Kandidaten für den Cremonini-Preis

Published: 1997-04-01

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Frankfurter Allgemeine Magazin

18. Woche, 7. Mai I993, Heft 688, Seite 10

Notizbuch Johannes Gross, Neueste Folge, Zweiundzwanzigstes Stück

Johannes Gross

»Deutschland ist das Land, in dem mehr Preise als Verdienste vorkommen. Dennoch fehlt einer, am besten zu benennen nach dem Philosophen Cesare Cremonini (1550-1631). Cremonini ist in der Philosophiegeschichte kein Stern erster Ordnung als origineller Denker und Beweger, aber ein respektabler Mann vom Fach, dem für die Rezeption des Aristoteles auf Grund der arabischen Tradition ein hohes Verdienst zukommt. Der Cremonini-Preis sollte bedeutenden Männern und Frauen aus Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften zuerkannt werden, die, glaubens- und überzeugungsstark, an Lehrmeinungen und Erkenntnissätzen entgegen neuer Einsicht festzuhalten vermögen und notfalls die Augen vor aller Empirie schließen. Cremonini hatte zu jenen wackeren Zeitgenossen des Galileo Galilei gehört, die es ablehnten, der Einladung des umstrittenen Forschers zu folgen, durch sein Teleskop zu schauen; sie befürchten, daß ihre richtige Erd- und Weltsicht durch den Blick ins All erschüttert werden könnte.«


Die Stiftung Vrij Historisch Onderzoek hat sich entschieden, der Anregung Johannes Gross' nachzukommen und einen Cremonini-Preis auszuschreiben.

Der Preis wird einmal jährlich im Sommer vergeben und ist mit der Übergabe bzw., bei Nichterscheinen des Gewinners, Übersendung einer Urkunde sowie der Aufnahme in die Liste der Cremonini-Preisträger verbunden.

Vorschläge können von jedermann jederzeit der Stiftung Vrij Historisch Onderzoek, Postbus 46, B-2600 Berchem 1 (Flandern) eingereicht werden, wozu für hiermit herzlich auffordern.

Die Voraussetzungen für eine Kandidatur sind:

  • Der Kandidat muß zumindest in einem Teilbereich des Öffentlichen Lebens (Politik, Medien, Wissenschaft, Kultur...) zumindest regional, besser jedoch national oder gar international eine bekannte Persönlichkeit sein.
  • Der Kandidat muß sich nachgewiesenermaßen gegenüber neuen Erkenntnissen ignorant verhalten haben. Der Nach-weis kann durch Publikationen oder andere mediale Auftritte des Kandidaten erfolgen oder auch durch private Korrespondenzen. Während zur Überprüfung dieser Verhaltensweisen mediale Äußerungen der Stiftung Vrij Historisch Onderzoek nur mit exakter Quellenangabe zu nennen sind, müssen private Korrespondenzen zum Beleg in Kopie vorgelegt werden (eine Veröffentlichung erfolgt nur nach Rücksprache mit den mit der Korrespondenz befaßten Personen.)

Die Entscheidung über den jährlichen Preisträger erfolgt durch eine von der Stiftung Vrij Historisch Onderzoek bestimmte Jury. Ein Rechtsanspruch auf einen Preisverleih besteht nicht, genauso wie aus dem Preisverleih selbst keine Rechtsansprüche entstehen.

Die Öffentliche Bekanntgabe der jährlichen Preisträger sowie der auf die Plätze verwiesenen Mitbewerber, inklusive einer Begründung für die Entscheidung der Jury, erfolgt in den Vierteljahresheften für freie Geschichtsforschung.


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Author(s): Vrij Historisch Onderzoek
Title: Kandidaten für den Cremonini-Preis
Sources: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 1(1) (1997), p. 34
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Published: 1997-04-01
First posted on CODOH: Jan. 27, 2016, 3:25 p.m.
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