyanide. Kein Wunder, denn instabile Verbindungen sind nun einmal nicht stabil und daher nach 50 Jahren nicht mehr zu erwarten. Aber aus der Ähnlichkeit dieser winzigen Mengen schlossen sie dann: Seht, die Ergebnisse für Entlausungskammern und Menschengaskammer sind vergleichbar, also ist in den Menschengaskammern ähnlich viel Giftgas angewendet worden wie in den Entlausungskammern.
Z: Das verschlägt einem glatt den Atem!
R: Ja, aber damit sind wir noch nicht am Ende. Die Krakauer hatten nämlich einige Jahre vorher schon einmal eine erste Probenreihe analysiert, deren Ergebnisse aber offenbar so beunruhigend waren – da war zu viel Cyanid in den Proben aus den Entlausungskammern festgestellt worden und praktisch nichts in jenen aus den Leichenkellern –, dass man sich entschloss, diese zu unterdrücken und nie zu veröffentlichen (Markiewicz u.a. 1990). Nur durch eine Indiskretion gelangten diese Daten 1991 an die Öffentlichkeit. Die Krakauer verwarfen also die unerwünschte erste Testreihe und nahmen noch einmal Proben, bis sie schließlich die Ergebnisse produziert hatten, die ihnen ins Konzept passten.
Z: Und wie reagieren die Krakauer auf Ihre Vorwürfe?
R: Der Leiter dieser “wissenschaftlichen” Gruppe, Dr. Jan Markiewicz, der übrigens lediglich ein “Spezialist für technische Prüfungen” ist, starb im Jahre 1997. Die anderen Autoren schweigen sich einfach aus.
Z: Wie verzweifelt müssen die Krakauer gewesen sein, wenn sie sich gezwungen sahen, zu derartigen Methoden zu greifen?
R: Leider befinden sich die Krakauer in guter Gesellschaft. Wenn es um forensische Untersuchungen der Gaskammern geht, werden so manche Kapriolen geschlagen: da ignoriert ein promovierter Chemiker die einfachsten chemischen Grundregeln, um Wunschergebnisse produzieren zu können;[158] da fälscht die Deutsche Presse-Agentur munter Expertenmeinungen, die es gar nicht gibt, in dem Versuch, mich lächerlich zu machen (Germar Rudolf 2012a, S. 119-133); da drucken Verfassungsschutzämter die dpa-Lüge munter ab, obwohl sie über die Falschheit dieser Meldung informiert sind;[159] da lügt ein Chemie-Professor und Laborleiter vor laufender Kamera, weil ihm auf einmal seine eigenen Analysenergebnisse nicht mehr gefallen, denn die bestätigen die Revisionisten (ebd., S. 287-290); und schließlich verteidigt ein promovierter Chemiker die Krakauer Betrüger dadurch, dass er feststellt, auf eine Auseinandersetzung mit den Argumenten eines den Holocaust “leugnenden” Germar Rudolf müssten sich die Polen ja gar nicht herablassen (ebd., 291-309).
Z: Es wird also gemauert und stattdessen mit dem Strafrichter gedroht.
R: Genau. Der beschlagnahmt folgerichtig alle Exemplare forensischer Gutachten, die zu unerwünschten Ergebnissen kommen.[160] So löst man in Deutschland wissenschaftliche Streitfragen: Mit dem Strafgesetzbuch. So einfach ist das.
Der oben erwähnte Forschungsbericht aus dem Jahre 1994 von Markiewicz und Kollegen behandelt übrigens auch den Einfluss von Kohlendioxid auf die Reaktivität von Blausäure. Aber da die Analysenmethode wertlos ist, gilt das Gleiche für die Ergebnisse – abgesehen davon, dass in den meisten ihrer untersuchten Fälle bei Anwesenheit großer Mengen an Kohlendioxid auch mehr Cyanide nachgewiesen wurden, in einem Fall die 200-fache Menge! (Rudolf 2012a, S. 247f.)
3.4.7. Die verflixten Zyklon-Löcher
R: Jetzt wollen wir uns der Architektur zuwenden, oder genauer gesagt der Frage, wie denn das tödliche Giftgas in die als “Gaskammern” bezeichneten Räume gelangte. Ich möchte dazu allerdings zunächst einmal ausklammern, was die orthodoxe Geschichtsschreibung dazu sagt, sondern mich an die Gebote der Vernunft und Logik halten. Stellen Sie sich folgendes vor: Sie haben ein Krematorium mit einem Kellerraum, geplant als Leichenkeller, den Sie stattdessen als Hinrichtungskammer nutzen wollen (so behauptet für die Krematorien II & III in Birkenau). Leider ist Ihnen der Gedanke, diesen Leichenkeller so zu missbrauchen, erst gekommen, als er schon fast fertig gestellt war, so die offizielle Version.
Z: Aber wurden diese Krematorien nicht erst im Herbst 1942 gebaut, als die Judenvernichtung in Auschwitz in anderen Gebäuden schon seit fast einem Jahr in vollem Gange war?
R: Korrekt, wenn man der offiziellen Fassung Glauben schenkt.
Z: Was sind denn das für Schildbürger, denen erst einfiel, diese Kellerräume als Gaskammer benutzen zu wollen, als sie schon fast fertig waren?
R: Gut, da haben wir den ersten Punkt der Unvernunft. Doch weiter. Besagter Keller hat keinen Raum über sich, sondern lediglich eine Lage von etwa einem halben Meter Erde.
Z: Warum wurden diese Leichenhallen überhaupt unterirdisch gebaut?
R: Um sie kühl zu halten. Das ist sehr sinnreich, wenn man plant, die Räume zur Lagerung von Leichen zu nutzen. Dies ist auch der Grund, warum sie weit weg vom Ofenraum sind, nur je eine Zugangstüre haben und länglich gestreckt sind. Letzteres erhöht die Kontaktoberfläche mit dem Erdreich und fördert dessen Kühlwirkung.
Z: Aber für eine Hinrichtungskammer ergibt dies keinen Sinn. Die sollten trocken, warm und einfach zu lüften sein. Sie sollte zudem für die im Erdgeschoss eintretenden Opfer leicht zugänglich sein, am besten durch mehrere Türen, und man würde diesen Raum wohl auf der gleichen Ebene und nahe den Öfen haben wollen. Die tatsächliche Bauweise erfordert doch, dass die Opfer in den Keller gehen, dass dann ihre Leichen aber wieder nach oben geschleppt werden müssen, und das alles durch nur eine Türe. Das ist eine äußerst ungünstige Anordnung.
R: Richtig. Unvernunft Nr. 2. Dies unterstreicht nur den Umstand, dass diese Räum definitive nicht als Hinrichtungsorte geplant worden waren.
Die Decke des besagten Kellers besteht aus drei Lagen: eine dicke Schicht massiven Stahlbetons, darüber eine Teerisolationsschicht sowie darüber eine schwimmende dünne Betonschicht, ähnlich einem Estrich. Außerdem besitzt dieser Keller eine für Leichenkeller konzipierte Lüftungsanlage, die es erlaubt, dem Kellerraum durch viele Auslässe nahe der Decke entlang der Längswände Frischluft durch ein Kanalsystem von außen zuzuführen sowie die Abluft durch Auslässe entlang dem Boden abzuführen. Die Frischluft- und Abluftkamine befinden sich in einem anderen Trakt des Krematoriums und sind vom Dachgeschoß aus einfach zugänglich. Vergleichen Sie dazu die Pläne in den Abb. 66f.[161]
Frage: Welche Änderungen würden Sie als Architekt durchführen, um möglichst schnell und gleichmäßig verteilt Giftgas via Zyklon B in diesen Kellerraum einzuführen?
Z: Da ja schon ein Kanal zur gleichmäßigen Zuführung von Luft besteht, würde man den so umkonstruieren, dass nicht mehr Frischluft eingeleitet würde, sondern Luft mit Giftgas vermischt.

Abb. 66: Grundriß Leichenkeller I (angeblich Gaskammer) der Krematorien II bzw. III (spiegelbildlich) im Lager Auschwitz II/Birkenau. [161]
a: Leichenkeller I/”Gaskammer”, 30×7×2,41 m
b: Leichenkeller II/Auskleidekeller, 49,5×7,9×2,3 m
c: Räume des später unterteilten Leichenkellers III
d: Leichenaufzug zum Ofenraum im Erdgeschoß
e: Entlüftungskanal
f: Betonstützsäulen
g: Betonträger
h: Nachträglich erstellter Kellereingang

Abb. 67 (links unten): Querschnitt Leichenkeller 1 (angeblich Gaskammer) der Krematorien II bzw. III (spiegelbildlich) im Lager Auschwitz II/ Birkenau.[161]
1: Entlüftungskanal
2: Belüftungskanal
3: Erdreich
R: Gibt es noch weitere Modifikationsvorschläge?
Z: Wenn man Zyklon B verwendet, das seine Blausäure ja nur zögerlich abgibt, so wäre zu überlegen, das Zyklon B irgendwie in einem Korb innerhalb des Zuluftkanals zu platzieren, so dass die einströmende Luft mit Blausäure angereichert wird, wenn sie das Zyklon B passiert. Da man ja vom Dachgeschoß aus Zugang zum Frischluftkamin hat, sollte das kein Problem sein.
Z': Und wenn wir schon bei Kaminen sind: Womöglich lässt sich etwas warme Luft aus dem Krematoriumskamin abzweigen und der Zuluft beimischen, damit die Blausäure schneller verdunstet.
Z'': Diese Konstruktion würde es auch erlauben, das Giftgas sozusagen “abzudrehen”, indem man einfach die Lüftung abschaltet und den Zyklon-B-Korb aus dem Zuluftkamin herausnimmt.
Z''': Und außerdem wäre eine solche Veränderung quasi spurlos geblieben, außer einem kleinen Türchen im Zuluftkamin, das ja nichts beweist.
R: Sie argumentierten ja wahrhaftig alle wie Profis, obwohl, so hoffe ich wenigstens, keiner von Ihnen Erfahrungen als Massenmörder gesammelt hat. Das Problem ist, dass die SS dies so nicht gelöst haben soll. Stattdessen hat sie es angeblich wie die Schildbürger gemacht: Sie hat die Sonnenstrahlen in Säcken in den Raum getragen, weil sie vergessen hatte, Fenster einzubauen.
Scherz beiseite. Die SS soll nach herrschender Auffassung Folgendes gemacht haben:
Sie entfernte die 50 cm dicke Erdschicht von der Kellerdecke, zerstörte an vier Stellen mit Hämmern und Meißeln den darauf liegenden Estrich…
Z: Das ist doch unsinnig, denn solch eine dünne Betonschicht würde großflächig zersplittern, wenn man ihr mit Hammer und Meißel zu Leibe rückte!
R: Unvernunft Nr. 3. Dann soll die SS die isolierende Teerschicht entfernt haben…
Z: …damit das Regenwasser in den Keller dringen kann? Wasser marsch! Unvernunft Nr. 4.
R: …und durch die dicke Stahlbetondecke vier quadratische Öffnungen von einem viertel bis zu einem dreiviertel Meter Seitenlänge geschlagen haben, je nach Zeugenaussage.
Z: Durch eine dicke Stahlbetondecke? Na dann viel Spaß beim Meißeln! Unvernunft Nr. 5. Und das Ergebnis solcher Zerstörungswut soll dann zum Einwurf des Zyklon B gedient haben?
R: So sagt man.
Z: Wie dichtet man denn solche grob in eine Stahlbetondecke geschlagenen Löcher ab? Immerhin wurde da mit jeder Menge Giftgas rumgefummelt. Und außerdem wäre ja die Deckenisolation dahin gewesen, weshalb der Keller wohl beim ersten Regenwetter unter Wasser und im Schlamm gestanden wäre.
R: Am effektivsten wäre es wohl gewesen, wenn man aus Backsteinen Kamine um diese Löcher gebaut und eine Teerisolation vom Dach an den Kaminen hochgeführt hätte, damit weder Regenwasser noch die auf dem Kellerdach ruhende Erde in den Keller sickern konnte. Alternativ hätte man auch einen Holzkamin in die Löcher mit einer ähnlichen Isolation einpassen können.
Z: Und nachdem man dann erfolgreich das Zyklon B durch diese Kaminchen in den Keller auf die Opfer geworfen hatte, wie stellte man denn dann die Gasentwicklung ab, nachdem alle Opfer gestorben waren?
R: Gar nicht. Das Zyklon B hätte zwischen den Opfern gelegen und munter weiter Blausäure abgegeben.
Z: Unvernunft Nr. 6.
R: Allerdings streiten sich die Geister, ob da etwa eine “Drahtnetzeinschubvorrichtung” vorhanden war,[162] was nach herrschender Auffassung eine verschachtelte Drahtsäulenkonstruktion gewesen sein soll. Damit soll es möglich gewesen sein, das Zyklon B in den Keller hinabzulassen und später wieder hochzuholen.[163] Carlo Mattogno hat gezeigt, dass die Zeugenaussagen bezüglich dieser Säulen widersprüchlich sind und nicht von dokumentarischen oder materiellen Beweisen gestützt werden (Mattogno 2015a, S. 83-93). Aber wir werden dies zunächst übergehen.
Z: Eine Drahtnetzsäulenkonstruktion in einem Keller, in dem Hunderte von Menschen umgebracht werden?
R: Na ja, der Begriff mag verwirren. Diese Konstruktion soll aus Eisenblech bestanden haben.
Z: Das muss sie auch, denn mit Hunderten von Leuten in Todespanik, da bedarf es schon einer stabilen, fest im Beton verankerten Stahlkonstruktion, damit sie nicht niedergewalzt wird.
R: Ganz richtig. Dem Zeugen Henryk Tauber zufolge sollen die Todgeweihten tatsächlich die gesamte Ausrüstung in diesem Raum demoliert haben:
“Die Menschen, die gerade vergast werden sollten, und jene in der Gaskammer beschädigten die elektrischen Installationen, rissen die Kabel heraus und beschädigten die Lüftungseinrichtung.” (Pressac 1989, S. 483f.)
R: Ich habe mich hier bewusst auf das Krematorium II konzentriert, weil dessen Leichenkeller 1, der als Gaskammern benutzt worden sein soll, noch recht gut erhalten ist. Der Raum wurde bei Kriegsende durch eine Sprengladung zerstört, wobei die Betondecke durch den Explosionsdruck von den Stützpfeilern gerissen wurde. Sie fiel anschließend auf diese Pfeiler zurück, die die Decke an mehreren Stellen durchbohrten, und zerbrach in einige große Stücke, und zwar vornehmlich entlang des Betonlängsträgers. Seither blieb dieser Keller im Wesentlichen unberührt, von kleinen Änderungen abgesehen, auf die wir gleich zu sprechen kommen. Man kann dort also die Spuren der angeblichen Tat untersuchen. Nach dem, was wir zuvor besprochen haben, welche Spuren würden wir also erwarten?
Z: Jede Menge an Beweisen, und das ist Unvernunft Nr. 7.
R: Aber welche genau?
Z: Natürlich zuerst einmal die vier Löcher, quadratisch, von der beschriebenen Größe, vollständig befreit von der Eisenbewehrung.

Abb. 68: Angebliches Zyklon-B-Einwurfloch in der Decke des Leichenkellers 1 (“Gaskammer”) von Krematorium II, Einstieg zum heute noch begehbaren Teil des Kellers. © Carlo Mattogno
Dann würde ich Überreste der Kaminchen erwarten, zumindest wenn diese aus Backsteinen oder Beton gefertigt wurden. Ein paar Spuren von Mörtel oder Beton um die Löcher, wo diese Kamine auf der Betondecke angesetzt wurden.
Z': Aber wenn die Kaminchen aus Holz waren, dann könnte man davon nichts sehen.
Z'': Im Falle gemauerter Kaminchen hätte der Estrich und die ursprüngliche Teerisolation auf jeden Fall in einem bestimmten Bereich um die Löcher herum entfernen werden müssen, um Platz für die Kaminchen zu schaffen, und auf jeden Fall, um die Isolation an der ursprünglichen Teerschicht anzusetzen und am Kamin hochzuführen.
Z''': Und wenn es diese eisernen Einwurfsäule gegeben hat, so müsste man an der Decke, im Boden und, wenn die Säulen neben den Beton-Stützpfeilern standen, auch an diesen Pfeilern Stellen erkennen, wo diese Eisenblechsäulen im Beton verankert waren.
R: Nun sehen wir uns einmal die Decke dieses Leichenkellers an. Der erste, der sich auf die Suche nach solchen Spuren machte und darüber berichtete, war der schwedische Revisionist Ditlieb Felderer. Er schrieb (Felderer 1980, S. 265):
“Offenbar haben die Betrüger der Legende Tribut gezollt und in der Decke der Gaskammer zwei Löcher ausgemeißelt. Aber das größere der Löcher ist so grob und schlampig, dass die Bewehrungseisen am Beton noch sichtbar hervortreten, und der Beton wurde offensichtlich herausgemeißelt.”
Z: Dass die Löcher herausgemeißelt wurden, davon war ja auszugehen.
R: Richtig, aber nicht, dass die Bewehrungseisen noch hervortreten. Als nächstes wäre meine Untersuchung zu den Löchern zu erwähnen, die ich erstmals 1993 veröffentlichte. Ich möchte sie hier nun zusammenfassen (aktualisiert in Rudolf 2001a, S. 78-93).
Zunächst einmal fand ich im Sommer 1991, als ich meine Untersuchung der Decke des entsprechenden Leichenkellers durchführte, auch nur zwei Löcher, die beide an ihren Rändern dieselben Meißelspuren aufwiesen und von wenigstens einigermaßen geometrischer Form waren, vgl. die Abb. 68 & 69. Alles andere waren offensichtlich lediglich unregelmäßige Risse im Beton und von den Pfeilern bzw. vom Betonlängsträger verursachte Löcher, die weder Meißelspuren aufwiesen noch auch nur notdürftig von den wild darin umherlaufenden Bewehrungseisen befreit worden waren.

Abb. 69: Angebliches Zyklon-B-Einwurfloch in der Decke des Leichenkellers 1 (“Gaskammer”) von Krematorium II. Es ist deutlich sichtbar, dass es nicht von den Bewehrungseisen des Stahlbetons befreit wurde. Diese wurden einfach nach hinten umgebogen. © Carlo Mattogno
Z: Zwei Löcher sind zwei zu wenig.
R: Doch damit nicht genug: In der in Abbildung 69 gezeigten Öffnung wurden die Bewehrungseisen nur einmal durchtrennt und umgebogen. Dieses Loch kann also niemals als Einwurfloch gedient haben, es wurde nie vollendet, es konnte nicht abgedichtet oder verschlossen werden, und dort kann sich daher auch nie eine Säule oder ein Kamin befunden haben.
Dementsprechend gehen heute sogar die Holocauster davon aus, dass dieses Loch nichts mit einem Zyklon-B-Einwurfloch zu tun hat.
Z: Aber was ist es dann?
R: Es wird angenommen, dass dieses Loch nach dem Kriege in die Decke geschlagen wurde, etwa weil eine Untersuchungskommission der Sowjets oder der Polen im Keller nach Spuren suchen wollte, zumal ja der Eingang verschüttet ist. Dass dieses Loch erst nach der Sprengung des Kellers hergestellt wurde, dafür gibt es auch noch andere Indizien, denn der Beton spricht zu uns und kann uns zumindest sagen, wann dieses Loch hergestellt wurde. Ich habe in dieser Angelegenheit einen Baufachmann um Rat gefragt, nämlich den gerichtlich vereidigten Bausachverständigen Dipl.-Ing. Walter Lüftl. Nachfolgend fasse ich sinngemäß zusammen, was er mir zu diesem Problem im Spätsommer 1991 mitteilte:
“Eine nachträglich unter Verletzung des Betons und der Bewehrungseisenstruktur durchgebrochene Öffnung im Dach dieses Leichenkellers hätte bei einer Sprengung dazu geführt, dass die dabei entstehenden Brüche und Risse der Decke bevorzugt durch diese Öffnung verlaufen wären. Die Erklärung dafür liegt darin, dass die Sprengung eine außergewöhnliche Gewalteinwirkung ist und die Rißbildung dann bevorzugt von Schwachstellen ausgeht, denn die Spannungsspitzen erreichen im Bereich einspringender Ecken sehr große Werte. Besonders solche Löcher, die durch ihren nachträglichen Einbau die Struktur des Betons schon verletzt haben, stellen daher Sollbruchstellen dar.
In den Leichenkellern der Krematorien II und III konnte der Explosionsdruck nur nach oben ausweichen, wodurch deren Decken sehr stark zerstört wurden. Das hier betrachtete Loch zeichnet sich aber dadurch aus, dass sämtliche Risse und Sprünge der Decke um dieses Loch herumliegen, nicht aber durch dieses hindurchgehen! Das alleine beweist mit bautechnischer Sicherheit, dass dieses Loch nach der Zerstörung der Decke durchgebrochen wurde.”
Z: Mit anderen Worten: Der Zustand der Decke ist nicht original, sondern die Decke wurde nach dem Krieg manipuliert.
R: Leider ja. Das Ausmaß der Manipulationen ist nicht bekannt. Einen indirekten Hinweis darauf, in welchem Zustand die Decke dieses Leichenkellers bei Kriegsende war, kann man aber einem Gerichtsgutachten von Prof. Roman Dawidowski entnehmen. Dieses Gutachten wurde während des 1947 in Krakau abgehaltenen Prozesses gegen den vormaligen Lagerkommandanten Rudolf Höß am 26.9.1946 in das Verfahren eingeführt. Es listet alle möglichen “kriminellen Indizien” auf, die dafür sprechen sollen, dass dieser Leichenkeller eine Menschengaskammer war, einschließlich Objekte, die man wahrscheinlich in diesem Keller fand.[164] Der italienische Historiker Carlo Mattogno hat jedoch hervorgehoben, dass das Gutachten von Prof. Dawidowski keinerlei Hinweise auf Öffnungen in der Decke des Kellers enthält. Mattogno meint, der Grund dafür sei, dass diese Öffnungen erst anlässlich der damals vorgenommenen Untersuchung durch die Decke gebrochen wurden, damit man in das Innere der Ruinen des Leichenkellers gelangen konnte (Mattogno 2002a, S. 297).
Tatsächlich ähneln die Meißelspuren an den Kanten des Lochs in Abbildung 68 denen an den Kanten des Lochs in Abbildung 69 so sehr, dass angenommen werden muss, dass beide Löcher die gleiche Geschichte haben.
Z: Da stehen einem doch die Haare zu Berge! Die Ruine dieses Kellers stellt doch das Beweismittel schlechthin für oder gegen den Massenmord dar. Wie kann man denn da einfach daherkommen und dieses Beweismittel nach Gutdünken manipulieren? Man stelle sich bloß vor, ein Kriminalbeamter würde eine mutmaßliche Mordwaffe finden, etwa ein Gewehr, und dann anfangen, im Gewehrlauf herumzukratzen! Die Spuren eines Gewehrlaufes sind wie ein Fingerabdruck. Damit darf man nicht herumspielen. Und genauso auch hier: Der originale Zustand der Decke des Leichenkellers, also die Frage, ob da Löcher waren oder nicht, ist von entscheidender Bedeutung zur Beantwortung der Frage, ob dieser Leichenkeller eine Stätte des Massenmordes war. Wenn nun bewiesen ist, dass die Polen oder die Sowjets nach dem Kriege Löcher in die Decke schlugen, welchen Beweiswert hat die Decke dann überhaupt noch? Wie unterscheidet man eventuell ursprünglich eingemeißelte Löcher von den polnisch-sowjetischen Manipulationen? Das ist ja eine Katastrophe! So etwas nennt man Beweismittelvernichtung!
R: Vielleicht hat das Auschwitz-Museum Unterlagen, die beweisen, wann, durch wen und warum diese Löcher angebracht wurden. Wenn es solche Unterlagen gibt, so sind sie noch nicht zugänglich gemacht worden.
Z: All dies weist doch darauf hin, dass es ursprünglich gar keine Löcher gab.
R: Das ist meine feste Überzeugung. Dieser Umstand wurde auch vom Kulturhistoriker Prof. Robert J. van Pelt bestätigt, der während des in Abschnitt 2.16. erwähnten Irving-Prozesses als Bausachverständiger auftrat (Pelt 1999, S. 295, vgl. Renk 2001):
“Heute kann man die vier Löcher, die die Drahtnetzsäulen mit den Türmen [auf dem Dach von Leichenkeller 1, Krematorium II] verbanden, in den zerstörten Überresten des Betondaches nicht mehr sehen. Heißt das aber, dass sie nie da waren? Wir wissen, dass nach der Einstellung der Vergasungen im Herbst 1944 die ganze Vergasungsausrüstung entfernt wurde, was sowohl die Drahtnetzsäulen als auch die Kamine umfasst. Was geblieben wäre, wären die vier engen Löcher in der [Beton]Platte. Obwohl wir in dieser Sache keine Gewissheit haben, so wäre es doch logisch gewesen, an den Stellen, wo die Löcher waren, unterhalb des Daches eine Verschalung anzubringen und etwas Beton in die Löcher zu gießen, wodurch die Decke wiederhergestellt worden wäre.”
R: Zunächst schummelt Prof. van Pelt hier, denn es gibt keinen Beweis dafür, dass irgendwelche “Vergasungsausrüstung” von irgendwo entfernt wurde. Basierend auf dieser ersten falschen Behauptung meint van Pelt sodann, die SS habe bei Kriegsende die Löcher aus Tarnungsgründen verschlossen und danach den Keller in die Luft gejagte.
Z: Das ergibt keinen Sinn. Falls sie vorhatten, das Dach zu sprengen, warum haben sie es dann überhaupt repariert? Gibt es denn für eine solche Reparatur der Löcher irgendeinen Beweis?
R: Nein. Es wäre ja auch gar nicht möglich gewesen, die Existenz vorher existierenden Löcher zu verschleiern, denn mit Zement oder Beton aufgefüllte Löcher sind ja immer noch als solche zu identifizieren. Aber solche Löcher gibt es nicht. Zumindest stimmt Prof. van Pelt mit uns Revisionisten darin überein, dass es keine Überreste dieser angeblichen Löcher gibt.
Noch einen Zeugen darf ich hier anführen, der sich nach Abschluss des Gerichtsverfahrens von David Irving gegen Deborah Lipstadt im Mai 2000 per Email an Herrn Irving wandte. Es handelt sich dabei um einen Ingenieur namens Paul Barford, dessen Kollegen der Museumsverwaltung in Auschwitz bei der Konservierung und Restaurierung des Lagers helfen. Er ließ David Irving wissen, dass man während seines Verfahrens in Auschwitz in aller Stille Untersuchungen zur Frage der Löcher durchgeführt habe, und führt dann aus:
“[…] trotz einer halben Stunde, die ich damit verbrachte, das zusammengebrochene Dach der Keller-Gaskammer des Krematorium II aus verschiedenen Richtungen zu untersuchen, habe ich keinen Hinweis für die vier Löcher gefunden, von denen die Augenzeugen sagen, sie seien da gewesen […].
Ich bin immer noch irritiert über das Fehlen jedes materiellen Beweises [für das Vorhandensein] dieser Löcher.”
Z: Und wie soll dann das Zyklon B in die Gaskammern gelangt sein? Vielleicht war unsere Theorie mit dem Zuluftkanal ja doch richtig?
R: Dann müsste man alle Zeugenaussagen für falsch erklären, und das hieße, auch noch die letzten Indizien für die Existenz einer Gaskammer in diesem Keller aufzugeben. Das aber hätte zur Konsequenz, alle Zeugen-Indizien für den Holocaust selbst in Frage zu stellen. Daher hat Robert Faurisson schon früh geschlussfolgert:[165]
“No Holes, no ‘Holocaust’” – Keine Löcher, kein Holocaust.
R: Dementsprechend kam es dann auch zu einer massiven Reaktion der Holocauster, die gleich in zwei Veröffentlichungen diese revisionistische Herausforderung annahmen. Eine davon war eine reine Privatstudie (Provan 2000), während die andere in der weltweit angesehenen Zeitschrift Holocaust and Genocide Studies erschien (Keren et al. 2004).
Z: Es kann also nicht behauptet werden, die Argumente der Revisionisten ließen sich ignorieren. Offenbar werden sie inzwischen in den angesehensten Zirkeln ernsthaft untersucht.
R: Richtig. Provans Privatstudie wurde vom italienischen Historiker Carlo Mattogno einer eingehenden Kritik unterzogen, in der er nachweist, dass all jene Löcher, die man aufgefunden zu meinen glaubt, nichts weiter sind als Risse und Brüche im Beton, entstanden aufgrund der Sprengung (Mattogno 2002a). Zur Studie von Daniel Keren und Kollegen hat Carlo Mattogno ebenfalls eine ausführliche Erwiderung verfasst (Mattogno 2004e). Einiges daraus darf ich hier zusammenfassen.
Zunächst einmal wurden in dem Artikel in Holocaust and Genocide Studies die von Mattogno gegen Provan ins Feld geführten Argumente völlig ignoriert. Sodann geben die Autoren selbst zu,
Aus einer näheren Analyse der Decke sowie aller aufgenommenen Bilder ergibt sich zudem,
- dass keines der Löcher ursprünglich eingeplant und sauber in den Beton eingegossen wurde, sondern dass es sich um nachträglich entstandene Verletzungen des Betons handelt;
- dass sich alle gefundenen Löcher unmittelbar neben Pfeilern befinden, was darauf hindeutet, dass die Pfeiler diese Löcher geschlagen haben, als die durch die Explosion in die Höhe gerissene Decke anschließend auf die Pfeiler aufschlug;
- dass es keine Spuren von Ankerpunkten gibt, an denen die ominösen Einwurfsäulen hätten befestigt sein müssen;
- dass weder Estrich noch Isolation um die gefundenen Löcher und Brüche entfernt wurden;
- dass an keinem der Löcher Spuren von Meißelarbeiten zu erkennen sind – freilich mit Ausnahme der zwei zuvor erwähnten Löcher (Abb. 68f.);
- dass es keinerlei Mörtel- oder Betonüberreste irgendwelcher Kamine um die Löcher herum gibt;
- dass die gefundenen Löcher und Risse weder annähernd quadratisch sind noch sonst irgendeine reguläre Form aufweisen;
- und dass sie nicht frei von Bewehrungseisen sind.
Z: Aber immerhin sind da Löcher in der Decke.
R: Ja, aber die entscheidende Frage ist doch die folgende: Wie unterscheide ich Löcher, die durch die gewaltsame Zerstörung der Decke verursacht wurden, von denen, die vorher bereits vorhanden waren, wenn ich keinerlei Kriterien habe, sie voneinander zu unterscheiden? Mit anderen Worten: Die These, die der Argumentation von Keren u.a. zugrunde liegt – originale Löcher sind von Zerstörungsrissen und ‑löchern nicht unterscheidbar – macht ihre Behauptung von der Existenz der Zyklon-B-Löcher gegen jeden Widerlegungsversuch immun. Das aber ist die Eigenschaft einer unwissenschaftlichen These.
Als erwiesen gilt daher:
- Mindestens ein Loch, wenn nicht gar zwei Löcher, wurde(n) erst nach der Zerstörung der Decke hergestellt; hier waren also womöglich Fälscher am Werk, die der ihrer Auffassung nach mangelhaften Beweislage auf die Sprünge helfen wollten.
- Es gibt keine Beweise dafür, dass vor ihrer Sprengung Löcher in der Decke waren. Alle behaupteten Indizien können auch durch die Sprengung erklärt werden und sind somit logisch hinfällig.
Abb. 70: Aufnahme des Krematoriums II (Birkenau), Februar 1943.[167]
Abb. 71: Ausschnittsvergrößerung von Abbildung 70 mit eingezeichneten Umrissen des Leichenkellers und Maßstäben. Die Breite der drei Objekte auf Abbildung 70 zeigt starke Variation zwischen 50 und 75 cm. Außerdem fällt auf, dass der Schatten des von links gesehen ersten Objektes wesentlich schwächer ist als der der übrigen.
Abb. 72: Schemazeichnung einer Draufsicht auf den Leichenkeller 1 des Krematoriums II. Längs gestrichelt der Beton-Längsträger mit den 7 Stützpfeilern. Als kreuzende Linien eingezeichnet: Fluchtlinien, auf denen sich die Mitte der drei auf dem Dach befindlichen Objekte befinden.[166] Graue Rechtecke: Lage der Öffnungen aus Abb. 68 und 69.
- Wären vor der Zerstörung Löcher mit Eigenschaften vorhanden gewesen, die den Zeugenaussagen und/oder den bautechnisch bzw. sicherheitstechnischen Anforderungen entsprochen hätten, so hätten diese Löcher eindeutige Spuren hinterlassen, die sie als solche selbst nach der Sprengung identifizierbar machen würden. Da diese Spuren fehlen, sind die Zeugen der Falschaussage überführt.
Zum Abschluss darf ich darauf hinweisen, dass die drei Autoren des Artikels in Holocaust and Genocide Studies zudem zum Mittel der Bildmanipulation gegriffen haben. Es gibt nämlich aus der Kriegszeit einige Bodenaufnahmen des Kellers. Auf einer davon, aufgenommen etwa um den 10. Februar 1943, also kurz vor der Fertigstellung von Krematorium II, sind irgendwelche Objekte auf dem Dach der angeblichen Gaskammer zu sehen, vgl. Abb. 70.[167] Aus der Vergrößerung in Abb. 71 erkennt man jedoch, dass diese Objekte
- eine unterschiedliche Breite aufweisen,
- unterschiedlich dunkle Schatten besitzen,
- und zudem alle sehr eng beieinander liegen, was der These einer gleichmäßigen Verteilung von vier Schächten auf dem Dach widerspricht (vgl. Abb. 72).
Die Ausschnittsvergrößerung von Daniel Keren u.a. jedoch wurde mittels Computertechnik derart verwischt, dass man die Breite der Objekte kaum mehr feststellen kann (Keren 2004, S. 80; vgl. Abb. 73). Außerdem wurde das dritte Objekt von rechts einfach übergangen, da dies der These von der gleichmäßigen Verteilung der Kaminchen widerspricht.
Auf einem weiteren Bild dieses Leichenkeller-Daches sind zudem keine Objekte zu sehen, vgl. Abbildung 74 vom 20.1.1943. Das Bild wurde also nur etwa drei Wochen vor dem in Abbildung 70 wiedergegebenen aufgenommen (Czech 1989, S. 398; Pressac 1989, S. 335).
Z: Was also könnten das für Objekte sein, wenn es keine Zyklon-B-Einwurfschächte sind?
R: Da das Krematorium damals in der Endphase seiner Errichtung war, könnte es sich zum Beispiel um irgendwelches Baumaterial handeln, das dort abgelegt worden war.
Abschließend lassen Sie mich noch auf eine weitere Absurdität hinweisen. Wie bereits erwähnt, behauptet die orthodoxe Geschichtsschreibung, die Krematorien II und III seien erst während der Endphase ihrer Errichtung für Hinrichtungszwecke umgeplant worden. Als angebliche Indizien dafür werden Planänderungen angegeben, die im Spätherbst oder frühen Winter 1942 erfolgten. Ich werde später noch beweisen, dass diese Änderungen völlig harmlos waren und nichts mit Mordintentionen zu tun hatten. Worauf es mir hier ankommt, ist folgendes: Wenn die SS wie behauptet im Spätherbst 1942 begann, die Krematorien umzuplanen, wie kann man dann erklären, dass sie im Januar 1943 die Stahlbetondecke des Leichenkeller 1 von Krematorium II gießen ließ, ohne die dann doch wohl schon eingeplanten Zyklon-Löcher vorzusehen?

Abb. 74: Abbildung von Krema II vom 20.1.1943 aus ähnlicher Perspektive wie Abbildung 70, allerdings hier offensichtlich ohne Objekte.
Z: Schildbürgern ist alles zuzutrauen.
R: Mit der Effizienz von Schildbürgern kann man aber keinen effizienten Massenmord begehen und auch keinen Krieg gegen den Rest der Welt sechs Jahre lang durchstehen.
Als nächstes möchte ich auf das alte Krematorium im Stammlager Auschwitz eingehen. Dies soll ebenso vier später durch die Betondecke gemeißelte quadratische Öffnungen besessen haben, durch die Zyklon B eingeworfen worden sein soll, allerdings ohne irgendwelche Stahlblechsäulen.
Z: Also soll das Zyklon B direkt auf die Köpfe der Opfer geschüttet worden sein.
R: Korrekt. Abb. 75 zeigt den Grundriss dieses Krematoriums zu der Zeit, als der mit Leichenhalle bezeichnete Raum als Menschengaskammer verwendet worden sein soll (Pressac 1989, S. 151, 153).
Z: Die Leichenhalle hat ja gar keinen Eingang!
R: Zumindest nicht von außen. Die Opfer hätten entweder durch den Leichenaufbahrungsraum und Waschraum in die Leichenhalle treten müssen oder durch den Ofenraum.
Z: Also an Leichen vorbei. Das wird die Opfer aber nicht gerade kooperativ gestimmt haben.
R: Sicher nicht. In der Decke der Leichenhalle sollen also vier Löcher eingeschlagen worden sein. Dokumentarische Hinweise für eine Lüftungsanlage in diesem Raum hat man lange Zeit nicht gefunden. Der Leiter des Auschwitz-Museums, Franciszek Piper, ging daher davon aus, dass es dort keinerlei Lüftungsanlage gab. Er meinte dazu (Desjardin 1996):
“Im Falle des Krema I gab es keine Ventilatoren. Die Türen wurden geöffnet und das Gas wurde durch Konvektion gelüftet.”

Abb. 75: Grundriss des Krematoriums I im Lager Auschwitz I/Stammlager im ursprünglichen Planungszustand. Die Leichenhalle soll später angeblich als Gaskammer benutzt worden sein. 1: Vorraum; 2: Aufbahrungsraum; 3: Waschraum; 4: Leichenhalle; 5: Ofenraum; 6: Koks; 7: Urnen
Z: Aber die Leichenhalle hatte doch keine Türe nach draußen.
R: Na so ein Pech!
Z: Wie kann man denn eine Leichenhalle ohne Lüftungsanlage betreiben?
R: Sicher eher als eine Gaskammer, obwohl es in einer Leichenhalle ziemlich schnell äußerst unangenehm riechen würde.
Z: Unangenehm vielleicht, aber bestimmt nicht giftig.
R: Richtig, im Gegensatz zu Blausäure, die zwar nicht unangenehm riecht, aber dafür sehr giftig ist.
Dokumente über die Existenz einer Lüftung für die Leichenhalle des Krematoriums im Stammlager wurden aber von C. Mattogno entdeckt. In einem Schreiben des Chefs der Politischen Abteilung (Maximilian Grabner) an die SS-Neubauleitung von Auschwitz vom 7.6.1941 heißt es (Mattogno 2014d, S. 138):
“Es ist unbedingt notwendig, dass im Leichenraum des Krematoriums eine besondere Entlüftung angebracht wird. Die bisherige Entlüftung ist durch den Einbau des zweiten Ofens wertlos geworden. […] Der Mangel der Entlüftung und der Luftzufuhr macht sich besonders bei der jetzigen warmen Witterung bemerkbar. Der Aufenthalt im Leichenraum – wenn dieser auch immer nur für kurze Zeit erforderlich ist – ist kaum möglich. […] Es wird deshalb gebeten, in dem Leichenraum zwei Ventilatoren anzubringen, und zwar je einen zur Be- und Entlüftung. Für die Entlüftung muss ein besonderer Fuchs zum Kamin gebaut werden.”

Abb. 76: Grundriss des Krematoriums I im Lager Auschwitz I/Stammlager nach dem Umbau zum Luftschutzkeller 1944.
1: Schleuse; 2: Operationsraum; 3: ehemaliger Waschraum, nun Luftschutzraum mit Klosetts; 4: Luftschutzräume; 5: vormaliger Ofenraum
R: Sie sehen also, dass die SS ihre Leichenhallen selbstverständlich mit funktionstüchtigen Lüftungen ausstattete. Aus den von Mattogno publizierten Dokumenten geht übrigens hervor, dass die Abluft aus diesem Leichenraum in den Abgasfuchs der Kremierungsöfen geleitet wurde. Woher die Frischluft kam, ist bisher nicht geklärt, wahrscheinlich aber wohl durch einen Deckendurchbruch.
Z: Dann muss die SS eine leistungsfähige Lüftungsanlage logischerweise auch für alle Hinrichtungsgaskammern gemacht haben. Alles andere ist undenkbar.
R: Völlig richtig. Dementsprechend wären anderslautende Aussagen als falsch zurückzuweisen.
1944 wurde das zu jener Zeit stillgelegte Krematorium dann in einen Luftschutzbunker für die SS umgebaut, vgl. Abb. 76 (Pressac 1989, S. 156). Die Zyklon-B-Einwurflöcher sollen zu dieser Zeit verschlossen worden sein – vorausgesetzt, dass es sie je gegeben hat.

Abb. 77: Schwingtüre zwischen Leichenhalle (unten) und Ofenraum (oben) im Krematorium I in Auschwitz, Ausschnitt aus Bestandsplan vom 10.4.1942, also zu einer Zeit, als die Leichenhalle als Gaskammer benutzt worden sein soll (Mattogno 2014d, S. 126).
Einem Dokument kann man die Bauarbeiten entnehmen, die für diesen Umbau durchgeführt worden sind. Von der Auffüllung alter vorhandener Deckendurchbrüche ist darin nicht die Rede, sehr wohl aber vom Einbau gasdichter Fenster und Türen sowie von neu durchzubrechenden Löchern (Mattogno 2014d, S. 144):
“Einsetzen der Gasschutztüren, Fensterblenden, und Fenster,
Herstellung der für die Beheizungsöfen, sowie für die Ent- und Belüftung erforderlichen Mauerdurchbrüche und Schläuche.”
Z: Demnach waren da zuvor weder gasdichte Türen und Fenster eingebaut noch Mauerdurchbrüche.
R: So muss man das wohl interpretieren, obwohl es für die Frischluftzufuhr der vormals dort eingebauten Lüftungsanlage für die Leichenhalle sehr wohl einen Durchbruch gegeben haben kann, was aber für einen in mehrere Räume unterteilten Luftschutzbunker nicht ausgereicht haben würde.
Erst mit diesem Umbau wurde ein direkter Zugang von außen zu den Luftschutzräumen geschaffen. Dieser Eingang besteht heute noch und wird fälschlicherweise als Opfereingang ausgegeben (Pressac 1989, S. 131f.).
Z: Wie will man den Besuchern auch sonst klar machen, wie die Opfer in die Gaskammer gelangen konnten?
R: “No doors, no destruction” – Keine Türen, keine Vernichtung, wie Robert Faurisson es so schön ausdrückte.
Z: Ich habe eine Frage bezüglich der im Grundriss des Luftschutzbunkers eingezeichneten Türe, die in den vormaligen Ofenraum führt (Abb. 76). War diese Türe auch schon vorhanden, als das Gebäude als Krematorium diente?
R: Ja, wie sich aus Bestandsplänen aus den Jahren 1940 und 1942 ergibt, obwohl der Öffnungssinn umgekehrt war, vgl. Abb. 77 (Mattogno 2014d, S. 122, 126).
Z: Demnach befand sich dort entweder eine Schwingtüre, oder es gab zwei Türen, von denen die der Leichenhalle zugewandte in die Leichenhalle öffnete.
R: Korrekt.
Z: Damit wäre die Gaskammer ja wohl endgültig erledigt. Schwingtüren kann man unmöglich gasdicht und paniksicher verschließen, und eine nach innen öffnende Türe hätte man ja nie öffnen können, weil sie von den davor liegenden Leichen blockiert worden wäre.
R: Gut beobachtet!
Abbildung 78 zeigt den Grundriss des Krematoriums im heutigen Zustand (Pressac 1989, S. 159). Wenn wir diesen mit dem des Luftschutzkellers vergleichen (Abb. 76), erkennen wir all die Veränderungen, die nach dem Kriege durch die polnische Museumsverwaltung vorgenommen wurden. Zwar behauptet das Museum, dies sei eine akkurate Rekonstruktion der “Gaskammer”, doch ein Vergleich mit dem Plan des alten Krematoriums (Abb. 75) zeigt, dass das nicht stimmt:

Abb. 78: Grundriss des Krematoriums I im Lager Auschwitz I/Stammlager heute, nach den nachträglichen Manipulationen.
1: “Gaskammer”; 2: Zyklon-B-Einwurfattrappen; 3: Abflussrohre WCs; 4: ehem. Trennwand Leichenkeller – Waschraum; 5: Lüftungskamin des Luftschutzraumes; 6: Luftschutzschleuse, heute als Opfereingang bezeichnet; 7: Urnen, 8: Koks; 9: Rekonstruierte Öfen; 10: Neu durchbrochener Durchgang zum Ofenraum; gestrichelt: alter Durchgang; 11: Überreste des alten Ofens; 12: Kamin-Attrappe.
- Der Zugang von der Leichenhalle/Gaskammer zum ehemaligen Ofenraum wurde neu durchgebrochen, weil er beim Umbau zum Luftschutzbunker zugemauter worden war. Der neue Durchbruch zum Ofenraum befindet sich allerdings an falscher Stelle. Er hat keine Türe und hat zudem eine unregelmäßige Form.
- Die Trennwand zum ursprünglichen Waschraum, der nie zur Leichenhalle bzw. angeblichen “Gaskammer” gehörte, wurde fälschlich herausgerissen. Dadurch ist die “rekonstruierte” Gaskammer größer als die ursprüngliche Leichenhalle.
- Der Zugang durch die Luftschutz-Schleuse wurde nicht entfernt.
- Zwei funktionsuntüchtige, da nicht mit Fuchs versehene Kremierungsöfen wurden aus Einzelteilen neu errichtet.
- Der Kamin wurde neu errichtet, allerdings ohne, dass er an die Öfen angeschlossen wäre.
- Da man die alten Zyklon-B-Einwurflöcher nicht finden konnte, wurden neue Löcher durchgebrochen und mit hölzernen Kaminchen und Deckeln versehen. Die Verteilung dieser Löcher in der Decke bezieht sich allerdings auf die “zu große” Gaskammer (Pressac 1989, S. 133).

Abb. 79: Zeichnung der Leichenhalle im Krematorium I mit Nebenräumen (ursprünglicher Zustand) A,B,C,D: Lage der jetzigen, nach dem Krieg hergestellten Öffnungen im Dach. 1, 2, 3, 4: Lage der ursprünglichen, heute verschlossenen Öffnungen des Luftschutzbunkers (nach Mattogno 2004e, S. 269).
Z: Aber wie können denn die Stellen der ehemaligen Löcher unbekannt sein, wenn man Löcher in Stahlbetondecken nicht spurlos verschwinden lassen kann?
R: Diese Ausrede ist in der Tat ziemlich lahm. Tatsächlich sieht man an der Unterseite der Betondecke dieses Raumes einige Stellen, die von verschlossenen Löchern zeugen; allerdings sind sie rund, nicht quadratisch wie von Zeugen behauptet; eine davon liegt sogar in einem Bereich außerhalb der alten Leichenhalle; und sie sind auch nicht gleichmäßig über den Raum verteilt (vgl. Abb. 79).
Z: Und was für Löcher waren das, wenn es keine Zyklon-B-Löcher waren?
R: Aller Wahrscheinlichkeit nach jene, die laut dem oben erwähnten Dokument durchgebrochen wurden, um eine Entlüftungsanlage und Heizungsabgasrohre in den Kammern des Luftschutzbunkers einzubauen. Die hat das Auschwitz-Museum wohl bei seiner “Rekonstruktion” verschlossen, da sie nicht ins Konzept passten.
Z: Also auch hier “No holes, no Holocaust”?
R: Genau das. Die soeben dargelegte Inkompetenz bei der “Rekonstruktion” der Gaskammer hat denn auch dazu geführt, dass Eric Conan ausrief, dort sei alles falsch (vgl. S. 70).
Der amerikanische Revisionist David Cole hat sich 1994 einen besonderen Spaß erlaubt, indem er sich ein Judenkäppi aufsetzte und dann eine Video-Dokumentation über Auschwitz drehte.
Z: Ist David Cole denn Jude?
R: Sagen wir es einmal so: Er stammt von jüdischen Eltern ab, aber er ist nicht religiös. Erst filmte Cole, wie eine Museumsführerin ihm und anderen Besuchern diese “Rekonstruktion” als authentische Gaskammer vorführte. Dann interviewte er Dr. Franciszek Piper, den damaligen Leiter des Museums. Mit all den Unsinnigkeiten und Widersprüchen konfrontiert, gab Piper vor laufender Kamera zu, dass die den Touristen gezeigte Gaskammer nicht authentisch ist. Cole ertappte das Museum also dabei, wie es Millionen von Touristen jahrein, jahraus belügt (Cole 1993).
Z: Eine ganz besonders gemeine Auschwitz-Lüge.

Abb. 80: Südansicht des Krematoriums IV. Die Pfeile weisen auf die Luken im Anbau, durch die Zyklon B geschüttet worden sein soll. Quelle: Yad Vashem Foto Archiv, Ref. 8FO2.
R: Ja, aber sie ist in Europa nicht strafbar.
Was nun noch abzuhandeln bleibt, ist die Art und Weise, wie das Zyklon B in die behaupteten Gaskammern der Krematorien IV und V gelangt sein soll. Ein Grundriß und eine Seitenansicht dieser Gebäude befinden sich im Anhang (Abb. 170, S. 587). Die Nummer 2 weist dort auf kleine Fensterchen im Anbau dieses Gebäudes. Dies sollen Luken gewesen sein, durch die ein SS-Mann den Inhalt einer Zyklon-B-Büchse ausgelehrt haben soll. Siehe die von mir hinzugefügten weißen Pfeile in Abb. 80, einem von der SS aufgenommenen Foto von Krematorium IV.
Mattogno hat entdeckt, dass die kleine Wandöffnungen dieser Räume, die abzüglich der Fensterrahmen in zweierlei Größen vorkamen (15 cm × 25 cm und 20 cm × 30 cm), mit Eisengittern versehen waren. Dies würde es unmöglich gemacht haben, Zyklon-B-Büchsen durch diese Öffnungen zu stecken, weshalb die Einführung des Giftes in der von Zeugen behaupteten Weise unmöglich war (Mattogno 2015a, S. 168ff.).
Z: Damit wären wohl auch diese Gaskammern erledigt.
R: Das meine ich auch. Ganz abgesehen davon, dass generell behauptet wird, in diesen Räumen habe es nie eine Lüftungsanlage gegeben, was bei einer massiven Anwendung von Giftgasen schlicht undenkbar wäre (vgl. Mattogno 2015a, S. 171-180).
3.4.8. Die Bunker
R: Zuletzt möchte ich noch einmal auf diejenigen angeblichen Menschengaskammern zu sprechen kommen, die im Lager Birkenau zuerst in Betrieb genommen worden sein sollen, und zwar die Bunker 1 und 2. Wir haben zuvor schon gesehen, dass es in dem Bereich außerhalb des Lagers Birkenau nördlich der sogenannten Zentralsauna, wo der sogenannten Bunker 2 gelegen haben soll, zwar zweifellos zwei Baracken gegeben hat, nicht aber riesige aktive Verbrennungsgruben (Kapitel 3.4.5).
So detailliert die Archivunterlagen der Zentralbauleitung Auschwitz auch sind, zu diesen mysteriösen Bunkern findet sich darin praktisch nichts. In der ersten englischen Ausgabe seines Buches über die Bunker vertrat Mattogno noch die Ansicht, dass es keinerlei Beweise für deren Existenz gibt (2004b). Schon drei Jahre zuvor hatte ich jedoch darauf hingewiesen, dass 1942 laut mehreren Dokumenten der Zentralbauleitung eine provisorische Sauna für die Wachtruppe mit “Heißluftentwesungsanlage” und “Desinfektionsapparat” in ein bereits “bestehendes [altes] Gebäude im Gelände des BA III eingebaut” wurde (Rudolf 2001a, S. 98). Damals war der Bereich für den geplanten nördlichen Bauabschnitt (BA) III baulich noch nicht erschlossen. Bei diesem alten bestehenden Gebäude wird es sich um ein vormaliges, von der SS enteignetes polnisches Wohn- bzw. Bauernhaus gehandelt haben. Es ist wahrscheinlich, dass dieses alte Gebäude zusammen mit anderen dort stehenden in Folge der baulichen Erschließung dieses Bereiches 1943/44 abgerissen wurden. Jedenfalls weiß man bis heute nichts von baulichen Überresten dieses Gebäudes.
Ob diese Entwesungsanlage für die Truppe, die sich damals außerhalb des eigentlichen Lagers Birkenau befand, Kristallisationspunkt für Gerüchte um die Existenz einer angeblichen Menschengaskammer war, muss dahin gestellt bleiben. Dagegen spricht freilich, dass diese Entwesungsanlage erst Ende 1942 in Betrieb ging, wohingegen der Bunker 1 der Legende zufolge bereits im Frühjahr 1942 in Betrieb gegangen sein soll.
Bezüglich des angeblichen Bunkers 2 sieht die Lage anders aus. Hier werden Grundmauerreste präsentiert, die noch heute existieren und sich an dem Ort befinden, wo auf Luftaufnahmen und in Bebauungsplänen tatsächlich ein Gebäude auszumachen ist (siehe Abb. 81). Zudem hat das Auschwitz-Museum 2014 zwei Dokumente aus dem Jahre 1944 veröffentlicht, die einen “Bunker I” erwähnen, ohne zu spezifizieren, wo dieser lag oder welchem Zweck er diente (Bartosik u.a., S. 101). Zu jener Zeit soll es das in der orthodoxen Geschichtsversion als Bunker 1 bezeichnete Gebäude im Bauabschnitt III jedoch gar nicht mehr gegeben haben.

Abb. 81: Grundmauern eines alten Gebäudes, angeblich des Bunker 2, westlich der Zentralsauna in Birkenau.
Z: Dann war dies womöglich der Bunker 2.
R: Falls dem so war, so bereitet der Inhalt dieser Dokumente vom März 1944 Probleme. Es geht darin nämlich um den Abbau einer 1 KV Starkstromleitung zu diesem Bunker, die man statt dessen für eine Sirenenanlage zur Warnung vor Luftangriffen zu nutzen gedachte. Das bedeutet, dass man im März 1944 beschloss, dieses offenbar nicht mehr benutzte Gebäude endgültig still zu legen. Dabei soll der Legende nach genau das Gegenteil passiert sein: Seit dem Beginn der Deportation der ungarischen Juden im Mai 1944 soll diese Gaskammer in Hochbetrieb gewesen sein (zur orthodoxen Version und ihrer revisionistischen Kritik vgl. Mattogno 2015c).
Z: Vielleicht brauchte man dafür keinen Starkstrom. Oder aber man wusste davon im März 1944 noch nichts und machte die Entscheidung dann rückgängig.
R: Nun, es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Entscheidung rückgängig gemacht wurde, und den Zeugenaussagen zufolge sollen sich in diesem Bunker tatsächlich außer vielleicht ein paar Glühbirnen keinerlei elektrische Anlagen befunden haben, also auch keine Lüftungsventilatoren.
Z: Absurder geht’s kaum. Massentötungen mit Giftgas sind ohne Lüftungsanlagen schlicht undenkbar. Aber wenn das Gebäude bis März 1944 Starkstromanschluss hatte, wozu diente er denn, wenn nicht für eine Lüftungsanlage?
R: Gute Frage. Tatsache ist, dass es heute sechs Strommasten von der Zentralsauna zu den Gebäudefundamenten des sogenannten Bunker 2 gibt, siehe Abb. 82f. Am letzten Mast bei den Fundamentresten ist ein kleines Flutlicht angebracht. Ob diese Masten aus der Kriegszeit stammen oder neueren Datums sind, ist mir unbekannt. Klar ist jedoch, dass man weder für ein paar Glühbirnen noch für ein keines Flutlicht solche große Masten und eine 1KV Starkstromleitung braucht.

Abb. 82 (oben) und 83 (unten): Strommasten von der Zentralsauna zu den Überresten des angeblichen Bunker 2 (Google Earth).

Logistisch betrachtet wäre es Wahnsinn gewesen, Hunderte von Menschen aus dem umzäunten Lager ins freie Feld zu führen, um sie dann dort in Gaskammern umzubringen. Wie hätte man dort Fluchtversuche unterbinden, wie eine Panik kontrollieren können? Und wie viele Zeugen, die das Geschehen zufällig von außen betrachten konnten, hätte man damit geschaffen? Es scheint daher undenkbar, dass die SS dort eine Massenmordstätte einrichtete.
Fest steht, dass die zwei zuvor erwähnten Baracken (vgl. Abb. 38, S. 198) in unmittelbarer Nähe des angeblichen Bunker 2 erst im Laufe des Juni 1944 errichtet wurden, denn auf der Luftaufnahme vom 31. Mai 1944 sieht man lediglich das vorbereitete Erdreich und womöglich die Fundamente, während die Gebäude in allen späteren Aufnahmen vorhanden sind. Ihre Errichtung steht daher wahrscheinlich im Zusammenhang mit den ab Mitte Mai in Birkenau eintreffenden großen Transporten ungarischer Juden. Der Legende zufolge sollen diese Gebäude zur Auskleidung der zum Tode bestimmten Juden gedient haben. Wenn man jedoch die kleinen Fundamente des angeblichen Bunkers 2 mit diesen Baracken vergleicht, wird klar, dass diese großen Baracken für die wenigen Personen, die man in dem Bunker hätte töten können, viel zu groß waren.
Hier ist nun meine Hypothese: Die nach Auschwitz deportierten ungarischen Juden kamen mit jeder Menge Kleidung und Gepäck im Lager an. Das musste alles gesäubert, entlaust, sortiert, verwertet und womöglich gelagert werden. Die zwei großen Baracken mögen für die Lagerung und Sortierung einiger dieser Effekten gedient haben.
Falls das alte Haus nahe den Baracken wirklich der in den Dokumenten erwähnte “Bunker I” war, so mag dieser vor Inbetriebnahme der Zentralsauna zur Stromversorgung einer provisorisch eingebauten elektrischen Heißluft-Entwesungsanlage gedient haben. Dies würde verständlich machen, warum die Starkstromleitung dorthin Anfang 1944 nicht mehr benötigt und daher abgebaut wurde, da die Zentralsauna mit ihren leistungsfähigen Entwesungsanlagen seit Ende Januar 1944 in Betrieb war.
3.4.9. Dokumentenbeweise
R: Lassen Sie mich nun auf einige reine Dokumentenbeweise zu sprechen kommen. Als die Rote Armee das Lager Auschwitz am 27.1.1945 eroberte, fielen ihr die gesamten Akten der Zentralbauleitung in die Hände, die mit der Errichtung und Instandhaltung des Lagers beauftragt gewesen war. Die in ein Moskauer Archiv verschleppten Akten wurden nach dem Zerfall der Sowjetunion zugänglich und werden seither von verschiedenen Forschern ausgewertet; lange Zeit führend darunter war der bereits mehrfach erwähnte italienische Historiker Carlo Mattogno. Es dauerte bis zum Jahr 2014, bis das Auschwitz-Museum selbst zu erkennen gab, dass man einen kompletten Satz dieser Dokumente auf Mikrofilm aus Moskau erworben hat und ihn nun auswertet (Bartosik u.a.). Man kann nur hoffen, dass dies zu einer objektiveren Geschichtsschreibung seitens des Museums führen wird, obgleich dieses erste Werk dazu keinen Anlass zur Hoffnung gibt (vgl. Mattogno 2015b).
R: Ich möchte meine Ausführungen in zwei Gruppen unterteilen. Die erste befasst sich mit Dokumenten, die der These widersprechen, es habe in Auschwitz eine Massenvernichtung gegeben. Die zweite Gruppe beinhaltet Dokumente, die aus dem Zusammenhang gerissen als Indizien für einen Massenmord angesehen werden können. Ich werde anhand einiger typischer Beispiele aber zeigen, dass diese Indizien zusammenbrechen, sobald man den Kontext der Dokumente in Betracht zieht.
Nun zur ersten Gruppe. Ich hatte schon in Abschnitt 3.4.6. über die in Auschwitz eingesetzte Mikrowellen-Entlausungsanlage berichtet (vgl. S. 217f.). Ich kann jedem nur empfehlen, sich insbesondere den von Hans Jürgen Nowak verfassten Beitrag dazu durchzulesen, um zu verstehen, welchen Aufwand die SS im Lager Auschwitz betrieb, um im Kampf gegen die dort wütende Fleckfieber-Epidemie die Hygiene im Lager drastisch zu verbessern. Ihr ging es nicht darum, Leben zu vernichten, sondern ganz offenbar darum, Leben zu erhalten.
Carlo Mattogno hat in einem ebenfalls bereits erwähnten Beitrag mit einem anderen Forschungsschwerpunkt aufgezeigt, welche Rolle die Krematorien im Rahmen der Versuche der SS spielten, um die Hygiene und damit die Überlebenschancen im Lager Auschwitz zu verbessern (Mattogno 2003f).
Die erwähnte deutsche Ingenieursgruppe hat sodann eine Studie zusammengestellt, in der die Gesamtkosten der Errichtung des Lagers Auschwitz zusammengestellt wurden, wie sie sich aus den Akten ergeben (Gerner u.a. 2002). Nach heutigem Geldwert gab die SS damals für den Aufbau dieses Lagers etwa eine dreiviertel Milliarde Euro aus. Das macht 750 Euro für jeden dort angeblich ermordeten Häftling.
Z: Fast eine Milliarde Euro? Das war ein teures Massenmordlager! Und dabei kostet eine Gewehrkugel nur wenige Cents.
R: Ja. Man vergleiche damit die Rheinwiesenlager der Amerikaner nach dem Krieg (Bacque 1995): Alles, was man für einen Massenmord in einem Lager brauchte, in dem eine Seuche ausgebrochen war, waren ein stabiler Stacheldraht und ein paar Wachmänner darum herum. Also an Materialkosten nicht mehr als einige zehntausend Euros für den Zaun.
Z: Aber Auschwitz war ja kein reines Vernichtungslager, sondern daneben auch ein Arbeitslager. Die SS mag ja viel ausgegeben haben, um die arbeitsfähigen Häftlinge am Leben zu erhalten – und auch das fiel ihr erst ein, als die Seuchen schon ausgebrochen waren. Aber das sagt ja nichts darüber aus, was mit den nichtarbeitsfähigen Häftlingen geschah.
R: Oberflächlich betrachtet haben Sie Recht. Aber da gibt es einen logischen Haken. Die Legende besagt, dass die SS-Ärzte bei Ankunft der Häftlinge jene aussortierten, die nicht arbeitsfähig waren. Anstatt diese zu arbeitsfähigen Häftlingen hochzupäppeln, sollen sie diese “ins Gas” geschickt haben. Nun hatten wir aber gleichzeitig im Lager eine Seuche, die Abertausende von Häftlingen arbeitsunfähig machte. Anstatt diese nun “ins Gas” zu schicken, wurden sie ins Lagerkrankenhaus eingewiesen, wo ein nicht geringer Teil von ihnen wieder hochgepäppelt wurde.
Z: In Auschwitz gab es ein Häftlingskrankenhaus?
R: Ja. Ein großer Teil des Lagers Birkenau wurde vom Krankenbereich eingenommen. Tatsächlich lagern im polnischen Auschwitz-Museum Zigtausende von Krankenblattunterlagen, die allein schon ein Indiz dafür sind, dass man sich im Lager Auschwitz mit enormem Aufwand Zigtausender erkrankter Häftlinge annahm. Wegen der hygienischen Probleme im Lager errichtetet die Waffen-SS in Nachbardorf Rajsko Ende 1942 sogar eigens eine “Hygienisch-bakteriologische Untersuchungs-Stelle”. Die erhaltenen Akten dieser Stelle bezeugen das Ausmaß, mit der man gegen die im Lager wütenden Krankheiten ankämpfte.[168] Der bienenfleißige italienische Forscher Carlo Mattogno fertigte auch zu dieser Frage eine Dokumentation an, die den Umfang dieser Krankenpflege in Auschwitz anhand originaler Lagerdokumente nachzuzeichnen versucht (Mattogno 2010f/2015d).
Z: Das widerspricht der These vom Vernichtungslager ja gewaltig.
R: Ich werde später noch eine Reihe Aussagen von Häftlingen anführen, die von ihrem Aufenthalt im Krankenhaus berichten.
Daher die unausweichliche Frage: Wenn man solch einen Aufwand betrieb, diese Häftlinge am Leben zu erhalten, warum bemühte man sich dann nicht gleichermaßen um Häftlinge, die geschwächt oder krank ins Lager kamen?
Dass Krankheiten und Seuchen wirklich die größten Mörder im Lager Auschwitz und in anderen deutschen Lagern waren, ergibt sich auch aus einer weiteren, über jeden Verdacht erhabenen Dokumentengruppe, und zwar den britischen Entschlüsselungen der Funksprüche zwischen den einzelnen Konzentrationslagern und dem SS-Hauptquartier in Berlin. Ein Jahr lang, von Anfang 1942 bis Anfang 1943, also in der Zeit, als die Endlösung im Sinne eines Massenmordes implementiert worden sein soll, gelang es den Briten, den deutschen Enigma-Code zu knacken und diese sowie andere abgefangene deutsche Funksprüche zu entschlüsseln.
Z: Und danach nicht mehr?
R: Richtig. Die Deutschen kamen ihnen wohl auf die Schliche und änderten dann den Code, der danach wohl nicht mehr geknackt wurde.
Einen Vorgeschmack vom Inhalt dieser Funksprüche erhielten wir 1981, als die britische Regierung eine kurze Zusammenfassung davon in einem Werk über den Britischen Geheimdienst im Zweiten Weltkrieg veröffentlichte. Darin hieß es kurz angebunden (Hinsley, Bd. 2, S. 673):
“Die Funksprüche aus Auschwitz, dem größten der Lager mit 20.000 Gefangenen, erwähnten Krankheit als die Haupttodesursache, enthielten aber auch Bezüge auf Erschießungen und Erhängungen. Es gab keine Bezüge auf Vergasungen in den entschlüsselten Nachrichten.”
Erst anno 2014 erschien ein Buch des britischen Wissenschaftshistorikers Dr. Nicholas Kollerstrom, in dem sämtliche relevanten Funksprüche wiedergegeben werden, die aus Auschwitz und anderen Lagern nach Berlin gesandt und von den Briten abgefangen und entschlüsselt worden waren. Diese Dokumente enthüllen nicht etwa ein Massenmordprogramm oder einen rassischen Völkermord. Ganz im Gegenteil: Sie zeigen, dass die Deutschen entschlossen waren, je geradezu verzweifelt versuchten, die Sterberaten in ihren Arbeitslagern zu reduzieren, die durch katastrophale Fleckfieberepidemien hervorgerufen worden waren.[169]
Doch jetzt möchte ich zur zweiten Gruppe von Dokumenten kommen. Da ist zunächst der Komplex der Tarnsprache, den ich ja bereits am Anfang dieser Vorlesung angesprochen hatte (vgl. ab S. 181). Für Auschwitz wird behauptet, dass in den Akten der Lagerleitung niemals offen vom Massenmord gesprochen wurde, sondern dass dafür Tarnbegriffe verwendet wurden, wie etwa “Sonderbehandlung”, “Sondermaßnahme”, “Sonderaktion” oder “Sonderkommando”. Carlo Mattogno hat nun zu diesem Problem ein eigenes Buch veröffentlicht, in dem er alle ihm bekannt gewordenen Dokumente der Lagerleitung diskutiert, in denen derartige Begriffe vorkommen (Mattogno 2003a).
Lassen Sie mich ein Beispiel dafür anführen, wie ein harmloses Dokument, welches das Schlagwort “Sonderaktion” enthält, von der orthodoxen Geschichtsschreibung verdreht wird (vgl. ebd., S. 115f.). Am 16. Dezember 1942 führte die Gestapo in Auschwitz “aus Sicherheitsgründen eine Sonderaktion der Gestapo bei sämtlichen Zivilarbeitern” durch. Bedeutet dies, dass die Gestapo anfing, alle Zivilarbeiter hinzurichten, die doch zur Errichtung des Lagers gebraucht wurden?
Z: Kaum.
R: Eben, aber genau das hat ein orthodoxer Holocaust-Forscher behauptet (Zimmerman 1999). Tatsache ist, dass das Lager Auschwitz seit dem Sommer 1942 wegen der Fleckfieberepidemie einer permanenten Lagersperre unterlag. Noch nicht einmal die Zivilarbeiter durften das Lager während dieser Zeit verlassen, was letztlich zu einem Streik der Zivilarbeiter geführt hatte. Die Gestapo befragte dann außerhalb ihrer normalen Routine – also in einer “Sonderaktion” – “sämtliche Zivilarbeiter”, um herauszufinden, wie die Situation bereinigt werden könnte, und schlussfolgerte:
“Eine Beurlaubung [der Zivilarbeiter] vom 23.12.42 – 4.1.43 ist daher unumgänglich.”
R: Mattogno schreibt (ebd., S, 116):
“Am 22. Dezember, vier Tage nach der ‘Sonderaktion’, waren die Zivilarbeiter denn auch quicklebendig: 905 Mann fuhren am Tag danach in aller Ruhe in die Weihnachtsferien, die bis einschließlich 3. Januar dauerten!”
Z: Aber es gibt doch Dokumente, in denen eindeutig ein Zusammenhang zwischen Begriffen wie “Sonderbehandlung” und Hinrichtungen besteht.
R: Das ist ganz richtig. In einem solchen Dokument wird zum Beispiel angeordnet, dass für einen schweren Rechtsbrecher als Bestrafung die Sonderbehandlung mit dem Strang zu erfolgen hat.[170] In anderen Fällen allerdings hieß der Begriff Sonderbehandlung etwas durchaus Vorteilhaftes. So bestand etwa für gefangengenommene hochgestellte Persönlichkeiten aus mit dem Dritten Reich verfeindeten Staaten die befohlene Sonderbehandlung in Luxushotels mit fürstlicher Behandlung.[171] Daraus erkennt man, dass es eben immer auf den Zusammenhang ankommt. Wenn also in einigen Dokumenten des Dritten Reiches der Begriff Sonderbehandlung tatsächlich Hinrichtung oder Liquidierung bedeutete, so heißt das noch lange nicht, dass dies immer und ausschließlich so war.
Z: Das wäre ja auch absurd. Immerhin sind solche Begriffe ja umgangssprachlich sehr beliebt und beschreiben ja nur, dass etwas nicht einer wie auch immer definierten Norm entspricht. Wenn jemand eine Extrawurst kriegt, heißt das ja auch nicht, dass er ermordet wird. Warum sollte das also mit Begriffen wie Sonderbehandlung anders sein?
R: Genau. Bezüglich Auschwitz fand Mattogno nun heraus, dass in den meisten Dokumenten, die er in verschiedenen Archiven fand, derartige Begriffe Maßnahmen beschreiben, die zur Verbesserung der hygienischen Zustände im Lager beitragen sollten (vgl. Stromberger 1996). Also auch hier war alle Energie der Lagerleitung auf die Reduzierung der Opferzahlen ausgerichtet, wie es ja auch von ganz oben befohlen worden war.[172] In keinem einzigen Fall konnte Mattogno ein Dokument finden, bei dem ein solcher Begriff im Zusammenhang mit Hinrichtungen benutzt worden wäre. Andersartige Interpretationen der etablierten Geschichtsschreibung beruhen schlicht auf Fehlinterpretationen, weil der Zusammenhang der Dokumente entweder unbekannt war oder ignoriert wurde.
Z: Oder weil mal wieder aus guten antifaschistischen Gründen gelogen werden musste.
R: Wie auch immer. Jedenfalls entzieht Mattognos Studie der von der offiziellen Geschichtsschreibung vorgenommenen “Entzifferung” dieser angeblichen Tarnbegriffe den Boden. Die Tarnsprachen-These ist daher definitiv widerlegt.
Z: Aber zu welchem Zweck sind denn dann an der berüchtigten Eisenbahnrampe in Auschwitz die Selektionen durchgeführt worden, wenn nicht für die Gaskammern? Oder bestreiten Sie etwa auch, dass es solche Selektionen gegeben hat?
R: Nein, nein, auch wenn der damals verwendete Begriff “Aussortierung” war, nicht Selektion. Diese Aussortierungen hat es ohne Zweifel gegeben, ja die musste es sogar geben, denn die zu Hunderten oder gar Tausenden eintreffenden Häftlinge mussten ja tatsächlich irgendwie eingeteilt und anschließend irgendwohin geschickt werden. Und schließlich musste man ja auch die arbeitsfähigen Häftlinge nach ihren Qualifikationen sortieren. Ich darf den vormaligen Auschwitz-Häftling Arnold Friedman in diesem Zusammenhang zitieren. Als man ihm während des ersten Strafverfahren gegen Ernst Zündel anno 1985 Bilder aus der Kriegszeit von Selektionen in Auschwitz vorlegte, die im Auschwitz Album veröffentlicht worden waren (Klarsfeld 1978b), entwickelte sich der folgende Austausch zwischen dem Zeugen der Anklage Friedman (A.) und Zündels Verteidiger (F.) (District Court… 1985, S. 431):
“F. Okay, Blättern Sie erneut um. Wir schauen uns die Seiten 28 und 29 an. Ist dies ein Selektionsvorgang?
A. Wenn ich klarstellen darf, 28 zeigt Ihnen einen Selektionsvorgang. 29 zeigt Ihnen die Befragung einer Person.
F. Ich verstehe. Okay.
A. Und wenn ich das erläutern darf, falls Sie wissen wollen, um was es sich bei der Befragung handelte, die suchten nach Fachleuten, sogar unter den älteren Leuten, bevor sie diese zu einer Seite verwiesen. Sie würden fragen, ob es irgendwelche Ärzte oder bestimmte Leute gebe, nach denen sie zu einem bestimmten Zeitpunkt suchten, wie Ingenieure.
F. Ingenieure?
A. Und so weiter.
F. Sie wollten deren Fähigkeiten nutzen, nehme ich an. Stimmt das?
A. Ich weiß gegenwärtig nicht, was sie wollten, aber dies ist, ich erkläre Ihnen nur den Selektionsvorgang, wie ich ihn kenne.
F. Sie sortierten sie also offenbar aus irgendeinem Grund nach ihren Fähigkeiten.
A. Ab und zu, ja.”
R: Sie sehen also, dass Friedman unwillentlich die Legende vom Zweck dieser Selektionen selber widerlegte. Diese Legende besagt, die Arbeitsfähigen unter den Ankömmlingen seien in das Lager zur Verrichtung von Zwangsarbeit eingegliedert und daher ordnungsgemäß in die Lagerkartei der Lagerverwaltung aufgenommen worden. Diejenigen der Häftlinge, die den aussortierenden Ärzten als nicht arbeitsfähig erschienen, also Kranke, Gebrechliche, Alte und Kinder, sollen den Zeugenaussagen zufolge sofort in die Gaskammern geschickt worden sein. Dabei sei keine Aufnahme dieser Häftlinge in die Lagerdateien erfolgt. Diese vermeintlichen Gaskammeropfer seien also in keiner Weise registriert worden. Höchstens an Hand des täglichen Quantums könne die Gesamtzahl der Opfer geschätzt werden.
Nur der erste Teil dieser Legende bezüglich der registrierten Häftlinge wird allerdings von Dokumenten gestützt. Nach typisch deutschem Brauch wurde alles, was mit diesen registrierten Häftlingen geschah, pedantisch festgehalten. Wenn ein solcher Häftling starb, wurde eine bürokratische Lawine ausgelöst: Formulare mussten ausgefüllt, Registraturen aktualisiert und Berichte verfasst und an alle möglichen Behörden versandt werden. Der Tod jedes registrierten Auschwitz-Häftlings hinterließ also jede Menge Dokumente. Eines dieser Dokumente waren die bereits mehrfach erwähnten Sterbebücher, in die jeder jemals in Auschwitz registrierte und während seines Aufenthalts dort verstorbene Häftling eingetragen wurden. Aber diese Sterbebücher verschwanden bei Kriegsende.
Zu Beginn des Jahres 1990 ging die Meldung durch die deutsche Presse, dass die Sowjets diese Bücher bei Kriegsende gefunden und seither unter Verschluss gehalten hatten, nun aber willens seien, sie dem Suchzentrum des Internationalen Roten Kreuzes in Arolsen zu übergeben. Darin sei das Schicksal von 74.000 in Auschwitz registrierten und verstorbenen Häftlingen genauestens aufgeführt (Moskau… 1990). Etwa fünf Jahre später gab das Rote Kreuz dann Auszüge aus diesen Sterbebüchern als Bücherreihe heraus (Staatliches Museum… 1995). Es ergibt sich, dass darin das Schicksal von 68.751 registrierten Häftlingen verzeichnet ist, die bis Ende 1943 in Auschwitz starben. Die Bände für 1944 sind bisher nicht aufgefunden worden – oder jemand verbirgt sie womöglich, da ihr Inhalt zu peinlich ist.
Z: Was könnte da peinlich sein?
R: Nun, es ist kein Geheimnis, dass die Sterberate des Lagers Auschwitz in den Jahren 1942 und 1943 aufgrund der dort wütenden Epidemien grauenerregend hoch war, aber 1944 hatte man diese unter Kontrolle gebracht. Man kann daher annehmen, dass die Sterberate in diesem Jahr drastisch fiel, was sich nicht gut mit der Behauptung in Übereinstimmung bringen ließe, dass Hunderttausende ungarischer Juden im gleichen Jahr vernichtet wurden (vgl. Boisdefeu 2009, S. 185-190).
Wirklich interessant ist nun eine Statistik über das Alter der in Auschwitz verstorbenen Personen. Können Sie sich vorstellen, warum?
Z: Um zu sehen, ob in Auschwitz wirklich nur arbeitsfähige Menschen registriert wurden?
R: Genau. Wenn nämlich die Legende stimmt, dann dürfte es in Auschwitz keine Todesopfer geben, die beim Einlieferungsdatum unter 14 oder über 60 Jahre alt waren.
Z: Jetzt sagen Sie bloß nicht, Kinder und Greise seien in Auschwitz normal registriert worden!
R: Genau das. Tatsächlich hatte der deutsche Journalist Wolfgang Kempkens 1991 durch Beziehungen zum russischen Archiv, wo diese Sterbebücher lagerten, von 800 darin enthaltenen Sterbeurkunden Kopien anfertigen können, von denen er 127 zu einem kleinen Büchlein zusammenfasste und eine gewisse Zeit lang vertrieb. Daraufhin frohlockten die Revisionisten, denn siehe da, in den von Kempkens ausgewählten Urkunden tauchten etliche Personen auf, die zum Zeitpunkt ihres Todes über 60, 70, ja sogar über 80 Jahre alt waren, sowie auch Kinder unter zehn Jahren.[173]
Ganz so überraschend, wie dies nun erscheinen mag, ist dies allerdings nicht, denn seit langem sind Dokumente bekannt, aus denen hervorgeht, dass ein großer Teil der Auschwitz-Häftlinge nicht arbeitsfähig war, aber dennoch nicht umgebracht wurde.[174]
Zeitweilig konnte man auf der Webseite des Auschwitz-Museums die Sterbebücher online nach Namen durchsuchen – einschließlich Geburts- und Sterbedatum sowie Geburts- und Wohnort. Dies wurde später durch eine allgemeine Suche nach Auschwitz-Häftlingen ersetzt, aber gegenwärtig scheint es keine Möglichkeit mehr zu geben, auf diese Daten online zuzugreifen
Altersgruppe | Anzahl | % |
---|---|---|
>90 | 2 | 0,0 |
80-90 | 73 | 0,1 |
70-80 | 482 | 0,7 |
60-70 | 2.083 | 3,0 |
50-60 | 8.040 | 11,7 |
40-50 | 15.512 | 22,5 |
30-40 | 18.430 | 26,7 |
20-30 | 14.830 | 21,5 |
10-20 | 6.715 | 9,7 |
00-10 | 2.584 | 3,7 |
Gesamt: | 68.751 | 99,6 |
Tabelle 13 enthält eine statistische Auswertung der Sterbebücher bezüglich der darin enthaltenen Altersgruppen.[175] Um dies noch besser zu dokumentieren, habe ich im Anhang in Tabelle 27 (S. 590) die Details aller registrierten Todesfälle im Alter von 80 Jahren und mehr aufgeführt.[176]
Z: Da befindet sich aber eine Menge Nichtjuden darunter.
R: Freilich. Juden waren ja nur eine Gruppe von Häftlingen in Auschwitz. Zudem sagt die Rubrik “Konfession” nicht unbedingt etwas darüber aus, als was die Nationalsozialisten diese Person ansahen, wie bereits in Kapitel 1.6. erwähnt wurde. Es dürfte jedenfalls unwahrscheinlich sein, dass sich unter den Häftlingen, die 80 Jahre und älter bzw. 15 Jahre und jünger waren, viele Widerstandskämpfer, Berufskriminelle oder politische Häftlinge befanden. Bei ihnen handelte es sich daher wohl zumeist um Juden nach Definition der Nationalsozialisten.
Nach dieser Statistik gehörten also mindestens 10% aller registrierten Häftlinge Altersgruppen an, die eigentlich sofort bei Ankunft, also ohne Registrierung vergast worden sein sollen. Abb. 84 zeigt die Altersverteilung der verstorbenen Häftlinge.[177] Aus ihr ergibt sich deutlich die hohe Sterblichkeit zwischen März 1942 und März 1943, verursacht durch die im Sommer 1942 ausgebrochene Fleckfieberepidemie. (Die Kurve wäre sogar noch dramatischer, wenn der Juli als Grenzmonat ausgewählt worden wäre.)
Die Grafik gibt zudem die Tatsache wieder, dass die Deportation insbesondere von Kindern aber auch von alten Leuten vor dem Frühling 1943 die Ausnahme war, weshalb in Bezug auf die Gesamtopferzahl dieses Zeitraums der Prozentsatz dieser Altersgruppen sehr niedrig ist. Die Daten für die Zeit nach dem März 1943, als auch Kinder und alte Leute deportiert wurden und die Vernichtungsmaschinerie in vollem Gange gewesen sein soll, beweisen, dass es für alte Leute und Kinder kein scharfes Trennalter gab, ab dem sie ausnahmslos und ohne Registrierung “ins Gas” geschickt wurden, denn diese Altersgruppen wurden offenbar wie jede andere auch registriert. Wären alte Menschen ab einem bestimmten Alter bzw. Kinder bis zu einem bestimmten Alter bevorzugt ermordet worden, so müsste die Kurve an der jeweiligen Altersgrenze drastisch fallen. Das tut sie aber nicht.
Schließlich gibt es da noch das Rätsel der Kinder, die Auschwitz überlebt haben (Boisdefeu 2005), ein Thema, das noch mehr Aufmerksamkeit verdient.
Aus den Sterbebüchern ergibt sich auch indirekt, warum ab dem Sommer 1942 nicht mehr alle Häftlinge im Lager registriert wurden. Bis in den Juli 1942 hinein wurden nämlich fast alle nach Auschwitz deportierten Juden dort auch registriert. Das änderte sich schlagartig, als wegen der ausgebrochenen Fleckfieberepidemie am 23.7.1942 “eine vollständige Lagersperre” verhängt wurde (Mattogno 2003a, S. 50-52). Danach wurde nur noch ein kleiner Prozentsatz im Lager aufgenommen. Es muss angesichts der Beweislage davon ausgegangen werden, dass die SS neu ankommende Häftlinge wegen der grassierenden Seuche eben nicht nach Auschwitz einwies, sondern in andere Lager verlegte (Aynat 1998b).
Z: Aus dem von Ihnen Ausgeführten ergibt sich also, dass die Zeugen lediglich bezüglich des Zwecks dieser Selektionen nicht mit Ihnen überstimmen.
R: Ich bin mir sicher, dass die Häftlinge bei Einlieferung in das Lager einer Aussortierung unterworfen wurden, insbesondere auch die kranken oder schwachen Häftlinge. Nach den hier dargestellten Erkenntnissen war aber der Zweck dieser Auswahl nicht “Gaskammer” oder “Zwangsarbeit”, sondern die Frage, ob die Häftlinge ins Lager eingewiesen werden sollten, und wenn, dann in welchen Lagerteil, oder ob sie in andere Lager oder Ghettos weiterdeportiert werden sollten.
Sogar orthodoxe Historiker bestätigen, dass viele Gefangene, die in Auschwitz nicht registriert wurden, bei ihrer Ankunft nicht vergast wurden. So zum Beispiel Shmuel Krakowski, der ehemalige Chef von Israels Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem (Gutman/Berenbaum 1994, S. 52):
“Weder registrierten die Deutschen die Häftlinge, die unter Quarantäne gestellt wurde, noch fertigten sie statistische Daten über die Zahl der in Quarantäne gehaltenen Gefangenen an. Diejenigen, die in andere Konzentrationslager überstellt wurden, wurden auch nicht registriert. Nur diejenigen Häftlinge, die für Arbeiten in den Außenlagern von Auschwitz ausgesucht wurden, wurden registriert und erhielten eine Auschwitzer Konzentrationslagernummer eintätowiert.”
R: Ähnlich äußerte sich auch der orthodoxe Historiker Gerald Reitlinger (1987, S. 460):
“[…] in Erwartung einer Überführung woandershin blieben 1944 sehr große Gruppen von Juden im Lager ohne Registrierung, und sie blieben lange genug, um an Epidemien zu sterben.”
R: Der Revisionist Richard A. Widmann hat es bündig wie folgt ausgedrückt (Widmann 2001):
“Die Frage ist wirklich nicht, ob unregistrierte Insassen woandershin überführt wurden, sondern genau wie viele überführt wurden.”
R: Daher beweist der Umstand, dass nicht alle Häftlinge bei Ankunft in Auschwitz registriert wurden, mitnichten, dass ihnen etwas Übles zustieß. Nach Lage der Dokumente wird auch die später erfolgte Rückverlegung kranker oder schwacher Häftlinge aus diesen Außenlagern nach Birkenau nicht deren Tod bedeutet haben, sondern schlicht die Einweisung in den großen Krankenlagerbereich von Birkenau, also eine besondere medizinische Versorgung.

Abb. 85: Grundriss des HCN-Entwesungstrakts der Bauwerke 5a vor dem Umbau (spiegelbildlich) und BW 5b bis heute.[178]
Z: Sie meinen also, dass für das Wohl der Häftlinge in Auschwitz alles Mögliche getan wurde?
R: Ich glaube nicht, dass man gleich ins andere Extrem verfallen muss, wenn sich das eine Extrem als zweifelhaft oder gar falsch herausstellt. Die Wahrheit liegt wie häufig irgendwo dazwischen. Ich habe zuvor schon von den in Birkenau wütenden Seuchen gesprochen. Einige der in den Sterbebüchern aufgelisteten Todesursachen zeugen zudem deutlich von einer medizinischen Unterversorgung. Weiterhin kann die dokumentierte Mindestopferzahl des Lagers Auschwitz kaum ein Indiz für das Wohlergehen der Häftlinge sein.
Z: Aber es gibt doch Dokumente aus Auschwitz, in denen von Gaskammern die Rede ist.
R: Ich darf ergänzen: es gibt eine ganze Serie von Dokumenten, die von Gaskammern, gasdichten Türen und Fenstern sowie ähnlichen Dingen sprechen. Das bereits erwähnte, 1947 in Polen angefertigte Gutachten über die Gaskammern von Auschwitz führt viele dieser Dinge auf (vgl. S. 238), die Jean-Claude Pressac 1989 erneut zusammenfasste und “kriminelle Indizien” nannte. Das Problem ist bloß, dass in keinem dieser Dokumente von einer Menschengaskammer die Rede ist. Kein Mensch bezweifelt, dass es in Auschwitz eine ganze Reihe von Gaskammern gegeben hat. Man vgl. dazu die Grundrisse der beiden Hygienegebäude im Bauabschnitt I von Birkenau, Abb. 85.[178] Was steht da zu lesen?

Abb. 86: Typisches Inserat der Firma DEGESCH über den breiten Anwendungsbereich der angebotenen Begasungsmethoden: Mehlmühlen, Schiffe, Lager, Kornspeicher, Häuser, Güterzüge, Lastwagen –
und in GASKAMMERN![179]
Z: Gaskammer.
R: Richtig. Das war eine der Blausäure-Entlausungskammern, mit denen man versuchte, das Fleckfieber zu bekämpfen.

Abb. 87: “Wir sperren die Einwanderung schädlicher Insekten.” Anzeige der DEGESCH mit Eisenbahn-Entwesungstunneln in Deutschland (Anzeiger für Schädlingskunde, 1939, Umschlag).

Abb. 88: Ein Güterwaggon wird in einen Entlausungstunnel in Warschau eingefahren (Stock 1924; vgl. Berg 1986).
Die Verwendung des Begriffes “Gaskammer” in diesem Bauplan ist keine Trivialität, sondern vielmehr ein wichtiger Beweis dafür, dass dieser Begriff damals ausschließlich zur Bezeichnung von Entlausungsanlagen benutzt wurde, und zwar sowohl von Architekten bei der Planung solcher Gebäude als auch von den Entwesungsfachleuten. Typisch hierfür ist der Titel einer der wichtigsten zeitgenössischen Veröffentlichungen zum Thema Blausäureentwesung mit dem Titel Blausäuregaskammern zur Fleckfieberabwehr (Puntigam u.a. 1943). Eine typische Anzeige der Fa. DEGESCH, die Zyklon B herstellte und vertrieb, enthält ebenso den Begriff “Gaskammern” mit Bezug auf Entlausungskammern, vgl. Abbildung 86. Der Begriff “Gaskammer” war damals schlicht die übliche Bezeichnung für Entlausungskammern!
Wir müssen daher bis zum Beweis des Gegenteils logischerweise immer davon ausgehen, dass eine Entlausungskammer gemeint ist, wenn das Wort “Gaskammer” in einem deutschen Dokument dieser Zeit auftaucht! Denn das war die einzige dokumentarisch nachweisbare Bedeutung dieses Begriffes in Deutschland vor dem Kriegsende!
Z: Das sieht man heute aber anders.
R: Nachdem wir alle seit Kriegsende ununterbrochen mit Massenmord-Gaskammerpropaganda eingedeckt wurden, ist das kein Wunder. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es bis Anfang 1945 eben radikal anders war.
Ein weiterer interessanter Aspekt der damaligen deutschen Entlausungstechnologie waren Eisenbahntunnel, die ausgelegt waren, um darin Lokomotiven und Waggons zu entlausen. Die Firma DEGESCH warb mit Stolz für diese Anlagen, da sie eingesetzt wurden, um die “Einwanderung schädlicher Insekten” zu verhindern, siehe Abb. 87. Stock berichtet, dass Polen derartige Entlausungstunnel mit einer Kapazität von mehreren Waggons seit den 1920er Jahren entlang der Grenze zu Russland besaß (siehe Abb. 88). Die Niederlande setzten derartige Anlagen an ihren Grenzstationen ebenfalls ein (Stock 1924, S. 26f.; ähnlich Mackenzie 1941, S. 152). Berg meint, diese Anlagen seien hervorragend dazu geeignet gewesen, um Menschen massenweise zu ermorden: man packe sie in Güterwagen wie Vieh (was man ihnen ohnehin antat, so erzählt man uns), fahre sie in den Tunnel, vergase sei, fahre sie zu einer Schlucht und werfe sie raus.[180] Man kann sich darüber streiten, ob das wirklich so einfach gewesen wäre. Aber niemand hat je behauptet, dass dies geschehen sei.
Z: Befinden wir uns nun in einem Wettbewerb, wie man die größte Anzahl an Menschen am besten um die Ecke bringt? Ist das nicht ein wenig makaber?
R: Also gut. Kehren wir nach Auschwitz zurück. Als die Fleckfieber-Epidemie dort im Sommer 1942 außer Kontrolle geriet, plante man zusätzliche Entlausungsanlagen. Da deren Bau allerdings zu lange dauerte, erwog man zwischenzeitlich, die baulich bereits fortgeschrittenen Krematorien auch mit Hygieneanlagen auszustatten. In einer Reihe von Dokumenten ist ausdrücklich die Rede vom Einbau von Häftlingsduschen in einem der Keller der Krematorien II & III (Mattogno 2000c, Crowell 2001a).
Der beschränkte Platz erlaubt es mir hier nicht, auf die ganze Palette der angeblichen kriminellen Indizien einzugehen, die Prof. Roman Dawidowski und nach ihm J.-C. Pressac, Prof. Robert J. van Pelt und weiß Gott wer sonst noch anführten.[181] Diese sind verschiedentlich widerlegt worden, so dass ich einfach auf diese Schriften mit ihren weitergehenden Quellen verweise (Mattogno 2015a; Rudolf 2001a, S. 64-78; Verbeke 1995).
Ich darf aber hier zwei Beispiele dafür anführen, auf welche Weise argumentiert wird, bestimmte Dokumente würden “kriminelle Indizien” für einen Massenmord darstellen. Das zeigt das geistige Niveau, auf das wir uns dabei herabbegeben müssen, um solche Indizien zu akzeptieren.
Tatsache ist, dass während der Planungen für die Krematorien II und III der ursprüngliche Bauplan aus dem Jahre 1941 Ende 1942 abgeändert wurde, indem u.a. zusätzliche Zugangstreppen in die Leichenkeller eingeplant wurden. Im Gegensatz zum ursprünglich eingeplanten Kellerzugang besitzen diese neuen zusätzlichen Zugänge keine eingebauten Leichenrutschen.
Aus dieser Planänderung hat Jean-Claude Pressac gefolgert, der Bau neuer Treppen ohne Leichenrutschen könne nur einen Sinn haben: Nun sollten keine Leichen mehr in den Keller rutschen, sondern die Menschen lebend in den Keller gehen und dort getötet werden. Dies beweise die Intention zum Massenmord.[182] Um seine These abzustützen, behauptete Pressac zudem, die Leichenrutsche des ursprünglichen Kellerabgangs sei entfernt worden. Carlo Mattogno hat allerdings gezeigt, dass dies nicht stimmt, denn die Rutsche befindet sich auf etlichen Plänen der Krematorien aus dem Jahr 1943 (Mattogno 2000a, S. 29; 2010a/2015a, Kapitel 2.9.).

Abb. 89: Schematische Lage des neuen Krematoriums wie ursprünglich für das Stammlager Auschwitz geplant.

Abb. 90: Schematische Lage des Krematoriums II, veränderte Planung, um es an die höhere Lage der Leichenkeller und den Zugang in Birkenau von der anderen Seite anzupassen.
Außerdem geht aus dem Plan zur Herstellung der zusätzlichen Zugänge der Grund hervor, warum diese notwendig geworden waren, denn der Bauplan trägt folgenden Titel:[183]
“Verlegung des Kellerzuganges an die Straßenseite.”
Tatsache ist nämlich, wie Pressac selbst einräumt, dass die Zwillings-Krematorien II und III aus einem Plan für lediglich ein neues Krematorium hervorgingen, das ursprünglich im Stammlager errichtet werden sollte, nicht in Birkenau. Als man sich entschied, stattdessen zwei spiegelsymmetrisch gleichartige Krematorien im Lager Birkenau zu errichten, musste freilich einiges umgeplant werden. Dazu gehörte u.a., dass die Leichenkeller nunmehr nicht mehr komplett unterirdisch gebaut werden konnten, sondern leicht erhöht errichtet werden mussten, um den Druck des hochstehenden Grundwassers im Sumpfgebiet Birkenaus auszugleichen. Mit dieser Höherlegung der Leichenkeller schnitt man sich aber den direkten Weg zum ursprünglichen Zugang ab, da die Zugangsstraße in Birkenau auf der anderen Seite lag als im Stammlager (siehe Abb. 89f).
Z: Und wusste Pressac das alles?
R: Nun, er hat die Pläne veröffentlicht. Offenbar reichte es bei ihm aber nicht aus, um logisch zu denken.
Aber selbst wenn der Eingang mit den Leichenrutschen abgebaut worden wäre, würde dies wirklich bedeuten, dass ab diesem Zeitpunkt keine Leichen mehr in den Keller hätten gelangen können?
Z: Jedenfalls nicht rutschend.
R: Richtig, aber das ist ja wohl nicht die einzige Art, wie man Leichen transportieren kann. Wie gelangten denn die Leichen vom Sterbeort zu den Kellereingängen der Krematorien? Und wie gelangten sie vom Ende der Kellertreppe zu ihrer Lagerstelle im Leichenkeller? Und wie von dort zu den Krematoriumsöfen? Ging das alles über Rutschen?
Z: Bestimmt nicht. Sie wurden wohl getragen oder gefahren.
R: Genau. Aber wie könnte dann der – letztlich gar nicht erfolgte – Abbau einer Leichenrutsche an einem Eingang, der nurmehr schwer zugänglich war, ein Indiz für den Massenmord sein?
Z: Wer so argumentiert, beweist wohl nur den Massenmord an seinen eigenen Hirnzellen.
R: Bleiben Sie bitte ernsthaft. Da die Leichenrutsche aber eben gar nicht entfernt wurde, ist die ganze Angelegenheit ohnehin obsolet. Wenn die Verfechter der orthodoxen Holocaustversion sich auf solche Trivialitäten konzentrieren und diese mit derart unsinnigen Argumenten dermaßen unverhältnismäßig aufblähen, so unterstreicht dies nur das totale Fehlen wirklich belastender Indizien.
Die anderen sogenannten “kriminellen Indizien” sind im Prinzip genauso dürftig. Dass sie von orthodoxen Historikern fortwährend wiederholt werden, liegt hauptsächlich daran, dass sie der wissenschaftlichen Maxime nicht folgen, auch gegenläufige Argumente zur Kenntnis zu nehmen. Sie ignorieren schlicht, dass ihre Argumente viele Male widerlegt worden sind.
Der zweite hier zu besprechende Fall betrifft ein Dokument der SS-Zentralbauleitung an die von der SS geleitete Häftlingswerkstatt namens Deutsche Ausrüstungs-Werke mit folgendem Inhalt:[184]
“Bei dieser Gelegenheit wird an einen weiteren Auftrag vom 6.3.43 über Lieferung einer Gastür 100/192 für Leichenkeller I des Krematoriums III, Bw 30 a, erinnert, die genau nach Art und Mass der Kellertür des gegenüberliegenden Krematoriums II mit Guckloch aus doppeltem 8-cm-Glas mit Gummidichtung und Beschlag auszuführen ist. Dieser Auftrag ist als besonders dringend anzusehen.”

Abb. 91: Anmahnung für eine “Gastür 100/192.”184]
Abb. 92: Querschnitt des Leichenkellers 1 von Krematorium II. Der Keller ist innen 7 m breit, die Tür etwa 2 m.186]
Abb. 93: “Verlegung des Kellerzugangs an die Straßenseite”: doppelflüglige Zugangstüre zum Leichenkeller 1 des Krematoriums II.187]
Z: Wie wollen Sie denn dieses kriminelle Indiz aus der Welt schaffen?
R: Sie meinen also, dieser Leichenkeller sei als Menschengaskammer ausgebaut und mit einer gasdichten Türe versehen worden?
Z: Das liest sich doch genau so.
R: Pressac meint das auch.[185] Die Tatsachen sprechen aber eine andere Sprache: Zunächst einmal spricht das Dokument ausdrücklich davon, dass die Türe für einen Leichenkeller gedacht war, nicht für eine Gaskammer. Sodann ist die Eingangsöffnung zum Leichenkeller 1, also der behaupteten Gaskammer, auf allen erhaltenen Bauplänen 2 m breit (vgl. Abb. 92),[186] in der eine Doppelflügeltüre eingebaut wurde (vgl. Abb. 93),[187] während die bestellte Türe nur 1 m breit war. Sie konnte also nicht in diese Öffnung eingebaut werden.
Zudem sahen alle je in Auschwitz aufgefundenen “gasdichten” Türen, die von der Häftlingswerkstatt der Deutschen Ausrüstungs-Werke hergestellt worden waren, ähnlich aus wie die in Abb. 94 gezeigte (Pressac 1989, S. 49).
Z: Was steht da auf dem Schild?
R: “Giftige Gase! Lebensgefahr!” Das ist die Türe einer Blausäuregaskammer in Auschwitz. Pressac bildet eine ganze Reihe solcher in Auschwitz gefundener Türen ab, die allesamt aus einfachen Holzbrettern gefertigt waren und bei Bedarf mit Filzstreifen provisorisch abgedichtet wurden (Pressac 1989, S. 15, 28f., 46-49, 425-428, 486, 500).
Z: Aber warum würde die Türe einer Entlausungskammer ein Guckloch mit einem Metallgitter haben?

Abb. 94: Provisorisch gasdicht gemachte Holztür einer Entwesungskammer in Auschwitz mit Guckloch und Metallgitter davor. So sollen auch die gasdichten Türen für die Menschen-“Gaskammern” ausgesehen haben. Man beachte den äußerst labilen Verschluss.
R: Weil das Gesetz in Deutschland dies vorschrieb. Immerhin ist Blausäure ein gefährliches Gift. Daher war es damals verboten, eine Entlausungskammer zu betreten, ohne dass jemand den Vorgang von außen beobachtete. Im Notfall konnte der Beobachter zur Rettung eilen (Rudolf/Mattogno 2011, S. 219).
In diesem Zusammenhang haben die Ingenieure Nowak und Rademacher nachgewiesen, was eigentlich naheliegt: diese aus Holzbrettern gefertigten sogenannten “gasdichten” Türen in Auschwitz konnten gar nicht gasdicht im technischen Sinne sein: die Bretter schlossen nicht dicht ab, die Beschläge waren mit Bolzen durch das Holz hindurch befestigt, und die Filzdichtungen ließen jede Menge Gas durch! (Nowak/Rademacher 1998)
Z: Es mag ja angehen, dass man eine solche Türe zum Vergasen von Läusen verwendet, aber Hunderte von Menschen hinter einer solchen Türe einsperren zu wollen, wenn man vor hat, sie umzubringen, ist wohl etwas illusorisch.
R: Was meinen sie damit?
Z: Na, Hunderte von Menschen in Todespanik mit einer Holzbrettertüre mit einfachen schmiedeeisernen Scharnieren und einem schlichten Eisenriegel zurückhalten zu wollen, ist ja wohl lächerlich. Eine normale Gefängnistüre aus Stahl wäre wohl das Mindeste, was man für einen Massenhinrichtungsraum erwarten würde.
R: Das ist völlig richtig. Man bedenke nur, dass Hunderte von Menschen, die in Fußballstadien in Panik geraten, in der Lage sind, Stahlzäune und sogar Betonwände umzutrampeln. Man muss zudem bedenken, dass eine hypothetische Menschengaskammer-Türe ja nach außen aufgehen muss. Eine nach innen öffnende Türe würde durch davor liegende Leichen blockiert werden. Können Sie sich vorstellen, wie eine Türe gebaut sein muss, die nach außen aufgeht und einem Druck von Hunderten von in Panik geratenen Menschen widerstehen kann?

Abb. 95: Tür zur Hinrichtungsgaskammer für eine Einzelperson (Baltimore, USA, 1954, Technologie aus den dreißiger Jahren).

Abb. 96: Tür zur professionellen Entlausungskammer (DEGESCH Kreislaufverfahren) im Lager Dachau.”[188]
Z: Massiver Stahl mit massiven mehrfachen Verankerungen und Bolzen zur Verriegelung.
R: Eine provisorisch gasdicht gemachte einfache Holztüre jedenfalls, wie man sie in Auschwitz fand, hätte derartigen Umständen nicht standgehalten. Und eine nach außen öffnende Doppelflügeltür, wie sie im Leichenkeller 1 der Krematorien II & III offenbar eingebaut war, schon gar nicht. Die wäre in nur wenigen Sekunden aufgesprungen.
Was man an gasdichten Türen für Massenmordkammern mindestens erwarten sollte, kann man den Abb. 95 und 96 entnehmen. Links sehen Sie die Tür einer Gaskammer, in der in den USA eine einzelne (!) Person umgebracht wird. Das rechte Bild zeigt die Tür einer professionellen Blausäure-Entlausungskammer in Dachau.
Z: Und man hat nichts dergleichen in Birkenau gefunden?

Abb. 97: Konstruktionszeichnung der Firma Berninghaus vom 20.3.1942 für eine gasdichte Stahltüre, Modell Luftschutzbunker. Aus der Auschwitzer Lagerkorrespondenz mit der Fa. Berninghaus ergibt sich, dass diese Türe erst im Mai 1944 bestellt, aber bis zum November 1944 immer noch nicht geliefert worden war.
R: Nein, keine stählerne Türe, kein Dokument, das deren Existenz bewiese, und keine Zeugenaussage. Alles, was man hat, belegt, dass es dort nur Holztüren wie die oben erwähnten gab.
Aber es kommt noch besser. Im Sommer 1942 forderte die Lagerleitung tatsächlich ein Angebot für massive, technisch gasdichte Stahltüren vom Typ der im Kriege zu Hundertausenden hergestellten Luftschutztüren an (Abb. 97), aber die Türen wurden erst im Juni 1944 bestellt. Aus einem Brief der Firma Berninghaus ergibt sich, dass diese Türen im November 1944 immer noch nicht geliefert worden waren (Nowak/Rademacher 1998, S. 257-259). Mit Ausnahme einer Luftschutztüre, die gegen Ende 1944, also nach Beendigung der behaupteten Vergasungen, im Luftschutzbunker im vormaligen Krematorium I im Stammlager eingebaut wurde, gibt es aber keinen Hinweis darauf, dass die Lagerleitung jemals solche Türen bestellt hat, so dass man davon ausgehen muss, dass sie keinen ernsthaften Bedarf dafür hatte.
Z: Aber wozu soll dann die für den Leichenkeller im Krematorium II bestellte “Gastür” gedient haben?
R: Ich hatte zuvor bereits erwähnt, dass man Anfang 1943 wegen der katastrophalen Hygienezustände im Lager plante, zumindest jeweils einen Keller der Krematorien II und III in Hygieneanlagen umzubauen, etwa indem man darin Häftlingsduschen einbaute (vgl. S. 267). Es gibt auch Indizien dafür, dass der Einbau von Entlausungsanlagen in diesem Keller erwogen wurde, obwohl das offenbar letztlich nicht durchgeführt wurde (Mattogno 2000c). Die Bestellung dieser Gastüre kann also damit zusammenhängen.
Z: Aber wenn diese Leichenkeller als Duschen genutzt wurden, wo wurden dann die Opfer der Fleckfieberepidemie und alle anderen Leichen gelagert?
R: Man würde den einen oder anderen dieser Keller wohl nur für eine begrenzte Zeit zur Überwindung eines Engpasses zweckentfremdet haben. Aber Ihre Frage ist ein richtiger Ansatz, denn das sich dahinter verbergende logistische Problem wäre ja noch viel größer gewesen, wenn nicht nur einige, sondern alle Leichenkeller nicht nur zeitweilig, sondern fortwährend als Hinrichtungs-Gaskammern bzw. Auskleidekeller für die behaupteten Opfer gedient hätten. Denn vergessen wir nicht: Die Leichenkeller beider Krematorien sollen gleich nach Inbetriebnahme als Gaskammern bzw. Auskleidekeller für die Opfer eingesetzt worden sein. Zugleich aber gab es wegen der im Lager wütenden Fleckfieberseuche Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Leichen, die es ebenso zu lagern und einzuäschern galt. Beiden Zwecken – Gaskammer bzw. Auskleidekeller für die Opfer einerseits und Leichenkeller andererseits – können die Keller nicht gedient haben, aber angesichts des Massensterbens wegen der Epidemie musste mindestens einer der Keller als Leichenkeller benutzt werden.
Z: Da stürzen auch noch die letzten Gaskammer-Aktien ins Bodenlose.
R: Aber es gibt noch eine andere harmlose Erklärungsmöglichkeit für den Einbau einer Gastür in diesem Kellerraum: Vielleicht steht die Tür im Zusammenhang damit, dass die Lagerverwaltung den einzigen, massiven Stahlbetonkeller des Lagers Birkenau als Luftschutzkeller verwenden wollte. So hat zum Beispiel Walter Schreiber (S), der Oberingenieur der Firma Huta, die damals die Krematorien errichtete, in einem Interview mit Walter Lüftl (L) folgendes ausgeführt (Rademacher 2000):
“Z: Wissen Sie etwas über Einwurfluken in den Stahlbetondecken [der Leichenkeller 1 von Krematorium II & III]?
S: Nein, nichts mehr aus der Erinnerung. Da aber diese Keller als Nebenzweck auch für den Luftschutz dienen sollten, wären Einwurfluken kontraproduktiv gewesen. Ich hätte gegen die Anordnung solcher [Einwurfluken] gewiß Bedenken geäußert.”
R: Tatsächlich wurden diese Keller als Luftschutzkeller für Häftlinge verwendet, wie einige Zeugenaussagen nahelegen.[189] Dieser Erklärungsansatz würde auch noch andere, kleinere “Indizien” erklären, die hier nicht näher behandelt werden sollen. Samuel Crowell hat in mehreren Beiträgen das Ausmaß aufgezeigt, mit dem die SS in der Tat Luftschutzeinrichtungen nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Häftlinge in den Lagern errichtete.[190]
Aber wofür diese Türen auch immer dienten: massive Stahltüren waren es offenbar nicht, und diese wären für eine Massenhinrichtungskammer unentbehrlich gewesen.
Z: Demnach hat die SS also “gasdichte” Türen verwendet, um damit bei Luftangriffen Häftlinge zu retten?
R: Oder als Entlausungskammertüren, ebenfalls zur Lebensrettung der Häftlinge.
Z: Damit wurde also wieder einmal ein Lebensretter, die “gasdichte Türe”, zum Indiz für den Massenmord umdefiniert.
R: Genau. So ja auch beim Zyklon B.
Ich darf zusammenfassen: Die SS soll im Spätherbst und Winter 1942 Änderungen an den Krematorien II und III in Birkenau vorgenommen haben, um sie von einem Hygienegebäude in eine Gebäude für den Massenmord umzuwandeln. Falls eine solche Umwandlung stattfand, müssen wir erwarten, dass die SS drei Hauptprobleme anging:
- Die Einführung des Giftes in die angeblichen Gaskammern.
- Der sichere Einschluss der potentiell in Panik geratenden Opfer in der Gaskammer.
- Die sichere Entsorgung des Giftes aus der Gaskammer.
Tatsache ist jedoch, dass keines dieser Probleme von der SS angegangen wurde:
- Die angeblichen Zyklon-B-Einwurflöcher waren nicht Teil der geplanten Änderungen. Es wird hingegen behauptet, die SS habe vergessen, diese einzuplanen, und habe sie daher später durch die Decke gemeißelt. Es gibt jedoch keine Spuren solcher Löcher (siehe Kapitel 3.4.7.).
- Es gibt keine Beweise dafür, dass die SS gasdichte, paniksichere, massive Stahltüren für jene Räume bestellt, erhalten oder installiert hat, in denen angeblich eintausend oder mehr in Panik geratende Opfer sicher eingeschlossen worden sein sollen.
- Der angeblich in eine Gaskammer umgewandelte Kellerraum erhielt während seiner behaupteten Umwandlung gegenüber der originalen Planung als Leichenkeller keine erhöhte Lüftungsleistung. Die Leistung war normgerecht für Leichenkeller, aber wesentlich unter dem Standard für Zyklon-B-Entlausungskammern. Diese Anlage hatte tatsächlich die schwächste Leistung von allen belüfteten Räumen dieses Gebäudes (siehe S. 224).
Die Beweise widerlegen also eindeutig, dass eine Umwandlung stattfand. All die angeblichen von den Holocaustern hervorgehobenen “kriminellen Spuren” basieren auf falsch interpretierten oder völlig unerheblichen Details.
Z: Aber wenn Auschwitz kein Vernichtungslager war, was war es dann?
R: Nachdem Carlo Mattogno die Ursprünge und die Entwicklung der Funktion des Lagers Auschwitz-Birkenau während des Krieges ausführlich untersucht und dokumentiert hatte, fasste er dies wie folgt zusammen (Mattogno 2010b):
“[…] Das Lager Birkenau wurde im Oktober 1941 als Kriegsgefangenenlager im Rahmen des ‘Generalplan Ost geschaffen.’[191]
Im September 1942 wurde Birkenau zum Sortierzentrum jüdischer Arbeitskraft für deutsche Industrien in der Region Auschwitz, die entweder schon existierten oder im Planungsstadium waren. Zugleich diente es als ein Durchgangslager für nicht arbeitsfähige Juden, die im Rahmen der Ostwanderung deportiert wurden.
Als Ergebnis der seit Mai 1943 durchgeführten ‘Sondermaßnahmen zur Verbesserung der hygienischen Einrichtungen’ und dem Plan für ein enormes Krankenhauslager zur Behandlung von Juden, die als Zwangsarbeiter eingesetzt wurden, wurde die Bedeutung des Lagers noch hervorgehoben.
Im Mai 1944 wurde Birkenau zudem zu einem ‘Durchgangslager’ für die Verteilung jüdischer Arbeitskräfte auf andere Konzentrationslager.
Die angebliche Vernichtung der Juden wird durch diese neue geschichtliche Perspektive widerlegt.”
3.5. Treblinka
3.5.1. Massenmordszenen
R: Nun machen wir einen großen Sprung ins “Vernichtungslager” Treblinka.
Z: Ist dies nicht eines jener berüchtigten Lager der sogenannten “Aktion Reinhardt”, dem Tarnnamen für die systematische Vernichtung der Juden in reinen Vernichtungslagern im Osten Polens?
R: Nun, ja und nein. Ja, weil die orthodoxe Geschichtsschreibung die drei angeblich reinen Vernichtungslager bei Treblinka, Belzec und Sobibór als Lager der “Aktion Reinhardt” bezeichnet, von der sie behauptet, dies sei eine Massenmordaktion gewesen.[192] Nein, weil diese These falsch ist. Der Begriff “Aktion Reinhardt” wurde wahrscheinlich nach Reinhardt Heydrich benannt. Eine Anzahl von Dokumenten zeigt deutlich, dass es sich bei dieser Aktion um die Sammlung und Rezyklierung des Eigentums jener Juden handelte, die gen Osten deportiert wurden. Dieser Begriff wurde nicht ausschließlich auf jene Lager angewendet, die von der orthodoxen Geschichtsschreibung als “reine Vernichtungslager” bezeichnet werden. Er wurde auch auf die Sammlungs- und Wiederverwertungsaktivitäten in Lagern wie Auschwitz oder Majdanek angewendet (Mattogno 2003a, S. 43; Graf u.a. 2010, S. 307-317). Die Behauptung, der Begriff “Aktion Reinhardt” stehe für Massenmord, ruht ausschließlich auf der Tarnsprachentheorie, die darauf besteht, dass der Begriff etwas anderes bedeutete als was die Dokumente tatsächlich aussagen. Für diese Theorie gibt es aber keine Dokumentenbeweise.
(Seitenzahlen verweisen auf Mattogno/Graf 2002, falls nicht anders angegeben; für Quellen siehe dort.) | |
3.000.000 | Wassili Grossmann (S. 26) |
2.775.000 | Samuel Rajzman (S. 121) |
1.582.000 | Ryszard Czarkowski (S. 46, 133) |
1.200.000 | Franciszek Zabeki[193] |
1.074.000 | Rachel Auerbach (S. 28) |
974.000 | Frank Golczewski (Benz 1991, S. 495) |
912.000 | Manfred Burba (S. 132; Burba 1995, S. 18) |
900.000 | Wolfgang Scheffler (S. 128) |
881.390 | Yitzhak Arad (S. 129) |
870.000 | Encyclopedia of the Holocaust (S. 14) |
731.600 – 800.000 | Z. Łukaszkiewicz (S. 32), Stanisław Wojtczak (S. 129) |
750.000 | Raul Hilberg (S. 14; Hilberg 1997, S. 956) |
≥ 700.000 | Helmuth Krausnick (S. 127), Uwe Dietrich Adam (S. 129) |
200.000 – 250.000 | Jean-Claude Pressac (S. 136; Igounet 2000, S. 640f.) |
Nun aber zurück zu Treblinka, dem berüchtigsten der drei Lager im Osten Polens. Bei der Zusammenfassung dessen, was über das Lager berichtet wird, stütze ich mich auf eine Studie, die versucht hat, alle zu diesem Lager erhältlichen Quellen zu erschließen und kritisch zu analysieren (Mattogno/Graf 2002; vgl. die Diskussion in Mattogno u.a. 2015).
In Treblinka sollen zwischen Sommer 1942 und Sommer 1943 mindestens 700.000, wenn nicht gar bis zu drei Millionen Menschen so gut wie ausschließlich jüdischen Glaubens umgebracht worden sein.
Z: Das ist aber eine breite Spanne.
R: Ja, wie auch für Auschwitz. In Tabelle 14 habe ich einige dieser Zahlen aufgelistet.
Als Mordwaffen wurden von verschiedenen Zeugen behauptet: mobile oder stationäre Gaskammern; verzögert oder sofort wirkendes Giftgas; ungelöschter Kalk; heißer Dampf; elektrischer Strom; Maschinengewehre; Vakuumkammern; Chlorgas; Zyklon-B; und Dieselabgase.
Z: Stop, stop stop! Solch ein Durcheinander ergibt doch gar keinen Sinn!
R: Das habe ich auch nicht behauptet. Ich berichte, Sie entscheiden!
Die Leichname der Opfer, so die Zeugen, sollen schließlich auf gigantischen Scheiterhaufen von der Höhe mehrstöckiger Häuser fast ohne Brennstoff spurlos verbrannt worden sein.
Z: Wie bitte? Ohne Brennstoff?
R: Ich berichte,…
Z: Aber das kann doch nicht funktionieren!
R: Lassen Sie mich zuerst einmal fertig zusammenfassen, welches Bild sich aus den Zeugenaussagen ergibt. Wir können dann später darüber diskutieren.
Die Auffassung, die sich letztlich über Treblinka durchgesetzt hat, ist prägnant in der Enzyklopädie des Holocaust zusammengefasst worden (Jäckel u.a. 1993, S. 1427ff.). Demnach geht man heute davon aus, dass die Abgase eines Dieselmotors als Mordwaffe dienten. Die nach Treblinka deportierten Opfer wurden bei Ankunft unter der Vortäuschung, duschen zu müssen, in die Gaskammern geschickt. Davon soll es in Treblinka gleich 13 Stück gegeben haben, drei in einem alten Gebäude (je 16 m²) und ab 1943 dann noch weitere 10 in einem neuen Gebäude (je etwa 32 m²). Bis Anfang 1943 sollen die Leichen nach der Hinrichtung in Massengräbern vergraben worden sein. Anfang 1943 wurden diese jedoch exhumiert. Sowohl die alten Leichen als auch die Leichen der neu Ermordeten wurden sodann auf riesigen Feuerstellen verbrannt. Diese wurden in tiefen Gruben errichtet, wobei die Leichen auf einem aus Eisenbahnschienen gebauten Rost gelegt wurden.
3.5.2. Die Mordwaffe
R: Das Durcheinander mit der in Treblinka angeblich angewendeten Tatwaffe werden Sie in der heutigen Standardliteratur zum Thema nicht mehr finden. Diese Literatur blendet all jene Aussagen aus, die dem heute dogmatisch festgeschriebenen Bild widersprechen,[194] was ja schon Prof. Nolte angemerkt hatte (Nolte 1998, S. 74-79). Als eine der von Zeugen behaupteten Hinrichtungsmethoden soll das Abpumpen der Luft aus der Gaskammer gedient haben, also Vakuum. Die Erzeugung von tödlichem Unterdruck ist in einfachen, gemauerten Räumen aber eine technische Unmöglichkeit, da die Wände dem Außendruck nachgeben und die Kammern somit zusammenfallen würden.
Die von Zeugen während des Krieges und danach abgelegten Aussagen behaupten aber überwiegend, in Treblinka sei mit heißem Wasserdampf hingerichtet worden.
Z: Die Sauna als Massenmordwaffe!
R: Ja. Interessanterweise gab es in Auschwitz im Entlausungsgebäude BW 5b und womöglich auch anderswo eine Sauna für die Häftlinge (siehe Abb. 142, S. 380). Vielleicht ist das der Ursprung solcher Gerüchte. Der britisch-jüdische Historiker Gerald Reitlinger bemerkte dazu treffend (1992, S. 157):
“Es ist schwer vorstellbar, dass Menschen mit Hilfe von Dampf ausgerottet werden konnten. […]”
R: Aus dem Grunde wurde dann auch die Dampfkammer in der orthodoxen Literatur Schritt für Schritt durch den Dieselmotor abgelöst, dessen Abgase man für den Massenmord verwendet haben soll (Mattogno/Graf 2002, S. 57-96).
Eine detaillierte Diskussion über die Technik der Gaskammern in Treblinka erspare ich mir, da die Zeugenaussagen hinsichtlich dieser Gebäude zu widersprüchlich und unergiebig sind, um darauf sichere Schlussfolgerungen aufbauen zu können.[195]
Ich darf hier aber auf eine kleine Kuriosität hinweisen, die sich aus der Behauptung ergibt, in Treblinka sei wegen der Überlastung des ersten “Gaskammer”-Gebäudes mit nur drei Tötungskammern ein weiteres großes Gebäude mit zehn weiteren Kammern errichtet worden. Laut der Enzyklopädie des Holocaust wurde dieses neue Gebäude bis in den Oktober 1942 hinein gebaut (Jäckel u.a., 1993, S. 1430). Wir gehen daher nachfolgend davon aus, dass diese Anlage im November 1942 den Betrieb aufnahm. Laut derselben Enzyklopädie hatten die Kammern im alten Gebäude zusammen eine Fläche von etwa (3×4×4 m2=) 48 m2, die neuen jedoch eine von (10×8×4 m2=) 320 m2. Ab November 1942 standen im Lager also angeblich (48 m2+320 m2=) 368 m2 für Massentötungen zur Verfügung. Das Verhältnis der zur Verfügung stehenden Fläche vor und ab dem November 1942 war also: 48 m2 ÷ 368 m2 = 1:7,66.
Zeitraum | Zahl der Kammern |
Fläche | Opfer- zahl |
Zeitraum | Behauptete Nutzung | Behauptete Auslastung |
---|---|---|---|---|---|---|
Bis Ende Oktober 1942 |
3 | 48 m2 | 694.000 | 4 Monate (120 Tage) |
120/Tag/m² | 100% |
Ab November 1942 |
10+3 | 368 m2 | 187.390 | 7 Monate (210 Tage) |
2.4/Tag/m² | 2% |
Laut der herrschenden Auffassung sollen nun bis Ende Oktober 1942 in Treblinka 694.000 Menschen ermordet worden sein, danach aber “nur” noch 187.390 (Arad 1987, S. 392-397). Das Verhältnis der Tötungen in den Zeiträumen bis Ende Oktober 1942 zu denen danach ist also 1:0,15. Geht man davon aus, dass die ursprünglichen drei kleinen “Gaskammern” bis Ende Oktober 1942 zu 100% ausgelastet waren – sonst hätte es keinen Grund gegeben, die neuen, größeren zu bauen –, ergibt sich daraus für die dreizehn ab November 1942 zur Verfügung stehenden Gaskammern eine Auslastung von nur (0,15÷7,66=) 2%! (Vgl. Tab. 15.)
Z: Demnach wurden die zehn neuen, großen “Gaskammern” überhaupt nicht benötigt.
R: Genau. Der Widerspruch zwischen den für die jeweiligen Zeiträume behaupteten Massentötungen und der von Zeugen behaupteten massiven Ausweitung der Vernichtungskapazität ist ein starkes Indiz dafür, dass die Behauptung vom Bau einer größeren Gaskammer nicht auf Fakten beruht, sondern einen propagandistischen Ursprung hat: Drei “Gaskammern” waren einfach noch nicht monströs genug. Das Infernalische der Nazis musste auch hier mit immer weiter eskalierenden “Daten” untermauert werden.
3.5.3. Wie giftig sind Dieselmotorabgase?
Z: Und die Dieselmotoren wurden wohl auch gewählt, weil der Dieselmotor etwas typisch Deutsches ist, da der Dieselmotor 1893 in Deutschland entwickelt worden war.
R: Davon kann man ausgehen. Das Problem ist bloß, dass Dieselmotorabgase ungeeignet sind, um damit den behaupteten Massenmord durchzuführen. Ich habe bereits in der zweiten Vorlesung Pat Buchanan zitiert (vgl. S. 124), und der vormalige Präsident der österreichischen Ingenieurskammer Walter Lüftl hat ähnliche Kommentare abgegeben. In seiner Schrift Holocaust – Glaube und Fakten, die ihn seinen Ehrenposten kostete, führte er zum Problem der Dieselmotoren folgendes aus (Lüftl 1991a):
“Was die Holocaust-Literaten aber offenbar übersehen haben, ist die Tatsache, dass Dieselmotoren zur wirtschaftlichen CO-[Kohlenmonoxid]-Produktion geradezu ungeeignet sind. Die SS hätte nach den ersten vergeblichen Versuchen, Opfer mit Dieselabgasen zu töten, wohl sofort zu Ottomotoren gegriffen. Es gelingt zwar, Ottomotoren durch schlechte Leerlaufeinstellung zur Produktion von 8 Vol.% CO zu bewegen, der Diesel ist aber praktisch CO-frei. […]
Was heißt das im Klartext? An Dieselauspuffgasen erstickt niemand, eher am Sauerstoffverbrauch in der ‘gasdichten’ Kammer. […]
Die Opfer, die so rasch [durch Erstickung] sterben würden, halten aber Begasungen mit Dieselauspuffgasen infolge deren hohen Sauerstoffgehalts ohne weiteres längere Zeit aus. Damit taugt der Diesel nicht zu raschem Töten, sofern dies überhaupt gelingen könnte. […]
Damit ist bewiesen, dass die Aussagen über Massentötungen durch Dieselabgase objektiv unwahr sind.”
R: Nun ist der Bausachverständige Lüftl kein Fachmann für die Abgascharakteristik von Motoren, obwohl man diesem kompetenten Techniker unterstellen darf, dass er sich in einer solch brisanten Frage kundig macht, bevor er sich derart äußert. Daher wiederholte er in einem drei Jahre später veröffentlichten Artikel seine Behauptungen und untermauerte sie weiter (Lüftl 1993a), wofür er von seinen Gegnern angegriffen wurde (J. Bailer, in: Bailer-Galanda u.a. 1995, S. 100-105), jedoch im Wesentlichen zu Unrecht (Rudolf 2012a, S. 212-221).
Unter anderem wegen derartiger Äußerungen wurde gegen Lüftl ein Verfahren wegen Leugnung eingeleitet. Im November 1992 erhielt er jedoch telefonisch die Nachricht, dass das Verfahren wegen Leugnung eingestellt werde, da sich herausgestellt habe, dass er sachlich Recht habe. Die telefonische Äußerung des Sachbearbeiters gegenüber Lüftl ist ein bemerkenswerter Ausrutscher. Im schriftlichen Einstellungsbescheid wird der Grund für die Einstellung des Verfahrens grundsätzlich nicht genannt, und auch in den Akten werden sich die Behörden hüten, einen solch folgenschweren Satz hineinzuschreiben.
Z: Woher kennen Sie den Inhalt von Telefongesprächen Lüftls mit irgendwelchen Sachbearbeitern in Wien?
R: Herr Lüftl hat mir dies telefonisch berichtet, und ich gehe davon aus, dass er mir wahrheitsgetreu berichtet hat. Die telefonische Aussage irgendeines Sachbearbeiters beweist natürlich nicht, dass Lüftl bezüglich des Dieselproblems recht hat, aber wenn er falsch gelegen hätte, wäre man ihm wohl auf die Pelle gerückt.
Lüftl war nicht der erste Ingenieur, der die Ungeeignetheit von Dieselabgasen für den Massenmord hervorgehoben hat. Bereits Mitte der 1980er Jahre untersuchte der US-amerikanische Ingenieur Friedrich P. Berg die Frage, unter welchen Umständen Dieselabgase tödlich sein können (Berg 1984; aktualisiert in: Gauss 1994, S. 321-345; Rudolf 2003a, S. 435-469). Die Arbeiten Bergs bilden die Grundlage für die zuvor zitierten Äußerungen von Buchanan und Lüftl.
Wie Lüftl richtig feststellte, arbeiten Dieselmotoren mit einem großen Überschuss an Luft. Dementsprechend sind die Abgase eines Dieselmotors entsprechend reich an Sauerstoff und arm an dem giftigen Kohlenmonoxid, denn Kohlenmonoxid entsteht bei Verbrennungen nur dann in merklichem Umfange, wenn es einen Mangel an Sauerstoff gibt. In Abb. 98 ist die Veränderung des Kohlenmonoxidgehalts in typischen Diesel- und Ottomotoren mit zunehmender Motorenlast (=sinkendem Luft-/Treibstoff-Verhältnis) wiedergegeben (Merrion 1968, S. 1535). Man erkennt daraus, dass ein Dieselmotor nur unter hoher Last merklich Kohlenmonoxid erzeugt.

Abb. 98: Kohlenmonoxid-Gehalt von Abgasen aus Otto- und Dieselmotoren in Abhängigkeit von der Motorlast (Luft-/Treibstoff-Verhältnis)
Z: Das ist das genaue Gegenteil dessen, was man vermutet.
R: Das schlechte Ansehen des Dieselmotors beruht darauf, dass er raucht und stinkt. Das rührt vom schweren Dieselkraftstoff her, der bei hoher Motorlast nur unvollständig verbrennt, da dann nicht genug Zeit zur Verfügung steht, um die schwereren Kohlenwasserstoffe vollständig zu verbrennen. Aber dieser Rauch und Gestank hat wenig mit dem Kohlenmonoxidgehalt zu tun.
Z: Aber wenn man das Luft-/Treibstoff-Verhältnis bis auf Werte absenkt, die denen von Benzinmotoren ähneln, würde dies nicht ähnlich hohe Kohlenmonoxidwerte erzeugen?
R: Der einzige Weg, um das Luft-/Treibstoff-Verhältnis eines Dieselmotors der Kriegszeit noch weiter abzusenken, als dies bei Volllast der Fall ist, wäre die Erhöhung der in den Motor eingespritzten Treibstoffmenge. Normalerweise ist die Kapazität der Einspritzpumpe auf den Motorentyp angepasst. Einige Einspritzpumpen kann man justieren, und man kann freilich größere Pumpen einbauen. Unter diesen Voraussetzungen ist es wahrscheinlich möglich, den Motor unter schwerer Last in eine Gegend zu zwingen, wo er merklich mehr Kohlenmonoxid erzeugt (vgl. Elliot/Holtz 1941, S. 99).
Z: Was bedeutet, dass wir doch einen Weg gefunden haben, um mit Dieselabgasen zu töten.
R: Noch nicht ganz. Wie erwähnt kann ein niedriges Luft-/Treibstoff-Verhältnis nur erreicht werden, wenn man dem Motor eine schwere Last auferlegt oder simuliert. Lediglich ohne Last mehr Treibstoff einzuspritzen würde den Motor nur in den roten Drehzahlbereich treiben, wo dann der Drehzahlregler die Treibstoffzuvor beschränken würde, unabhängig vom Wunsch des Betreibers. Am Drehzahlregler herumzufummeln wäre eine schlechte Idee, denn wenn man den Motor ständig im roten Drehzahlbereich fährt, ruiniert man den Motor ziemlich schnell. Man muss daher etwas haben, was den Motor bremst während man mehr Treibstoff hineinpumpt. Es ist nicht einfach, einem ausgebauten großen Motor eine solche Last aufzuerlegen. Dies gilt insbesondere für die angeblich zum Massenmord verwendeten Dieselmotoren, die aus erbeuteten russischen T-34 Panzern gestammt haben sollen (Gauss 1994, S. 328). Dieser Motorentyp entwickelte nahe bzw. bei Volllast zwischen 500 und 550 PS (Scheibert 1988). Techniker benutzen auf ihren Prüfständen Dynamometer, um die Motorleistung aufzufangen (siehe z.B. Elliot/Holtz 1941, S. 97, die einen elektrischen Bremsdynamometer benutzten, um ihren Motor zu belasten). Aber in unserem Fall kann man dies aus zwei Gründen ausschließen: erstens sind Dynamometer für ausgebaute Großmotoren sehr groß, sehr selten und daher viel teurer als die Motoren, die damit üblicherweise geprüft werden. Zweitens hat keiner der Zeugen, die von Motoren sprechen, je eine solche Anlage erwähnt, obwohl solch eine riesige Motor-Dynamometer-Einheit sehr auffällig gewesen wäre.
Die einzig machbare Weise, um ein niedriges Luft-/Treibstoff-Verhältnis aus einem solchen stationären Motor zu erhalten – ob man nun die Einspritzpumpen manipuliert oder nicht – wäre gewesen, den Motor quasi zu strangulieren, indem man die Luftzufuhr mechanisch begrenzt. Dies reduziert jedoch die erzeugte Leistung, da nun schon kleine Treibstoffmengen unvollständig verbrennen. Es ist daher schwierig, einen derart strangulierten Motor am Laufen zu halten. Zusätzlich dazu die Treibstoffzufuhr zu erhöhen würde lediglich den Motor abwürgen anstatt größerer Mengen an Kohlenmonoxid im Abgas zu erzeugen. Es ist daher in der Tat sehr schwierig, hohe Konzentrationen an Kohlenmonoxid aus einem stationären, leistungsfähigen Dieselmotor zu bekommen.
Z: Würde man durch das Herumspielen mit der Einspritzpumpe nicht riskieren, Die Zylinderkopfdichtungen und Ventile zu beschädigen?
R: Ja. Extrem niedrige Luft-/Treibstoff-Verhältnisse führen zur Bildung massiver Mengen an Ruß, was die Zylinderkopfdichtungen und Ventile beschädigen kann.
Z: Wer würde überhaupt während eines Krieges den Motor einer Feindnation verwenden, für den keine Ersatzteile erhältlich waren – außer womöglich von erbeuteten Motoren?
R: Das ist auch mir schleierhaft. Ich bezweifle, dass irgendjemand, der versucht, Menschen in massivem Ausmaße über Monate und Jahre hinweg zu ermorden, zu einer solch komplizierten, ineffizienten und fehleranfälligen Lösung gegriffen hätte. Die Deutschen hatten ihre eigenen Motoren, und sie hatten ihre Fachleute, die die Motoren in- und auswendig kannten. Zudem konnte man dafür Ersatzteile bekommen.
Lassen Sie mich der Theorie nun den Rücken kehren und mich der Praxis zuwenden, denn am Ende helfen nur echte Daten. Die einzige mir bekannte Untersuchung, welche die toxischen Wirkung von Dieselabgasen unter verschiedenen Bedingungen untersuchte, wurde 1957 von britischen Forschern mittels einer Reihe von Tierversuch durchgeführt (Pattle u.a. 1957). Im Prinzip versuchten sie, die Versuchstiere mit Dieselabgasen zu vergasen, so grausam das auch klingen mag. Aber die Autoren dieses Artikel hatten massive Schwierigkeiten, genug Kohlenmonoxid in ihre Abgase zu bekommen, um ihre Tiere zu töten, denn sie besaßen kein Dynamometer. Letztlich mussten sie eine hohe Motorenlast simulieren, indem sie die Sauerstoffzufuhr des Dieselmotors künstlich begrenzten, womit sie eine Höchstkonzentration von 0,22% Kohlenmonoxid im Abgas erhielten. Erreicht wurde dies durch die maximal möglich Abdeckung der Luftzufuhr am Luftansaugkrümmer, ohne den Motor damit völlig abzuwürgen, was unterstreicht, was ich zuvor erwähnte: es ist schwierig, einen strangulierten Motor am Laufen zu halten. Alle andere Betriebsbedingungen erzeugten keine für die Tiere tödlichen Kohlenmonoxidkonzentrationen. Nachdem die Gaskammer mit dem Auspuffgas gefüllt worden war, wurden 40 Mäuse, 4 Kaninchen und 10 Meerschweinchen dem Abgas ausgesetzt. Das letzte Tier war erst nach drei Stunden 20 Minuten an einer CO-Vergiftung gestorben. Schnellere Hinrichtungszeiten waren nicht möglich.
Z: Die Hinrichtung in den Gaskammern von Treblinka hätte also mindestens drei Stunden gedauert?
R: Nein. In Treblinka sollen die Motoren erst gestartet worden sein, nachdem die Opfer schon in der Kammer waren. Um die Opfer binnen drei Stunden zu töten, hätte die Kammer schon mit dem Abgas gefüllt gewesen sein müssen, als sie den Raum betraten.
Z: Also hätte es mehr als drei Stunden gedauert?
R: Auch nicht, weil die Opfer in jenen Kammern so dicht gedrängt gestanden haben sollen, dass sie recht schnell den Sauerstoff in der Luft verbraucht haben würden. C. Mattogno hat berechnet, dass die in den Kammern eingesperrten Opfer nach 20-30 Minuten so viel Sauerstoff verbraucht hätten, dass sie in der Kammer auch ohne irgendein Giftgas erstickt wären (Mattogno/Graf 2002, S. 165-169). Lüftl hatte daher Recht, als er meinte, dass die Einleitung von Dieselabgasen in eine solche Kammer das Leben der Opfer wahrscheinlich verlängert hätte, anstatt es zu verkürzen, denn 20 bis 30 Minuten nach dem Verriegeln der Kammer wäre mehr Sauerstoff in den Abgasen gewesen als in der Kammer (siehe S. 280).
Z: Was sagen denn die Zeugen über die Hinrichtungszeit?
R: Die sprechen von etwa einer halben Stunde oder mehr.
Z: Dann wurden sie womöglich lediglich erstickt, indem man die Türen schloss und nichts tat?
R: Das wäre aber nicht sehr wirkungsvoll gewesen: Obwohl es möglich sein mag, die meisten Opfer auf diese Weise zu töten, würden die letzten Opfer stundenlang leiden, bevor sie schließlich sterben, da der Sauerstoffgehalt in der Kammer kaum mehr sinkt, wenn erst einmal die meisten Opfer tot sind und aufgehört haben zu atmen. Die SS würde daher am Ende 260 von sagen wir einmal 300 Gefangenen tot in der Kammer vorgefunden haben, aber 40 wären lediglich bewußtlos gewesen. Einige davon hätten beim Öffnen der Türen und dem Zustrom frischer Luft aufwachen können. Der ganze Vorgang wäre auf groteske Weise ungeschickt und ineffizient gewesen.
Die Erkenntnis der relativen Ungefährlichkeit von Dieselabgasen unter normalen Bedingungen ist durchaus weder neu noch unbekannt, sondern gehört unter Technikern zum Allgemeinwissen, wie F.P. Berg jüngst beschrieb (2002). In Deutschland wurden Dieselmotoren zum Beispiel seit 1928 im Bergbau untertage eingesetzt, denn deren Abgase kann man ohne großes Risiko einfach ins Bergwerk ablassen (Müller-Neuglück/Werkmeister 1930). 1974 wurden britische Unfallstatistiken mit untertage eingesetzten Dieselmotoren analysiert mit dem folgenden Ergebnis (S. Gilbert 1974):
“Eine Untersuchung aller Unfallstatistiken hat ergeben, dass keine Person jemals einen Schaden erlitt, weder zeitweise noch dauerhaft, der direkt durch des Einatmen giftiger Bestandteile verursacht worden wäre, die aus Abgasen von mit Dieselmotoren betriebenen Fahrzeugen stammten.”
R: In einem 1981 verfassten technischen Beitrag über die Auswirkungen von Dieselabgasen auf die Gesundheit heißt es unter der Abschnittsüberschrift “Mehr als 20 Studien sehen keine signifikante Gefahr für den Menschen” kurz und bündig (Lachtman 1981, S. 40):
“Eine Anzahl von Studien über die menschliche Reaktion auf den Einfluss von Dieselabgasen schließen die Erfahrungen von Dieselbusfahrern, Diesellokführern sowie Erz- und Nichterz-Bergleuten ein, die untertage mit Dieselanlagen arbeiteten. Es gibt mehr als 20 Gesundheitsstudien über Arbeitnehmer, die Dieselabgasen ausgesetzt waren. Eine sorgfältige Analyse dieser Studien hat ergeben, dass keine signifikanten Gesundheitsrisiken mit dem Einfluss von Dieselabgasen in Verbindung gebracht werden.”
R: 1998 schließlich erschien ein Ingenieur-Handbuch über Motorabgase, das Prof. Dr. Eran Sher herausgegeben wurde, der an der Ben-Gurion-Universität in Israel lehrt. Darin heißt es im Kapitel zum Dieselmotor deutlich (Sher 1998, S. 288):
“Obwohl die Emission von Kohlenmonoxid (CO) gesetzlich geregelt ist, wird sie hier nicht behandelt, da der Verbrennungsprozess des Dieselmotors die Erzeugung von CO hemmt.”
Z: Also ist noch nie ein Mensch an Dieselabgasen gestorben?
R: Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Wie ich selbst festgestellt habe, enthalten Statistiken über Todesfälle durch Motorabgase selten Angaben über den Motortyp. Zur Zeit sind mir nur zwei in der gerichtsmedizinischen Literatur berichtete Fälle bekannt.
Der erste betrifft einen herzkranken, 83-jährigen Greis, der sich mittels der Abgase seines Diesel-PKWs umbrachte. Der Mann starb aber nicht an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, sondern weil er über einen ausgedehnten Zeitraum Ruß eingeatmet hatte. Dieser Ruß verstopfte seine Lungen so sehr, dass sein Herz schließlich versagte. Es ist nicht bekannt, wie lange dieser Selbstmord dauerte, aber da der Motor im Leerlauf lief und das Innere des Autos mit einer dicken Rußschicht belegt war, wird es wohl Stunden gedauert haben. Jedenfalls meint der Autor der Studie, dieser Fall sei außergewöhnlich, denn seiner Kenntnis nach sei bisher noch kein Fall einer akuten Vergiftung mit Todesfolge durch Dieselabgase berichtet worden (Sivaloganathan 1998).
Zehn Jahre später erschien ein Artikel über den Tod eines Fernfahrers, der in seiner Fahrerkabine übernachtet hatte, während der Motor seines Lasters im Leerlauf lief und die Kabinenheizung eingeschaltet war. Im Bericht des Gerichtsmediziners heißt es, der Fahrer sei an einer Kombination von Herzkrankheit und Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, so dass angenommen wurde, dass tödliche Mengen an Kohlenmonoxid in der Nacht in die Fahrerkabine eingedrungen waren (Griffin u.a. 2008). Die Witwe des Fahrers verklagte anschließend den Hersteller der Zugmaschine (Freightliner) wegen grober Fahrlässigkeit und gewann, jedoch waren einige Fakten dieses Falles sehr aufschlussreich:
- Obwohl “der Diesellaster untersucht wurde,” und “kein Beweis für einen Defekt, für ein Leck oder eine Reparatur gefunden wurde”, wurde dieses Argument vom Gericht abgelehnt, da Blutproben des Opfers gezeigt hätten, dass er an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben war (U.S. Court… 2005, S. 14).
- Da Dieselabgase sogar dann stinken und irritierend wirken, wenn der Motor leerläuft, geschweigen denn, wenn er unter höherer Last läuft, ist unverständlich, warum das Opfer nicht bemerkte, dass Auspuffgase ins Kabineninnere drangen. Dies umso mehr, da Griffin u.a. behaupten, die grippeähnlichen Symptome, über die der Fernfahrer seit Tagen geklagt hatte, seien tatsächlich auf eine milde Kohlenmonoxidvergiftung zurückzuführen (Griffin u.a., S. 1210). Der Fernfahrer starb auf einer Raststätte am 8.6.2000 in Kentucky auf dem Weg nach Louisville, KY. Die Tageshöchsttemperaturen in Louisville zwischen dem 1.6. und 9.6. jenes Jahres schwankten zwischen 23 und 32°C.[196] Man kann davon ausgehen, dass der Fahrer das Fenster ab und zu öffnete bzw. dass er die Lüftung nicht die ganze Zeit auf Umluft gestellt hatte. Es muss daher während der Fahrt eine erhebliche Menge an Frischluft in die Fahrerkabine gekommen sein. Wie konnte sich dann aber während der Fahrt eine merkliche Menge an Kohlenmonoxid in der Fahrerkabine ansammeln? Und selbst wenn dem so war: jeder Fahrer, der den Geruch von Abgas in seiner Fahrerkabine bemerkt, wird dafür sorgen, dass er frische Luft von draußen bekommt.
- Das Opfer wurde “in der Fötuslage liegend mit dem Kopf nach unten zwischen den Fahrersitzen” aufgefunden (U.S. Court… 2005, S. 3). Falls der Mann sich wirklich in seiner Freightliner-Zugmaschine für die Nacht zum Schlafen legte, so hätte er dafür die Schlafkoje benutzt. Kein Fernfahrer legt sich mit dem Gesicht nach unten zwischen die Fahrersitze zum Schlafen hin. Diese Lage weist darauf hin, dass der Fernfahrer plötzlich aufgrund von Herzproblemen zusammenbrach, was auch vom Gerichtsmediziner geschlussfolgert wurde, nachdem er festgestellt hatte, dass eine Herzarterie des Opfers fast völlig verstopft war. Der Gerichtsmediziner fügte eine Kohlenmonoxidvergiftung als Teil der Todesursache erst hinzu, nachdem er die Analysenergebnisse des Labors erhalt hatte (Griffin u.a., S. 1207).
- Da leerlaufende Dieselmotoren nur eine winzige Menge an CO erzeugen – selbst wenn die Treibstoffpumpe schlecht eingestellt ist – ist völlig unklar, wie dies zu dem festgestellten hohen Kohlenmonoxidpegel im Blut des Fernfahrers hat führen können. Das Gericht ließ als Beweis die Abgascharakteristik eines ähnlichen Dieselmotors zu, dessen Abgase tödliche Mengen an Kohlenmonoxid enthielten, lehnte es aber ab, den eigentlichen Motor zu testen (U.S. Court… 2005, S. 32f.). Die Abgascharakteristik deckt üblicherweise die gesamte Spanne von Leerlauf bis Höchstlast ab, und es besteht kein Streit darüber, dass Dieselabgase töten können, wenn der Motor unter schwerer Last läuft. Aus dem Gerichtsprotokoll ergibt sich jedoch nicht, ob der geprüfte Motor unter Leerlauf tödliche Mengen an CO erzeugte, was extrem unwahrscheinlich erscheint.
- Die Analysenmethode, die für die Feststellung der Kohlenmonoxidkonzentration im Blut des Mannes angewendet wurde, wurde vor Gericht als äußerst unzuverlässig hinterfragt, wenn sie wie im vorliegenden Fall auf stark verweste Proben angewandt wird (ebd., S. 21f., 27f.), jedoch wurde dieses Argument vom Gericht ebenso abgelehnt. Ein wissenschaftlicher Artikel stützt die Behauptung von der Unzuverlässigkeit ab, indem er zeigt, wie mit der kritisierten Methode bis zu 50% überhöhte Kohlenmonoxidwerte in verwesten Blutproben erhalten werden können (Lewis u.a. 2004), aber Griffin u.a., die die Blutprobe des Opfers analysiert hatten und daher in diesem Streit unter Analytikern parteiisch waren, bestritten dies, übergingen aber den Artikel von Lewis u.a. (S. 1209), was eine unwissenschaftliche Einstellung bezeugt. Erst im Jahre 2010 entwickelte ein Team von Wissenschaftlern eine Analysenmethode, die den Kohlenmonoxidgehalt in schwer verwesten Leichen verlässlich bestimmen kann (Walch u.a. 2010, S. 23).
Dies ist also ein wirklich einzigartiger Fall, und des Fernfahrers wirkliche Todesursache bleibt ein Rätsel. Interessanterweise führen Griffin u.a. an, dass “eine ausgiebige Literaturrecherche keinen wissenschaftlichen Bericht über einen tödlichen Fall von CO-Vergiftung durch Dieselabgase ergeben hat” (S. 1206).
Z: Falls dies eine Kohlenmonoxidvergiftung war, so bedurfte es offenbar vieler Tage der Einwirkung der Abgase, womöglich vieler Stunden des Schlafes und eines kranken Herzens, um den Mann zu töten. Das beweist nicht gerade, dass Dieselabgase für den Massenmord geeignet sind.
R: Eine weitere Erklärung wäre, dass es eine andere, unentdeckte, geruchlose Kohlenmonoxidquelle gab, etwa die Kabinenheizung, was das seltsame Verhalten des Fernfahrers erklären würde.
Von einer anderen Studie können wir eine ungefähre Vorstellung von der Zeit bekommen, die nötig ist, um eine gesunde, starke Person mit Dieselabgasen aus einem strangulierten Motor ohne Last zu töten – dem einzigen realistischen Szenario für die behaupteten Vernichtungslager. Der Fall betrifft den Selbstmord mittels eines Benzinmotors durch einen 36-jährigen gesunden Mann, der seine Geräusche auf Band aufnahm. Das Band wurde später gefunden und analysiert. Aus den Atemgeräuschen des Mannes ergab sich, dass er etwa 20 Minuten nach dem Starten des Automotors starb. Die involvierten Wissenschaftler stellten dieses Szenario in einem Experiment nach und maßen den Kohlenmonoxidgehalt im Auto; siehe Abb. 99 (Flanagan u.a. 1978). Dies beweist, dass gesunde Personen selbst bei hohen Kohlenmonoxidkonzentrationen nicht schnell sterben. Ein strangulierter Dieselmotor ohne Last würde im ungünstigsten Fall nur 5 bis 10% der Kohlenmonoxidkonzentration von Flanagans Motor erzeugt haben. Wenn wir also Flanagans Daten extrapolieren, würde es mindestens 200 Minuten dauern, um eine gesunde Person zu töten, was die Ergebnisse von Pattle u.a. bestätigt (1957).

Abb. 99: Kohlenmonoxidkonzentration im Innern eines Benzinautos während eines nachgestellten, 20 Minuten dauernden Selbstmordes (Flanagan u.a. 1978, S. 118).
Z: Aber das bedeutet nicht, dass jeder solch eine Einwirkung 200 Minuten oder länger überleben würde.
R: Nein, nur gesunde, starke Personen. Was ich damit sagen will, ist, dass das Töten gesunder Menschen mit einer Methode, die nur knapp ausreicht, um überhaupt zu töten, ein langwieriges Unterfangen ist, länger als Lehrbücher nahelegen mögen. Wenn man aber vorhat, tausende Personen unabhängig von ihrem Gesundheitszustand und ihrer Fitness zu töten, so werden sich darunter viele Personen befinden, die gesund und fit sind. Man sollte daher in einem solchen Fall eine Methode parat haben, die diese Leute binnen einer angemessenen Zeitspanne erledigt. Ein strangulierter Dieselmotor wäre dafür schlicht ungeeignet gewesen.
Z: Es ist ja schon ein Ärgernis, hinter einem qualmenden Diesellaster zu fahren. Es muss eine ziemliche Tortur gewesen sein, in einen Raum mit dicken, heißen Dieselabgasen eingesperrt worden zu sein. Am Ende einer solchen Hinrichtung müssen die Opfer zudem mit Ruß bedeckt gewesen sein. Haben die Zeugen darüber etwas ausgesagt?
R: Nein, nichts.
Z: Also gab es keinen Mord mit Dieselabgasen?
R: Bevor wir voreilig schlussfolgern, lassen Sie mich noch eine Reihe weiterer Argumente anführen.
Zunächst einmal stellt sich natürlich die Frage: Wenn die Deutschen den Dieselmotor erfunden haben und ihn wegen seiner relativen Ungefährlichkeit seit 1928 im Bergbau einsetzten, und wenn sie zugleich die Gefährlichkeit von Ottomotoren kannten – C. Mattogno hat sogar eine deutsche Fachstudie aus dem Jahr 1930 gefunden, die nachweist, wie genau die Deutschen über die Giftigkeit von Ottomotorabgasen Bescheid wussten (Keeser u.a. 1930; vgl. Mattogno/Graf 2002, S. 153-156) –, wie kann man da ernsthaft annehmen, die SS hätte versucht, mit Dieselmotoren etwas zuwege zu bringen, was technisch zumindest kompliziert, wenn nicht gar unmöglich war?
Z: Also dann benutzte man in diesen Lagern vielleicht Benzinmotoren. Auf diese Weise sterben die Leute ja ständig, entweder bei Unfällen oder durch Selbstmorde, oder?

Abb. 100: Der Austro-Fiat 4 D 90 A, serienmäßig mit Holzgasgenerator.

Abb. 101: Der Saurer BT 4500 mit Holzgasanlage. (Spielberger 1976, S. 207, 213)
R: Langsam. Ab den Jahren 1942/1943 stellte das gesamte deutsche Lastkraftfahrwesen seine Fahrzeuge auf den Betrieb mit Generatorgas um, da Treibstoffe auf Erdölbasis knapp waren. Gegen Ende des Krieges fuhren Hunderttausende von Lastern in Mitteleuropa mit diesen Generatoren umher, und sogar einige Panzer waren auf diesen Treibstoff umgerüstet worden. Generatorgas wird in einfachen Kesselanlagen aus Holz bzw. Kohle und Wasser erzeugt. Das Gas enthält so gut wie keinen Sauerstoff und 18 bis 35% Kohlenmonoxid. Es ist ein schnell tödliches Giftgas. Alle politischen wie militärischen Spitzen des Dritten Reiches, inklusive derjenigen, die mit den Judendeportationen befasst waren, kannten nachweislich diese zu Hunderttausenden verbreitete Technik und ihre Giftigkeit.[197] Es muss angenommen werden, dass diese Technik für Massenmordversuche eingesetzt worden wäre, wenn es solche Versuche gab. Es gibt aber keine Hinweise auf deren Einsatz.
Man muss sich zudem vergegenwärtigen, dass Generatorgasanlagen im Dritten Reiches sehr erfolgreich bei der Vergasung von Ratten und anderen Schädlingen eingesetzt wurden. Sie galten als “sehr gebräuchlich” (Gaßner 1943). Eine Verwendung für einen eventuell geplanten Massenmord ist daher geradezu zwingend, fand aber nicht statt (siehe Grieb 1997b).
Und zu guter Letzt: Wegen Erdölknappheit brachte das Dritte Reich die bereits zuvor erwähnte Kohleveredelungstechnik zur Fertigungsreife (vgl. S. 185). Bei dieser Technik werden aus Kohle erdgas- und erdölähnliche Produkte gewonnen. Als Zwischenschritt tritt Prozessgas auf, das eine Zusammensetzung ähnlich dem oben beschriebenen Generatorgas hat.
Insofern gab es überall im Dritten Reich CO-reiches Giftgas in Mengen, mit denen man die ganze Erdbevölkerung mehrfach hätte ausrotten können. Aber nicht auch nur ein Liter dieses Gases wurde für einen Mord abgezweigt.

Abb. 102: Der Imbert-Generator war der meist verbreitete Holzgasgenerator des Dritten Reiches, hier in Massenproduktion “am laufenden Band” im Werk Köln im Jahre 1943. (Motortechnische Zeitschrift, Nr. 6/7, 1943, S. 3A.)
Z: Und eines dieser Giftgas-Fabriken der I.G. Farbenindustrie befand sich gleich neben dem Lager Auschwitz in Monowitz.
R: Ja, aber in Auschwitz soll ja nur Zyklon B verwendet worden sein.
Z: Aber man kann nicht ausschließen, dass Dieselabgase in Treblinka verwendet wurden.
R: Nach allen Regeln der Vernunft kann man das sehr wohl. Man muss es sogar. Es sei denn, man wirft die Vernunft über Bord und behauptet, die SS sei die größte Ansammlung von Schwachköpfen seit der Ausrottung der Neandertaler gewesen.
Z: Und was bedeutet es nun, wenn man den Dieselmotor als Tatwaffe verwirft?
R: Ohne den Massenmord mit Dieselmotorabgasen müssen entsprechende Zeugenberichte über Treblinka und die anderen angeblichen Vernichtungslager, wo auch Dieselmotoren behauptet werden – Belzec, Sobibor, Chelmno – als unglaubhaft und unhaltbar angesehen werden. Das Gleiche gilt für die Forschungsergebnisse einer Geschichtswissenschaft, die dank juristischer Rückendeckung und offizieller Unterstützung offenbar meint, gegen naturwissenschaftliche und technische Fakten sowie gegen universell akzeptierten Prinzipien der Logik und Vernunft beliebige Behauptungen in die Welt setzen bzw. stützen zu können.
3.5.4. Spurlose Leichenverbrennung
R: Nun möchte ich zu der behaupteten spurlosen Verbrennung der Mordopfer von Treblinka kommen.[198]
Der offiziellen Geschichtsschreibung zufolge sollen die weitaus meisten der in Treblinka getöteten Opfer vor ihrer Verbrennung zuerst in Massengräbern vergraben worden sein (etwa 700.000 nach momentan herrschender Auffassung). Zunächst einmal stellt sich die Frage, welche Eigenschaften diese Massengräber gehabt hätten. Aufgrund von Untersuchungen der Massengräber von Hamburg (anglo-amerikanisches Flächenbombardement vom Juli 1943), Katyn (sowjetischer Massenmord an polnischen Offizieren 1940) sowie Bergen-Belsen (Massensterben durch Fleckfieber im Frühjahr 1945) kam John Ball zum Schluss, man könne von maximal sechs Leichen pro Kubikmeter Volumen ausgehen (Ball, in Gauss 1994, S. 236, Ball 2015, S. 34, 118). Basierend auf dieser Zahl ergeben sich die in Tabelle 16 wiedergegebenen Eigenschaften dieser Massengräber.
Demnach wäre der Flächenbedarf für das, was sich dort abgespielt haben soll, fünfmal so groß gewesen wie die Fläche jenes Lagerbereichs, von dem berichtet wird, dort hätten sich die Gaskammern sowie die Gräber befunden und dort hätten später die Grubenverbrennungen stattgefunden. Tatsächlich hätten die Gräber und die Aushubberge über die Hälfte des gesamten Lagers eingenommen.
Z: Vielleicht haben sich die Zeugen einfach vertan.
R: Gut, schauen wir uns nun an, wie die behaupteten gigantischen Feuerroste unter freiem Himmel technisch ausgehen hätten, auf denen 870.000 Leichen eingeäschert worden sein sollen.
Z: Demnach hatte Treblinka also keine Krematorien wie Auschwitz?
R: Nein. Der polnische Untersuchungsrichter Zdzisław Łukaszkiewicz, der nach dem Krieg Ermittlungen über Treblinka durchführte, schreibt dazu (Mattogno/Graf 2002, S. 178):
“In Treblinka gab es keine Krematorien in Form von Öfen, nur primitive Einrichtungen in Form von Rosten.”
Z: Aber wenn Treblinka wirklich ein “reines Vernichtungslager” gewesen wäre, wäre es da nicht noch wichtiger gewesen, dort Krematorien zu bauen, als z.B. in Auschwitz?
R: Das erscheint folgerichtig. Alle wichtigen Konzentrationslager – Dachau, Sachsenhausen, Buchenwald, Mauthausen, Flossenbürg, Neuengamme, Groß-Rosen, Niederhagen, Ravensbrück – waren mit festen oder mobilen Krematoriumsöfen ausgestattet. Lublin/Majdanek und Auschwitz-Birkenau, die angeblich zugleich als Konzentrations- und Vernichtungslager dienten, besaßen sogar mehrere Krematorien. Sogar für ein einfaches Kriegsgefangenen-Durchgangslager in Russland wurde ein Krematorium errichtet. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen: Als sich herausstellte, dass die SS ein paar Krematoriumsöfen zu viel gekauft hatte, frug man in allen Lagern an, ob denn dort solche Öfen benötigt würden. Aber weder aus Treblinka noch aus Belzec oder Sobibor meldete irgendjemand einen Bedarf (Mattogno/Graf 2002, S. 178-180).
Größe des Lagers[199] | 14.500 m2 |
---|---|
Zahl der Leichen | 870.000 |
Raumbedarf | 146.000 m³ |
Maße der Gräber[200] | 120 m × 15 m × 6 m (Länge×Breite×Tiefe) |
Volumen pro Grab[201] | 8.300 m³ |
Leichen pro Grab | ca. 50.000 |
Anzahl der Gräber | ca. 17 |
Gesamtfläche netto | ca. 30.600 m² |
Aushub[202] | ca. 160.000 m³ |
Maße eines einzigen Kegel-Erdberges | 45°:[203] 106 m Æ, 53 m hoch, 8.800 m² |
30°: 154 m Æ, 44 m hoch, 18.600 m² | |
Erdberge neben jedem Grab | 45°: 120 m × 16,6 m × 8,3 m, 17×2.000 m² (34.000 m²) |
30°: 120 m × 21,8 m × 6,3 m, 17×2.600 m² (44.200 m²) | |
Arbeitsplatz: | 2 m um jedes Grab: 10.000 m² |
Bruttoplatzbedarf: | 30.600 + ≤34.000 + 10.000 m² = ≤74.600 m² |
Doch nun zur Auflistung einiger Eigenschaften der legendären Feuerroste von Treblinka, wie sie sich aus den Zeugenaussagen ergeben. Angesichts der stark schwankenden Zeugenaussagen sind die in Tabelle 17 wiedergegeben Werte lediglich als Schätzwerte anzusehen. Sie sollen uns nur dazu dienen, eine Vorstellung von dem zu erhalten, was über Treblinka behauptet wird.
Ohne Holz zwischen den Leichenschichten wäre jeder Scheiterhaufen 9 Meter hoch gewesen, und mit dem für eine erfolgreiche Verbrennung nötigen Holz zwischen den Schichten gar über 26 Meter bei einer Gesamtmasse von über 700 Tonnen.
Z: 700 Tonnen auf ein paar Eisenbahnschienen? Na, die werden sich im Feuer aber schnell durchgebogen haben.
Zahl der Leichen | 870.000 |
Gesamtmasse[204] | 39.150.000 kg |
Volumen | 39.150 m3 |
Dauer der Verbrennung | April – Juli 1942, 122 Tage |
Leichen pro Tag | 7.250 |
Maße der Verbrennungsroste[205] | 30 m × 3 m (90 m²), 0,75 m über dem Grund |
Anzahl der Roste | 2 |
Leichen pro Rost und Tag | 3.625 = 163.125 kg |
Zeitbedarf einer Ladung[206] | ein Tag |
Leichen pro m² und Schicht[207] | 11/3 |
Leichen pro Schicht | 120 |
Höhe einer Schicht | 0,30 m |
Anzahl Schichten | 30 |
Höhe des Scheiterhaufens[208] | 9 m |
Brennholzbedarf pro kg Fleisch[209] | 3.5 kg |
Brennholzbedarf pro Rost & Tag | 570.937,5 kg |
Raumbedarf des Holzes[210] | 1.679 m3 |
Platz unter dem Rost | 67,5 m3 = 22.950 kg Holz |
Holz zwischen jeder Schicht | (570.937,5 – 22.950)/29 = 18.896 = 0.60 m |
Stapelhöhe mit Leichen + Holz | 26.4 m (9 Stockwerke) |
Gesamter Holzbedarf | 137.025.000 kg |
Anfallende Holzasche[211] | 10.962.000 kg, 32.241 m3 |
Anfallende Menschenasche[212] | 1.957.500 kg, 3.915 m3 |
Überschüssiges Volumen[213] | 51.156 m3 |
Aschenschichthöhe im Lager[214] | 3.5 m |
Z': Dafür wird man wohl kein Feuer brauchen. Das wäre wohl schon vor dem Anzünden kollabiert. Aber wie hätte man denn einen solchen Haufen ohne große Kräne überhaupt aufgestapelt? Oder wird behauptet, da hätte es solche Kräne gegeben?
R: Es wird behauptet, es habe in Treblinka Bagger gegeben, jedoch soll er lediglich dazu gedient haben, die Leichen aus den Massengräbern zu entfernen. Es gibt sogar Bilder eines Baggers in Treblinka, allerdings handelt es sich dabei um einen normalen Bagger, wie man ihn in jeder Kiesgrube finden kann.[215]
Z: Also nicht mit einer Höhenreichweite von neun oder gar 26 Metern?
R: Nein, vielleicht vier Meter. Man muss wissen, dass es unweit des hier behandelten sogenannten Vernichtungslagers noch ein weiteres Lager gegeben hat, ein Strafarbeiterlager, in dem die Arbeiter in einer Kiesgrube zur Förderung von Kies eingesetzt wurden. Das Bild mit dem Bagger stammt wahrscheinlich aus diesem Lager.
Z: Selbst wenn man solche Kräne hätte, wie verhindert man, dass solch ein Stapel zusammenbricht? Diese Scheiterhaufen sollen doch bloß 3 m breit gewesen sein, aber neun oder gar 26 m hoch. Das würde nie funktionieren!
R: Selbst wenn man es fertig brächte, solch einen Stapel zu bauen, so wäre es nur eine Frage der Zeit, wann die Leichen nach dem Anzünden des Feuers zu einer Seite hin umkippen würden, denn Feuer brennen niemals gleichmäßig. Realistisch betrachtet kann man keine Scheiterhaufen bauen, die höher als breit sind.
Z: Ich bezweifle, dass man einen solchen Scheiterhaufen binnen eines Tages komplett abbrennen und von aller Asche befreien kann.
R: Das haben Sie ganz Recht. Erfahrungen mit riesigen Freiluftverbrennungen von Vieh weisen darauf hin, dass es mindestens eine Woche dauert, bevor solch große Feuerstellen geräumt werden können, wie ich bereits im Zusammenhang mit den Freiluftverbrennungen in Auschwitz erwähnt habe (Köchel 2004/2015). Wenn wir die benötigte Zeit auf eine Woche erhöhen, aber es bei nur zwei Scheiterhaufen belassen, so steigt die für jede Ladung benötigte Stapelhöhe um den Faktor sieben an, was völlig absurd wäre. Oder wir müssen die Anzahl der Scheiterhaufen auf 14 erhöhen, was sowohl den Zeugenaussagen widerspricht wie auch dem zur Verfügung stehenden Platz.
Ein weiterer sehr interessanter Punkt ist der Brennstoffbedarf für die behaupteten Scheiterhaufen. Erwähnen muss ich hier, dass die Behauptung einiger Zeugen, die SS habe eine Methode der Verbrennung von Leichen ohne Brennstoff entwickelt, ins Reich der Phantasie verwiesen werden muss. Ich werde in der nächsten Vorlesung noch einige dieser Aussagen zitieren. Wenn das wahr wäre, so wäre z.B. eines der Hauptprobleme Indiens gelöst, wo Verstorbene in der Regel auf Holzscheiterhaufen eingeäschert werden. Das hat in den letzten Jahrzehnten dazu geführt, dass fast ganz Indien abgeholzt wurde.
Z: Aber ich habe gehört, es solle tatsächlich vorkommen, dass Menschen spontan und ohne Brennstoff völlig verbrennen.
R: Sie sprechen ein Phänomen an, das oft als “spontane menschliche Einäscherung” bezeichnet wird. Dieses Phänomen wurde erst in den letzten Jahren aufgeklärt. Es handelt sich dabei allerdings nicht um eine spontane Einäscherung, sondern um Unfälle, wo ein kleines Feuer in der Nähe des Körpers eines Verstorbenen brennt, der einen hohen Fettgehalt hat. Wenn es an diesem Leichnam ein Objekt gibt, das wie der Docht einer Kerze wirken kann – Baumwollkleidung zum Beispiel –, so kann es passieren, dass der fettreiche Rumpf langsam wie eine Kerze verbrennt. Allerdings dauert dieser Vorgang viele Stunden und verzehrt nur den Rumpf, nicht die in der Regel fettärmeren Glieder und den Kopf (Spontaneous… 2004).
Z: Also können Menschen doch ohne Brennstoff verbrennen.
R: Nicht vollständig, nicht schnell, und nicht solche mit niedrigem Körperfettgehalt. Für eine rasche Einäscherung von Tausenden von Leichen in wenigen Stunden eignet sich die Methode jedenfalls nicht. Da muss man denn doch zu zusätzlichem Brennstoff greifen, und zwar zu ungeheuren Mengen: hier etwa 140.000 Tonnen. Laut Zeugen soll dieses Holz von einem Holzfällerkommando beschafft worden sein (Donat 1979, S. 97). Dieses hätte dann aber 122 Tage lang jeden Tag 1.148 Tonnen Holz hacken, zersägen und ins Lager schleppen müssen! Das sind täglich mindestens 760 Bäume, die 76 15-Tonnen-Laster aufgefüllt hätten. Richard Glazar behauptet, er sei einer dieser Holzfäller gewesen, wovon es seiner Aussage nach in Treblinka ganze 25 Mann gegeben haben soll! (Glazar 1998, S. 59, 108, 116, 126ff., 134ff.; vgl. Kues 2009)
Z: Das macht 30½ Bäume pro Mann und Tag, oder 2½ Bäume pro Stunde für einen 12 Std.-Tag – Fällen, Entasten, Zersägen, und ins Lager schaffen. Das ist ziemlich unmöglich. Zwei Männer können vielleicht einen Baum am Tag verarbeiten. Das heißt, dass Hunderte von Holzfällern dort gearbeitet haben müssten.
R: Und damit wären etwa 280 Hektar Wald (2,8 km2) abgeholzt worden,[216] wovon es auf Luftbildaufnahmen um Treblinka herum nicht die geringste Spur gibt (Ball 2015, S. 121-135; HT Nr. 44, S. 33; Kues 2009). Genauso fehlt auch jede Spur der gigantischen Aschenmengen, die bei diesen Verbrennungen angefallen wären. Hätte man die Asche gleichmäßig in jenem Lagerteil verteilt, wo die Vernichtung stattgefunden haben soll, so wäre das Gelände um 4 Meter angehoben worden.
Freilich kann man nicht davon ausgehen, dass bei einer solchen Verbrennungsmethode alle Leichen vollständig zu Asche reduziert worden wären. Jede Menge Knochensplitter und verkohlter Leichenteile sowie Holz- und Holzkohlereste müssten zu finden sein, ungezählte Millionen solcher Fragmente.
3.5.5. Spurensuche
Z: Hat je jemand nach diesen Spuren gesucht?

Abb. 105: Treblinka. Steinernes Mahnmal auf einer großen Betonfläche im Zentrum des Lagers. © Carlo Mattogno, 1997.
R: Freilich. Sowohl die Russen als auch die Polen führten dort bei Kriegsende Untersuchungen durch. Die Sowjets taten dies vom 15. bis zum 23. August 1944, also noch während des Krieges. Ihrem Bericht kann man allerdings entnehmen, dass sie nicht den geringsten Beweis dafür entdeckt, dass es sich bei Treblinka um ein Vernichtungslager gehandelt hat. In ihrem Bericht vom 24.8.1944 geben sie offen zu (siehe Mattogno/Graf 2002, S. 100):
“Gegenwärtig ist es schwierig, die Spuren und Geheimnisse dieses Menschenverbrennungsofens zu enthüllen […].”
R: Die Polen führten ihre eigenen Untersuchungen durch, nachdem das Lager im Zuge des Nürnberger Prozess wieder ins Rampenlicht der Öffentlichkeit gelangt war. Der bereits erwähnte polnische Untersuchungsrichter Łukaszkiewicz nahm vom 9.-13.11.1945 Ausgrabungen auf dem Gelände des angeblichen Vernichtungslagers vor und verfasste darüber ein Protokoll.[217]
Aber auch Łukaszkiewicz wurde nicht fündig. Seine Grabungen an Stellen, die von Zeugen als Massengräber angegeben worden waren, waren genauso ergebnislos, wie die Suche nach den Fundamenten der angeblichen Gaskammern. Er fand dort nur “Schichten unverletzter Erde”. Zwar fand er vereinzelte Leichenteile, jedoch waren diese unverkohlt. Nichts erbrachte auch nur die Spur eines Beweises für einen Massenmord, geschweige denn für einen solchen an vielen hunderttausend Menschen.
Erwähnenswert ist, dass Łukaszkiewicz im Bereich des angeblichen Vernichtungslagers mehrere Meter tiefe Bombenkrater vorfand. Da diese auf Luftbildern von 1944 nach dem deutschen Rückzug nicht zu sehen sind,[218] muss man davon ausgehen, dass die Rote Armee das Gebiet nach der Eroberung bombardiert hat. Das könnte erklären, warum Łukaszkiewicz vereinzelte Leichenteile fand, aber keine zusammenhängenden Leichen.
Z: Warum sollte die Rote Armee das Gebiet bombardiert haben?
R: Die Bomben zerstreuten die wenigen vorhandenen verwesten Leichenteile über eine weite Fläche und schufen so einen schauerlichen Effekt, der den oberflächlichen Eindruck eines “Vernichtungslagers” gab. In der Tat wurden die vorgefundenen Leichenteile in der Propaganda denn auch weidlich ausgeschlachtet.
Z: Und wie sieht es mit den Chancen aus, dort heute Untersuchungen durchzuführen?
R: Das Gebiet des angeblichen Vernichtungslagers wurde teilweise mit Beton versiegelt, in die große Steinblöcke eingelassen wurden (vgl. Abb. 105 & 107). Um dort Grabungen durchzuführen, müsste man das alles abreißen. Es bedarf wohl einer revolutionären Umwälzung in der Geschichtsschreibung, bevor man damit rechnen kann.
Aber nichtinvasive Forschungen kann man durchführen, wie etwa die Sondierung des Erdreichs mit Bodenradar. Solch eine Untersuchung wurde im Jahr 2011 von einem britischen Archäologenteam durchgeführt, um uns Revisionisten zu widerlegen, wie es Caroline Sturdy Colls von der Universität Birmingham ausdrückte, die das Team anführte. Soweit ich weiß, wurden die Ergebnisse dieser Forschungen bisher nicht veröffentlicht, aber das britische Staatsradio BBC machte darüber Anfang 2012 zunächst eine Radiosendung und dann später eine Fernsehdokumentation. Der Revisionist Thomas Kues hat die bisher von Frau Sturdy Colls gemachten öffentlichen Äußerungen analysiert, was ich hier zusammenfassen darf (Kues 2012a; Mattogno u.a. 2015, S. 939-952).

Abb. 106: Treblinka, von einem britischen Archäologenteam mittels Bodenradar geortete Objekte. Siehe Text für Details.

Abb. 107: Treblinka per Satellit (Google Earth 2015). Dieser Ausschnitt zeigt den Bereich der Lichtung, wobei die von mir geweißten Flächen Areale zeigen, wo archäologische Untersuchungen schier unmöglich gemacht wurden aufgrund von in Beton gesetzten Felsbrocken.
Abb. 106 zeigt eine von Frau Sturdy Colls angefertigte Karte der Objekte, die sie auf dem Gebiet des vormaligen Lagers Treblinka geortet haben will.[219] Die von 1 bis 10 durchnummerierten weißen Flecken sind Störungen des Erdreichs, die laut Sturdy Colls wahrscheinlich Massengräber und/oder Kremierungsgruben sind. Allerdings müssten diese Objekte auch jene Störungen des Erdreichs umfassen, die von den oben erwähnten sowjetischen und polnischen Ausgrabungen erzeugt wurden sowie von ähnlichen Nachkriegsereignissen (Bombardement, wilde Grabungen von Ortsansässigen usw.). Doch selbst wenn wir annehmen, dass die gesamte von Sturdy Colls geortete Fläche Massengräber waren, und wenn wir zudem annehmen, dass sie alle 6 Meter tief waren und senkrechte Wände hatten, so wäre deren Gesamtvolumen etwa 10.800 m³. Wenn wir eine unrealistisch hohe Packungsdichte von 8 Leichen pro m³ annehmen, würde dies auf eine Maximalkapazität von 64.800 Leichen hinauslaufen. Wenn wir jedoch realistischere Werte annehmen und bedenken, dass einige der georteten Objekte keine Massengräber waren, so dürfte die tatsächliche Kapazität noch nicht einmal die Hälfte dessen betragen.
Dem stelle man die etwa 700.000 Opfer gegenüber, die in diesem Lager vergraben wurden sein sollen, bevor irgendwelche Kremierungen stattgefunden haben sollen. Dies bedeutet, dass die Wissenschaft bisher noch nicht einmal 10% der potentiellen Orte von Massengräbern gefunden hat, die von Zeugen behauptet werden. Da eine angemessene Auswertung von Sturdy Colls Forschungsergebnissen voraussetzt, dass sie diese veröffentlicht, sehe ich davon ab, diese hier tiefergehend zu diskutieren.
Die ein wenig später von der BBC ausgestrahlte Fernsehdokumentation über Sturdy Colls‘ Forschungen enthüllten ungewollt dermaßen viele fachliche Mängel und historische Fehler, dass es dem revisionistischen Filmemacher Eric Hunt ein Leichtes war, diese Schwächen gnadenlos bloßzulegen (Hunt 2014b). Ich kann jedem nur empfehlen, diese vorzügliche Dokumentation anzuschauen und zu genießen.
3.5.6. Dokumentenbeweise
Z: Demnach sind also Häftlinge in Treblinka gestorben?
R: Freilich. Im Strafarbeitslager brach beispielsweise im Herbst 1943 eine Fleckfieberepidemie aus, der zwischen 12.11. und 20.12.1943 148 Häftlingen zum Opfer fielen (Mattogno/Graf 2002, S. 112). Die Gräber dieser Opfer wurden denn auch von Łukaszkiewicz gefunden.
Z: Die SS hat sich also nicht die Mühe gemacht, diese Opfer zu verbrennen.
R: Richtig.
Z: Welche dokumentarischen Beweise gibt es denn, die die Massenmordthese abstützen?
R: Sehr wenige Dokumente über das Lager Treblinka sind erhalten geblieben. Was Planung, Organisation, Materialbeschaffung, Personal, Budget usw. der behaupteten gigantischen Vernichtungsaktionen anbelangt, so gibt es darüber gar keine Dokumente. Nichts, rein gar nichts.
Uns sind zwei Dokumente des Lagerkommandanten Irmfried Eberl aus der Aufbauphase des Lagers bekannt, mit denen Baumaterialen bestellt wurden, aber sie sind nicht etwa belastend sondern entlastend. Eines davon ist eine Bestellung von 160 m Wasserleitungen sowie diverse Verbindungsstücke und wasserdichte Lichtarmaturen, das andere von “3 Saugkörbe[n] für Brunnen mit Rückschlagventilen” (Gumkowski/Rutkowski 1962; vgl. Kues 2012b).
Z: Vielleicht waren diese Leitungen für die Einleitung von Abgasen gedacht?
R: Das ist unwahrscheinlich, da man dann weder die wasserdichten Lichtarmaturen noch die Ansaugkörbe für Wasserbrunnen bestellt hätte. Dies weist deutlich darauf hin, dass in diesem Lager Wasser in großem Umfang benutzt wurde, wahrscheinlich für Häftlingsduschen.
Was die Deportationen nach Treblinka anbelangt, so gibt es eine ganze Reihe von Dokumente, die aber durchweg von “Aussiedlung” bzw. “Umsiedlung” nach dem Osten sprechen.
Z: Was Tarnbegriffe für Ermordung sind.
R: So die herrschende Auffassung. Eines dieser Dokumente ist das sogenannte Höfle-Telegramm. SS-Sturmbannführer Hans Höfle war ein Untergebener von Odilo Globocnik, der wiederum Chef der Polizei und SS im Distrikt Lublin war und als solcher die Verantwortung trug für die in diesem Gebiet operierenden angeblichen Vernichtungslager (Belzec, Majdanek, Sobibor, Treblinka). In einem Telegramm vom 11. Januar 1943 fasste Höfle kurz die Anzahl der in die obigen Lager deportierten Juden zusammen. Die Nachricht wurde vom britischen Geheimdienst abgefangen und entschlüsselt, so dass wir dessen Inhalt heute kennen. Demzufolge waren bis Ende 1942 713.555 Juden in T “angekommen”, wobei man annimmt, dass das T für Treblinka steht. Über das Schicksal der deportierten sagt das Dokument allerdings nichts aus (Witte/Tyas 2001; vgl. Graf u.a. 2010, S. 381-405)
Eine interessante demographische Studie zu dem, was damals den Juden wirklich widerfuhr, wurde 1943 von Prof. Eugene Kulischer in Kanada verfasst. Kulischer stützte sich bei seiner ausführlichen Untersuchung auf die Angaben vieler weltweit agierender, angesehener Organisationen, die alle dem Dritten Reich feindlich gegenüber standen. Eugene Kulischer fasste es so zusammen (Kulischer 1943, S. 110f.):
“Die polnischen Ghettos sind nicht die letzte Stufe in der erzwungenen Ostwanderung des jüdischen Volkes. Am 20. November 1941 meldete Gouverneur Hans Frank im Rundfunk, dass die Juden letzten Endes weiter nach Osten abgeschoben würden. Seit Sommer 1942 sind die Ghettos und Arbeitslager in den deutsch besetzten Ostgebieten zum Zielort von Deportierten sowohl aus Polen als auch aus West- und Mitteleuropa geworden; insbesondere ist eine neue, umfangreiche Aussiedlung aus dem Warschauer Ghetto vermeldet worden. Viele der Deportierten wurden in die Arbeitslager an der russischen Front gesandt; andere wurden zur Arbeit in den Sümpfen von Pinsk abkommandiert oder in die Ghettos der baltischen Staaten, Weißrusslands und der Ukraine geschickt.”
Von Vernichtungslagern wusste Kulischer nichts zu berichten.
3.6. Belzec
R: Nun möchte ich mich mit Ihnen im Geist in das nächste abzuhandelnde “Vernichtungslager” begeben, nämlich Belzec. Bei der Zusammenfassung dessen, was über das Lager berichtet wird, stütze ich mich wiederum auf eine Studie, die versucht hat, alle zu diesem Lager erhältlichen Quellen zu erschließen und kritisch zu analysieren (Mattogno 2004a).
In dem in Ostpolen gelegenen Lager Belzec sollen zwischen März und Dezember 1942 mindestens 300.000, wenn nicht gar bis zu drei Millionen Menschen fast ausschließlich jüdischen Glaubens umgebracht worden sein.
Z: Das habe ich doch schon einmal so ähnlich gehört.
R: Ja, das liegt in der Natur der Materie. Ich werde mich, um Wiederholungen zu vermeiden, daher hier wesentlich kürzer fassen. In Tabelle 18 habe ich einige der behaupteten Zahlen aufgelistet. Ein Kommentar erübrigt sich hier.
Auch für Belzec werden verschiedene Mordmethoden behauptet: Dieselgaskammern; ungelöschter Kalk; Starkstrom; Vakuumkammern. Die Leichen seien schließlich auf riesigen Scheiterhaufen spurlos verbrannt worden.
Z: Also im Wesentlichen das gleiche, was über Treblinka verbreitet wird.
R: Im Prinzip ja, obwohl es einige aufschlussreiche Unterschiede gibt. Auch in Belzec hat sich der Dieselmotor erst sehr spät als Mordwaffe der Wahl durchgesetzt. Es gab anfänglich mehr Aussagen, die von Starkstromkammern berichten. Die ausführlichste und zugleich berühmteste darunter ist wohl die von Stefan Szende, die ich hier einmal auszugsweise zitieren darf (Szende 1945, S. 290ff.):
“Man musste mehrere Monate arbeiten und bauen. […] Hunderttausende Arbeitsstunden wurden zu diesem Zwecke aufgewendet, Zehntausende Tonnen wertvollen Materials kostete es, die Menschenmühle in Bełżec zu errichten. […] Die Menschenmühle umfaßt einen Raum von etwa 7 Kilometer Durchmesser. […] Die mit den Juden vollbelasteten Züge fuhren durch einen Tunnel in die unterirdischen Räume der Hinrichtungsstelle ein. Dort wurden die Juden ausgeladen. […] Die nackten Juden wurden in riesige Hallen gebracht. Mehrere tausend Menschen auf einmal konnten diese Hallen fassen. Sie hatten keine Fenster, sie waren aus Metall mit versenkbarem Boden.
Der Boden dieser Hallen mit den Tausenden Juden wurde in ein darunter liegendes Wasserbassin gesenkt – doch nur so weit, dass die Menschen auf die Metallplatte nicht ganz unter Wasser kamen. Wenn alle Juden auf der Metallplatte schon bis über die Hüften im Wasser standen, wurde elektrischer Starkstrom durch das Wasser geleitet. Nach wenigen Augenblicken waren alle Juden, Tausende auf einmal, tot.
Dann hob sich der Metallboden aus dem Wasser. Auf ihm lagen die Leichen der Hingerichteten. Eine andere Stromleitung wurde eingeschaltet und die Metallplatte wurde zu einem Krematoriumssarg, heißglühend, bis alle Leichen zu Asche verbrannt waren.
Gewaltige Krane hoben dann den riesigen Krematoriumssarg und entleerten die Asche. Große Fabrikschornsteine entleerten den Rauch.”
(Seitenzahlen verweisen auf Mattogno 2004a, falls nicht anders angegeben; für Quellen siehe dort.) | |
3.000.000 | Rudolf Reder (S. 55) |
2.000.000 | Zeuge Eugeniusz G (S. 56) |
1.800.000 | Eustachy Ukraiński (S. 56) und T. Chróściewicz (S. 55) |
1.000.000 | Michael Tregenza (S. 58) |
800.555 | Robin O’Neil (S. 57) |
≥600.000 | Polnische Zentralkommission (S. 55f.), A. Rückerl (S. 57), Y. Arad (S. 57), W. Scheffler (Arndt/Scheffler 1976, S. 122)[220] |
550.000 | Tatiana Berenstein (S. 57) |
≥300.000 | Mindestzahl des Schwurgerichts München (S. 56) |
100.000 – 150.000 | Jean-Claude Pressac (Igounet 2000, S. 640f.) |
Z: Ich nehme an, dass es von dieser riesigen unterirdischen Anlage nicht die geringsten Spuren gibt.
R: Natürlich nicht. Weder Dokumente noch materielle Spuren sind übriggeblieben. Diese und ähnliche, weniger gigantomanische Erzählungen über die Starkstrom-Hinrichtungen in Belzec werden heute einhellig als falsch abgelehnt und von den etablierten Historikern geflissentlich verschwiegen.
Z: Also sie erzählen uns nur die halbe Wahrheit über das, was man über Belzec berichtet.
R: Na, ich würde sagen, sie erzählen uns nur einen Bruchteil davon. Zum Beispiel gibt es Aussagen, die von einer Seifenfabrik in Belzec berichten, in der das Fett der ermordeten Juden zu Seife verarbeitet worden sein soll. Und die anderen Mordmethoden – ungelöschter Kalk, mit denen die Deportierten schon gleich in den Zügen getötet worden sein sollen, sowie Vakuumkammern – wurden ja auch klammheimlich aufgeben (vgl. dazu Mattogno 2004a, S. 9-39).
Der Dieselmotor hat sich im Wesentlichen aufgrund der Aussage von Kurt Gerstein durchgesetzt, einem Bergwerksingenieur, der in der SS für Hygiene zuständig war, in dieser Funktion Belzec besucht und dort eine Vergasung mit einem Dieselmotor beobachtet haben will. Wir werden auf Gerstein in der nächsten Vorlesung noch zu sprechen kommen.
Z: Und wie sieht es in Belzec mit forensischen Untersuchungen aus?
R: In Belzec wurden erstmals im Oktober 1945 und dann nochmals zwischen 1997 und 1999 forensische Untersuchungen durchgeführt, wobei die letzteren wesentlich ausführlicher waren: Alle fünf Meter wurde eine Probebohrung mit Bohrkernentnahme auf dem Lagergelände durchgeführt, was insgesamt 2.227 Proben ergab (Kola 2000a; vgl. O’Neil 1999). 236 davon wiesen eine gestörte Erdschichtung in 33 unterschiedlichen, höchst unregelmäßig geformten Bereichen auf.[221] 137 davon waren “relevant” genug, um deren Daten zu publizieren. Allerdings enthielten nur sechs davon menschliche Überreste, also 3% aller Proben mit einer gestörten Erdschicht. Die dickste gefundene Leichenschicht war lediglich 75 cm dick. Ansonsten fand man nur hier und da unregelmäßige, dünne Schichten von Asche, größtenteils stark vermischt mit Erdreich bzw. Sand.
Z: Womit bewiesen wäre, dass in Belzec Menschen starben und deren Leichname verbrannt wurden.
R: Richtig, aber das bestreitet ja keiner. Damit ist allerdings weder geklärt, in welchem Umfang das geschah, noch was die Todesumstände der Opfer waren. Dazu müssen wir die Ergebnisse etwas genauer analysieren. Das durch die Bohrungen festgestellte Volumen der Bereiche, in denen das Erdreich gestört wurde, beträgt ca. 21.000 m3. Darin hätten laut offizieller Version 600.000 Leichen Platz finden müssen, denn in Belzec soll die Leichenverbrennung erst nach Abschluss der Mordphase begonnen worden sein.
Ähnlich wie im Falle Treblinka habe ich auch hier eine Tabelle zusammengestellt mit den Daten der von Zeugen behaupteten Massengräber bzw. Massenverbrennungen, und rechts daneben die Daten aus den genannten Probebohrungen (Tab. 19).
Z: Demnach war in den gefundenen Gruben nur Platz für 21% der behaupteten Opfer, also etwa 126.000, was Pressacs geschätzte Opferzahl bestätigen würde.
R: Würde, wenn diese Gräber voll von Verbrennungsasche wären, aber das ist eben nicht der Fall. Stark mit Erdreich vermischte Asche findet man dort nur gelegentlich.
Z: Aber warum gibt es in Belzec so viele Gruben, wenn sie nicht benutzt wurden?
R: Des Rätsels Lösung liegt in dem, was auf dem Lagergelände zwischen 1945 und 1965 geschah, als es endlich eingezäunt wurde. Der polnische Forscher Andrzej Kola schrieb dazu (Kola 2000a, S. 65):
“Zusätzliche Störungen der archäologischen Strukturen erfolgten durch intensive Grabungen direkt nach dem Krieg, wo die lokale Bevölkerung nach Juwelen suchte. Diese Fakten erschweren es den Archäologen, die Größe der Gruben, in denen die Leichen verscharrt wurden, präzise zu definieren.”
R: Am 11.4.1946 hatte der Staatsanwalt von Zamosc bereits erklärt, was von einigen Zeugen bestätigt wurde (Mattogno 2004a, S. 89):
“Zur Zeit ist das Gebiet des Lagers von der Bevölkerung der Umgebung auf der Suche nach kostbaren Gegenständen vollkommen aufgewühlt. Infolgedessen kamen an die Oberfläche der Erde die Asche von den menschlichen Leichen und von Holz, verkohlte Knochen sowie Knochen, die nur teilweise verkohlt waren.”
Soll | Ist | |
---|---|---|
Zahl der Leichen | 600.000 | [unbekannt] |
Raumbedarf | 100.000 m³ | 21.000 m3 [[222]] |
Maße der Gräber | 100 m × 25 m × 12 m[223] | ≤40 m ≤10 m ≤ 5m[224] |
Volumen pro Grab[225] | 22.750 m³ | |
Leichen pro Grab | ca. 136.500 | vereinzelt |
Anzahl der Gräber | ca. 4.5 | 33 |
Gesamtfläche netto | ca. 11.250 m² | ca. 6.000 m² |
Aushub202 | ca. 110.000 m³ | 23.100 m3 |
Masse der Leichen204 | 27.000.000 kg | |
Volumen | 27.000 m3 | |
Dauer der Verbrennung | Dez. 1942 – März 1943, 121 Tage | |
Leichen pro Tag[226] | 4.959 | |
Brennholzbedarf pro Tag | 570.937,5 kg209 | |
Gesamter Holzbedarf | 94.500.000 kg | |
Anfallende Holzasche211 | 7.560.000 kg, 22.235 m3 | |
Menschenasche212 | 1.350.000 kg, 2.700 m3 | |
Überschuss-Volumen[227] | ca. 35.000 m3 | |
Aschenhöhe im Lager[228] | 56 cm |
R: Mit anderen Worten: die bei den Probebohrungen gefundenen Gruben sind nicht nur Massengräber, sondern in erheblichem Maße die Überreste wilder Grabungen von Schatzsuchern nach Kriegsende. Das erklärt auch, warum die gefundenen Gruben völlig unregelmäßig sind sowohl bezüglich ihrer Maße, Anordnung, Ausrichtung, wie auch ihres Inhalts und der Lage, Anordnung und Zusammensetzung der Erdschichtungen.
Bedenkt man, dass mindestens 90% des Materials der Probekerne weder menschliche Überreste noch Asche aufwiesen, so ergibt dies, dass selbst die Maximalzahl der in diesen Gruben unterzubringenden Leichen – 126.000 – womöglich mindestens um den Faktor 10 über der wirklichen Leichenzahl liegt. Mindestens deshalb, weil die Zahl 126.000 ja selbst auf der Annahme beruht, dass die Leichen so dicht wie möglich gepackt wurden.
Z: Demnach liegt die Größenordnung des Massenmordes in Belzec bei maximal 126.000, realistisch gesehen aber wohl nur bei etwa Zehntausend?
R: Oder gar nur bei einigen Tausend, wobei ich eher von “Massensterben” als von “Massenmord” sprechen würde, denn die häufigsten Todesursachen werden wohl auch in Belzec Krankheiten, Entkräftung etc. gewesen sein. Das Problem, das sich aus diesen forensischen Befunden ergibt, hat weitreichendere Konsequenzen als die Reduktion der Opferzahl. Wir wissen aufgrund des Höfle-Telegramms, dass 434.500 Juden nach Belzec deportiert wurden (vgl. S. 301, wobei dort nur “B” steht). Wenn aber nicht mehr als 126.000 davon in Belzec umkamen – wahrscheinlich aber eher eine Größenordnung weniger –, was geschah dann mit der Mehrheit dieser deportierten Juden? Die wurden offenbar nicht in Belzec getötet.
Z: Dann müssen sie woanders hin gebracht worden sein.
R: Richtig, was die revisionistische These vom Durchgangslager Belzec bestätigt.
Übrigens wurde während der Probebohrungen auch nach Überresten der für Belzec behaupteten Gaskammern gesucht, jedoch fanden sich keinerlei Spuren von Gebäuden, die nach Lage oder Größe auch nur annähernd dem nahe kämen, was die Zeugen behauptet hatten. Was man aber fand und freilegte, waren die Ruinen eines Garagengebäudes.
Z: Eine Garage?
R: Richtig, erkennbar durch eine Reparaturgrube.
Z: Hat man eigentlich die Massengräber exhumiert und untersucht, nachdem man sie anhand der Probebohrungen lokalisierten hatte?
R: Erstaunlicherweise nein.
Z: Aber das wäre doch die einzige Möglichkeit, die exakte Größe der Gräber und die Zahl der darin liegenden Leichen festzustellen.
R: Offenbar war man daran nicht mehr interessiert, nachdem man die erhofften gigantischen Massengräber mit den Spuren von Hunderttausenden von Opfern nicht finden konnte. Jedenfalls wurde im Jahr 2004 in Belzec ein Denkmal errichtet, mit dem ein großer Teil des Lagers unter Beton begraben wurde (Berkofsky 2004), was so viel heißt wie: ab jetzt wird hier nicht mehr geforscht und die Totenruhe gestört, sondern nur noch andächtig getrauert, gebetet und geweint.

Abb. 109: Der Sarkophag von Belzec, ein Denkmal, das die forensischen Beweise gegen den Holocaust versiegelt.
Z: Und was sagen die Dokumente zu Belzec?
R: Die wenigen bisher entdeckten bzw. zugänglich gemachten Dokumente sprechen davon, dass Belzec anfangs ein Arbeitslager war, in dem ein harsches Regiment gegenüber den Juden herrschte. Sie wurden schlecht behandelt, und es kam vor, dass Kranke und Schwache summarisch erschossen wurden. Allerdings sind diese Vorgänge in den Rahmen der üblichen Sprache von Zwangsarbeit und Deportation eingebettet und widersprechen der These vom gezielten Massenmord in Belzec. Denn wenn man die dorthin transportierten Juden ohnehin umzubringen gedachte, warum hätte man sich dann mitunter die Mühe gemacht, Kranke und Schwache herauszunehmen und hinzurichten? (Vgl. Mattogno 2004a, S. 117-131)
3.7. Sobibor
Z: Und wie sieht es bezüglich Sobibor aus?
R: Im Jahre 2010 veröffentlichte ein revisionistisches Forscherteam eine sehr ausführliche Studie über dieses Lager. Darin wird auch die wichtige Frage behandelt, was mit den deportierten Juden geschah, wenn sie nicht in diesen Lagern getötet wurden (Graf u.a. 2010).
Die Geschichte über Sobibór ähnelt der von Belzec sehr stark, einschließlich der wild schwankenden Opferzahlen (siehe Tabelle 20) sowie absurde Behauptungen über ihre Einäscherung. Da ich mich nicht wiederholen möchte, werde ich mich damit nicht näher befassen. “Neu” bezüglich Sobibor sind allerdings kurz nach dem Krieg gemachte Zeugenbehauptungen über obskure, um nicht zu sagen absurde Mordmethoden. Darin ist von Chlorgas als Mordwaffe die Rede[229] und von aufklappbaren Gaskammerböden, die ihre Ladung in darunter befindliche Eisenbahnwaggons entleerten.[230]
2.000.000 | Zelda Metz, Stanisław Szmajzner |
1.000.000 | Nachman Blumental |
800.000 | Kurt Ticho, Ch. Engel und S. Engel-Wijnberg |
600.000 | Yuri Suhl |
500.000 | Ilya Ehrenburg, Wassili Grossmann |
350.000 | Erich Bauer, 1962 |
300.000 | Léon Poliakov |
250.000 | Encyclopedia of the Holocaust, Wolfgang Scheffler |
200.000 | Raul Hilberg |
170.000 | Jules Schelvis |
110.000 | Karl Frenzel, 1987 |
50.000 – 70.000 | Karl Frenzel, 1966 |
30.000 – 35.000 | Jean-Claude Pressac |
25.000 – 30.000 | Hubert Gomerski, 1950 |
Tabelle übernommen aus Graf u.a. 2010, S. 70; für Quellen siehe dort. |
Z: Aber könnte das nicht wahr sein?
R: Nun, hypothetisch vielleicht, aber diese Aussagen widersprechen einander, und vor allem widersprechen sie dem, auf was sich die orthodoxe Geschichtsschreibung bezüglich dessen geeinigt hat, was in diesem Lager geschehen sein soll: ein Massenmord mit Motorabgasen in einfachen Räumen mit anschließender Einäscherung auf riesigen Scheiterhaufen in Gruben. Daher übergehen viele orthodoxe Historiker, die sich mit Sobibor befassen, diese abweichenden Zeugenaussagen mit Stillschweigen (z.B. Arad 1987, Schelvis 2006).
Archäologische Grabungen wurden in Sobibor gleich zweimal durchgeführt, einmal vom selben polnischen Forscher, der auch das Lager Belzec untersucht hat (Kola 2000b & 2001), und ein zweites Mal von einem Team mit Forschern aus mehreren Ländern, die offenbar über Kolas anfängliche Ergebnisse unglücklich waren und zwischen 2004 und 2011 weitere Forschungen anstellten (Gilead u.a. 2009; Bem u.a. 2012). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen ähneln jenen von Belzec auf auffallende Weise: Das Volumen des gestörten Erdreichs ist zu klein für die behauptete Opferzahl, und keine Spuren der angeblichen Gaskammern wurde gefunden, ob nun mit oder ohne aufklappbarem Boden und Untergrundschienen (vgl. Graf u.a. 2010, S. 137-214; Mattogno u.a. 2015, S. 890-939, bes. S. 920-926).
Z: Wie vereinbaren die jüdischen Forscher diese Ergebnisse bloß mit ihren geschichtlichen Behauptungen?
R: Das ist eine interessante Frage. Sie produzieren einen raffinierte Wortschwall und viel vernebelnde Dialektik, um dieses Desaster der orthodoxen Geschichtsschreibung zu verbergen (Gilead u.a. 2009, S. 22):
“Man ist sich allgemein einig, dass der Gegensatz zwischen Artefakten und Texten eine der Herausforderungen für den geschichtlichen Archäologen ist. […] Falls Widersprüche offenbar und wirklich sind, so sprechen wir von einem Raum zwischen Artifakten und Texten, über Unstimmigkeiten, die bisher unbekannte, zusätzliche Aspekte aufzeigen […]. Um aber festzustellen, ob es in einem gegebenen Fall Unstimmigkeiten gibt, sollte die Art und Güte der Beweise – sowohl archäologische wie auch historischen Daten – sorgfältig überprüft werden.”
Z: Können Sie das bitte in verständliches Deutsch übersetzen?
R: Lassen Sie es mich so ausdrücken:
Man ist sich allgemein einig, dass der Gegensatz zwischen materiellen Beweisen und Zeugenaussagen eine der Herausforderungen für den geschichtlichen Archäologen ist. Solche Widersprüche mögen bisher unbekannte Aspekte aufzeigen und uns ermahnen, die Beweise sorgfältig zu überprüfen.
Oder noch prägnanter:
Die Augenzeugen haben gelogen. Jetzt müssen wir die Geschichte umschreiben.
Aber das würden die niemals zugeben. Inzwischen gehen die Grabungen in Sobibor weiter, und es sieht so aus, als wäre dies die erste Stätte des angeblichen NS-Massenmordes, die einer angemessenen gerichtsmedizinischen und archäologischen Untersuchung unterzogen wird (McDermott 2012; Heller 2012). Wir dürfen auf die Ergebnisse gespannt sein.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass alle drei hier besprochenen Lager an der damaligen Demarkationslinie zwischen dem deutsch und dem sowjetisch besetzten Teil Polens lagen, vgl. Abb. 110. Es liegt daher in der Tat nahe, anzunehmen, dass diese Lager als Durchgangslager dienten bei der Deportation von Juden “in den Osten”. Schließlich benutzten die Sowjets im Gegensatz zum restlichen Europa Breitspurbahnen, so dass jeder Transport gen Osten an dieser Demarkationslinie von einem Zug mit Normalspur auf einen mit Breitspur umsteigen musste. Steffen Werner hat in seiner Studie über die Deportation der Juden in die besetzten Ostgebiete meines Wissens als erster auf diesen Umstand hingewiesen (Werner 1991).
Dieser Erklärungsansatz würde dann auch so manche Zeugenaussage erklären, die von Entlausungs- und Duschprozeduren berichten, auch wenn diese heute fälschlich als “Täuschungsmanöver” ausgegeben werden. Die zwei zuvor erwähnten Treblinka Dokumente (S. 301), die auf die Errichtung großräumiger Häftlingsduschen hinweisen, stützen diese Ansicht ab.
Die mysteriösen Dampfkammern von Treblinka, die wahrscheinlich nichts anderes waren als Dampfentlausungskammern, würden sich auf diese Weise erklären wie auch die Aussage eines polnischen Zivilisten, der nach dem Krieg ausführte, ihm sei befohlen worden, im Lager Belzec in drei Räumen je einen schweren Ofen zu bauen. Diese Öfen seien später an Rohre angeschlossen worden, was die Errichtung einer Dampfentlausungskammer beschreiben mag (Mattogno 2004a, S. 53). Schließlich würde dies auch erklären, warum SS-Obersturmführer Kurt Gerstein, ein Hygienefachmann,[231] nach Majdanek und Belzec beordert wurde zusammen mit SS-Obersturmbannführer Wilhelm Pfannenstiel, Professor am und Direktor des Hygieneinstituts an der Universität Marburg und Hygieneberater für die Waffen-SS. Wenn man die Augen öffnet, ist die Wahrheit einfach zu erkennen: Dies alles geschah, weil die SS sicherstellen wollte, dass die gen Osten deportierten Juden einer Hygienebehandlung unterzogen wurden, bevor sie in die besetzten östlichen Gebiete entlassen wurden.
Z: Aber wenn die Juden zu Hunderttausenden oder gar Millionen nach Weißrussland deportiert wurden, wie der von Ihnen zitierte Herr Werner spekuliert, wo sind sie dann heute?
R: Sie haben die Achillesferse aller Holocaustforschung getroffen, sei sie nun revisionistisch oder orthodox. Für die orthodoxe These vom Massenmord fehlen die Leichen und ihre Spuren, so dass nicht bewiesen werden kann, wo die deportierte Juden oder deren Überreste geblieben sind; und die Revisionisten sind ebenso ratlos, wo sie abgeblieben sind.
Was die Revisionisten allerdings langsam zusammentragen sind Beweise, die darauf hinweisen, dass Tausende von Juden, von denen man annahm, sie seien in Treblinka, Belzec, Sobibor oder anderswo ermordet worden, tatsächlich weiter gen Osten deportiert wurden (vgl. Mattogno/Graf 2002, S. 316-325). Thomas Kues hat die ersten Ergebnisse seines Versuches dargelegt, Archive und Büchereien systematisch nach Beweisen für das Schicksal der Deportierten zu durchkämmen – freilich abgesehen von Massenmordbehauptungen (Kues 2010; ebenso teilweise in Graf u.a. 2010, S. 425-457; Mattogno u.a. 2015, S. 561-703).
Ein besonders erhellendes Beispiel ist folgende Meldung des französisch-jüdischen Untergrundblatts Notre Voix, das 1944 folgendes zu berichten wusste (Raisky u.a. 1950, S. 179):
“Dankeschön! Eine Nachricht, die alle Juden Frankreichs erfreuen wird, wurde von Radio Moskau verbreitet. Wer von uns hat keinen Bruder, keine Schwester, keinen Verwandten unter den aus Paris Deportierten? Und wer wird keine tiefe Freude empfinden, wenn er daran denkt, dass 8.000 Pariser Juden von der glorreichen Roten Armee vom Tode gerettet worden sind! […] Sie befanden sich alle in der Ukraine, als die letzte sowjetische Offensive einsetzte, […] Sie wurden sofort von der Roten Armee in Empfang genommen und befinden sich gegenwärtig allesamt in der Sowjetunion.”

Abb. 110: Lage der sechs allgemein als “Vernichtungslager” bezeichneten NS-Lager: Chelmno, Treblinka, Sobibor, Majdanek, Belzec und Auschwitz;
Chelmno war angeblich das kleinste und “unbedeutendste” davon. (Zentner 1982, S. 522)
R: Ich sehe hier davon ab, das zu wiederholen, was Kues und seine Kollegen angesammelt haben. Falls Sie an mehr Beispielen interessiert sind, empfehle ich Ihnen, dass Sie diese Bücher und Artikel lesen und zukünftige Forschungsergebnisse im Auge behalten.
Z: Nehmen wir einmal an, dass sich Werners These von der Deportation und Ansiedlung vieler Juden im Osten als richtig herausstellt. Das beantwortet aber meine Frage nicht: Wo sind sie heute?
R: Ich denke, dass ein Teil dieser Juden bei Kriegsende gen Westen und nach Palästina zog, dem damals üblichen Strom emigrierender Juden folgend. Ein anderer Teil wird von Stalins Schergen in den GULag verschleppt worden sein, wo viele umgekommen sein dürften. Die New York Times berichtete anno 2010 über das Schicksal von drei jüdischen Frauen, die während des Krieges von den Deutschen in einem Konzentrationslager festgehalten worden waren und bei Kriegsende von den Sowjets in Groß-Rosen “befreit” wurden, das heute in Polen liegt (Mascia 2010):
“1945 wurden die drei [jüdischen] Frauen von den Sowjets in ein Arbeitslager nach Sibirien geschickt; sie wurden wegen ihrer Religion und ihrer deutschen Herkunft als verdächtig angesehen.
‘Wir konnten kein Wort Russisch sprechen,’ erinnerte sich Ruth Usherenko. ‘Man gab uns nichts zu essen. Wenn Leute starben, vergrub man sie nicht – man legte sie in den Wald, und die Wölfe aßen sie.’
Ihre Abschottung war so vollständig, dass sie nicht wussten, wann der Krieg aufgehört hatte. ‘Stalin starb 1953, und sie entließen uns 1955,’ erinnerte sich Ruth Usherenko. ‘Ein Frau kam zu uns und sagte, ‘Der Krieg ist vorbei.’’
Die drei Frauen ließen sich in der ukrainischen Stadt Dnipropetrowsk nieder, wo sie als Hutmacherinnen arbeiteten. Die Schwestern heirateten – Ruth einen Schuhmacher und Toni einen Luftfahrtingenieur – und 1981, nach Jahren der Versuche, die Sowjetunion zu verlassen, gelang es den Familien, nach Brooklyn auszuwandern.”
R: Aber wie viele überlebten und wie vielen davon gelang es schließlich, die Sowjetunion zu verlassen? Wahrscheinlich nur einer Minderheit. Viele derart nach Russland Deportierte mögen über die ganze Sowjetunion verstreut und in die örtliche Bevölkerung assimiliert worden sein (siehe Graf u.a. 2010, 452-457). Es dürfte daher schwierig sein, das genaue Schicksal dieser deportierten Juden festzustellen. Hier gibt es ohne Zweifel noch jede Menge Forschungsbedarf.
Z: Stimmt es, dass ein Teil des SS-Personals, das diese angeblichen Vernichtungslager in Ostpolen betrieb, in den frühen Kriegsjahren im Euthanasieprogramm tätig war, bei dem etwa 100.000 geistig behinderte Deutsche als “lebensunwertes Leben” getötet wurden? Und deutete diese Kontinuität des Personals nicht auch auf eine Kontinuität des Zweckes hin, also des Massenmordes?[232]
R: Sie haben recht bezüglich der Kontinuität des Personals, aber das ist kein Beweis für den Massenmord. Zunächst einmal ist es im Militär nicht unüblich, dass die meisten Mitglieder bestimmter Einheiten als geschlossene Gruppe neuen Aufgaben zugeteilt werden, nachdem die alten erledigt oder aufgegeben wurden. Das heißt nicht, dass die neue Aufgabe den gleichen Zweck hat wie die alte. Im vorliegenden Fall kann man das sogar beweisen: Nachdem die östlichen Lager geschlossen worden waren, wurden Odilio Globocnik, der die Verantwortung für diese Lager getragen hatte, sowie ein Großteil seiner SS-Leute Ende 1943 an die nordadriatische Küste verlegt, wo sie hauptsächlich im Kampf gegen Partisanen eingesetzt wurden sowie zu einem geringeren Teil in der Verhaftung und Deportation von Juden in Arbeitslager (vgl. Rudolf, in: Mattogno/Graf 2004, S. 307f.).
Die These, dass das Euthanasieprogramm des Dritten Reiches in ein Programm zur Judenvernichtung umgemodelt wurde, und zwar sowohl bezüglich der angewandten Mordmethoden wie des eingesetzten Personals, hat eine Vielzahl von Unstimmigkeiten und widerspricht einer Reihe von Dokumenten. Da uns dies zu sehr von unserem Thema abbringen würde, erlauben Sie mir, Sie diesbezüglich auf die entsprechende Literatur zu verweisen (Graf u.a. 2010, S. 330-345).
3.8. Majdanek
R: Das Konzentrationslager Lublin-Majdanek hat in der Holocaustpropaganda seit Kriegsende stetig an Bedeutung verloren (Graf/Mattogno 2004, 2012). Majdanek war das erste Konzentrationslager, das von der Roten Armee im Sommer 1944 besetzt wurde. Dementsprechend groß war der Pressewirbel um die in Majdanek gefundenen Krematoriumsöfen, Entwesungskammern, leeren Zyklon-B-Dosen sowie die dort vorgefundenen riesigen Schuhberge, über die ich ganz am Anfang dieses Buches sprach. Obwohl mit Ausnahme der Schuhe all diese Gegenstände lebensrettende Funktionen hatten, wurde sie von der Sowjetpropaganda in ihr Gegenteil verkehrt. Ein ganz besonders schauriges Bild von den Majdaneker Kremierungsöfen machte damals die Runde, vgl. Abb. 111.
Z: Da liegen ja menschliche Skelette herum. Das ist ja wirklich grausig.
R: Ja, wobei die Frage ist, ob die Deutschen diese Öfen wirklich so zurückgelassen haben oder ob diese Szene von den Sowjets so gestellt wurde, um diesen schaurigen Effekt zu bewirken. An Leichen fehlte es an der Ostfront ja ganz gewiss nicht.
Z: Es dauert doch Monate, wenn nicht Jahre, bis eine Leiche bis aufs Skelett verwest. Und aus einem Ofen kann man Skelette ja nicht zusammenhängend rausziehen. Also liegt ja wohl nahe, dass diese Szene so präpariert wurde.

Abb. 111: Das Krematorium im Lager Majdanek, wie von den Sowjets aufgenommen.(Butz 2015, S. 595)

Abb. 112: Leere Zyklon-B-Dosen im Lager Majdanek, von den Sowjets gefunden. (Butz 2015, S. 592)
R: Das ist durchaus plausibel. Die Zerstörung der Krematorien in Auschwitz durch die Deutschen vor deren Rückzug mag übrigens eine Folge dieses Bildes und ähnlicher sowjetischer Propagandafotos sein, da man ähnliche Bilder unter allen Umständen verhindern wollte (Allen 1998).
In Tabelle 21 (S. 315) habe ich eine Liste der für Majdanek behaupteten Opferzahlen aufgelistet. Die interessanteste davon ist die zweitletzte, die von Tomasz Kranz behauptet wurde, dem Leiter der Forschungsabteilung im Majdanek-Museums (Graf 2007; Graf/Mattogno 2012, S. 260-274). Das ist weniger als 5% dessen, was ein polnisches Gericht gleich nach dem Kriege behauptet hatte, und kommt jener Zahl nahe, die von Revisionisten angeführt wird. Deren Zahl ist die einzige, die auf Dokumenten beruht, und beläuft sich auf 42.200, was bedeutet das erschreckende 40% aller je nach Majdanek deportierten Häftlinge dort starben (Graf/Mattogno 2004, S. 81).
Z: Und wie viele der Toten waren Juden?
R: Dies lässt sich nicht genau feststellen, aber vermutlich mehr als die Hälfte.
Z: Eine Todesrate von 40% ist schrecklich hoch und beweist, dass die Lebensbedingungen im Lager sehr schlecht gewesen sein müssen.
R: Das ist wahr. Die Hygieneeinrichtungen im Lager waren katastrophal. Das Lager erhielt seinen ersten Trinkwasserbrunnen erst im Mai 1942, wurde erst Ende 1942 an das Abwassersystem von Lublin angeschlossen, erhielt seine erste Wäscherei erst Anfang 1943 und Wasserklosetts erst im August 1943 (Graf/Mattogno 2004, S. 63). Fleckfieber und andere Krankheiten wüteten fürchterlich unter diesen Bedingungen. Als Ergebnis des Befehls des Inspektors der deutschen Konzentrationslager, Richard Glücks, vom 20. Januar 1943, die Sterblichkeit mit allen Mitteln zu reduzieren (siehe S. 179 des vorliegenden Buches), inspizierten zwei SS-Ärzte das Lager Majdanek Anfang 1943. Sie kritisierten die Hygienebedingungen, aber bestätigten auch Verbesserungen (Graf/Mattogno 2004, S. 63-66).
Bezüglich der Versorgung der Insassen mit Lebensmitteln darf ich einen Bericht der polnischen Widerstandsbewegung von Anfang Februar 1943 zitieren (Marczewska/Wazniewski 1973, S. 222f.; vgl. Rudolf 2003a, S. 293):
“Die Rationen waren anfangs recht mager, aber sie sind neulich besser geworden und sind jetzt von besserer Güte als zum Beispiel jene, die 1940 in den Kriegsgefangenenlagern ausgegeben wurden. Ungefähr um sechs Uhr morgens erhalten die Häftlinge einen halben Liter Gerstensuppe (zweimal wöchentlich Pfefferminztee). Zum Mittagessen um ein Uhr wird ein halber Liter recht nahrhafter Suppe ausgegeben, die sogar mit Fett und Mehl angedickt ist. Das Abendessen um fünf Uhr besteht aus 200 Gramm Brot mit Aufstrich (Marmelade, Käse oder Margarine, zweimal wöchentlich 300 Gramm Wurst) sowie einem halben Liter Gerstensuppe oder einer Suppe, die aus dem Mehl ungeschälter Kartoffel gemacht ist.”
(Seitenzahlen verweisen auf Graf/Mattogno 2004, falls nicht anders angegeben; für Quellen siehe dort.) | |
1.700.000 | Strafgericht Lublin (S. 82) |
1.500.000 | IMT (S. 81) |
1.380.000 | Lucy Dawidowicz (S. 91) |
360.000 | Zdzislaw Łukaszkiewicz (S. 12, 84), Józef Marszałek (S. 88), Eberhard Jäckel (S. 91), Encyclopedia of the Holocaust (Gutman 1990, Bd. III, S. 939) |
250.000 | Wolfgang Scheffler (S. 91), Enzyklopädie des Holocaust (Jäckel u.a. 1993, S. 918) |
235.000 | Czesław Rajca (S. 90) |
125.000 | Martin Gilbert (nur Juden, S. 92) |
100.000 | Jean-Claude Pressac (Igounet 2000, S. 640f.) |
78,000 | Tomasz Kranz (2005; 59.000 davon Juden) |
50.000 | Raul Hilberg (nur Juden, S. 92) |
Z: Das hört sich besser an, als was viele deutsche Soldaten an der Ostfront zu essen bekamen.
R: Bestimmt, aber solche Vergleiche sind ein wenig deplatziert.
Übrigens wird in der orthodoxen Geschichtsschreibung für Majdanek auch ein Massenmord durch Erschießen behauptet: Am 4. November 1943 sollen dort 17.000 jüdische Rüstungsarbeiter erschossen worden sein. Aus Gründen, die kein Mensch kennt, wird dieses angebliche Massaker in der orthodoxen Holocaust-Literatur “Erntefest” genannt.
Z: Ausgerechnet Rüstungsarbeiter sollen die Nazis erschossen haben, und dazu noch Ende 1943, wo verzweifelter Arbeitskräftemangel herrschte?
R: Ja, es ist in der Tat absurd. Wenn schon, dann hätten die Deutschen doch viel eher Alte, Kranke oder sonstige Arbeitsunfähige getötet! Im 9. Kapitel seines zusammen mit Jürgen Graf verfassten Buchs über Majdanek hat Carlo Mattogno eine große Anzahl von Argumenten zusammengetragen, die darauf hinweisen, dass die angebliche Massenerschießung vom November 1943 in der Tat im Reich der Fabel anzusiedeln ist (Graf/Mattogno 2004, S. 215-237). Kronzeuge für dieses angebliche Massaker ist SS-Oberscharführer Erich Mussfeldt, ehemals Leiter des Krematoriums in Majdanek, der darüber während seiner Gefangenschaft in Polen im Sommer 1947 aussagte, er habe dieses Ereignis vom Fenster des Krematoriums in Majdanek aus beobachtet. Er behauptete, die Juden hätten drei Gräben ausgehoben, bevor sie darin hingerichtet worden seien. Die Erschießungen hätten von sechs oder sieben Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags gedauert. Mehr als 17.000 jüdische Opfer hätten in Zehnergruppen von den Auskleidebaracken zu den Gräben laufen müssen, um dort erschossen zu werden (ebd., S. 220-229).
Z: Wenn je eine Gruppe von zehn Juden zu einem Graben läuft, macht das 30 Juden je Vorgang. 17.000 Juden ergeben 567 solche Vorgänge. Zwischen sechs Uhr morgens und fünf Uhr nachmittags liegen 11 Stunden, was 51 solcher Vorgänge je Stunde ergibt, also 70 Sekunden je Vorgang. In diesen 70 Sekunden mussten die Opfer zu den Gräben laufen, sich richtig aufstellen, erschossen werden, und ihr Leichen angemessen in die Gräben gelegt werden.
R: Meinen Sie, dies wäre möglich gewesen?
Z: Ja, klar doch, falls die Kooperation zwischen den Opfern und Henkern reibungslos lief und falls der Vorgang im Voraus ausführlich choreographiert und geübt worden war …
R: Aber das ist nicht gerade wahrscheinlich, oder?
Z: Nein.
R: Somit handelt es sich hier lediglich um ein weiteres Beispiel von Unsinn, der von einem Gefangenen unter den Zwangsmaßnahmen seiner stalinistischen Vernehmer erzählt wurde. Nachdem die erste Ladung Juden erschossen worden wäre, hätten die restlichen 16.970 sicher andere Dinge im Kopf gehabt, als sich freiwillig für ihre Abschlachtung aufzureihen. Mussfeldts Beschreibung der angeblichen Kremierung der 17.000 Leichen auf Scheiterhaufen unter freiem Himmel ist jenen absurden Geschichten ähnlich, die über Treblinka berichtet werden, weshalb ich Sie damit nicht langweilen werde.
Abschließend darf ich anmerken, dass es einen wahren Hintergrund dieser Gräuelgeschichte geben mag: Die jüdischen Rüstungsarbeiter von Majdanek wurden Ende 1943 wahrscheinlich in ein anderes Lager verlegt. Die polnische Gräuelpropaganda wandelte diese Verlegung in ihre summarische Abschlachtung um.
Z: Es scheint, dass ja nun wirklich bezüglich so ziemlich aller Lager übertrieben und gelogen wurde.
R: Das lässt sich wirklich nicht bestreiten. Nachdem Auschwitz und die “reinen Vernichtungslager” in der Propaganda in den Vordergrund gerückt waren, wurde die Opferzahl für Majdanek Schritt für Schritt zurückgenommen.
Lassen Sie mich nun die für Majdanek über viele Jahrzehnte hinweg behaupteten Menschengaskammern etwas näher betrachten. Da die alliierte Propaganda seit Mitte 1942 von einer Massenvernichtung von Häftlingen u.a. mittels Giftgas in den deutschen Konzentrationslagern berichtet hatte, war zu erwarten, dass die Sowjets bei der Besetzung des ersten dieser Lager diesbezügliche Behauptungen aufstellen würden. Es kann daher nicht überraschen, dass die Existenz von Menschentötungsgaskammern in Majdanek von einer polnisch-sowjetischen Untersuchungskommission im August 1944 “bestätigt” wurde.[233] Allerdings hatten die polnischen und russischen Propagandisten zwei Hindernisse zu überwinden, um der Nachwelt die Gaskammern erfolgreich zu verkaufen:
- Alle bisher gefundenen Dokumente der Zentralbauleitung von Majdanek bezeichnen die als Gaskammern behaupteten Räume durchgehend als Entlausungs- bzw. Entwesungskammern.
- Im Gegensatz zu Auschwitz, Treblinka und Belzec gibt es keine Zeugenaussage, die die behaupteten Menschenvergasungen auch nur einigermaßen beschreibt.
Das erste Problem wurde von den polnischen Historikern auf die altbewährte Weise gelöst: Man wandte auch in Majdanek die These von der Tarnsprache an, freilich auch hier ohne irgendeinen Beweis.
Da das zweite Problem nicht zu lösen war, griff man einfach zu einem semantischen Trick, zu einem Zirkelschluss: Die Existenz von Gaskammern sei schlicht dadurch bewiesen, dass die entsprechenden Räumlichkeiten, die als Gaskammern gedient haben sollen, tatsächlich existieren. Im Gegensatz zu Auschwitz und den Lagern der Aktion Reinhardt blieben nämlich die Räumlichkeiten in Majdanek völlig intakt und bestehen im Wesentlichen bis heute unverändert fort. Als unterstützender Indizienbeweis werden schließlich die Zyklon-B-Lieferungen an das Lager Majdanek angeführt.
Z: Wenn die Polen und Sowjets in Majdanek so schlau waren, Entlausungsanlagen in Majdanek als Hinrichtungsgaskammern auszugeben, warum waren sie nicht auch in Auschwitz so schlau?
R: Das ist eine gute Frage, über die ich nur spekulieren kann. Tatsache ist, dass die Krematoriumsöfen für die Sowjetpropaganda sehr wichtig waren wegen der Schreckensbilder und -phantasien, die man damit verbinden konnte: Verbrennung bei lebendigem Leibe, Bilder halbverbrannter bzw. verwester Leichen neben den Öfen. Das mag ein Grund sein, warum man sich in Auschwitz entschied, Räume innerhalb der Krematorien als Menschengaskammern auszugeben.
Z: Wenn in den Entlausungskammern in Majdanek mittels Blausäure entlaust wurde, müsste man dann in diesen Kammern nicht auch die berühmte blaue Wandverfärbung sehen?
R: Völlig richtig. Die Mauern dieser Kammern sind ähnlich blaufleckig wie die Mauern der Blausäure-Entlausungskammern in Auschwitz oder Stutthof.[234]
Z: Wie beweist man denn, dass diese Rückstände nicht von Menschenvergasungen herrühren?
R: Mit chemischen Analysen ginge das nicht. Man kann die These von Menschengaskammern zunächst logisch untergraben, denn das große Gebäude, in dem sich die meisten dieser Gaskammern befunden haben sollen, war laut allen vorhandenen Dokumenten eine der wichtigsten Anlagen in Majdanek: der hygienisch-sanitären Komplex mit Entlausungs- bzw. Desinfektionsanlagen und Häftlingsduschen. Die hier relevanten Räume waren Teil der “Entwesungsanlage für die Pelz- und Bekleidungswerkstätte Lublin”, sollten also ursprünglich der Entwesung von Pelzen und Kleidern dienen, welche an die Lubliner Kleidungswerkstätten zwecks Aufbereitung geliefert worden waren (Graf/Mattogno 2004, S. 132-135).

Abb. 113: Planausschnitt der Polnisch-Sowjetischen Untersuchungskommission. I-VI: angebliche Gaskammern. (Graf/Mattogno 2004, S. 297)
Z: In Majdanek wurden also nicht nur Schuhe wiederaufbereitet, sondern auch Kleider?
R: Genau. Das Arbeitsprinzip der dort verwendeten Zyklon-B-Anlage mit Lufterhitzer erinnert übrigens entfernt an die bereits erwähnten DEGESCH-Kreislaufanlagen. Dass diese Räume tatsächlich den in den Dokumenten behaupteten sanitären Zwecken dienten, ergibt sich auch aus dem Zustand des Gebäudes selbst, also aus dem Sachbeweis. Es kann daher kein Zweifel daran bestehen, dass die Entlausungsräume auch als solche benutzt wurden.
Z: Aber das schließt ja nicht aus, dass sie als Nebenfunktion auch für Menschenvergasungen benutzt wurden.
R: Das ist zwar richtig, allerdings gibt es andere Beweise, die es uns erlauben, Tötungen in diesen Räumen auszuschließen. Schauen wir uns daher alle fünf Räume an, die als Menschengaskammern missbraucht worden sein sollen und die heute noch bestehen.[235]
- Raum III (vgl. Abb. 113), der mit dem oben genannten Lufterhitzer ausgerüstet und ohne Zweifel Blausäure ausgesetzt war – erkennbar an den blaugefärbten Wänden –, hat keinerlei Vorrichtung, um Zyklon B von außen einzuführen. Das Zyklon B wurde offenbar durch eine Person mit Gasmaske innen ausgestreut, was Entlausungen erlaubt, aber Hinrichtungen ausschließt.
- Raum IV, der ebenfalls blaue Wandverfärbungen zeigt und wie Raum III in allen Dokumenten als Entlausungskammer bezeichnet wird, hat ein normales Fenster, welches von in Panik geratenen Häftlingen eingeschlagen worden wäre (vgl. Abb. 114), sowie eine Türe, deren Verschlusshebel von innen geöffnet werden können.

Abb. 114: Fenster an der Ostwand der Kammer IV, Baracke 41, (Entlausungskammer), KL Majdanek (vgl. Planausschnitt Abb. 113; © C. Mattogno)

Abb. 115: Krematorium KL Majdanek, angebliche Menschentötungs-Gaskammer, Öffnung in der Decke.
© C. Mattogno
Z: Was beweist denn, dass dieses Fenster schon damals dort war?
R: Der Fensterrahmen ist blau verfärbt, war also Blausäuregas intensiv ausgesetzt. Doch weiter:
- Die nördliche der beiden Türen von Raum IV kann nur von innen geöffnet und verschlossen werden. Die Häftlinge hätten also nicht eingeschlossen werden können.
- Es ist dokumentiert, dass die zwei Öffnungen in der Decke von Raum IV der Lüftung dienten. Sie wurden lange Zeit vom Museum Majdanek fälschlich als Zyklon-B-Einwurfluken ausgegeben. Diese Löcher waren jedoch mittels Schächten mit einem Kamin verbunden. In den Kamin eingeworfenes Zyklon B wäre am Kaminboden gelandet, nicht aber in den Räumen darunter.
- Wenn die Schächte dieser Öffnungen zwecks Zyklon-B-Einfüllung entfernt worden wären – wie es heute nach entsprechenden Änderungen durch die Sowjets der Fall ist –, so hätte der Raum keine Lüftung gehabt. Die südliche Türe öffnete sich zum Duschraum, konnte also zur Lüftung nicht verwendet werden, denn dadurch wäre das ganze Gebäude unter Giftgas gesetzt worden. Die nördliche Türe öffnete nach innen. Wenn sie entgegen der Beweislage dennoch von außen hätte verschlossen werden können, so hätte man sie anschließend nicht öffnen können, da sich davor ein Leichenberg befunden hätte.
- Die Räume I und II hatten keinerlei Vorrichtung zur Lüftung.
- Die Räume I und III sollen nach anfänglicher Verwendung für den Mord mit Zyklon B für Vergasungen mittels Kohlenmonoxid umgerüstet worden sein. Dazu soll Kohlenmonoxid aus Gasflaschen mittels einer Metallleitung eingeleitet worden sein. Kohlenmonoxid ist allerdings als Flaschengas kaum erhältlich und sehr teuer.[236] Man hätte daher wohl auf Abgase von Ottomotoren oder auf Generatorgas zurückgegriffen (vgl. S. 289).
Z: Wenn der Massenmord mit Zyklon B so effizient war, wie immer behauptet wird, warum sollen diese Kammern dann überhaupt auf Kohlenmonoxid umgestellt worden sein?
R: Dafür gibt es keinen logischen Grund. So ist die These von der Umrüstung auch falsch, denn:
- Zwei der fünf in einem anderen Lagerbereich von Majdanek angeblich gefundenen Gasflaschen wurden in einem Vorraum zu diesen Räumen aufgestellt. Sie haben jedoch deutlich lesbare die Inschrift “CO2”, also Kohlendioxid.
Z: Demnach hat man dort mit Kohlendioxid vergast?
R: Nein, das wäre wirklich ineffizient gewesen. Carlo Mattogno hat die These aufgestellt, dass diese Räume zeitweilig als Leichenkammern benutzt wurden, als die Sterblichkeit im Lager ähnlich wie in Auschwitz im Sommer 1942 die Kapazität des alten Krematoriums weit überstieg. Um den Verwesungsprozess der Leichen zu verzögern, so Mattogno, habe man die Kammern vermutlich unter CO2 gesetzt.[237] Doch nun weiter mit meiner Übersicht zu den wichtigsten Eigenschaften der behaupteten Gaskammern von Majdanek:
- Raum I hat eine Öffnung in einer Wand, in die zwar ein Eisengitter eingelassen ist, aber keinerlei Vorrichtung für eine Scheibe. Giftgas wäre daher nach außen entwichen. Ebenso befindet sich in der Stahlbetondecke dieses Raumes ein grob durchgehauenes Loch, das nicht verschlossen werden kann (vgl. Abb. 116).
- Wie Raum I, so hat auch Raum II ein durch die Stahlbetondecke grob durchgehauenes Loch ohne Verschluss. Beide Löcher wurden wahrscheinlich erst nach dem Krieg angebracht.
- Ein weiterer als Gaskammer behaupteter Raum im neuen Krematorium ist vollständig umgeben von anderen Räumen, besitzt zwei nicht verschließbare Öffnungen zur benachbarten Leichenkammer, aber hat keinerlei Lüftungsvorrichtung. Eine Öffnung in der Betondecke wurde nachträglich durchgebrochen, ohne dass die Bewehrungseisen entfernt worden sind (vgl. Abb. 115).

Abb. 116: Vergitterter Durchbruch in der Wand von Raum I der Entwesungsanlage bei Baracke 41, KL Majdanek (vgl. Planausschnitt Abb. 113)
© C. Mattogno
Angesichts dieser Lage kann daher nicht verwundern, dass selbst Jean-Claude Pressac sehr skeptisch ist, ob diese Räume überhaupt jemals als Gaskammern verwendet wurden (Pressac 1988). Tatsächlich hätte keiner dieser Räume aus offenkundigen technischen und architektonischen Gründen als solches benutzt werden können.
Z: Demnach ist der Betrug im Falle Majdaneks noch leichter mit den Händen zu greifen als der in Auschwitz.
R: Dank der im Wesentlichen unversehrt erhaltenen Anlagen ja. Gott sei Dank! Nachdem die Revisionisten Carlo Mattogno und Jürgen Graf diese Fakten und viele weitere dokumentarische Beweise erstmals 1998 der Öffentlichkeit vorgelegt hatten, muss die Museumsleitung in Majdanek erkannt haben, dass die jahrzehntelang verbreitete Gräuelpropaganda über dieses Lager nicht länger haltbar ist. Man entschied sich daher zu einer radikalen Frontbegradigung. In dem bereits erwähnten Artikel vom Forschungsleiter des Museums Majdanek Tomasz Kranz (2005) wurden daher restlos alle Zyklon-B-Gaskammern über Bord geworfen. Heute wird den Besuchern des Museums Raum IV als das vorgestellt, was es war: Eine Entwesungsanlage. Die angebliche Hinrichtungs-Gaskammer im Krematorium ist ebenso völlig im Erinnerungsloch verschwunden, und lediglich über die Kammern I und III wird nach wie vor die Lüge verbreitet, dort sei mit Kohlenmonoxid-Flaschengas gemordet worden.
Über die vielen inzwischen indirekt zugegebenen Propagandalügen sowie über die noch heute den Besuchern des Museums erzählten Lügen hat Eric Hunt einen großartigen Dokumentarfilm gedreht, den ich jedem wärmstens empfehlen möchte: The Majdanek Gas Chamber Myth – der Gaskammer-Mythos von Majdanek (2014c).
3.9. “Hilfsvernichtungslager” Stutthof
R: Nur einen Tag nach dem Ausbruch offener Feindseligkeiten zwischen Deutschland und Polen richteten die deutschen Behörden ein Gefangenenlager für deutschfeindliche polnische politische Aktivisten nahe dem Ort Stutthof in der Region der “Freien Stadt Danzig” ein. Diese Region war nach dem Ersten Weltkrieg von Deutschland abgetrennt und formell dem Völkerbund unterstellt worden, jedoch hatte Polen versucht, diese Region mit allerlei repressiven und provokativen Handlungen unter seine völlige Kontrolle zu bekommen, was einer der Hauptgründe des deutsch-polnischen Konflikts war.
Seit 1941 diente das Lager Stutthof zusätzlich als “Arbeitserziehungslager” für Personen, die ihren Arbeitsvertrag auf irgendeine Weise verletzt hatten, und 1942 erhielt das Lager den Status als Konzentrationslager mit dem Zweck, dem örtlichen Gewerbe und den umliegenden Bauernhöfen Zwangs-Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Für den Zweck dieser Vorlesungen wird das Lager erst ab 1944 interessant, als seine Häftlingsbelegung steil anstieg aufgrund eines massiven Zustroms jüdischer Gefangener, die aus den baltischen Ländern sowie aus Ungarn und Polen über Auschwitz überstellt wurden. Ab diesem Punkt behauptet die polnische Geschichtsschreibung, die deutlich von stalinistischer Kriegspropaganda geformt worden ist, dass das Lager in ein “behelfsmäßiges Vernichtungslager” umgewandelt worden sei zur Unterstützung des Massenmordes, der angeblich zeitgleich in Auschwitz vonstatten ging.
Die revisionistischen Forscher Jürgen Graf und Carlo Mattogno haben sich diese Behauptungen kritisch angeschaut und kamen zu dem Schluss, dass sie aus vielerlei Gründen unhaltbar sind, von denen ich einige zusammenfassen werde (vgl. Graf/Mattogno 1999; 2015):
- Es gibt keine Dokumente, die die Behauptung unterstützen, es habe in Stutthof eine Menschengaskammer gegeben bzw. Menschenvergasungen.
- Obwohl es auch keine materiellen Beweise für solche Behauptungen gibt, kann nicht kategorisch ausgeschlossen werden, dass das kleine Gebäude (8,5 m × 3,5 m), welches als Menschengaskammer benutzt worden sein soll, tatsächlich als solches missbraucht wurde. Es besitzt alle Merkmale einer Zyklon-B-Entwesungskammer, einschließlich massiver blauer Flecken an seinen Wänden, was beweist, dass darin Zyklon B in massivem Umfang eingesetzt wurde.
- Dieses Gebäude konnte von allen Häftlingen leicht beobachtet werden. Man bedenke dann, dass täglich zwischen 20 und über 50 Häftlinge aus Stutthof entlassen wurden, und dies sogar während jenes Zeitraums, in dem Massenvergasungen stattgefunden haben sollen.
- Die Vernichtungsbehauptungen sind gekoppelt mit analogen Behauptungen über Stutthofs Kremierungskapazität, die von den Zeugen auf groteske Weise übertrieben wurde, was ein ungünstiges Licht auf deren Glaubwürdigkeit wirft.
- Behauptungen über die Anzahl der Opfer, ihre Volks- bzw. Religionszugehörigkeit sowie das Datum der Vergasungen sind Widersprüchlich und vage und enthalten beizeiten offensichtliche Propaganda. Einige Zeugen behaupten gar, Häftlinge seien in Schmalspur-Eisenbahnwaggons vergast worden.
Z: Das ist aber keine überzeugende Liste an Argumenten gegen Behauptungen von Menschenvergasungen.
R: Obgleich das stimmen mag, sind die zur Stützung der Behauptungen angeführten Beweise auch nicht überzeugend, und da die Ankläger ihre Behauptungen beweisen müssen, haben sie damit keinen Erfolg. Aber die undurchsichtige Beweislage zu Stutthof ist auch nicht der eigentliche Grund, warum ich dieses Lager überhaupt zur Sprache gebracht habe. Wirklich signifikant sind die im Sommer 1944 beginnenden umfangreichen Häftlingsüberstellungen von und nach Stutthof, da sie enorme Auswirkungen auf das ganze orthodoxe Holocaust-Konstrukt haben.
Seit Ende Juni 1944 kamen große Transporte mit Juden in Stutthof an, die einerseits aus Lagern der baltischen Länder und andererseits aus Auschwitz kamen. Erstere waren des Ergebnis des Vormarsches der Roten Armee in diese Länder, während letztere aus Juden aus Ungarn und dem Ghetto von Lodz bestanden, für die Auschwitz lediglich ein Durchgangslager gewesen war.
Zwei Sprengladungen verbergen sich in diesen Transporten:
- Einige der Insassen aus den baltischen Ländern waren deutsche Juden. Laut orthodoxer Geschichtsschreibung sollen diese Juden einige Jahre zuvor bei ihrer Ankunft in den baltischen Lagern ermordet worden sein. Die Daten des Lagers Stutthof beweisen, dass zumindest einige davon nicht ermordet wurden.
- Laut orthodoxer Geschichtsschreibung soll die große Mehrheit der seit Mai 1944 nach Auschwitz deportierten ungarischen Juden sowie der im August 1944 nach Auschwitz deportiert Juden des Lodzer Ghettos bei Ankunft ohne Registrierung ermordet worden sein. Die Daten des Lagers Stutthof beweisen, dass zumindest einige dieser unregistrierten Juden (23.566, um genau zu sein) nicht ermordet sondern als Arbeitskräfte in andere Lager überführt wurden.
Man kann nicht davon ausgehen, dass alle Juden aus dem Baltikum, aus Ungarn und aus Lodz, die im Sommer 1944 durch Auschwitz geschleust wurden, nach Stutthof gelangten, da dies nur ein kleines Lager war und lediglich eines unter vielen. Zukünftige Forschungen der Zugangsdaten anderer Lager, soweit sie noch existieren, könnten ergeben, dass noch viel mehr Juden quicklebendig waren, von denen die orthodoxe Geschichtsschreibung bisher annahm, dass sie ermordet worden waren. Anhand der ihm anno 2001 zur Verfügung stehenden Daten konnte Mattogno beweisen, dass mindestens 79.200 der unregistriert nach Auschwitz deportierten ungarischen Juden in andere Lager überführt wurden – ohne ermordet werden zu sein (Mattogno 2001b).
Stutthof beweist daher, dass die orthodoxe Theorie vom Massenmord an den Häftlingen, die bei ihrer Ankunft in Auschwitz nicht registriert wurden, unhaltbar ist.
Z: Es sei denn, die ungarischen Juden wurden nach Stutthof geschickt, um dort getötet zu werden.
R: Dies ist es, was orthodoxe Historiker über dieses Lager behaupten. The Problem ist, dass seit Juli 1944 Tausende Juden von Stutthof aus in andere Konzentrationslager in Mittel- und Westdeutschland überführt wurden und sogar, man höre und staune, nach Auschwitz.
Z: Wurden die Häftlinge etwa im Kreis herum geschickt?
R: Das wäre sinnlos gewesen, wenn Vernichtung tatsächlich ihr Schicksal gewesen wäre. Aber wie erhalten gebliebene Dokumente zeigen, war der wirkliche Zweck des Lagers Stutthof zu jener Zeit die systematische Datenerfassung von Konzentrationslagerinsassen, um sie so effizient wie möglich in Deutschlands Wirtschaft einsetzen zu können. Oder bündig ausgedrückt: Stutthof war zu einem großen Arbeitsreservoir und zu einer Verteilerdrehscheibe für Zwangsarbeiter für die deutsche Kriegswirtschaft geworden. Die zwei zurück nach Auschwitz gesandten Transporte enthielten etwa 2.000 “arbeitsunfähige” Häftlinge – hauptsächlich Frauen und Kinder –, die aus dem Baltikum evakuiert worden waren.
Z: Womöglich wurden sie in Auschwitz getötet?
R: Falls die Nazis jemals vorhatten, diese jüdischen Frauen und Kinder zu töten, warum waren sie nicht gleich in den baltischen Lagern getötet worden? Und falls Stutthof ein “behelfsmäßiges Vernichtungslager” mit einer Menschengaskammer war, warum wurden dann diese Häftlinge nicht gleich vor Ort getötet? Sie von einem Lager zum anderen kreuz und quer durch Europa zu verschiffen, beweist mit Gewissheit, dass es keine Politik des Massenmordes gab.
Und genau dies ist die Bedeutung des Lagers Stutthof: seine erhalten gebliebenen Dokumente durchlöchern die orthodoxe Holocaust-Hypothese.
3.10. Chelmno und die Gaswagen
R: Stéphane Courtois hat eingehend den Terror beschrieben, der durch die Kommunisten seit der Oktoberrevolution überall in der Welt ausgeübt wurde (Courtois u.a. 1998). Es gab kaum ein Mittel, das nicht zur Terrorisierung von Dissidenten angewendet wurde. Es kann daher nicht sehr überraschen, wenn der sowjetische Dissident Piotr Grigorenko in seinen Erinnerungen einen Bericht eines Freundes wiedergibt, dem zufolge dieser Freund Ende der dreißiger Jahre von seiner Gefängniszelle beobachtet haben will, wie eine Gruppe Gefangener in einen Gefangenentransporter, einen sogenannten “Schwarzen Raben” einstieg. Als der Wagen nach ca. einer Viertelstunde zurückkam, sei folgendes geschehen (Grigorenko 1981, S. 275f.; vgl. HT Nr. 48, S. 35f.):
“Die Wärter öffneten die Tür: Sie spie schwarze Rauchschwaden und leblose Körper aus, die einer über den anderen zu Boden fielen.”
R: Im Frühjahr 1993 wurde in den USA eine vierteilige Fernsehsendung ausgestrahlt, die sich mit der Sowjetunion befasste. Der Titel lautete Monster. A Portrait of Stalin in Blood. In der zweiten Folge der Serie mit dem Untertitel “Stalins Secret Police” wird der ehemalige KGB-Offizier Alexander Michailow zitiert, mit der Bemerkung, Gaslastwagen zur Ermordung Gefangener seien schon vor dem Zweiten Weltkrieg in Moskau von einem gewissen Isai Davidovich Berg erfunden und durch den NKWD (dem Vorgänger des KGB) zur Ermordung von Dissidenten eingesetzt worden.[238] Dies wurde später vom russischen Forscher Michael Voslensky bestätigt, der basierend auf seinen Untersuchungen von freigegebenen NKWD-Akten schrieb (1995, S. 28f.):
“In der UdSSR wurde ein Lastkraftwagen konstruiert, bei dem die Auspuffgase durch ein Rohr in den geschlossenen Wagenkasten geleitet wurden. Der Erfinder war ein gewisser Berg, Leiter der Wirtschaftsabteilung des NKWD für Moskau und das Gebiet um Moskau. Man begann lange vor dem Krieg – im Jahre 1936 – damit, die Erfindung Bergs anzuwenden.”
Z: Ich dachte, man kann mit Dieselabgasen keine Menschen umbringen.
R: Es ist schwierig, aber nicht unmöglich. Aber interessanterweise produzierten die Sowjets Ford-Lastwagen unter Lizenz, und die waren damals mit Benzinmotoren ausgerüstet (Gauss 1994, S. 342/Rudolf 2003a, S. 465).
Die deutsche Propaganda über die Massenmorde der Sowjets an Angehörigen der polnischen Elite in Katyn und anderswo setzte nach den Exhumierungen im April 1943 ein. Die Engländer entfachten sofort eine Propaganda-Gegenoffensive, wie ich später noch erläutern werde (S. 399). Aber auch die Sowjets hielten nicht still. Als die Ostfront nach dem Fall Stalingrads nach Westen zurückwich und die Sowjets größere Geländegewinne zu verzeichnen hatten, waren sie in der Lage, deutsche Soldaten wegen Kriegsverbrechen anzuklagen. Ein solcher Prozess fand vom 14.-17.7.1943 in Krasnodar/UdSSR statt, wo ukrainische Kollaborateure vor Gericht standen. Während des Prozesses war auch von “Mordwagen” die Rede, mit denen die Deutschen unschuldige Sowjetbürger in Massen mittels Dieselabgasen umgebracht haben sollen.[239]
Z: Regiepanne. Das sollte wohl besonders deutsch klingen.
R: Wahrscheinlich. Das Verfahren verlief wie alle damals typischen sowjetischen Schauprozesse: Die Angeklagten bekannten sich alle schuldig und überschlugen sich mit enthusiastischen Selbstbeschuldigungen und propagandistischen Reden, als handele es sich bei ihnen nicht um die Angeklagten, sondern um Stalins Henker selbst (Koestler 1950, S. 259f.; Bourtman 2008). Sogar der professionelle deutsche Nazijäger Adalbert Rückerl bestätigte den Schauprozesscharakter dieser Verfahren (Rückerl 1984, S. 99f.).
Der Kern der damals gemachten Aussagen ist inzwischen zum Gerüst der offiziellen Geschichtsschreibung geworden: Einheiten der deutschen Einsatzgruppen sollen hinter der Front in Russland – und ebenso in Polen und in Jugoslawien – Juden zu Zigtausenden in luftdicht verschlossene Diesellaster gesperrt haben, um dann während der Fahrt die Eingesperrten mittels der Abgase des Dieselmotors umzubringen.
Ein zweiter Schauprozess wurde dann vom 15.-17.12.1943 in Charkow durchgeführt, wo drei deutsche Soldaten und ein ukrainischer Hilfsarbeiter angeklagt und zum Tode verurteilt wurden (vgl. Kladov 1944, S. 45-124). Auch hier wurde wieder die Behauptung von Massenmorden in geschlossenen Lastwagen mit Dieselabgasen aufgestellt.
Z: Wurden während des Verfahrens irgendwelche Sach- oder Dokumentenbeweise vorgelegt?
R: Abgesehen von theatralischen Zeugenaussagen und enthusiastischen Tätergeständnisse führte das Gericht auch den Bericht über eine gerichtsmedizinische Untersuchung exhumierter Leichen ein. Ironischerweise führten die Gerichtsmediziner darin aus, sie hätten als Todesursache dieser Leichen eine “Kohlenmonoxidvergiftung” festgestellt, was ihrer Ansicht nach zweifellose “binnen weniger Minuten (von fünf bis zehn) mit den Abgasen einem Dieselmotors” bewirkt werden könne (Kladov 1944, S. 13).
Z: Aber dies ist doch nur ein Interpretationsfehler. Tatsache ist, dass sie bewiesen haben, dass die Opfer vergiftet worden waren.
R: Wenn das bloß glaubhaft wäre. Auf Seite 287 habe ich gezeigt, dass die wissenschaftliche Gemeinde erst im Jahre 2010 eine Methode zu entwickeln vermochte, die den zuverlässigen Nachweis von Kohlenmonoxidwerten in Gewebe- und Blutproben erlaubt, die einige Tage verwest sind. Wie gelang dann wohl den Sowjets im vom Krieg zerrütteten Russland dieses Meisterstück mit der Technologie der 1940er Jahre an Leichen, die womöglich ein Jahre lang am verwesen waren? Ganz abgesehen davon hat uns Katyn wohl eines gelehrt, dass nämlich die Sowjets Meister im Fälschen gerichtsmedizinischer Gutachten sind.
Z: Es ist daher egal, welchen wissenschaftlichen Beweis die Sowjets während des Krieges oder danach vorgelegt hätten: Sie würden ihn immer ungesehen ablehnen?
R: Nein. Die Sowjets hätte es so machen sollen, wie die Deutschen es mit Katyn taten: ein Team internationaler Wissenschaftler von neutralen Ländern einladen und diese die Untersuchungen durchführen lassen. Die Tatsache, dass sie dies nicht taten, weckt in mir den Verdacht, dass sie viel zu verbergen hatten.
Bis heute gibt es keine Spur dieser angeblichen Gaswagen. Noch nicht einmal ein Bild ist davon erhalten. Zwar findet man bisweilen Fotos deutscher Lkws aus der Kriegszeit, vgl. Abb. 117ff., jedoch handelt es sich dabei um Bilder, die von einem polnischen Untersuchungsteam nach dem Krieg angefertigt wurden. Dieses Team kam zu dem Schluss, dass der dargestellte Lastwagen kein Gaswagen war sondern ein trivialer Möbelwagen.[240]
Eine anderes Bild, das wiederholt u.a. vom Spiegel veröffentlicht wurde mit der Behauptung, dabei handele es sich um einen Nazi-Gaswagen, hat sich als gestellte Szene eines polnischen Propagandafilms von 1961 herausgestellt (Alvarez 2014).
Z: Sie haben doch hier selbst die Bilder einiger Gaswagen gezeigt, Abb. 100f.
R: Richtig, das sind Generator-Gaswagen. Deren Treibstoffgase – nicht aber deren Auspuffgase! – waren tatsächlich extrem tödlich. Aber solche Bilder wurden nie als Beweis vorgelegt, und was würden sie auch schon beweisen? Bei Kriegsende waren ja fast alle Lkws in Deutschland mit Gasgeneratoren ausgerüstet. Daraus einen Beweis für einen Massenmord schaffen zu wollen, hieße wohl, den Deutschen zu unterstellen, sie hätten die ganze Welt vergasen wollen, sich selbst eingeschlossen.

Abb. 117: Ein “Tötungsgaswagen” laut Gerald Fleming (1982, nach S. 128). Die polnische Untersuchungskommission, die das Foto anfertigte, bewies, dass dies ein normaler Möbelwagen war (siehe Text).

Abb. 118: “Gaswagen der SS: ‘Armselige Pfuscherei’” – falsche Bildbetitelung im Spiegel (Friedländer 1968, S. 92). Tatsächlich ist dies eine Szene aus einem polnischen Propagandafilm, siehe unten

Abb. 119: Szene aus dem polnischen Nachkriegsfilm “Ambulans”, vom Spiegel als Beweis für die Existenz von Gaswagen missbraucht. (Morgenstern)
Der revisionistische Historiker Santiago Alvarez hat den Stand der Forschung in der Frage der Gaswagen zusammengefasst und die wenigen zu dieser Frage angeführten Dokumentenbeweise einer Kritik unterzogen, auf die ich verweisen darf (Alvarez 2011). Kernstück dessen sind einige Dokumente, in denen von “Sonderwagen”, “Sonderfahrzeugen”, “Spezialwagen” oder “S-Wagen” die Rede ist.
Z: Ahh, da haben wir wieder die Tarnsprache!
R: Ja, das Problem ist bloß, dass damals alle für das Militär gefertigten Fahrzeuge Sonderkraftfahrzeuge genannt wurden, und “S-Wagen” war eine Bezeichnung für einen Laster mit Standard-Hinterachsantrieb im Gegensatz zu Allrad-Antrieb (“A-Wagen”).
Wie in den meisten Fällen, so hat auch das Gerücht um die Gaswagen einen wahren Kern – ich zitiere:
FLECKFIEBER BREITET SICH IN OSTEUROPA AUS
‘BEDROHLICHE BEDINGUNGEN’
VON UNSEREM SONDERBERICHTERSTATTER
STOCKHOLM, 29. DEZ.
Deutsche Bezüge auf Fleckfieber oder schlicht ‘Epidemien’ in Polen, der Ukraine, dem Baltikum und besonders Litauen werden immer häufiger, aber wenige Details dürfen die Zensur passieren, um eine Vorstellung darüber zu geben, ob die Verbreitung wirklich so ernsthaft und ausgedehnt ist, wie die Vorsichtsmaßnahmen nahelegen. Die Deutschen haben jetzt mobile Entlausungseinheiten mit besonderen Lastwagen eingeführt, und diese sind bereits im schweren Einsatz in der Grenzregion zu Russland, wo die Deutschen Winterquartiere für Soldaten von der Ostfront organisieren.” (London, 30. Dez 1941, S. 3)
Z: Demnach wurden Lebensretter von den Kriegspropagandisten wieder einmal zu Mordwaffen uminterpretiert.
R: So sieht das doch wohl aus, oder?
Alvarez hat eine große Menge anekdotischer Beweise sowohl aus der Überlebendenliteratur wie auch aus 30 Gerichtsverfahren ausgewertet, in denen deutschen Angeklagten vorgeworfen wurde, solche Gaswagen eingesetzt zu haben. Seine Zusammenstellung der für diese Fahrzeuge behaupteten Eigenschaften ist absolut verheerend, da sie aufzeigt, dass fast jede vorstellbare Eigenschaft gefunden werden kann, einschließlich der unsinnigsten und kindischsten (Alvarez 2011, S. 253-267). Ich beschränke mich hier darauf, den bemerkenswertesten davon zu zitierten (ebd., S. 256, das Warnzeichen eingeschlossen):
“Und hier ist mein Favorit, bezeugt von George Goiny-Grabowski bezüglich in Auschwitz angeblich eingesetzter Gaswagen:
‘Die Gaswagen hatten ein Bild, das den Kopf eines Menschen zeigt, der sich mit einer Hand die Nase zuhält.’
Oder mit anderen Worten: die Laster hatten angeblich ein Warnzeichen wie das von mir rechts gezeichnete, das alle warnte:
Gefahr! Stinker auf der Straße!”
Z: In Auschwitz gab es auch Gaswagen?
(Siehe Mattogno 2014c, S. 120-124) | |
1.300.000 | Polnische Nachkriegskommission |
400.000 | Claude Lanzmann, Shoah (1985) |
340.000 | Polnischer Untersuchungsrichter |
310.000 | Polnische Geschichtskommission |
152.000 | Schwurgericht Bonn |
R: Angeblich ja, und in Majdanek, in Mauthausen und wer weiß wo sonst noch. Wie gesagt, das Thema ist wie ein Selbstbedienungsladen.
Ein besonderer Fall im Rahmen des Mythos von den deutschen Gaswagen ist das Lager Chelmno in Polen, wo der Massenmord mit diesen ominösen Gaswagen erfolgt sein soll. Mattogno hat dazu alle ihm erreichbaren Quellen ausgewertet und die Widersprüchlichkeiten und Unmöglichkeiten in der orthodoxen Geschichtsschreibung aufgezeigt und mit erhalten gebliebenen Dokumenten nachgewiesen, dass Behauptungen über Massenvernichtungen unhaltbar sind (Mattogno 2014c). Im Prinzip handelt es sich bei Chelmno um eine Kombination der Absurditäten der oben diskutierten reinen Vernichtungslager mit denen der Gaswagen.
Ich wähle hier zur Veranschaulichung einmal nur einige der verschiedenen behaupteten Opferzahlen aus, um das Durcheinander auch hier darzulegen vgl. Tabelle 22.
Z: Hat es zu Chelmno irgendwelche forensische Untersuchungen gegeben?
R: Ja, einige Male, aber wie Mattogno gezeigt hat, wurden diese polnischen Untersuchungen sehr unprofessionell durchgeführt und waren unentwirrbar mit allerlei Propagandabehauptungen vermischt (ebd., S. 107-119).
3.11. Leichenberge
Z: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, so behaupten Sie, dass in den Lagern nur wenige Menschen umgekommen sind. Wie erklären Sie sich dann aber die riesigen Leichenberge, die die Alliierten bei der Besetzung der Lager vorfanden und von denen es ja nun wahrlich genügend Fotos gibt?
R: Sie haben mich wohl missverstanden. In Tabelle 4 (S. 49) habe ich Zahlen dokumentierter Todesopfer aufgeführt, und das sind immerhin fast 400.000 Opfer. Die Bilder, die Sie ansprechen, kennen wir alle nur zu gut. Einige davon darf ich hier wiedergeben. Die Abbildungen 120-122 wurden von den Briten in KL Bergen-Belsen gemacht. Das erste Bild ist wohl auch zugleich das bekannteste, leider aber auch das am häufigsten missbrauchte, denn es wird in den Medien immer wieder als Beweis für einen Massenmord dargestellt. Tatsächlich zeigen diese Bilder die Opfer der in Bergen-Belsen gegen Kriegsende ausgebrochenen Fleckfieber-Epidemie, was unter anderem auch aus Abb. 122 hervorgeht.

Abb. 120: Foto von Fleckfieberopfern, das nach der englischen Besetzung des KL Bergen-Belsen gemacht wurde (Butz 2015, S. 574).

Abb. 121: Falschuntertitelung des Bildes aus Abb. 120 durch die Zeitschrift Quick im Jahre 1979.

Abb. 122: Eingangstor zum Lager Belsen unmittelbar nach der britischen Befreiung: “Staub verbreitet Fleckfieber – 8 km/h” (Butz 2015, S. 575).
Was in den deutschen Lagern bei Kriegsende vor sich ging, lässt sich auch anhand der Sterbestatistiken ahnen. In Abb. 124 sind die Opfer der Lager Dachau, Mauthausen und Buchenwald für jedes Jahr aufgeführt sowie die Summe der drei Lager zusammen (Graf in: Rudolf 2003a, S. 298f.). Man muss dabei bedenken, dass diese Lager alle im Frühjahr 1945 befreit wurden, dass also die Todesfälle für 1945 nur während einiger weniger Monate unter deutscher Herrschaft eintraten.
Abb. 125 und Tabelle 23 enthalten die Daten der letzten Kriegsmonate für das Lager Bergen-Belsen. Eine detailliertere Grafik über die Statistiken des Lagers Dachau, wo sich ein ähnliches Desaster abspielte, befindet sich im Anhang (S. 588) und illustriert ebenso die explodierende Sterberate während der letzten Kriegsmonate.
Tatsächlich stieg die Sterblichkeit gegen Ende 1944 bzw. Anfang 1945 in allen verblieben Lagern explosionsartig an, und das, obwohl laut orthodoxer Geschichtsauffassung die “Endlösung” – verstanden als systematischer Massenmord an den Juden – im Oktober 1944 eingestellt worden sein soll. Grund für dieses Massensterben war einerseits der Zusammenbruch der deutschen Infrastruktur sowie andererseits die völlige Überbelegung der wenigen Lager, die nicht in Frontnähe lagen, denn die Häftlinge aus frontnahen Lagern wurden auf Befehl Himmlers im Landesinnern konzentriert (Rückerl 1972, S. 122ff.).

Abb. 123: Häftlingsleichen in einem Güterwaggon in Dachau. Die Häftlinge starben während ihrer Deportation. Der Zug fuhr wochenlang ziellos und ohne Lebensmittelversorgung durch Deutschland aufgrund zerbombter Eisenbahnlinien (Butz 2015, S. 579).
Aufgrund des alliierten Flächenbombardements war Deutschland gegen Ende 1944 fast völlig gelähmt (vgl. Mierzejewski 1988). Die meisten der großen Städte waren ausgebombt, die wichtigen Verkehrswege unterbrochen. Die durch das Flächenbombardement verursachte Verwüstung war den alliierten Befehlshabern aber noch nicht schlimm genug, wie der berühmte US-amerikanische Jagdflieger Chuck Yeager beschreibt, als sein Jagdgeschwader im Herbst 1944
“[…] ein Gebiet von fünfzig mal fünfzig Meilen zugewiesen bekam mit dem Befehl, auf alles zu schießen, was sich bewegt. […] Wir wurden nicht gefragt, wie wir uns fühlten, als wir die Menschen ausknipsten. Es war ein miserabler, dreckiger Einsatz, aber alle hoben zeitig ab und taten es. […] Uns wurde schlicht und einfach befohlen, ein Gräuel zu begehen, aber die hochrangigen Militärs, die diesen Einsatz guthießen, fühlten sich wahrscheinlich gerechtfertigt, weil das Deutschland der Kriegszeit nicht einfach in ‘unschuldige Zivilisten’ und seine Militärmaschinerie unterteilt werden konnte. Der Bauer, der sein Kartoffelfeld bestellt, mag die deutschen Truppen ernährt haben.” (Yeager 1985, S. 79f.)

Abb. 125: Offizielle Statistik der letzten Kriegsmonate für das Lager Bergen-Belsen wie heute im Lagermuseum gezeigt. Das Lager wurde am 15. April 1945 befreit. Danach starben noch etwa 13.000 weitere Häftlinge an der dort wütenden Epidemie.
Datum | Häftlinge | davon verstorben | |
---|---|---|---|
1. Feb. 45 | 22.000 | Januar | ~900 |
1. Mar. 45 | 41.520 | Februar | ~7.400 |
1. Apr. 45 | 43.042 | März | ~25.600 |
15. Apr. 45 | 60.000 | 1. Aprilhälfte | ~34.600 |
Nach einer im Lagermuseum ausgestellten Grafik. Häftlingszunahme aufgrund von Evakuierungen frontnaher Lager.
R: Weder die Soldaten im Feld noch die Bewohner der Städte konnten damals auch nur das Nötigste bekommen: Nahrung, Kleidung, Medikamente, sogar Trinkwasser wurde knapp. Anfang 1945 setzte dann zusätzlich noch die Massenflucht von Millionen Ostdeutschen gen Westen ein, wodurch viele Verkehrswege verstopft wurden, und viele weitere Deutsche flohen aus den großen Städten. Millionen befanden sich damals auf der Flucht aus dem Osten und aus den großen Städten. Während dieser Monate starben mehr als zwei Millionen Deutsche, insbesondere in Ostdeutschland (Ost- und Westpreußen, Schlesien, Hinterpommern, Ostbrandenburg) durch die Exzesse der Roten Armee.
Z: Wie erging es unter diesen Umständen da den Insassen der diversen Lager und Gefängnisse?
R: Freilich waren sie noch schlimmer dran als alle anderen.
Die Auswirkungen dieser alliierten Politik des totalen Krieges kann man der Aussage von Josef Kramer entnehmen, der dem Lager Bergen-Belsen in den letzten Kriegsmonaten vorstand. Während seiner Vernehmung durch die Briten führte er aus (Connolly 1953, S. 109ff.; vgl. Weber 1995):
“Das Lager war nicht wirklich ineffizient, bevor Sie [die britischen und amerikanischen Streitkräfte] den Rhein überschritten. Es gab fließendes Wasser, regelmäßige Mahlzeiten aller Art […]. Aber dann begann man plötzlich, mir Zugladungen neuer Häftlinge aus ganz Deutschland zu schicken. Es war unmöglich, damit fertig zu werden. […]
Um das Maß voll zu machen, bombardierten die Alliierten dann das Elektrizitätswerk, das unser Wasser pumpte. Wegen der alliierten Kampfflugzeuge konnten Lebensmittellieferungen das Lager nicht erreichen. Dann gerieten die Dinge wirklich außer Kontrolle. […] Ich hatte nicht genug Personal, um die Toten zu beerdigen, geschweige denn, die Kranken abzutrennen. […] Ich versuchte, für die Häftlinge Medizin und Lebensmittel zu bekommen, aber es gelang mir nicht. Ich war überfordert.”
Z: Aber wer glaubt schon einem deutschen Lagerkommandanten?
R: Wenige, nehme ich an, obwohl Kramers Aussage von Russell Barton bestätigt wurde, einem britischen Medizinstudenten, der nach der Befreiung des Lagers einen Monat im Lager Belsen verbrachte und die Ursachen für die katastrophalen Bedingungen des Lagers gegen Ende des Krieges untersuchte (Barton 1975; vgl. Kulaszka 1992, S. 175-180):
“Deutsche Sanitätsoffiziere sagten mir, es sei seit Monaten zunehmend schwierig gewesen, Lebensmittel in die Lager zu transportieren. Alles, was sich auf den Autobahnen bewegte, musste damit rechnen, bombardiert zu werden. […]
Ich war überrascht, zwei, drei Jahre zurückgehende Unterlagen über große Mengen an Lebensmitteln zu finden, die täglich gekocht und ausgegeben worden waren. Im Gegensatz zur populären Ansicht habe ich mich davon überzeugt, dass es nie eine Politik des absichtlichen Aushungerns gegeben hat. Dies wurde von der großen Anzahl guternährter Häftlinge bestätigt. […] Die Hauptursachen für den Zustand von Belsen waren Krankheiten, krasse Überbelegung durch die Zentralbehörden, Mangel an Zucht und Ordnung in den Baracken sowie ungenügende Mengen an Lebensmittel, Wasser und Medizin.”
R: Deutschland glich damals einem riesigen Leichenhaufen. Menschen starben überall zu Zigtausenden wie die Fliegen, und die Insassen der Lager hatten bei dieser Menschheitskatastrophe naturgemäß die schlechtesten Karten, insbesondere wenn sie aus östlichen Lagern gen Westen deportiert wurden. Wie Millionen ziviler Deutscher auch, so gingen auch diese Insassen auf eine “erzwungene Wanderschaft”, wie es Altbundespräsident Richard von Weizsäcker einmal ausdrückte. Man nennt diese Deportationen heute oft Todesmärsche, und das waren sie gewiss, denn damals marschierte der Tod auf allen Straßen Deutschlands.
Die verbliebenen Lager waren daher Anfang 1945 nicht mehr in der Lage, die Häftlinge mit dem Nötigsten zu versorgen: Nahrung, Kleidung, Schlafstätten. Es gab kaum Medikamente, und als dann im dem Chaos Fleckfieber- und Ruhrepidemien ausbrachen, denen binnen weniger Wochen Zigtausende zum Opfer fielen, gab es auch keinen Brennstoff mehr, um diese Leichen einzuäschern.
Z: Was beweist, dass die Nazis eben doch keinen Weg gefunden hatten, Leichen ohne Brennstoff zu verbrennen.
R: Gut beobachtet. Und genau das war es, was die Alliierten bei der Befreiung der Lager vorfanden: Das Ergebnis ihrer eignen Politik der Terrorbombardements.
Z: Sie machen also die Alliierten für das Massensterben in den deutschen Lagern verantwortlich?
R: Mir geht es hier zunächst nur um die historische Analyse und nicht um moralische Schuldzuweisungen. Lassen Sie uns mit der moralischen Bewertung warten, bis wir exakt wissen, was vorgefallen ist, denn wir laufen sonst Gefahr, unser Urteilungsvermögen durch moralische Gefühle zu trüben. Aber wenn wir schon dabei sind: Eine Mitschuld liegt ohne Zweifel bei dem, der Menschen unschuldig einsperrt – sofern sie unschuldig eingesperrt waren, was ja nicht auf alle Häftlinge zutraf. Aber das durch die Flächenbombardements ausgelöste Massensterben in Deutschland geht natürlich auf die Kappe der Alliierten. Der Tod machte eben keinen Unterschied zwischen den Häftlingen in den Lagern und den Freien außerhalb der Lager.
Es gibt jedoch einige Ausnahmen, wo die Schuld eindeutig zu Lasten der Alliierten geht, so zum Beispiel der Bombenangriff auf das Lager Nordhausen. Er forderte Hunderte von Todesopfern unter den Häftlingen, jedoch als die US-Bodentruppen das Lager erreichten und die Opfer fanden, reihten sie diese für alle Welt sichtbar fein säuberlich auf dem Lagergelände auf und behaupteten fälschlich, diese seien die Opfer deutscher Verbrechen; siehe Abb. 126 (Broszat 1970, S. 194f.; vgl. HT Nr. 34, S. 37). Andere Fälle betreffen alliierte Angriffe auf deutsche Flüchtlingsschiffe, die unter der Flagge des Roten Kreuzes in der Ostsee fuhren, wovon einige KL-Insassen transportierten. Insbesondere beziehe ich mich hier auf den britischen Luftangriff vom 3. Mai 1945 auf die deutschen Flüchtlingsschiffe Cap Arcona und Thielbek im Hafen von Lübeck, was in der Ermordung von 7.000 der an Bord befindlichen Häftlinge resultierte (Weber 2000).
Z: Angriffe auf Flüchtlingsschiffe sind doch wohl Kriegsverbrechen, oder?

Abb. 126: Häftlingsleichen im KL Nordhausen – Opfer eines US-Bombenangriffs. US-Medien behaupteten nach dem Krieg, dies seien Opfer einer NS-Vernichtungspolitik (Life, 21. Mai 1945).
R: Das stimmt wohl, genauso wie ethnische Säuberungen, die zu solchen Flüchtlingsströmen führen, Kriegsverbrechen sind. Aber wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter.




Abb. 127a-d: Der wahre Holocaust. Opfer: 600.000 Deutsche des Bombenkrieges; Täter: die Alliierten (vgl. Friedrich 2002 & 2003; Czesany 1998).
Jedenfalls ruhten die dann in die Welt gesetzten Meldungen vom Massenmord, der in Dachau, Bergen-Belsen, Buchenwald und anderen west- und mitteldeutschen Lagern stattgefunden haben soll, auf diesen infernalisch wirkenden Zuständen, die damals in Deutschland allgemein herrschten. Es ist verständlich, dass der uninformierte Betrachter solcher Bilder den Eindruck bekommt, hier sei eine Politik der Vernichtung durchgeführt worden, aber richtig ist das nicht (vgl. Weber in Gauss 2000, S. 285-309).
Sogar die eingefleischtesten der Holocaust-Gläubigen geben dies zu, so zum Beispiel Norbert Frei in der linken offiziellen Geschichtszeitschrift Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Zur Reaktion der Westalliierten auf ihre Entdeckungen in den Lagern meint er (Frei 1987, S. 400):
“Der Schock über die Entdeckungen führte nicht selten zu faktisch falschen Schlußfolgerungen, die sich zum Teil als recht zählebig erweisen sollten. Paradoxerweise konnten aber auch daraus historisch-politisch richtige Einsichten erwachsen.”
Z: Was sind “historisch-politisch richtige Einsichten”?
R: Da muss ich spekulieren. Ich nehme an, dass Frei damit darauf anspielt, die Schlussfolgerungen über einen Massenmord in den westlichen Lagern seien zwar historisch falsch, aber für die östlichen Lager seien sie richtig gewesen. Und das Politische bezieht sich womöglich darauf, dass die Lügenpropaganda, die mit den Horrorbildern aus Dachau und Bergen-Belsen betrieben wurde, moralisch und politisch eben doch “richtig” war, denn mit dem “wirklichen” Horror aus Auschwitz, Treblinka usw. lässt sich ja keine Propaganda betreiben, weil es aus diesen Lagern keine Bilder mit Leichenbergen gibt. Unter diesen Umständen wurden die Bilder der westlichen Lager von den Siegermächten – und anscheinend von einigen Historikern noch heute – als ein Geschenk des Himmels angesehen, da sie benutzt werden konnten und können, um ihre Behauptungen abzustützen, der Nationalsozialismus sei das Böse schlechthin gewesen und habe die alliierten Kriegsverbrechen gerechtfertigt: Flächenbombardements, automatischer Arrest, Schauprozesse, ethnische Säuberungen, Sklavenarbeit deutscher Kriegsgefangener und Zivildeportierter, Patentraub, Industriedemontage, Hungerblockade und so weiter. Die sich daran anschließende Umerziehung wollen wir auch nicht vergessen, das heißt, die Entnationalisierung des ganzen deutschen Volkes, die bis zum heutigen Tage anhält.
Z: Da ist sie wieder, die antifaschistische Lüge, die “paradoxerweise” aber dennoch Gutes bewirkt, zumindest volkspädagogisch.
R: Genau. Immerhin mussten die Deutschen ja dazu gebracht werden, den millionenfachen Massenmord an ihrem eigenen Volk und die Zerstückelung ihres Vaterlandes als gerechte Strafe zu akzeptieren – was die meisten von ihnen heute tun, insbesondere die Intellektuellen, die während ihrer Ausbildung einer überdurchschnittlichen Menge an “social engineering” (sozialer Manipulation) ausgesetzt waren.
3.12. Babi Yar und die Einsatzgruppenmorde
R: Wer von Ihnen kennt Babi Yar? Nun, die Dame dort rechts, was sagt Ihnen dieses Stichwort?
Z: Ich habe gegen Ende des Jahres 1991 einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen. Soweit ich mich erinnere, war dort die damalige Bundestagspräsidentin Frau Dr. Süßmuth zur Einweihung eines Denkmals anwesend, das an die Ermordung von einer ganzen Menge Juden durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg erinnert. An die Anzahl der dort Ermordeten kann ich mich aber jetzt nicht entsinnen.
R: In der Tat wurde dort im November 1991 zur 50jährigen Wiederkehr des Massakers von Babi Yar ein Denkmal errichtet. Es erinnert an folgende Begebenheit: Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Kiew im September 1941 sollen Einheiten der sogenannten Einsatzgruppen alle Juden aus Kiew und Umgebung zusammengetrieben und getötet haben. Aber da endet auch schon die Einigkeit der vorhandenen Quellen darüber, was damals vorgefallen sein soll.
Eine erste kritische Studie über die Quellen dieses Ereignisses wies daraufhin, dass die behaupteten Opferzahlen zwischen 3.000 und 300.000 schwanken (Wolski 1992). Laut der etablierten Version sollen die Juden Kiews am Rande der Schlucht Babi Yar, zu Deutsch Altweiberschlucht, erschossen und in diese hinabgestürzt worden sein.
Nach anderen Quellen jedoch geschah der Mord in einem Friedhof, am Friedhof, in einem Wald, in der Schlucht selbst, in einer Ziegelei, in Kiew selbst, in Gaswagen, oder gar im Fluss Dnjepr.
(Für Quellen siehe Wolski 1992, falls nicht anders angegeben.) | |
300.000 | Vitaly Korotych |
200.000 | Vladimir Posner |
150.000 | Ansprache zur Denkmaleröffnung |
110.000 – 140.000 | New York Times (Murder… 1945) |
100.000 | IMT (Bd. 7, S. 556), Westliche Enzyklopädien[241] |
80.000 | Sowjetische Kommission |
70.000 | Sowjetische Enzyklopädien |
52.000 | Gerhard Riegner |
50.000 | Genadi Udovenko |
38.000 | Polnischer Widerstand |
33.771 | Tätigkeits- und Lagebericht Nr. 6 |
30.000 | Leni Yahil (Gauss 1994, S. 392) |
10.000 | Grand Dictionnaire Encyclopédique Larousse |
3.000 | Encyclopedia of Ukraine |
Als Mordwaffe findet man in den Quellen Maschinengewehre, Maschinenpistolen, automatische Gewehre, Gewehrkolben, Keulen, Felsen, Panzer, Minen, Handgranaten, Gaswagen, Bajonette und Messer, lebendiges Begraben, Ersäufen, Injektionen und Elektroschocks (Tiedemann in: Gauss 1994, S. 375-399).
Z: Heiliges Kanonenrohr! Das ist ja noch schlimmer als das Chaos um Treblinka!
R: Die Parallelen hören da aber nicht auf. Nach Abschluss dieser Aktion soll die Schlucht gesprengt worden sein, wodurch die Leichen unter den Trümmern begraben worden sein sollen. Als im weiteren Kriegsverlauf im Herbst 1943 die Front wieder gefährlich nahe an Kiew heranrückte, sollen die Deutschen ukrainische Bewohner der Stadt gezwungen haben, alle Leichen unter den Trümmern hervorzuholen und sie binnen weniger Tage auf Scheiterhaufen spurlos zu verbrennen. Auf diese Weise sei heute von dieser Untat keine Spur geblieben.
Z: Genauso wie in Treblinka, Belzec und all den anderen Orten wundersam spurloser deutscher Mordtaten.
R: Gut beobachtet. Die logistischen und technischen Probleme bei der Kremierung wären die gleichen gewesen, das stimmt.
Nun wenden wir uns dokumentarischen Beweisen zu. Da gibt es zunächst einmal eine Serie von Fotos, die von einer sowjetischen Untersuchungskommission nach Rückeroberung der Gegend gegen Ende 1943 aufgenommen wurden. Diese zeigen jedoch im Wesentlichen eine friedliche Schlucht, siehe Abb. 128. Nur auf ganz wenigen Aufnahmen ist Verdächtiges zu sehen, wie etwa alte Kleidung.
Z: Abgesehen davon, dass ich einer sowjetischen Untersuchungskommission gar nichts glauben würde, was nicht von unabhängigen Fachleuten bestätigt wurde.

Abb. 128: Die Schlucht von Babi Jar 1943. (Foto der sowjetischen Untersuchungskommission; www.deathcamps.org/occupation/byalbum)
R: Das ist eine weise und leider notwendige Vorsichtsmaßnahme.
Aufschlussreicher als diese nichtssagenden Bilder ist ein Farbfilm, den ein Fotograf der Wehrmacht vor Ort nach dem Einnahme der Stadt Kiew gemacht haben soll und der über Umwege im kommunistisch geprägten Hamburger Institut für Sozialforschung landete. Aber auch da zeigen die verdächtigsten Aufnahmem lediglich die Ansammlung von Kleidern, siehe Abb. 129.[242] Laut der heute gültigen Fassung der Legende sollen sich die Opfer jedoch auf dem Weg zur Schlucht und an deren Rand ausgezogen haben. Sie wurden dann nackt oder in wenig Unterzeug in die Schlucht hinab geführt, wo sie anschließend erschossen wurden.[243] Wie unter solchen Umständen Berge von Kleidern gleichmäßig verteilt auf den Boden dieses Erosionsgrabens gelangt sein sollen, ist mir nicht klar.
Z: Woher nehmen wir die Sicherheit, dass es sich bei diesem Farbfilm nicht um Aufnahmen einer von den Sowjets durchgeführten Nachstellung handelt?
R: Das wäre eines interessante Arbeitshypothese. Allerdings gibt es auf dem Film jede Menge Bilder aus Kiew und Umgebung, die mit Babi Jar nichts zu tun haben. Daher halte ich das für unwahrscheinlich.

Abb. 129: Farbfoto, angeblich von Johannes Hähle, Militärfotograf der deutschen Propaganda-Kompanie 637 der 6. Armee. Deutsche Soldaten durchsuchen Kleider in der Schlucht von Babi Jar (http://www.deathcamps.org/occupation/byalbum)
Was auch immer dieser Ansammlung von Kleidern zu bedeuten hat, als Beweis für einen Massenmord würde man damit vor einem objektiven Strafgericht nicht weit kommen.
Nun kommen wir zu einem Foto, dem wir trauen können, nämlich einem Luftbild der deutschen Luftwaffe, die von Kiew angefertigt wurde, als es beim Rückzug der deutschen Armee wieder zum Kampfgebiet wurde. Der kanadische Luftbildauswerter John C. Ball hat dieses Luftbild vom 26.9.1943 ausgewertet, das sich heute als Kriegsbeute in den USA befindet (Ball 2015, S. 153-156, vgl. Abb. 130).
Interessant ist dieses Foto aus zwei Gründen. Erstens ist seine Auflösung so gut, dass selbst Einzelheiten wie große Büsche, Bäume und Autos darauf zu erkennen sind. Zweitens entstand diese Aufnahme etwa eine Woche, nachdem die in Babi Yar verscharrten Leichen exhumiert und auf riesigen Scheiterhaufen verbrannt worden sein sollen (Jäckel u.a. 1993, S. 144ff.). Es gibt auf diesem Foto jedoch keinerlei Hinweise auf kürzlich beendete umwälzende menschliche Aktivitäten in diesem Tal. Nichts. Nada. Niente. Rien. Nothing.
Der Freiburger Historiker Dr. Joachim Hoffmann schrieb dazu (1999, S. 210f.):
“Denn mit den auf Hochtouren laufenden Verschleierungsversuchen im Fall ‘Katyn’ hatte das NKVD den bis dahin unbekannten Namen der Altweiberschlucht im November 1943 in die sowjetische Kriegspropaganda eingeführt. Bald nach Wiedereinnahme der ukrainischen Hauptstadt wurde von den Sowjets eine Gruppe westlicher Pressekorrespondenten eingeladen, um die nunmehr als Stätte des Massakers ausgegebene Schlucht von Babij jar in Augenschein zu nehmen. Die materiellen Beweise jedoch scheinen dürftig gewesen zu sein. Und eine Auswertung der zahlreichen Luftaufnahmen in unseren Tagen führte denn anscheinend auch zu dem Ergebnis, dass im Gegensatz zu den deutlich sichtbaren umfangreichen Massengräbern des NKVD von Bykovnia (Bykivnia), Darncia und Bielhorodka und im Gegensatz zu den deutlich sichtbaren Massengräbern von Katyn […] das Gelände der Schlucht von Babij jar zwischen 1939 und 1944, während der deutschen Besetzung, unversehrt geblieben ist. Zur Unterstreichung der Behauptung […] hatte das NKVD 1943 auch drei sogenannte Zeugen präpariert, deren Erzählungen jedoch erst recht die Skepsis der Korrespondenten und vor allem die des erfahrenen Vertreters der New York Times, Lawrence, hervorriefen. Der dann am 29. November 1943 […] veröffentlichte […] Artikel ‘50,000 Kiev Jews Reported Killed’ trug deshalb den bezeichnenden Untertitel ‘Remaining Evidence is Scanty’, was einem ziemlichen Fehlschlag der Bemühungen des NKVD gleichkam.”
Z: Hat man denn dort je nach Spuren gesucht, etwa seit dem Zusammenbruch der UdSSR?
R: Angeblich ja. Ein im Jahre 1987 in der kommunistischen Ukraine veröffentlichtes Buch zeigt ein Bild mit dem folgenden Untertitel (Nenisov/Changiuli 1987):
“Die Ausgrabung eines Grabes in Babi Yar in Kiew, wo Tausende von Sowjetbürgern von den Hitleristen erschossen wurden, Kiew, 1944.”
R: Bisher konnte ich kein Exemplar dieses Buches bekommen. Ich habe dieses Zitat von einer orthodoxen Webseite, die dazu ausführt:[244]
“Das Foto zeigt eine Gruppe von etwa 15 Leuten in ziviler und militärischer Kleidung, die am Rande eines langen Grabens stehen, der vielleicht 15 m lang ist oder mehr. Im Graben liegt eine große Anzahl von Leichen Seite an Seite und auf vielen anderen Leichen. Es ist schwierig zu sagen, ob die Leichen bekleidet sind oder nicht, aber es ist wahrscheinlich, dass sie irgendwelche Kleidung tragen. Im fernen Hintergrund mag sich ein identifizierbares Objekt befinden. Es scheint eine große Brücke über eine Schlucht oder Teil eines sehr großen Gebäudes zu sein.”
R: Es scheint also in diesem Buch oder anderswo keinen Hinweis darauf zu geben, ob ein gerichtsmedizinisches Gutachten angefertigt wurde über die Anzahl und Identität der Opfer, die Zeit und Ursache ihres Todes sowie wahrscheinliche Täter. Es ist noch nicht einmal klar, wo und wann genau und von wem dieses Bild gemacht wurde. Wenn man die Bedeutung diese angeblichen Massakers bedenkt, ist dies sehr unzufriedenstellend.
Z: Aber die Dokumentation dieses Mordes an über 30.000 Juden in Kiew ist doch felsenfest, zumal mehrere deutsche Dokumente diese Zahl nennen. Babi Yar wird dort allerdings nicht explizit genannt. Daher kann es ja sein, dass der Mord woanders geschah.
R: Gut, aber dann müssen wir alle Aussagen in dieser Hinsicht als falsch zurückweisen. Die bisher aufgefunden Luftbilder zeigen aber nirgends Massengräber der behaupteten Größenordnung.
Z: Wie kann man denn ernsthaft die Authentizität der deutschen Dokumente anzweifeln? Die Ereignismeldungen UdSSR zum Beispiel, alle fein mit Briefkopf und teils sogar mit Unterschrift des Gestapochefs Heinrich Müller, umfassen über 2.900 Schreibmaschinenseiten, und jede davon wurde in einer Mindestauflage von 30 Ausfertigungen an alle möglichen Stellen im Dritten Reich verteilt (Krausnick/Wilhelm 1981, S. 333). Darin wird nicht nur dieses Massaker erwähnt, sondern Hunderte andere mit detaillierten Opferangaben in die Hunderttausende.
R: Damit kommen wir zum Problem der Einsatzgruppen.[245] Da dies ein komplexes Thema ist, lassen Sie mich etwas weiter ausholen.
Die “Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD” (Sicherheitsdienstes) wurden offiziell geschaffen, um an der Ostfront im besetzten Hinterland Sicherungsaufgaben durchzuführen, also in erster Linie, um Partisanen zu bekämpfen. Bekanntlich war der von den Sowjets organisierte Partisanenkrieg im Osten ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Niederlage der deutschen Wehrmacht im Osten (Seidler 1999, S. 24-37). Die Zahl der im Rücken der deutschen Armee agierenden Partisanen lag bis Anfang 1942 bei etwa 80.000-90.000, stieg dann aber stetig an, bis sie Anfang 1944 etwa eine halbe Million erreichte (Schulz 1985, S. 99, 101). Bezüglich der von Partisanen getöteten deutschen Soldaten bzw. Zivilisten schwanken die Angaben zwischen 1.5 Mio. – aus sowjetischer Propagandafeder – und etwa 35.000-45.000 aus deutschen Quellen, doch ist letztere Zahl sicherlich zu niedrig, da Zahlen aus dem Jahr 1944 wegen des Zusammenbruchs der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944 nur unvollständig sind (ebd., S. 111f.).
Die deutsche Reaktion auf den von Anfang an erwarteten Partisanenkrieg war anfangs äußerst harsch: Die für die völkerrechtswidrige, grausame Kriegführung der UdSSR[246] mitverantwortlich gemachten Polit-Kommissare der Roten Armee wurden mit dem sogenannten Kommissarbefehl zu Nichtkombattanten erklärt, die sofort hinzurichten waren. Zudem wurden dem damaligen Kriegsrecht folgend im Partisanenkrieg Repressalien gegen die örtliche Bevölkerung durchgeführt.
Z: Behaupten Sie etwa, die summarische Erschießung unschuldiger Zivilisten als Repressalie gegen die Taten der Partisanen sei rechtmäßig erfolgt?
R: Das war damals die Rechtslage (Siegert 1953). Inzwischen wurde die Rechtslage geändert, aber damals war die brutale Bekämpfung von Partisanen auch mittels Repressalien gegen Unbeteiligte rechtens. Verstehen Sie mich richtig: Ich verteidige das durchaus nicht. Krieg ist etwas Grausames, und der Begriff Kriegsrecht ist ja an sich eine Perversion, da der Krieg selbst der ultimative Rechtsbruch ist, der aus unzähligen Akten grausamster Verbrechen besteht, wenn man es unter Friedensrecht betrachtet.
Der Versuch, die Partisanenbewegung in Russland mit Gewalt zu unterdrücken, ging freilich nach hinten los, genauso wie der Kommissarbefehl ja auch nur zur Stärkung der sowjetischen Kampfmoral beitrug. Letztlich wurde daher der Kommissarbefehl im Mai 1942 aufgehoben, nachdem er durch die Truppe ohnehin größtenteils ignoriert worden war (Seidler 1999, S. 160-164). Und in einem einmaligen Akt der Menschlichkeit erkannte die Wehrmacht im Juli 1943 sogar reguläre Partisanenverbände als ordentliche Kombattanten an (ebd., S. 127).
Die Mannschaftsstärke der Einsatzgruppen belief sich anfangs auf lediglich 4.000 Mann, wuchs jedoch bis zum Sommer 1942 auf etwa 15.000 Deutsche und 240.000 fremdländische Hilfskräfte an, denen die deutsche Invasion in die Sowjetunion wie eine Befreiung von stalinistischer Unterdrückung vorkam (Ukrainier, Esten, Letten, Litauer, aber auch Russen).[247] Dieser Zuwachs ist angesichts der gleichzeitig stark ansteigenden Zahl der Partisanen und ihrer Aktivitäten wenig überraschend. Angesichts der relativen Erfolglosigkeit beim Kampf gegen die Partisanen wird offenbar, dass diese zahlenmäßig schwache Truppe völlig überfordert war, dieses riesige Gebiet (mehr als 1,2 Millionen Quadratkilometern) zu beherrschen, durch das wichtige deutsche Nachschublinien liefen, die mit steigender Wirkung von den Partisanen unterbrochen wurden.
Diese gleichen Einsatzgruppen sollen daneben aber auch noch Juden massenweise getötet und in unzähligen Massengräbern verscharrt haben, wobei die Opferzahlen auch hier stark schwanken, vgl. Tabelle 25.
3.000.000 | Solomon M. Schwarz (1951, S. 220) |
2.200.000 | H. Krausnick, H.H. Wilhelm (1981, S. 621) |
1.300.000 | Raul Hilberg[248] |
Zudem sollen die gleichen Einsatzgruppen im Jahr 1943, als die Front überall zurückwich, all jene zuvor geschaffenen Massengräber wieder ausgehoben und die halb verwesten Leichen auf den üblichen gigantischen Scheiterhaufen spurlos verbrannt haben. Der oben erwähnte Fall Babi Yar ist da nur der bekannteste von allen.
Diese gigantische Spurenvernichtungsaktion, die im Sommer 1943 begonnen haben soll, lief angeblich unter dem Tarnnamen “Sonderaktion 1005” (Jäckel u.a. 1993, S. 10-14).
Z: Und wie sieht es da mit Spuren dieser Verbrechen aus?
R: Die orthodoxe Geschichtsschreibung meint dazu lapidar (ebd., S. 13f.):
“Obwohl die Verbrennung der Leichen aus den Massengräbern die nationalsozialistischen Verbrechen nicht verbergen konnte, erschwerte sie es, die Details der Verbrechen und die Zahl der Opfer festzustellen. In vielen Fällen fanden die Kommissionen, die NS-Verbrechen in der Sowjetunion und Polen untersuchten, keine Spuren von Massengräbern, und Schätzungen erwiesen sich als schwierig.”
Z: Also mit anderen Worten: Es gibt gar keine Beweise.
R: Sagen wir mal: Bis zur Jahrtausendwende hat niemand systematisch nach Beweisen gesucht. Das änderte sich jedoch im Jahre 2004, als sich der französische Pater Patrick Desbois in die Ukraine begab, um dort jüdische Massengräber ausfindig zu machen und zu öffnen. Über die Ergebnisse seiner Forschungen verfasste er später ein Buch (2007/2009). Schauerliche Bilder von geöffneten Massengräbern angefüllt mit Skeletten begleiteten seine Veröffentlichungen, vgl. Abb. 131.
Z: Das scheinen mir aber doch unwiderlegbare Beweise für deutsche Gräuel zu sein.

Abb. 131: Massengrab in der Ukraine, geöffnet unter der Leitung von P. Desbois (Mattogno u.a. 2015, S. 1088)
R: Das könnten sie sein. Allerdings gibt es diesbezüglich mehrere Probleme. Dabei fasse ich zusammen, was der unermüdliche Carlo Mattogno in seiner Kritik von Desbois Buch dargelegt hat (2009).
Bevor ich dies tue, darf ich fragen, was Sie tun würden, wenn Sie auf ein Massengrab stoßen.
Z: Ich würde die Polizei rufen.
R: Ja, richtig, aber das meine ich nicht. Also, nehmen wir mal an, Sie seien bei der Polizei als Experte für solche Fälle angestellt. Ich weiß, sie sind das wahrscheinlich nicht, aber mich interessiert hier, was ein Laie tun würde. Also, was würden Sie tun?
Z: Also, ich würde wahrscheinlich die Leichen und alles, was man sonst noch in den Gräbern findet, nach allen Regeln der Kunst exhumieren und dann in einem Labor daran die üblichen Untersuchungen anstellen, um die Identität der Opfer festzustellen sowie die Ursache und womöglich auch den ungefähren Zeitpunkt des Todes.
R: Na, sehen Sie! Das war doch gar nicht so schwierig. Wir alle wissen, was zu tun ist, wenn wir auch womöglich nicht wissen, wie es zu tun ist. Aber dafür gibt es ja die Experten.
Pater Desbois war freilich kein Experte. Ich weiß nicht, ob er Experten zu Rate zog, aber sicher ist, dass seine Untersuchungen absolut nichts mit dem zu tun haben, was man erwarten würde.
Tatsächlich hat Desbois davon abgesehen, die gefunden menschlichen Überreste zu exhumieren, und irgendwelche Untersuchungen wurden an ihnen oder an anderen freigelegten Gegenständen schon gleich gar nicht durchgeführt. Das einzige, was erfolgte, war die Freilegung der obersten Lage an Skeletten. Diese wurden dann propagandistisch wirkungsvoll fotografiert, und dann wurden die Gruben mit Teer aufgefüllt, um zu verhindern, dass potentielle Grabräuber darin nach Wertgegenständen suchen. Noch nicht einmal die Größe der Gräber wurde bestimmt, geschweige denn, wie tief und dicht diese mit Skeletten angefüllt waren.
Z: Da kann man sich nur wundern. Warum wurde so stümperhaft vorgegangen?
R: Weil es eine obskure jüdische Regel gibt, die das verbietet. Desbois erklärte es wie folgt (2007, S. 186):
“Es wurde [von den Rabinern] bestimmt, dass alle Juden, die unter dem Dritten Reich ermordet wurden, tsaquidim sind, sprich ‘Heilige’, und dass ihnen ewiges Leben gewährt worden sei. Aus diesem Grunde müssen deren Gräber […] intakt bleiben, um ihre Ruhe nicht zu stören.”
Z: Na klasse. Mit solchen an den Haaren herbeigezogenen Regeln kann man dann ja fein alle Propagandalügen gegen wissenschaftliche Richtigstellungen immunisieren.
R: Ja, praktisch, gell? Aus dem gleichen Grunde wurde auch Caroline Sturdy Colls verweigert, in Treblinka Grabungen durchzuführen (vgl. Kapitel 3.5.5.).
Z: Aber solch eine Vorgehensweise schaufelt doch Wasser auf die Mühlen der Revisionisten.
R: Oder auch nicht, je nach dem, was Desbois hätte nachweisen können und was nicht. Tatsache ist, dass forensische Grabungen nach Holocaust-Opfern seit jeher von Revisionisten gefordert wurden.
Z: Demnach wird Desbois als Held herumgereicht, der den Massenmord der Einsatzgruppen in der Sowjetunion hieb- und stichfest bewiesen hat, obwohl er formell betrachtet keinen einzigen Beweis für auch nur ein einziges jüdisches Opfer von NS-Gewalttaten gefunden hat.
Z': Moment. Wieso wird überhaupt eine jüdische Grabregel auf Gräber angewendet, bei denen man noch nicht einmal weiß, welcher Religion die Opfer angehörten und wessen Opfer sie waren?
Z''': Na, hör mal! Um was für Opfer soll es sich in den Massengräbern denn sonst handeln?
Z'': Oh, mir fallen da einige Alternativen ein. Mir ist auch klar, warum die Sowjetunion nach dem Kriege nicht nach Massengräber deutscher Opfer suchte, abgesehen davon, dass sie das gar nicht nötig hatte, da die anderen Siegermächte der Sowjetunion ohnehin fast alles glaubten, was diese über die deutschen Teufel verbreitete. Jedenfalls hätte ich an Stalins Stelle auch nicht nach deutschen Massengräbern gesucht, denn selbst wenn die den Deutschen unterstellten Untaten stimmen – woran er wohl selbst nicht geglaubt hat –, so würden die zwei Millionen ermordeten Juden ja doch nur einen kleinen Prozentsatz der insgesamt vielleicht 50 Millionen Opfer des Sowjetkommunismus ausmachen, die nie “spurlos” eingeäschert wurden und die fast jeden Quadratmeter Erde der vormaligen Sowjetunion düngen.
R: Ganz richtig. Thomas Dalton hat einen Fall erwähnt, bei dem sich herausstellte, dass ein Massengrab in der Ukraine mit 300.000 Leichen, von dem man lange annahm, es enthalt Opfer der Deutschen, tatsächlich die Opfer stalinistischer Massaker enthält (Dalton 2009, S. 201). Stalin konnte daher wirklich kein Interesse daran haben, in der sowjetischen Landschaft herumzugraben.
Z: Und dazu kämen noch die vielen Massengräber der etwa 10 Millionen gefallenen deutschen und sowjetischen Soldaten sowie der vielen verstorbenen Zivilisten, die ja auch irgendwo liegen müssen. Nicht zu vergessen sind auch die Opfer der Säuberungen bei Kriegsende, als Stalin sich bitter an den Völkern rächte, die mit den Deutschen kollaboriert hatten. Wie soll man bei solch einem riesigen Leichenhaufen zwischen Juden und Nichtjuden, zwischen Opfern der Einsatzgruppen und denen des Kommunismus oder des Krieges unterscheiden?
R: Mit zunehmender Zeit wird es sicher schwieriger, aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Das dachten sich 1996 wohl auch die Verantwortlichen der Stadt Marijampol in Litauen, die sich in den Kopf gesetzt hatten, den Zehntausenden dort im Kriege angeblich ermordeten Juden ein Denkmal zu setzen. Um das Denkmal auch an der richtigen Stelle zu errichten, führte man an jenen Stellen, die von Zeugen identifiziert worden waren, Grabungen durch in der Suche nach Spuren der ehemaligen Massengräber. Als man die von Zeugen bezeichnete Gegend ausgrub, fand man anfänglich nichts.[249] Menschliche Überreste wurden erst gefunden, nachdem man das Suchgebiet ausgeweitet hatte. Was allerdings dann passiert, ist typisch für ähnliche Fälle; wie der verantwortliche Archäologe Dr. Algimantas Merkevicius erklärte:[250]
“Der Zweck [der Grabungen] war, den genauen Ort der Gräber festzustellen. Der behauptete Beerdigungsort war leer, und ich fand die Massengräber etwa 100 m weit weg von dem angeblichen Gebiet. Die Leute wurden in einem großen Graben getötet und begraben. Aber nachdem ich den genauen Ort gefunden hatte, war meine Arbeit erledigt. Ich weiß nicht, wie viele Menschen getötet wurden und wie groß das Gebiet der Massengräber ist.”
R: Hier haben wir es also erneut mit einer bedauernswerten Gleichgültigkeit der Verantwortlichen zu tun, die Zahl und Identität der Opfer, ihre wahrscheinliche Todeszeit und Todesursache sowie irgendeinen potentiellen Mörder festzustellen. Woher wissen wir, dass die menschlichen Überreste tatsächlich die von Juden sind und nicht etwa von im Kampf gefallenen Soldaten oder von der Unmenge an Opfern des sowjetischen Vor- und Nachkriegsterrors? Und selbst wenn dies Überreste von Juden sind, die während der deutschen Besatzung starben, so könnte die Feststellung ihre Zahl und ihrer Todesursache immer noch erhellend sein. Schließlich gibt es viele Gründe, warum Juden in jenen Jahren starben, von denen Gewehrkugeln nur einer ist, und Zeugenberichte über Opferzahlen tendieren dazu, bisweilen grob übertrieben zu sein.
Z: Warum schert sich überhaupt jemand darum, zumal alles um den Holocaust ohnehin offenkundig ist? Nur um den revisionistischen Durst für gründliche Bestätigung und Genauigkeit zu stillen? Das würde denen Glaubwürdigkeit und einen guten Ruf verleihen, und nichts wäre schlimmer als das!
R: Nun, ich denke nicht, dass diese Leute die Revisionisten im Sinn haben. Es ist vielmehr so, dass die kleinste anscheinende Bestätigung von Zeugenberichten bzw. von dem, was man ohnehin schon “weiß”, diesen Leuten schnell genügt, zumal sie sich noch nicht einmal vorstellen könne, an der generellen Wahrheit der Zeugenbehauptungen zu zweifeln.
Womöglich aufgrund solcher und ähnlicher Ereignisse (oder besser Nichtereignisse) schlucken nicht mehr alle Historiker die Geschichten über Massenhinrichtungen im Osten – insbesondere einige unabhängige Geister in den noch nicht allzu lange unabhängigen Nationen, die jahrzehntelang unter sowjetischer Herrschaft standen. Der lettische Historiker Andrew Ezergailis sagte zum Beispiel über die angeblichen Massenerschießungen in Lettland im Jahre 1994 lakonisch (Ezergailis u.a. 2005, S. 115; vgl. Kues 2010):
“Einige Memoirenschreiber berichten uns, dass es unmittelbar vor der Initiative, die Juden zurück nach Deutschland zu schicken, in Lettland große Massaker gegeben habe. Diese Behauptung muss allerdings als ‘Folklore’ betrachtet werden, da bis heute kein Archivmaterial aufgetaucht ist, das die Morde bestätigen würde. So hat zum Beispiel die Außerordentliche Sowjetische Kommission keine frischen Grabstätten aus dem Jahre 1944 festgestellt.”
Z: Na, wenn die Leichen alle spurlos verbrannt wurden, wie kann man da auch Spuren finden?
Z': Aber was ist mit den Massengräbern? Die verschwinden nicht spurlos, selbst wenn sie geleert wurden.
R: Nun, orthodoxe Historiker behaupten, die Mitglieder der “Aktion 1005” hätten innerhalb eines Jahres je nach Quelle zwischen anderthalb und über drei Millionen Leichen ausgegraben und verbrannt.[251] Das sind ungezählte Gräber, verstreut über 1,2 Millionen Quadratkilometer – und dabei wurden keinerlei materiellen und dokumentarischen Spuren hinterlassen!
Z: Die Einsatzgruppen müssen also von Anfang an über all ihre Massengräber genau Buch geführt und diese in Karten eingetragen haben, damit sie sie später wiederfinden konnten.
R: Nicht nur die, sondern auch die Wehrmacht, die Polizeidienststellen und alle anderen, die am Morden mitgewirkt haben sollen, denn auch deren Massengräber sollen geöffnet und ihr krimineller Inhalt “spurlos” zum Verschwinden gebracht worden sein. Bloß gibt es solche Karten nicht. Und es sind auch keine Luftbilder bekannt, auf denen diese Gräber und die damit einhergehenden gigantischen Scheiterhaufen abgebildet sind. Thomas Sandkühler liegt daher fast richtig, wenn er schreibt (1996, S. 278):
“Wegen der strengen Geheimhaltung der ‘Aktion 1005’ sind schriftliche Quellen hierzu sehr rar.”
R: Tatsächlich gibt es gar keine schriftlichen Quellen für diese Aktion, wie C. Mattogno gezeigt hat! (Mattogno/Graf 2002, S. 271-286)
Z: Und diese gigantische Aktion wurde von nur einigen tausend Deutschen und ihrer Heerschar ausländischer Hilfswilliger durchgeführt, die gleichzeitig noch Hunderttausende Partisanen bekämpften?
R: So die herrschende Auffassung. Es hört sich dann auch schon fast ironisch an, wenn Heinz Höhnes meint, dass (Höhne 1976, S. 330):
“Heydrichs Todesboten zu ihrem grauenhaften Abenteuer auf[brachen]: 3.000 Männer jagten Rußlands fünf Millionen Juden.”
R: Der Nazi-Jäger Efraim Zuroff wirkt unwillentlich genauso komisch, wenn er schreibt, die Aufgabe dieser 3.000 Deutschen sei gewesen (Zuroff 1996, S. 44; vgl. Schirmer-Vowinckel 1998, S. 63-68),
“alle Juden und kommunistischen Funktionäre in dem von der Wehrmacht besetzten Gebiet zu ermorden […] von den Vorstädten Leningrads im Norden bis zum Asowschen Meer im Süden. […] Ihre Kampfmittel waren konventionelle Schusswaffen. Trotzdem gelang es, in 15 Monaten 900.000 Juden zu ermorden […dank der] fanatischen Mithilfe der einheimischen Bevölkerung.”
R: Die Hunderttausenden von Partisanen bekämpften sie offenbar als Hobby nach Feierabend. Kein Geringerer als der etablierte Holocaust-Experte Gerald Reitlinger stellte daher fest, dass dies unglaublich sei (Reitlinger 1957, S. 186).
Einer der renommiertesten Experten zum Thema Einsatzgruppen, Hans-Heinrich Wilhelm, hat bereits im Jahr 1988 festgestellt, dass er sich nicht sicher sei, ob die in den angeblich von den Einsatzgruppen angefertigten und nach Berlin gesandten Ereignismeldungen angegebenen Zahl richtig sind, die immer wieder als Beweis für die Anzahl der ermordeten Juden aufgeführt werden. Er warnte in dieser Hinsicht seine Kollegen wie folgt:[252]
“Wenn auf nicht-statistischem Gebiet die Verläßlichkeit [dieser Berichte] nicht größer ist, was sich nur durch einen Vergleich mit anderen Quellen aus der gleichen Region erhärten ließe, wäre die historische Forschung gut beraten, wenn sie künftig von allen SS-Quellen viel mißtrauischer Gebrauch machte als bisher.”
Z: Demnach hat Wilhelm, der angesehenste Fachmann dieser Dokumente, prinzipiell Zweifel, ob diese Dokumente irgendwelche zuverlässigen Informationen enthalten. Ich frage mich, was er wohl zu schreiben wagte, wenn ihn die deutschen Zensurgesetze nicht bedrohen würden …
R: Wilhelms Bemerkung war nur konsequent, hatte er doch bereits in seinem ersten Buch einige wenige Zweifel an der Verlässlichkeit dieser Dokumente geäußert, indem er mutmaßte (Krausnick/Wilhelm 1981, S. 515):
“dass auch hier mindestens einige Zehntausend vernichtete Juden zur ‘Aufbesserung’ der sonst offenbar als kaum vertretbar empfundenen, weil allzu niedrigen Partisanenvernichtungsbilanz herangezogen wurden.”
R: An anderer Stelle vermerkt er, dass einer der Ereignismeldungen der Einsatzgruppen offenbar manipuliert worden sei, indem durch Einfügung einer Null aus einer 1.134 eine 11.034 gemacht wurde (ebd., S. 535). Offenbar müssen die Fälscher – denn um solche handelt es sich wohl – ein Interesse gehabt haben, irgendjemandem eine möglichst große Opferzahl vorzugaukeln. Wenn die Einsatzgruppen die Fälscher waren, so lässt sich das nur damit erklären, dass man davon ausging, Berlin wolle so viele Juden wie nur möglich ermordet sehen.
Z: Nach all dem, was wir hier gehört haben, halte ich das aber nicht für wahrscheinlich.
R: Dann muss jemand anderes diese Zahlen manipuliert haben.
Z: Doch nicht etwa unsere antifaschistischen Lügner aus ehrenwerten, volksdemagogischen Motiven?
Z': Wie wäre es mit der Erklärung, dass der Schreiber des Dokuments einfach einen Tippfehler machte und diesen korrigierte?
R: Wer weiß. Fragen über Fragen. Der deutsche orthodoxe Historiker Peter Longerich fügte den Rätseln um die Einsatzgruppen im Jahre 2010 ein weiteres hinzu, als er zugab, dass es völlig unklar sei, wie die Einsatzgruppen ihre Befehl zur Judentötung erhalten hätten (Longerich 2010, S. 189; vgl. Dalton 2010c):
“Aus all dem ergibt sich der Eindruck eines gewissen Grades an Verschwommenheit in der Art und Weise, wie den Einsatzgruppen Befehl erteilt wurden. Von der nationalsozialistischen judenfeindlichen Politik kennt man ein Art der Befehlserteilung, bei welcher der Untergebene die ‘Bedeutung’ hinter den Wörtern intuitiv erkennen sollte. […D]iese Praxis setzte eine gewisse Geheimnistuerei voraus, ein stark entwickeltes Konsensgefühl unter den damit Befassten […].”
Z: Das hört sich an wie Hilbergs These von der Befehlserteilung mittels Gedankenlesen.
R: Genau. Auf diese Weise sollen die Mitglieder der Einsatzgruppen in der Lage gewesen sei, die berüchtigte “Geheimsprache” zu entschlüsseln.
Ich darf darauf hinweisen, dass alle bevölkerungsstatistischen Daten über die einst von Deutschen besetzen Gebiete der vormaligen Sowjetunion darauf hinweisen, dass dort kein Massenmord geschah. Dass dem tatsächlich so ist, dafür lassen Sie mich ein letztes Indiz anführen.
1949 stand Generalfeldmarschall Erich von Manstein vor einem britischen Militärgericht, weil ihm als Oberbefehlshaber der 11. Armee eine Mittäterschaft an den Morden der Einsatzgruppe D auf der Krim vorgeworfen wurde. Mansteins Verteidiger, der Brite Reginald T. Paget, schrieb dazu in seinen Prozessmemoiren (Paget 1952, S. 198f.):
“Mir erschienen die vom SD [in den Ereignismeldungen] angegebenen Zahlen gänzlich unmöglich. Einzelne Kompanien von ungefähr 100 Mann mit ungefähr 8 Fahrzeugen wollten in zwei oder drei Tagen bis zu 10.000 und 12.000 Juden umgebracht haben. Da, wie man sich erinnern wird, die Juden an eine Umsiedlung glaubten und folglich ihre Habe mit sich führten, konnte der SD unmöglich mehr als jeweils zwanzig oder dreißig Juden in einem Lastwagen befördert haben. Für jeden Wagen mußten mit Aufladen, 10 km Fahren, Abladen und Zurückfahren schätzungsweise zwei Stunden vergehen. Der russische Wintertag ist kurz, und bei Nacht wurde nicht gefahren. Um 10.000 Juden zu töten, wären mindestens drei Wochen notwendig gewesen.
In einem Fall konnten wir die Zahlen überprüfen. Der SD behauptete, im November in Simferopol 10.000 Juden getötet zu haben, und meldete die Stadt im Dezember judenfrei. Durch eine Reihe von Gegenproben konnten wir beweisen, daß die Judenerschießung in Simferopol an einem einzigen Tag stattgefunden hatte, nämlich am 16. November. Es befand sich lediglich eine einzige SD-Kompanie in Simferopol. Der Ort für die Hinrichtung lag 15 km von der Stadt entfernt. Die Zahl der Opfer kann nicht höher als 300 gewesen sein, und diese 300 waren aller Wahrscheinlichkeit nach nicht nur Juden, sondern eine Sammlung verschiedenartiger Elemente, die im Verdacht standen, zur Widerstandsbewegung zu gehören. Die Sache Simferopol drang zur Zeit des Prozesses in breite Schichten der Öffentlichkeit, da sie von dem einzigen lebenden Zeugen der Anklage erwähnt wurde, einem österreichischen Gefreiten namens Gaffal. Er behauptete, daß er die Judenaktion in einer Pionier-Messe habe erwähnen hören, wo er Ordonnanz war, und daß er an der Hinrichtungsstelle bei Simferopol vorübergekommen sei. Nach dieser Aussage erhielten wir eine Menge Briefe und konnten mehrere Zeugen vorführen, die bei jüdischen Familien im Quartier gelegen hatten und von den Gottesdiensten in der Synagoge sowie einem jüdischen Markt berichteten, wo sie Ikonen und Trödelwaren kauften – bis zu Mansteins Fortgang von der Krim und danach. Es war gar kein Zweifel, daß die jüdische Gemeinde in Simferopol in aller Öffentlichkeit weiterbestanden hatte, und obgleich einige unserer Gegner Gerüchte von einem Übergriff des SD gegen die Juden in Simferopol gehört hatten, schien es doch so gewesen zu sein, daß die jüdische Gemeinde sich keiner besonderen Gefahr bewußt war.”
3.13. Homosexuelle und Zigeuner
Z: Was ist dann aber mit den Behauptungen, die Nazis hätten auch versucht, Homosexuelle und Zigeuner auszurotten?
R: Mitglieder dieser Gruppen wurden nicht als solche eingeliefert, sondern nur dann, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllten. Offen ausgelebte Homosexualität war damals in Deutschland genauso wie in etlichen anderen westlichen Staaten ein strafbares Vergehen. Das war auch nach dem Krieg noch so und änderte sich erst zur Zeit der weltweiten Menschenrechtsbewegung in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren des 20. Jahrhundert. Wenn also ein Homosexueller ins Lager eingewiesen wurde, dann deshalb, weil er ein Gesetz gebrochen hatte und nach Abbüßung seiner Strafe als “unbelehrbar” galt.
Z: Heißt das etwa, dass Sie die Vernichtung Homosexueller im Dritten Reich leugnen?
R: Sie sind sich bewusst, dass das Wort “leugnen” mit dem Wort “lügen” verwandt ist und bedeutet, dass Sie mir vorwerfen, etwas wider besseres Wissen abzustreiten? Können wir uns vielleicht hier auf das Wort “bestreiten” einigen, so dass wir jede polemische Unterstellung vermeiden?
Z: Na gut. Bestreiten Sie den Mord an Homosexuellen?
R: Ja, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil dies sogar die etablierte und anerkannte Wissenschaft tut. Behauptungen über einen gezielten Massenmord an Schwulen sind schlicht unwahr (Wickoff 1998, S. 135-139), genauso wie Behauptungen, die Zigeuner seien im Dritten Reich vernichtet worden, eine unwahre Behauptung ist.
Z: Damit widersprechen Sie aber offiziellen Aussagen der deutschen Bundesregierung, die 500.000 ermordete Zigeuner angibt! Immerhin sagte der deutsche Bundespräsident Dr. Roman Herzog am 16. März 1997 in einer Rede zur Eröffnung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma (=Zigeuner) in Heidelberg (Herzog 1997, S. 259):
“An die 500.000 Mordopfer, davon über 20.000 deutsche Sinti und Roma – das ist eine Barbarei ungeheuren Ausmaßes”
R: Wie unverschämt von mir, dass ich der deutschen Regierung widerspreche! Nach guter deutscher Tradition müssen wir ja alles kritiklos schlucken, was man uns befiehlt, und die deutsche Regierung hat immer recht, gell? Tatsache ist, dass die Bundesregierung ihre Behauptungen von der totalen Ausrottung der Zigeuner nicht belegt. Belegt ist hingegen, dass es vor Kriegsbeginn in Europa etwa eine Million Zigeuner in den von Deutschland besetzen Gebieten Europas gab und dass es laut Aussage der New York Times vom 27. September 1992 – nach Angaben der International Romani Union, der weltweit einflussreichsten Zigeuner-Organisation – Anfang der 1990er Jahre mehr als zehn Millionen Zigeuner gab (Müller 1999). Wie lässt sich da behaupten, die Zigeuner seien ausgerottet worden? Wie macht man aus wenigen Überlebenden in vierzig Jahren über zehn Millionen? Ich darf dazu die sicher unverdächtige linke Frankfurter Rundschau zitieren (Die Forschung… 1997; vgl. M. Zimmermann 1989):
“Nur durch ausgiebiges Aktenstudium ließ sich herausfinden, daß die Zahl der ermordeten Sinti und Roma [die zwei größten Zigeunerstämme] offenbar weit unter der in der Öffentlichkeit kursierenden liegt: 50.000 statt 500.000 (Michael Zimmermann, Essen / Jena).”
R: Und auch da mache ich noch ein Fragezeichen sowohl hinter dem Verb “ermordet” als auch hinter der Zahl 50.000. Sie starben wie die meisten anderen Häftlinge auch überwiegend gegen Kriegsende aufgrund der katastrophalen Lagerbedingungen (Mattogno 2003c).
Dass viele dieser in Lager eingesperrten Menschen insbesondere in der Endphase des Krieges umkamen, war weniger eine Folge gezielter deutscher Politik als der damals in den Lagern herrschenden Zustände, die wie bereits erwähnt zumeist Folge höhere Gewalt waren.
Z: Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass Sie uns die Nazi-KZs als Erholungslager verkaufen wollen.
R: Nichts liegt mir ferner. Die Lektüre der eingangs zitierten Werke von Paul Rassinier dürften einem solchen Eindruck wohl vorbeugen. Aber ich darf auch empfehlen, die Tagebücher zweier Insassen des KL Dachau miteinander zu vergleichen, nämlich einerseits das Tagebuch eines Häftlings, der dort während des Krieges einsaß (Haulot 1985), und andererseits das Tagebuch eines Insassen, der dort nach dem Krieg durch die US-Besatzer gefangen gehalten wurde (Naumann 1984, S. 139-199, 239-281). Aus diesem Vergleich geht hervor, dass es bis kurz vor Kriegsende zumindest in einigen der deutschen Konzentrationslager wesentlich angenehmer zuging als nach dem Krieg unter der Regie der Besatzungsmächte (Weckert 1998). Dies wird auch von Jean-Claude Favez bestätigt, einem Delegierten des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, der im August 1938 einen Bericht über seinen Besuch im Lager Dachau verfasste. Darin beschreibt er die Bedingungen in diesem Lager als annehmbar bezüglich Arbeitslast, Sanitäranlagen und Ernährung (Favez 1989, S. 538ff.).
Das lässt sich aber freilich nicht verallgemeinern. So beweist zum Beispiel die ungeheurer Sterblichkeit der anfangs in das Lager Auschwitz deportierten und dort regulär registrierten Häftlinge – über die Hälfte kam in den ersten drei Monaten nach ihrer Deportation um aufgrund katastrophaler Hygienebedingungen (Aynat 1998b) –, dass es sich bei Auschwitz zeitweise tatsächlich um ein Lager handelte, wo menschliches Leben vernichtet wurde, aber in einem ganz anderen Sinne als dem, was die Orthodoxie darunter versteht, nämlich durch kriminelle Rücksichtslosigkeit und Vernachlässigung. Man braucht eben zur Vernichtung von Menschen keine Gaskammern. Ähnliches kann man etwa über die mitunter katastrophalen Zustände im Lager Majdanek sagen, wie Jürgen Graf und Carlo Mattogno ausgeführt haben (Graf/Mattogno 2004, S. 255.):
“Das Konzentrationslager Majdanek war eine Stätte des Leidens.
Die dort inhaftierten Menschen litten unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen, Epidemien, zeitweise völlig unzulänglicher Ernährung, zermürbender Schwerarbeit, Schikanen. Über 40.000 Majdanek-Häftlinge fanden hauptsächlich durch Krankheiten, Entkräftung und Unterernährung den Tod; eine unbekannte Zahl wurde hingerichtet.
Den wirklichen Toten von Majdanek gebührt unser Respekt, so wie allen Opfern von Krieg und Unterdrückung unser Respekt gebührt, welcher Nation sie auch immer angehören mögen. Doch erweisen wir den Toten keine Ehre, wenn wir ihre Zahl aus politisch-propagandistischen Gründen um das Mehrfache überhöhen und über die Art, wie sie den Tod gefunden haben, Behauptungen aufstellen, die jeglicher Grundlage entbehren.”
3.14. Bild- und Dokumentenfälschungen
R: Nun zu einem hässlichem Thema, nämlich der Fälschung von Dokumentenbeweisen, seien es nun Bilddokumente oder schriftliche Dokumente. Während dieser Vorlesung sind wir bereits einigen falsch betitelten Bilddokumenten begegnet, wie etwa dem fälschlich als “Gaswagen” ausgegebenen Möbellaster und dem als authentisch suggerierten “Gaswagen” aus einem Spielfilm (Abb. 117ff., S. 328) oder dem Foto von Fleckfieberopfern in Belsen, die als Massenmordopfer in Auschwitz ausgegeben wurden (Abb. 121, S. 331). Wir haben zudem mögliche Manipulationen eines Luftbildes von Auschwitz diskutiert (S. 202ff.). Es sei hier darauf hingewiesen, dass es im Zusammenhang mit den angeblichen “Gaswagen” eine Reihe von Dokumenten gibt, bei denen der Verdacht besteht, dass sie gefälscht sind (Alvarez 2011).
Z: Aber dies sind doch lediglich Verdachtsmomente oder gar nur ‑behauptungen, bei denen ein schlüssiger Beweis erst noch geführt werden muss.
R: Da gebe ich ihnen durchaus Recht. Die sich stellende Frage ist: haben die alliierten Siegermächte im größeren Ausmaße Dokumente gefälscht, um die Besiegten zu belasten? Es kann kein Zweifel bestehen, dass sie dazu die Möglichkeit hatten, da ihnen dazu alle Mittel und genügend Zeit zur Verfügung standen, und sicherlich fehlte es auch nicht an Motiven. Aber das beweist nicht, dass es geschah.
Ein Beispiel für die nachgewiesene Fälschung eines Dokumentes, das für unser Thema von Bedeutung ist, ist der sogenannte Franke-Gricksch-Bericht. Die zweiseitige Abschrift eines angeblich originalen deutschen Dokuments, das nie gefunden wurde, behauptet, es handle sich dabei um einen Auszug eines Berichts, den SS-Sturmbannführer Alfred Franke-Gricksch angefertigt habe anlässlich einer Dienstreise durch Polen zwischen dem 4. und 16. Mai 1943. Der Auszug trägt die Überschrift “Umsiedlungs-Aktion der Juden”. Darin wird über die Vorgehensweise bei der in Auschwitz angeblich ablaufende Massenvernichtung in Gaskammern recht unverblümt berichtet. Jean-Claude Pressac druckte diese Abschrift ab und hielt sie offenbar für echt, wobei er die vielen sachlichen Fehler des Berichts weg zu erklären versuchte (1989, S. 236, 238f.). Zwei Jahre später analysierte der kanadische Revisionist Brian Renk dieses Dokument und legte nahe, dass es sich dabei aus einer Vielzahl von Gründen um eine Fälschung handeln müsse (Renk 1991).
Im Jahre 2005 wurde der Inhalt der englischen Übersetzung eines deutschen Dokuments ins Internet gehängt, die sich im Britischen Nationalarchiv befindet und die den vollständigen Inhalt eines Berichts wiedergibt, den SS-Sturmbannführer Franke-Gricksch nach einer Dienstreise durch Polen im zwischen dem 4. und 16. Mai 1943 angefertigt haben soll.[253] Es geht also um den gleichen Bericht.
Der britische Historiker David Irving fand dieses Dokument fünf Jahre später im britischen Public Records Office, und kurz darauf legte Samuel Crowell die ganze Fälschungsaffäre dar (Crowell 2011, S. 345-347):
“In dem [echten] Bericht steht nichts über Massenmorde […]. In dem Bericht ist kein Platz für einen getrennten Nachtrag oder Anhang zur Beschreibung von Vergasungen in Auschwitz; […] zudem wäre eine Beschreibung von Vergasungen im völligen Widerspruch zum Tenor des Berichts, so wie er ist. Es folgt daher, dass der zweiseitige ‘Auszug’ des Franke-Gricksch-Berichts […] ein gefälschtes Dokument ist.
Aber wie wurde dieses gefälschte Dokument hergestellt? Eine mögliche Erklärung liegt in der Tatsache, dass sich das deutsche Original nicht mehr in den britischen Akten befindet. Wir können vermuten, dass das Original Dritten zugeleitet wurde, die dabei waren, Anklagedokumente für die Nürnberger Verfahren vorzubereiten, und dann entschied sich irgendjemand […], den Originalbericht durch den unechten Auszug zu ersetzen.”
R: Tatsache ist, dass der Originalbericht die revisionistische These explizit stützt, bei der “Aktion Reinhardt” habe es sich nicht um eine Massenmordaktion gehandelt, wie es orthodoxe Historiker behaupten, sondern um die Plünderung des Besitzes der zwecks Zwangsarbeit oder Umsiedlung deportierten Juden (Graf u.a. 2010, S. 298-316; Mattogno u.a. 2015, S. 378-560).
Dieses Beispiel zeigt, dass und warum deutsche Dokument gefälscht wurden.
Z: Aber das ist doch ein Einzelfall.
R: Der einzige, der bisher von der Orthodoxie zugegeben wurde, richtig. Ob es systematische Fälschungen deutscher Dokumente gegeben hat, muss wohl vorerst offen bleiben, denn wo niemand systematisch danach forscht, wird auch niemand fündig werden.
Der deutsche Hobby-Historiker Generalmajor a.D. Gerd Schultze-Rhonhof hat jedoch jüngst darauf hingewiesen, dass die von den Alliierten zurückgegebenen deutschen Akten mit Fälschungen durchsetzt seien. Dies sei daran zu erkennen, dass diejenigen Fälschungen, die nicht auf originalem Papier gemacht wurden, im Gegensatz zu den deutschen Originaldokumenten auffälligerweise nicht vergilben (Schultze-Rhonhof 2014). Allerdings betrifft dies lediglich Dokumente zur Kriegsschuld, und auch da sollte erst ein forensisch hieb- und stichfester Beweis geführt werden, bevor man es als gegeben ansieht.
Z: Falls dies stimmt, dann kann man wohl vermuten, dass sich unter den deutschen Akten auch Fälschungen auf originalem Papier befinden, die nicht so einfach als solche zu erkennen sind. Denn schließlich hatten die Alliierten bei Kriegsende das gesamte offizielle deutsche Büromaterial zu ihren Händen.
R: Auszuschließen ist das nicht.
Z: Dass hieße dann, dass die gesamten Akten potentiell mit Fälschungen kontaminiert sein könnten. Das wäre ein ziemliches Desaster.
R:Das ist richtig. Auch das wäre eine Folge des total verlorenen Krieges für Deutschland.
Doch nun zu einem anderen, leichter zu analysierenden Thema, nämlich Bildfälschungen. Zuallererst möchte ich hier auf zwei Bilder eingehen, die gemeinhin als Beweis für Leichenverbrennungen in offenen Gruben in Birkenau gelten. Sie wurden angeblich von einem Mitglied der sogenannten Lagerpartisanen von Auschwitz aufgenommen, um die Verbrechen zu dokumentieren.
Z: Aber wären dies zuverlässige Quellen?
R: Lassen sie uns diese Frage bis zur nächsten Vorlesung zurückstellen, wo wir Zeugenaussagen diskutieren werden.
Das erste der beiden Bilder ist in Abb. 132 wiedergegeben (vgl. Pressac 1989, S. 422). Der Politologe Udo Walendy hat dieses Bild schon vor Jahren kritisch analysiert (Walendy 1973; vgl. Gauss 1994, S. 227f.; Mattogno 2014b, S. 47-54, 128ff.). Er führt an, der ganz links im Bild sichtbare, vollkommen dunkle Mann passe belichtungstechnisch unmöglich zu den anderen Männern, vgl. die erste Ausschnittsvergrößerung (oben links). Ferner habe der zweite Mann von links einen viel zu langen Arm mit zwei Ellenbogen. Auch die angeblich am Boden sichtbaren Leichen hätten unmögliche, nicht-menschliche Anatomien, besonders die Leiche zu Füßen des Mannes mit den zwei Ellenbogen (vgl. rechte Ausschnittsvergrößerung). Ich möchte mich aber auf diese Details gar nicht einlassen, da von Historikern betont wird, dass die Qualität dieses Bildes durch die vielen Reproduktionen stark gelitten habe.
Z: Aber das ist doch Unsinn! Durch vielfache Reproduktionen kann sich doch die Anatomie eines Menschen nicht verändern und auch nicht die deutlich sichtbaren Belichtungsparadoxa!

Abb. 132: Foto angeblich aufgenommen von der polnischen Widerstandsgruppe in Auschwitz. Dies soll eine Leichenverbrennung nördlich des Krematoriums V sein.
R: Sind Sie vom Fach?
Z: Ja, ich habe beruflich mit diesen Dingen zu schaffen. Man erkennt hier sofort, dass mit dem Bild etwas nicht stimmt. Mit keinem noch so großen Belichtungsfehler kann es gelingen, den Mann ganz links schwarz und die anderen normal hinzubekommen.
R: Wenn er aber in einem Schatten stünde…
Z: Dann müsste die Umgebung dieses Mannes auch dunkel sein. Das ist sie aber nicht!
R: Nun gut. Pressac meint, dass dies nur Kontaktabzüge seien, womit er die schlechte Qualität erklärt.
Z: Das ist ja noch größerer Blödsinn! Wieso sollen Kontaktabzüge denn von sich aus eine schlechte Qualität haben? Das haben sie nicht, zumindest nicht sichtbar für das normale Auge. Wenn einige Leute behaupten, dass dies nur Reproduktionen seien, haben Sie denn jemals die Originale gesehen?
R: Nein, es werden immer nur diese Bilder gezeigt. Möglicherweise gibt es keine Originale. Interessant ist aber, dass es zu diesem Bild viele Variationen gibt. So gibt es ein Bild, bei dem der dunkle Hintergrund durch einen hellen ersetzt ist, bei einem weiteren sind die Konturen der rechts stehenden Männer offensichtlich mit einem Stift nachgezogen.
Z: Da wird bei schlechten Kopien eben oft mal ein bisschen nachgeholfen.
R: Gehen wir einmal davon aus, dass dieses Bild tatsächlich auf einem Foto beruht.
Z: Das ist doch Unsinn. Mir kann man doch so ein Gemälde nicht als Foto verkaufen!
R: Nun beruhigen Sie sich und lassen Sie mich fortfahren. Also, ich möchte Ihre Aufmerksamkeit nun auf die im Hintergrund sichtbaren Zaunpfähle richten. Wie Sie leicht erkennen können, sind diese oben deutlich abgewinkelt. Nun vergleichen wir diesen Zaunpfahl (Ausschnittsvergrößerung unten links) mit den Zaunpfählen in Birkenau, Abbildung 134. Wie Sie hier sehen, sind die Zaunpfähle in Birkenau sanft gerundet. Es gibt aus der damaligen Zeit eine Unmenge Aufnahmen aus dem Lagerleben, von der SS selbst angefertigt. Wo immer Zaunpfähle abgebildet sind, sehen sie so aus.
Mit anderen Worten: Wenn diesem hier gezeigten Bild ein Foto zugrunde liegt, so stammt dieses nicht aus Birkenau. Damit ist zumindest die Betitelung des Bildes falsch.
Z: Meiner Meinung nach handelt es sich hier um eine Komplettfälschung.
R: Vielleicht. Aber selbst für den Fall, dass es sich hier um ein echtes Bild handelt: Womöglich zeigt dieses Bild einen jener Scheiterhaufen, auf denen Opfer von Fleckfieberepidemien eingeäschert wurden, als die Krematorien noch nicht fertiggestellt waren. Oder vielleicht werden da auch gar keine Leichen verbrannt, sondern nur deren verlauste, verdreckte Kleidung.
Z: Man sieht jedenfalls weder eine Grube noch einen Scheiterhaufen.

Abb. 135: Das Original der Bundesbahndirektion Hamburg mit der Überschrift: “Güterzüge mit Flüchtlingen 1946. Vollbesetzter Leerzug für das Ruhrgebiet. Im Hintergrund Doppelstockwagen nach Lübeck.”

Abb. 136: Retuschiertes Bild mit der Überschrift “Transporte in Ghettos und Vernichtungslager”.
R: Der Beweiswert dieses Bildes für einen Massenmord in Auschwitz ist also gleich null. Selbst wenn das Bild auf einem echten Foto basiert, zeigt es bloß höchstens 30 Leichen oder so, aber nicht die von Zeugen behaupteten vielen tausend.
Z: Aber wenn die Widerstandskämpfer die Kremierung von Tausenden von Opfern dokumentieren wollten, warum haben sie kein Bild von einem anderem Blickwinkel gemacht, der das dokumentiert? Zeigt das zweite Bild mehr?
R: Nein. Das zweite Bild zeigt eine sehr ähnliche Szene (Pressac 1989, S. 422). Um das Bild in voller Pracht zu zeigen, habe ich es in voller Größe in den Anhang verbannt (Abb. 173, S. 592). Da wir in der Tat erwarten müssen, dass die Widerstandskämpfer ihr Bestes taten, um deutsche Verbrechen zu dokumentieren, müssen wir annehmen, dass dies alles ist, was es in Auschwitz-Birkenau gab, was freilich perfekt mit dem kleinen Gebiet übereinstimmt, von dem auf einigen Luftbildern sichtbarer Rauch aufsteigt (siehe Abb. 40 auf S. 199 des vorliegenden Buches).
Z: Das können Sie mir aber nicht als Foto verkaufen. Das ist ganz eindeutig ein Gemälde.
R: Ich denke schon, dass dies ein Foto ist, aber offenbar nicht von einer echten Szene, sondern entweder von einem Gemälde oder ein schwer retuschiertes Foto, was natürlich bedeutet, dass das erste hier untersuchte Bild wahrscheinlich auch ein retuschiertes Foto oder ein Gemälde ist. Sie haben daher wohl wirklich Recht.
Z: Danke.
R: Gern geschehen.
Zur Abrundung dieses Themas möchte ich noch ein paar weitere Belege dafür ins Feld führen, dass nicht immer alles, was uns als Bildbeweis aufgetischt wird, einer kritischen Prüfung standhält. Bezüglich der Gaswagen hatte ich ja schon auf zwei falsch untertitelte Bilder hingewiesen (vgl. S. 328). Nehmen wir als nächstes Beispiel Abbildung 135, das heute noch im Hamburger Hauptbahnhof hängt.[254] Es zeigt einen Güterzug im Hamburger Hauptbahnhof vollgestopft mit deutschen Bürgern vor der Abfahrt aufs Land zum Hamstern im Jahre 1946. In Abbildung 136 sehen Sie ein Bild, das in dem Film “Der Tod ist ein Meister aus Deutschland, Teil 3” am 2.5.1990 im Fernsehen gezeigt wurde (hier aus Eschwege 1979, S. 185). Es stellt angeblich den Abtransport rumänischer Juden nach Auschwitz dar. Bei diesem Film war der Historiker Prof. E. Jäckel für die geschichtlichen Fragen verantwortlich.


Abb. 137f.: Das linke Bild erschien im Spiegel (42/1966) mit der Überschrift “Im SS-Staat das perfekte Sklavensystem”; rechts eine “Variante” mit der Überschrift “SS-Sadisten ‘verordnen’ das ‘Baumhängen’” (Eschwege 1979, S. 266)138.
Z: Das sind die gleichen Bilder!
R: Genau! Allerdings wurde das Bild des Herrn Jäckel derart beschnitten, dass das Bahnhofsgebäude rechts nicht mehr zu erkennen ist. Auch wurde es soweit gekappt, dass die deutsche Güterkarre auf dem Bahnsteig nicht mehr zu sehen ist. Ferner wurden die Fenster des Doppeldecker-Reisezuges links hinten retuschiert, da es solche Züge damals in Rumänien nicht gab, sehr wohl aber in Deutschland. Dieses Bild ist eine der plumpsten und gemeinsten Fälschungen, die je entdeckt wurden.
Abb. 137f. sind Bilder, die angeblich SS-Offiziere beim Foltern von Häftlingen zeigen. Die hessische Landesregierung gab 1996 zu, dass es sich dabei um Szenen aus einem Gruselfilm der DDR aus dem Jahr 1958 handelt (Obenaus 1995; vgl. Ayaß/Krause-Vilmar 1996).
Z: Aber das widerlegt ja nicht, dass es solche Foltern nicht doch gegeben hat.
R: Damit eine Anklage als wahr gilt, muss sie zuerst bewiesen werden. Die Beweislast liegt beim Ankläger. Aber hier geht es mir auch gar nicht darum, behaupten zu wollen, dass die SS feinfühlig mit ihren Häftlingen umging. Ich möchte hier nur zeigen, dass die Historiker und die Medien nicht immer feinfühlig mit der Wahrheit umgehen.
Das nächste Beispiel betrifft die Berliner Synagoge in der Oranienburger Straße. Abb. 139 ist ein weiterverbreitetes Bild dieser Synagoge, als sie 1938 während der sogenannten Reichskristallnacht angeblich in Flammen stand. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass es während dieses Pogroms zu vielfältigen Brandstiftungen kam. Aber diese Synagoge wurde während des Pogroms nicht beschädigt. Da es offenbar kein Foto dieser Synagoge in Flammen gab, half man nach. Man nahm ein Foto der intakten Synagoge aus dem Jahr 1948 und retuschierte es einfach. Die Fälschung flog schon 1990 auf (Knobloch 1990), und 1998 konnte sogar der Übeltäter gefunden werden (Berliner Morgenpost, 10.10.1998, S. 9).


Abb. 140 und 141: Links das Original, rechts die Fälschung des Simon Wiesenthal Center: Rauch kommt aus einem Zaunpfahl.
Zum Abschluss dieser kleinen Serie, die sich nach den Entlarvungen der Fälschungen während der Wehrmachtsausstellung fast beliebig verlängern ließe,[255] möchte ich eine ganz besonders perfide Auschwitz-Lüge präsentieren, Abb. 141, die 1999 das Simon Wiesenthal Center auf seiner Webseite mit dem folgenden Untertitel veröffentlichte:[256]
“Während diese Gefangenen auf ihre Sklavenarbeit vorbereitet werden, werden viele ihrer Freunde und Familienmitglieder vergast und in den Öfen der Krematorien verbrannt. Der Rauch kann im Hintergrund gesehen werden.”
R: Auf dem Original vom Frühjahr 1944 kann man allerdings keinen Rauch erkennen (Abb. 140; Klarsfeld 1978b, Nr. 165).
Z: Da hat wohl ein übereifriger Holocaust-Fanatiker der von Zeugen behaupteten “Wahrheit” von rauchenden Kaminen auf die Sprünge helfen wollen.
R: Ja, nur leider hat er dabei einen Zaunpfahl erwischt anstatt eines Krematoriumskamins. Sie sehen also: Die Fälscher gegen Deutschland haben Narrenfreiheit.[257]
Anmerkungen
[84] | Vgl. dazu die Ausführungen des gerichtlich vereidigten Sachverständigen Walter Lüftl, S. 584f., in diesem Buch. |
[85] | Vgl. die frühen Äußerungen Hitlers: Deuerlein 1959, S. 204; Phelps 1968, S. 417. |
[86] | Zusammenfassend siehe Weckert 2004a; Nicosia 1985. |
[87] | NG-2586-A (für Dokumentenkürzel siehe Abkürzungsliste S. 577). |
[88] | Pläne, die Juden Europas nach Madagaskar zu deportieren, gehen auf Studien des Briten Henry H. Beamish aus den 1920er Jahren zurück und fanden später viele Freunde. Vgl. Brechtken 1998, S. 34; Jansen 1997, S. 60, 67-72; vgl. Weckert 1999. |
[89] | NG-2586-E. PS-710; Martin Luther vom AA meint, Görings Beauftragung sei die Folge des oben erwähnten Heydrich-Schreibens vom 24.6.1940 gewesen, NG-2586-J. |
[90] | Für eine Liste solcher Erwähnungen vgl. Werner 1990; vgl. Mattogno/Graf 2002, S. 223-240. |
[91] | Vgl. dazu die Ausführungen auf S. 42 in diesem Buch. |
[92] | Schreiben von Franz Rademacher, Leiter der jüdischen Abteilung, an den Gesandten Harold Bielfeld vom Außenministerium, Pol. Abt. X (Afrika und Kolonialangelegenheiten), 10.2.1942, NG-5770 sowie Auswärtiges Amt 1950, S. 403: “Demgemäß hat der Führer entschieden, daß die Juden nicht nach Madagaskar, sondern nach dem Osten abgeschoben werden.” |
[93] | T-394: “Reichsführer-SS und Chef der Deutschen Polizei hat angeordnet, dass die Auswanderung von Juden mit sofortiger Wirkung zu verhindern ist.” |
[94] | Oft als Beweis für Hitlers Vernichtungswillen angepriesen; laut Yehuda Bauer jedoch war dies lediglich eine affektbeladene, unkonkrete Drohung, da diese Aussage dem Rest der Rede diametral entgegensteht (Bauer 1996, S. 61f.). |
[95] | Picker 1963, Eintrag vom 25.10.1941. In jenen vertraulichen Gesprächen Hitlers im Kreise seiner engsten Freunde finden sich eine ganze Reihe derartiger Bezüge, die alle von einer Umsiedlung bzw. Deportation der Juden nach Osteuropa und sonstwohin handeln: 1941: 8.-11. Aug.; 17. Okt.; 19. Nov; 1942: 12.-13. Jan.; 25. Jan.; 27. Jan.; 4. April; 15. Mai; 24. Juni. |
[96] | Für eine aktualisierte, etwas umfassendere Dokumentation vgl. Graf u.a. 2010, S. 257-276. |
[97] | Memorandum Luthers für Rademacher vom 15. August 1940, in: Documents… 1957, S. 484. |
[98] | Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes (Berlin), Politische Abteilung III 245, AZ Po 36, Bd. I. |
[99] | “Richtlinien für die Führung der Wirtschaft in den besetzten Ostgebieten” (Grüne Mappe), Berlin, September 1942. EC-347. IMT, Bd. 36, S. 348. |
[100] | Pohl-Bericht an Himmler vom 16.9.1942 zu den Themata Rüstungsarbeiten und Bombenschäden, Bundesarchiv, NS 19/14, S. 131-133. |
[101] | Archiwum Muzeum Stutthof, 1-1b-8, S. 53ff. |
[102] | Diese Behauptung wird übrigens nicht vom Inhalt des Konferenzprotokolls abgedeckt, dem berüchtigten “Wannsee-Protokoll,” das lediglich von Deportation und Zwangsarbeit spricht, nicht aber von physischer Vernichtung. Bez. dieses kontroversen Dokuments siehe Rudolf 2005b, S. 124-130. |
[103] | Die These von den Tarnworten wurde klassisch zusammengefaßt in Kogon u.a. 1983, das für die “Enttarnung der verschlüsselten Begriffe” sogar ein eigenes Kapitel hat. |
[104] | Vgl. dazu die Zitatensammlung von Widmann 1997. |
[105] | Zur Geschichte von Auschwitz vgl. Pelt/Dwork 1996 sowie Pressac 1989. |
[106] | www.auschwitz-muzeum.oswiecim.pl/html/eng/historia_KL/foto/ig_farben_foto_buna.html |
[107] | “Erläuterungsbericht zum Vorentwurf Neubau K.G.L. Auschwitz”, 30.10.41, RGVA 502‑1‑233, S. 13-30. |
[108] | Siehe http://en.auschwitz.org.pl/h/index.php?option=com_content&task=view&id=30&Itemid=33 |
[109] | Vernehmung vom 24.11.1958, Staatsanwaltschaft… 1959, Bd. 2, Bl. 305-310. |
[110] | Ebd., Bl. 305, 305R.; vgl. detaillierter Rudolf 2003c, S. 99f. |
[111] | Ebd., Bl. 306; die Aussage wird gestützt durch das Zeugnis von Gerhard Grande, der sich ähnlich positiv über Schöttl äußerte, vgl. ebd., Bd. 7, S. 1058. |
[112] | Siehe die Liste der in Auschwitz tätigen 46 Firmen und zeitweise über 1,000 Zivilangestellte: Mattogno 2014a, S. 55-61. |
[113] | Staatliches Museum… 1995, S. 231. Vgl. Gärtner/Nowak 2002, S. 430. |
[114] | Die Zahl der Entlassenen für 1940 und 1941 ist z.Zt. unbekannt; siehe F. Piper 1993; vgl. C. Mattogno 2003b, S. 23. |
[115] | Das fehlende Wissen über einen Massenmord an Juden im deutschen Machtbereich während der Kriegszeit hebt z.B. der Historiker A.M. de Zayas hervor und erklärt es mit der Geheimhaltungspolitik der deutschen Regierung: de Zayas 1992. |
[116] | Berichte über diese angebliche, nicht dokumentierte erste Vergasung sind äußert widersprüchlich, vgl. C. Mattogno 2014e. |
[117] | Eine Muffel ist die Keremierungskammer eines Einäscherungsofens, wo die Leiche zu Asche verwandelt wird. Jeder Ofen kann eine oder mehrere solcher Muffeln haben. In Auschwitz gab es Doppelmuffleöfen, in Birkenau 3- und 8-Muffelöfen. |
[118] | Für Seitenansicht und Grundriß siehe Abb. 170, S. 587, entnommen meinem Gutachten, Rudolf 2001a, S. 94; ebenso Pressac 1989, S. 401. |
[119] | U.S. National Archives, RG 373 Can D 1508, exp. 3056; vgl. Ball 2015, S. 117-119. |
[120] | Ebenda, RG 373, Can C 1172, exp. 5022. |
[121] | Ebenda, DT/TM-3/Germany-East, Auschwitz/Neg No. 3. N50 E19 (deutsche Aufnahme). |
[122] | National Collection of Aerial Photography; ref. no. 006-000-000-000-C; http://ncap.org.uk/ |
[123] | U.S. National Archives, RG 373 Can B 8413, exp. 3VI. |
[124] | Ebenda, mission 15 SG/887, exp. 4058 |
[125] | Ebenda, RG 373 Can D 1534, exp. 4023. |
[126] | Ebenda, GX 12337/145 (deutsche Aufnahme). |
[127] | Ref. No. RG 373 Can F 5367, exp. 3185 und 3186. |
[128] | Ref. No. RG 373 Can B 8413, exp. 6V2; Ball 1992, S. 65. |
[129] | D. Brugioni, Privatschreiben an Charles D. Provan, 24.9.1996, Provan 2000; ähnlich Keren u.a. 2004, S. 72. |
[130] | Das behauptete Nevin Bryant, Chef der Abteilung Katographische Anwendungen und Bildverabeitungsanwendungen am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, California; vgl. Shermer/Grobman, S. 147. |
[131] | Vgl. neben Ball 1992 auch Ball in: Rudolf 2003a, S. 277-279. |
[132] | Mattogno 2005b, S. 64, 115f.; korrigiert von Bartec 2012; vgl. Mattogno 2014b, S. 91, 151. |
[133] | RGVA, 502-1-314, S. 14a; vgl. Komitee… 1957, S. 269; Kogon u.a. 1993, S. 157; Pressac 1989, S. 247; Der Spiegel Nr. 40/1993, S. 151; Bailer-Galanda u.a. 1995, S. 69. |
[134] | Das erste bisher bekannte Dokument, das die Ausweitung der Planung belegt, ist ein Konstruktionsentwurf für die Krematorien IV & V vom 14.8.1942, Zeichnung Nr. 1678, APMO, Negativ Nr. 20946/6; Pressac 1989, S. 393. |
[135] | Brief Bischoff an das Amt CV des SS-WVHA, 3.8. & 27.8.1942. GARF, 7021-108-32, S. 37, 41; vgl. Rudolf/Mattogno 2011, S. 159; Mattogno 2015a, S. 289f.; Pressac 1989, S. 203; 1993, S. 53f. |
[136] | Dazu kommen die 6 Muffeln des alten Krematoriums im Stammlager = max. 24.000 Leichen. |
[137] | APMO, D-AuI-4, segregator 22, 22a.; vgl. Pressac 1989, S. 224. |
[138] | Der Koksverbrauch der alten Doppelmuffel-Öfen im Stammlager lag tatsächlich etwas höher als der der neuen Öfen in Birkenau. |
[139] | NO-4467; RGVA, 502-1-336, S. 69; vgl. Abb. 172 im Anhang, S. 589. |
[140] | Reitlinger 1961b, S. 153; Klee 1983, S. 372; Hilberg 1982, S. 661; Kogon, u.a. 1983, S. 187; Jäckel u.a. 1993, Bd. 1, S. 10; Broszat 1981, S. 162; vgl. NO-4498b sowie Paul Blobels “Geständnisse,” NO-3842, 3947. |
[141] | Zur Geschichte von Zyklon B vgl. Kalthoff/Werner 1998. |
[142] | In Treblinka, Belzec, Sobibor und Chelmno sollen Motorabgase für den Mord verwendet worden sein. Im Lager Majdanek soll es zum Einsatz von Zyklon B zum Mord gekommen sein, allerdings gilt Majdanek nicht als eines der “klassischen” Vernichtungslager. Es soll zudem in anderen Lagern zum Mord eingesetzt worden sein, die allgemein nicht als Vernichtungslager bezeichnet werden, wie etwa Stutthof. |
[143] | Ich beschränke meine Beschreibung auf das Produkt des Namens Erco, das in den Lagern zur Anwendung kam. Nebenbestandteile waren Stärke sowie ein Tränengas als Warnstoff und andere Zusätze als chemische Stabilisatoren. Für Details vgl. Lambrecht 1997, Mazal 2000. |
[144] | Vgl. dazu zusammenfassend und mit Quellenverweisen versehen: Rudolf 2001a, Abschnitte 4.2.1. “Seuchengefahr” und 4.2.2. “Seuchenbekämpfung mit Zyklon B”, S. 37-41, sowie Berg 1986 & 1988. |
[145] | Vgl. neben den soeben zitierten Werken vor allem Mattogno 2003f. |
[146] | Für Details vgl. den Abschnitt “5.6. Stabilität von Eisenblau” in Rudolf 2001a, S. 111-114. |
[147] | www.pfarrei-untergriesbach.de/pfarrbrief11.htm. |
[148] | Entnommen Graf/Mattogno 2004, Fotos XIII, XIV, XIX; siehe auch Berenbaum 1993, S. 138. |
[149] | Entnommen Rudolf 2001a, Farbseite, erhalten freundlicherweise von Carlo Mattogno. |
[150] | Entnommen Graf/Mattogno 1999, Fotos 13 & 14. |
[151] | Vgl. neben Lambrecht 1997 und Kalthoff/Werner 1998 auch die diversen Quellen in Rudolf 2001a. |
[152] | Vgl. die Liste der Zeugenangaben in Rudolf 2001a, S. 235f. |
[153] | Grieb 1997a; Christianson 2010 dokumentiert viele Einzelfälle, S. 81f. (6 Min.), S. 99f. (7 Min.), 111 (10 Min.); 112 (7½ Min.), 114 (13 & 17 Min.), 180f. (10 min), 189 (5-9 Min.), 209 (10-12 Min.), 214 (14 Min.), 216 (11 Min.), 220 (9,3 Min.,), 223 (12 min), 229 (18 Min.). |
[154] | Vgl. z.B. die Lüftungsöffnungen der Blausäureentlausungskammern der Bauwerke BW 5a und BW 5b wie beschrieben in Pressac 1989, S. 59f. |
[155] | Standardprozedur für Zyklon-B-Begasungen, siehe Leuchter u.a. 2014, S. 96-109, bes. S. 106; vgl. NI‑9912; Verbeke 1995, S. 94-99. |
[156] | Für Details vgl. Rudolf 2001a, S. 106-111, 115-119; Rudolf 2012a, S. 45-54, 193-236, 291-309. |
[157] | Leuchter u.a. 2014; Rudolf 2001a, S. 156f.; Ball 1993/2015, S. 112-116. Die Werte von Ball sind Durchschnittswerte mehrerer unterschiedlicher Proben aus den genannten Gebäuden. |
[158] | Dokumentationszentrum… 1991, S. 47-52; vgl. Rudolf 2012a, S. 193-236. |
[159] | Vgl. Bayerisches… 1998, S. 64. Auf einen entsprechenden Hinweis auf die sachliche Unrichtigkeit der dortigen Ausführungen durch den Arbeitskreis für Zeitgeschichte und Politik (Schreiben Hans-Jürgen Witzsch vom 8.10.1998, Fürth) entgegnete das Ministerium wie folgt: “Ihre Bestrebungen, die NS-Verbrechen zu leugnen bzw. zu relativieren, sind den Sicherheitsbehörden seit Jahren bekannt. […] Zu einer Diskussion über Gaskammern sehen wir keinen Anlaß.” Schreiben des Dr. Weber vom Bayerischen Staatsministerium des Innern vom 13.10.1998, Az. IF1-1335.31-1. Dümmer geht’s nimmer. |
[160] | Die zweite Auflage meines Gutachtens (Rudolf 2001a) wurde am 12.2.2002 auf die Liste “jugendgefährdender Schriften” gesetzt (Bundesministerium… 2003, S. 98). Einer meiner Kunden, der mehrere Ausgaben meines Gutachtens bestellt hatte, wurde dafür strafverfolgt, was bedeutet, dass dieses Buch nicht nur indiziert ist, was lediglich die öffentliche Verbreitung verbietet, sondern zudem eingezogen ist, was einem totalen Vernichtungsbefehl gleichkommt. Für weitere Details über die Zensur in Deutschland siehe die fünfte Vorlesung. |
[161] | Pressac 1989, S. 319-329. Die im hier abgebildeten Plan eingezeichneten Nummern bezeichnen Probenentnahmestellen der jeweiligen Probenummern des Rudolf-Gutachtens (Rudolf 2001a), vgl. Tabelle 12, S. 227. |
[162] | Basierend auf einem Eintrag von “4 Drahtnetzeinschubvorrichtungen” im Inventar des anderen Leichenkellers dieses Krematoriums, vgl. Pressac 1989, S. 430. |
[163] | Eine solche Konstruktion wurde von Michal Kula im Krakauer Höß-Verfahren beschrieben, Gerichtsakten, Bd. 2, S. 99f. |
[164] | Höß-Prozeß, Band 11, S. 45. |
[165] | Geprägt während der Konferenz des Institute for Historical Review anno 1994. |
[166] | Entnommen aus Boisdefeu 1994, S. 168. |
[167] | Pressac 1989, S. 340, ungefähr vom 9.-11.2.1943; ebenso in Czech 1989, S. 454. |
[168] | Die beim Suchdienst des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Arolsen lagernden, der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Akten dieses Hygieneinstituts umfassen 151 Bände für die Jahre 1943-1945 (Boberach 1991, S. 118). Die Akten, deren höchste Fallnummer 79.698 ist, beweisen detailliert die medizinische Betreuung Tausender von Häftlingen; vgl. dazu Gauss 1994, S. 111-139. |
[169] | Kollerstrom 2014, S. 95-102; siehe auch www.whatreallyhappened.info/decrypts/ww2decrypts.html. |
[170] | Vgl. 3040-PS, aus Allgemeine Erlaßsammlung, Teil 2, A III f (Behandlung fremdländischer Zivilarbeiter), erlassen vom RSHA: Als Bestrafung für fremdländische Zivilarbeiter für schwere Verbrechen wird die Sonderbehandlung durch den Strang angeordnet. |
[171] | IMT, Bd. 11, S. 338f.; zuerst erwähnt von Butz 1977, S. 147-149/2015, S. 182-185. |
[172] | Vgl. den Befehl von Himmler, übermittelt von Glücks an alle Lager am 20.01.1943, S. 179 in diesem Buch. |
[173] | Weber 1992b, S. 265-298, mit 30 reproduzierten Sterbeurkunden greiser Häftlinge; Gauss 1993, S. 214-219. |
[174] | Z.B. ein Telegram des Chefs der Arbeitseinsatzverwaltung des WVHA vom 4.9.1943, worin für Auschwitz von 25.000 jüdischen Häftlingen nur 3.581 als einsatzfähig gemeldet wurden, oder ein Bericht von Oswald Pohl an Himmler vom 5.4.1944, worin von insgesamt 67.000 Auschwitz-Häftlingen 18.000 als bettlägrig angegeben werden. Vgl. Weber 1992b. |
[175] | Unsere Daten weichen ein wenig von denen des Auschwitz-Museums ab (Staatliches Museum… 1995, Bd. 1, S. 248), wahrscheinlich beruhend auf einer anderen Definition des Grenzalters. |
[176] | Hier auch drei Beispiele von Kindern:
– Weiss, Adolf *6.6.1934 †2.11.1943 = 9 Jahre – Weiss, Adolf *8.5.1942 †10.4.1943 = 11 Monate – Weiß, Waldtraud *13.3.1939 †25.3.1943 = 4 Jahre |
[177] | Nach http://de.wikipedia.org/wiki/Opferzahlen_der_Konzentrationslager_Auschwitz. |
[178] | Pressac 1989, S. 55-58, Pläne der Bauwerke 5a/b. Die im hier abgebildeten Plan eingezeichneten Nummern bezeichnen Probenentnahmestellen der jeweiligen Probenummern des Rudolf-Gutachtens, vgl. Tabelle 12, S. 227. |
[179] | Der praktische Desinfektor, Heft 2, E. Deleiter, Berlin 1941, Umschlaginnenseite; vgl. Berg, 1986. |
[180] | F.P. Berg, “NAZI Railroad Delousing Tunnels for Public Health, or Mass Murder!,” www.nazigassings.com/Railroad.html. |
[181] | Vgl. die Trittbrettfahrer Shermer/Grobman 2000; vgl. die Kritik von Mattogno 2004d. |
[182] | Pressac 1989, S. 213, 218; ebenso das Urteil im Irving-Prozess (Bench Division… 1996, §7.61, 13.76, 13.84), basierend auf der Expertenmeinung von Prof. van Pelt (1999). |
[183] | Pressac 1989, S. 183f., 302f.; bez. der ursprünglichen Pläne von Walter Dejaco siehe Pressac 1993, Dokument 9. |
[184] | Pressac 1989, S. 436, Schreiben von K. Bischoff and die Deutschen Ausrüstungswerke vom 31.3.1943. |
[185] | Ebd.; vgl. Urteil im Irving-Verfahren (Bench Division… 1996, §13.84) |
[186] | Pressac 1989, S. 322 (21.9.1942), vgl. Abb. 92 (Pressac gibt irrtümlich das Jahr 1943 an), S. 308 (19.3.1943). Der Bauplan in Pressac 1989, S. 311 (20.3.1943) zeigt eine Türweite von etwa 170 cm, was immer noch viel zu viel ist für eine 1 m breite Türe (Mattogno 2010a, Dok. 19) |
[187] | Ebenda, S. 285, 302 (19.12.1942). |
[188] | US Army Audio-Visual Agency, SC 206194. |
[189] | Miklos Nyiszli (1993, S. 128) behauptet, dass die Gefangenen bei Luftangriffen in der Gaskammer Zuflucht suchten. Das Buch Martin Gilberts (1981, S. 309) enthält die Aussage einer weiblichen Überlebenden, derzufolge sie zusammen mit vielen anderen weiblichen Ankömmlingen in einen dunklen Raum geführt worden sei, um dort während eines Luftangriffs zu bleiben. Rushton (1998) berichtet, dass die Häftlinge im Jahr 1944 während alliierter Luftangriffe regelmäßig in Luftschutzbunker geführt worden seien. |
[190] | Crowell 1997, 2000, 2001b&c, 2010; vgl. Mattognos Kritiken (2000c, 2001a). |
[191] | Ein Plan für die deutsche Kolonisierung der besetzten Ostgebiete, der fallengelassen wurde, nachdem der Krieg in Russland zum Stillstand gekommen war; vgl. Heiber 1958; Graf u.a. 2010, S. 298-308. |
[192] | Als viertes reines Vernichtungslager gilt das Lager Kulmhof/Chelmno, das sich nach damaligem deutschen Verständnis jedoch auf deutschem Boden befand (Warthegau). Siehe Kapitel 3.10. |
[193] | Bahnhofsvorsteher in Treblinka, nach Gitta Sereny, in: Jäckel/Rohwer 1985, S. 158. |
[194] | Vgl. vor allem Donat 1979 und Arad 1987. Letzterer betrügt seine Leser sogar, indem er den Bericht der Untergrundbewegung des Warschauer Ghettos vom 15.11.1942 falsch zusammenfasste: er ersetzte die Wörter “Dampfkammer” mit “Gaskammer,” S. 354f.; siehe Mattogno/Graf 2002, S. 78f. |
[195] | Für Details vgl. Mattogno/Graf 2002, S. 145-151, 165-170; Gauss 1994, S. 347-374. |
[196] | wwwagwx.ca.uky.edu/cgi-bin/ky_clim_data_www.pl |
[197] | Ostwald 1943; Fiebelkorn 1944, S. 189; Eckermann 1986; vgl. Berg. in: Gauss 1994, S. 338-341; Rudolf 2003a, S. 459-467. |
[198] | Ich fasse hier Mattogno/Graf 2002, S. 178-193 zusammen; vgl. Neumaier, in Gauss 1994, S. 262-373; vgl. Mattogno u.a. 2015, S. 1169-1328. |
[199] | “Lager II”, der Bereich von Treblinka II, in dem die Vernichtung (Gaskammern, Gräber, Verbrennungsstellen) stattgefunden haben soll. Das gesamte Lager hatte eine Fläche von 141.500 m². |
[200] | Nach Rosenberg 1947, S. 5. |
[201] | Minus eine 50 cm dicke Deckschicht. Mattogno ging von senkrechten Grubenwänden aus, was mit der sandreichen Erde in Treblinka technisch nicht machbar ist, daher hier ein angenommener Böschungswinkel der Grube: 70°. Dadurch verliert die Grube in 6 m Tiefe 2 m Breite und Länge an allen Seiten, oder etwa 1.600 m³. |
[202] | 10% Auflockerung des Erdreiches. |
[203] | Böschungswinkel der aufgeschütteten Erde. |
[204] | Durchschnittsgewicht: 45 kg; Gewichtsreduktion durch Verrottungsprozeß. |
[205] | Bestehende aus 5-6 parallel verlaufenden Eisenbahnschienen; beruhend auf dem Urteil des Düsseldorfer Treblinka-Prozesses, Rückerl 1977, S. 205. Andere Zeugen gegeben andere, widersprüchliche Werte, die aber technisch unmöglich, so etwa die Angabe Arads 1987 (S. 174), der Rost sei 30 m breit gewesen. Das Feuer unter einem solch breiten Rost hätte nur am Rand unterhalten werden können. |
[206] | D.h.: Aufschichten der Leichen und des Brennholzes, Anzünden, Abbrennen, Abkühlen, Räumen der Asche und unverbrannter Überreste. |
[207] | 1,75 m × 0,50 m pro Leiche + erforderlicher Zwischenraum für Durchzug der Verbrennungsprodukte. |
[208] | Nach anderen Zeugenberichten soll der Stapel sogar noch größer gewesen sein. |
[209] | Mattogno 2003e; vgl. Graf u.a. 2010, S. 170-184, bes. S. 179. |
[210] | Die Masse gestapelten Brennholzes liegt zwischen 340 und 450 kg pro m3. Da eng gestapeltes Holz nicht gut brennt, gehe ich vom unteren Wert aus. |
[211] | 8% des Holzes, 0,34 g/cm3. |
[212] | 5% des Körpers, 0,5 g/cm3. |
[213] | Asche (32.241 m3 + 3.915 m3) + Überschuß vom aufgelockerten Erdreich des Massengrabaushubes (15.000 m3). |
[214] | 51.156 m3 auf 14.500 m2 des Vernichtungsabschnitts des Lagers. 26% Erdbeimischung von Aushubüberschuß. |
[215] | Arad 1987, S. 95; Sereny 1974, Foto auf unnumerierter Seite; Klee u.a. 1988, S. 222; Czarkowski 1989, Foto auf unnumerierter Seite. |
[216] | Ein 50 Jahre alter Tannenwald ergibt etwa 500 Tonnen Holz pro Hektar; Colombo 1926, S. 161. |
[217] | Übersetzung in Mattogno/Graf, S. 107-109. Dort auch Verweise und Auszüge aus Łukaszkiewicz’ Protokoll, das dem IMT vorgelegt wurde, sowie die Untersuchungen von Łukaszkiewicz zum Strafarbeitslager. |
[218] | U.S. National Archives, Ref. No. GX 12225 SG, exp. 259; das genaue Datum der Aufnahme, die von Ball 1992, S. 87, erstmalig veröffentlicht wurde, ist unbekannt. |
[219] | Da das Original in Farbe ist, musste ich die Objekte anders färben, damit sie in schwarz-weiß sichtbar sind; vgl. http://barnesreview.org/images/t_mass_graves-combined.jpg |
[220] | Interessanterweise beziehen sich Rückerl und Scheffler aufeinander als Quelle: ein inertes Selbstbezugssystem! |
[221] | Beschreibung beruhend auf Mattognos Analyse von Kola 2000a: Mattogno 2004a, S. 83-116. |
[222] | Ungeachtet der Frage, ob es sich um Gräber handelte oder um später geschaffene Gruben. |
[223] | Länge×Breite×Tiefe; laut Zeugenaussagen, vgl. Mattogno 2004a, S. 86f. |
[224] | Die Maße der gefundenen Gruben sind extrem unregelmäßig. |
[225] | Minus eine 50 cm dicke Deckschicht; Böschungswinkel: 70°. Dadurch verliert die Grube in 12 m Tiefe 4 m Breite und Länge an allen Seiten, oder etwa 6000 m³. |
[226] | Bezüglich der verwandten Verbrennungsvorrichtungen gibt es keine Zeugenangaben. Vgl. die entsprechenden Berechnungen für Treblinka, S. 294. |
[227] | Asche (22.235 m3 + 2.700 m3) + Überschuß vom aufgelockerten Erdreich des Massengrabaushubes (10.000 m3). |
[228] | 35.000 m3/62.000 m2 (Fläche des gesamten Lagers). |
[229] | Zeugen Hella Felenbaum-Weiss, Leon Feldhendler, Zelda Metz, Salomea Hanel; vgl. Graf u.a. 2010, S. 27, 36f., 81f. |
[230] | Zeugen Alexander Pechersky, Zelda Metz, Ursula Stern, Moshe Bahir, Dov (Ber) Freiberg, Ya’akov Biskovitz, Chaim Engel; vgl. Graf u.a. 2010, S. 27, 36, 79-81, 83, 90f. |
[231] | Bez. Gerstein siehe Kapitel 4.5.2.; bez. Pfannenstiel siehe Mattogno/Graf 2002, S. 156-160. |
[232] | K. A. Schleunes, in: Jäckel/Rohwer 1985, S. 78; Arad 1987, S. 17. Für eine List des Personals, das in den Lagern der “Aktion Reinhardt” eingesetzt wurde, ihre vorherige Tätigkeit im Euthanasieprogramm sowie ihr Dienstgrad siehe www.deathcamps.org/reinhard/completestaff.htm. |
[233] | Communiqué… 1944; vgl. IMT, Bd. 7, S. 379f., 451f., 565. |
[234] | Vgl. dazu die Abbildungen 60-63, S. 220, auf der Umschlagrückseite dieses Buches, sowie Graf/Mattogno 2004, S. 313-316; Graf/Mattogno 1999, Farbbilder außerhalb des Texts. |
[235] | Zwei weitere Räume werden mitunter behauptet, jedoch gibt es für diese weder dokumentarische noch materielle Spuren, und Aussagen wie Thesen dazu sind widersprüchlich und widersinnig. |
[236] | Flaschen-CO ist etwa hundertfach teurer als Leitungsgas, Informationen der Fa. Messer Griesheim. |
[237] | Graf/Mattogno 2004, S. 152. Eine solche Anwendung würde die Gegend um die Rohre abgekühlt haben, was zu feuchten Wänden geführt hätte. Da die Wände um die Rohre herum voll Eisenblau sind und sich Eisenblau bevorzugt in Gegenwart von Feuchtigkeit bildet und ansammelt, mag dies ein Hinweis dafür sein, dass ein solcher Prozess tatsächlich stattfand. |
[238] | www.youtube.com/watch?v=itPPRxy_AQ4; die relevante Szene beginnt bei 3 Minuten 21 Sekunden. |
[239] | Prawda, 15.-19.7.1943; vgl. The Trial… 1943; IMT, Bd. 7, S. 571-576. |
[240] | Jerzy Halbersztadt, http://dss.ucsd.edu/~lzamosc/chelm00.htm; illustriert: www.deathcamps.org/gas_chambers/gas_chambers_vans.html; Halbersztadt ist seit 1996 Direktor des Museums der Geschichte polnischer Juden. |
[241] | Vgl. auch “Kiev…” 1943. |
[242] | Entnommen der Webseite www.deathcamps.org/occupation/byalbum |
[243] | http://en.wikipedia.org/wiki/Babi_Yar; die deutsche Fassung ist weniger detailliert. |
[244] | www.nizkor.org/ftp.py?places/poland/kiev/babi-yar.05 |
[245] | Die nachfolgenden Ausführungen beruhen einerseits auf Rudolf/Schröder 1999 sowie auf Mattogno/Graf 2002, S. 253-289; für mehr Details und weitere Literaturhinweise siehe dort. |
[246] | Zur illegalen Kriegführung der Roten Armee vgl. J. Hoffmann 1999, Epifanow/Mayer 1996; Seidler 2000; Zayas 1984. |
[247] | Vgl. Höhne 1976, S. 328, 339; Krausnick/Wilhelm 1981, S. 147, vgl. S. 287; Pemsel 1986, S. 403-407. |
[248] | Hilberg 1997, S. 409ff.; 1985, S. 1219; Hilberg geht von nur etwa 650,000 bis 800,000 sowjetischen Juden aus,die Opfer des “Holocaust” wurden, ebd., S. 1218. |
[249] | Lietuvos Rytas (Litauen), 21.8.1996. |
[250] | In einem Brief an Roberto Muehlenkamp vom 17.6.2003; http://holocaustcontroversies.blogspot.com/2006/04/thats-why-it-is-denial-not-revisionism_06.html |
[251] | Zuzüglich zu den eigenen Gräbern sollen auch die der Opfer von Wehrmacht und Polizei “behandelt” worden sein. |
[252] | H.-H. Wilhelm, Vortrag während einer Internationalen Geschichtskonferenz an der Universität Riga, 20-22. September 1988, S. 11. Auf Grundlage dieses Vortrages verfaßte Wilhelm den Artikel “Offene Fragen der Holocaust-Forschung” in Backes u.a. 1990, S. 403-425, in der dieser Passus allerdings nicht enthalten ist. Ich verdanke diese Information Costas Zaverdinos, dem das Vortragsmanuskript von Wilhelms Rigaer Vortrag vorliegt und der darüber in seiner Eröffnungsrede während der am 24.4.1995 an der Universität von Natal, Pietermaritzburg, abgehaltenen Geschichtskonferenz berichtete. |
[253] | www.deathcamps.org/reinhard/frankegricksch.html |
[254] | Jedenfalls Anfang der 1990er Jahre, als die Erstauflage des vorliegenden Buches verfasst wurde. |
[255] | Vgl. Walendy in: Rudolf 2003a, S. 260-264; zur Ausstellung siehe www.verbrechen-der-wehrmacht.de/ und http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmachtsausstellung; sie befindet sich nun als Dauerausstellung im Deutschen Historischen Museum in Berlin. |
[256] | Vormals http://motlc.wiesenthal.com/gallery/pg22/pg0/pg22035.html, jedoch seither entfernt; in weiser Voraussicht habe ich die entsprechende Seite auf meiner Webseite abgespeichert: vho.org/News/D/SWCForgery.html. |
[257] | Für mehr über Bildfälschungen siehe http://de.metapedia.org/wiki/Bildf%C3%A4lschungen |